Island

Island - Feuer und Eis

Island-Karte

Geländewagen-Rundreise: Süden - Hochland - Ostfjorde

August 2014

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Montag, 11.08.2014: Keflavík - Hveragerði - Kerið - Goldener Zirkel – Laugarvatn

Nach einem etwa 3,5 stündigen Flug sind wir um 00.10 h Ortszeit auf dem Internationalen Flughafen in Keflavík gelandet. Für uns ist es aufgrund der zweistündigen Zeitverschiebung allerdings bereits 02:10 h. Nach der Mietwagenübernahme und Bargeldabholung machen wir uns auf zum Hotel. Das Hotel Keilir liegt erfreulicherweise nur etwa drei Kilometer entfernt in Keflavík. So bekommen wir noch ein paar Stunden Schlaf, bevor wird unsere Rundtour beginnen.

Kevlavik_hafen_island
Hafen von Keflavik

Sonnenschein und Meeresblick begrüßen uns am Morgen. Das Hotel liegt direkt am Meer und bietet einen schönen Blick auf die Küstenlinie. Nach einer kurzen Besichtigung des kleinen Yachthafens von Keflavík beginnen wir unsere Tour. Den Plan, zunächst ein paar Lebensmittel einzukaufen, müssen wir wieder verwerfen, Supermärkte öffnen erst um 10:00 h.

Ein kurzer Abstecher gilt dem Wikingermuseum in Reykjanesbær, das aber ebenfalls noch geschlossen hat. Die Hauptattraktion von Vikingworld (www.vikingaheimar.is/en) ist ein großes Wikingerschiff, dass auf Basis eines Modells aus dem 9. Jahrhundert mit den gleichen Materialien und Methoden, wie sie die Wikinger nutzten, 1996 nachgebaut wurde und mit dem eine Atlantiküberquerung erfolge. Erfreulicherweise können wir dieses durch die großen Scheiben bewundern.

Zunächst fahren wir in Richtung Reykjavík und biegen später auf die Ringstraße (Straße Nr. 1) in Richtung Süden ab. Über den Bergpass Hellisheiði erreichen wir Hveragerði. Die ersten Vulkanlandschaften tauchen auf. In der Ferne steigen ab und an Dampfwolken auf und ein leichter Schwefelgeruch zeugt von geothermischen Aktivitäten. Der kleine Ort Hveragerði mit seinen vielen Treibhäusern ist ein Zentrum des Gemüse- und Obstanbaus. Zum Betreiben wird die geothermische Energie genutzt.

Wenige Kilometer hinter dem Ort biegen wir auf die Straße Nr. 35 ab, um unsere "Goldene Zirkel Tour" zu beginnen. Einen lohnenswerten Abstecher bietet Kerið.

Maar Kerið
Maar Kerið

Das Maar Kerið und die Asche- und Schlackenkegel gehören zum kleinsten Vulkansystem des Landes, Grimsnes, das nur 12 km lang und 4 km breit. ist. Der kleine Vulkankegel bietet ein farbenfrohes Schauspiel. Die Kraterränder sind teilweise grün bewachsen und bilden einen schönen Kontrast zur schwarzen und roten Lava. Dazu erstrahlt der kleine Vulkansee in einem leuchtenden Blau.

Der ehemaliger Bischofssitz Skálholt mit seiner überdimensioniert wirkenden Kirche ist ein wichtiges kulturelles und politisches Zentrum des Landes. Interessant ist das nebenstehende Gebäude im historischen Stil mit bewachsenem Dach.

Der kleine Ort Reykholt ist ebenfalls für seinen Blumen- und Gemüseanbau bekannt. Die Himbeeren, die wir hier erstehen, schmecken köstlich.

Langsam erreichen wir den Goldenen Zirkel, wie das Gebiet von Þingvellir, Geysir und Gullfoss genannt wird. Am Fuß des Hochlandes liegt Gullfoss, der „Goldene Wasserfall“, der in zwei Stufen in den Canyon des Gletscherflusses Hvítá 32 m tief hinabstürzt. Die gewaltigen Wassermassen, die unter lautem Donnern in die Tiefe stürzen, bieten einen spektakulären Anblick. In der Ferne kann man das weiß leuchtende Eis des Gletschers Langjökull erspähen.

Wasserfall Gullfoss - Goldener Zirkel - Island
Wasserfall Gullfoss - Goldener Zirkel - Island

Nach einem idyllischen Picknick an einem Flusslauf erkundigen wir das Geothermalgebiet Haukadalur. Neben dem bekannten Stokkur-Geysir, der in unregelmäßigen Abständen Wasser in einer 25 - 35 m hohen Fontäne ausspuckt, gibt es weitere heiße Quellen, die in bunten Farben leuchten. Von einem Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick auf das Gebiet.

Stokkur-Geysir - Geothermalgebiet Haukadalur
Stokkur-Geysir - Geothermalgebiet Haukadalur

Der Stóri-Geysir gilt als Namensgeber für diese Art von Springquellen, die in anderen Teilen der Welt erst im 19. Jahrhundert bekannt wurden. Etwas weiter die Schotterpiste entlang besichtigen wir eine schöne kleine Holzkirche mit dazugehörigem etwas morbidem Friedhof.

Nachdem wir in Laugarvatn unser Quartier im Hotel Edda bezogen haben und im nebenliegenden Cafe/Restaurant Lindin mit einem Cappuccino die Lebensgeister mobilisiert haben, schließen wir die Goldene Zirkel Tour ab. Über den Bergpass Lyngdalsheiði führt die Straße Nr. 365 zum See Þingvallavatn im Nationalpark Þingvellir.

See Þingvallavatn im Nationalpark Þingvellir
See Þingvallavatn im Nationalpark Þingvellir

UNESCO Weltkulturerbe

Þingvellir ist historisch sowie geologisch hochinteressant. Dort wurde angabegemäß im Jahre 930 das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen. Das Gebiet liegt außerdem mitten auf dem atlantischen Rücken, so dass praktisch „beobachtet“ werden kann, wie die Eurasische und Amerikanische Kontinentalplatten auseinanderdriften. Kilometerlange Spalten, von Nordosten nach Südwesten verlaufend, prägen die Gegend inmitten des 50 qkm großen Nationalparks. Der Graben ist die Fortsetzung des mittelatlantischen Rückens. Bereits 1930 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt und 2004 in die UNESCO Welterbe-Liste aufgenommen.

Vom Aussichtspunkt Hakið hat man einen fantastischen Blick auf die Seenlandschaft und die schroffen Felsen. Der Weg führt durch die Almännerschlucht, deren steile Basaltwände bis zu 40 m hoch sind. Bevor wir zurück fahren genießen wir noch die idyllische Atmosphäre am See. Einige Angler versuchen hier ihr Glück.

Auf dem Rückweg fahren wir in eine kleine Straße in Richtung Laugarvatnshellir. Zwei kleine Lavahöhlen, die heute Schafen als Unterschlupf dienen, wurden ebenfalls für einige Zeit im Jahre 1911 und 1918-1922 von Menschen als Behausung genutzt. Für uns nahezu unvorstellbar.

Die kleine Ortschaft Laugarvatn liegt direkt am See Laugarvatn. Bekannt ist der Ort auch wegen seines natürlichen Dampfbads, der Laugarvatn Fontana. Aufsteigender Dampf zeugt von der geothermalen Energie.

Abends speisen wir im Restaurant Lindin, das eine akzeptable Qualität bietet, anlässlich des internationalen Lebenslaufs des Betreibers aber mehr erwarten ließ. zurueck

 

Dienstag, 12.08.2014: Hekla - Hjálparfoss - Þjóðveldisbær - Naturschutzgebiet Fjallabak - Landmannalaugar

Unsere heutige Tagesetappe führt uns weiter durch das südliche Hochland. Das große Hekla-Massiv (1.491 m hoch) ragt mit seinem teilweise schneebedeckten Gipfel aus der Lavalandschaft empor. Wir folgen der Straße Nr. 32 und haben von einem Aussichtspunkt einen fantastischen Blick auf den vier Kilometer langen Bergrücken des aktivsten Vulkans Islands.

Vulkan Hekla - Island
Fluss Pjórsá - Vulkan Hekla

Die Strecke verläuft idyllisch am Fluss Pjórsá entlang. Kurz hinter der Brücke über die Fossá führt ein Abzweig zum zweigeteilten Wasserfall Hjálparfoss. Von Basaltsäulen eingerahmt stürzt sich der durch einen großen Felsen gespaltene Fluss etwa 20 m in die Tiefe, bevor er sich wieder vereint. Ein tolles Naturschauspiel und ein herrlicher Platz zum Verweilen.

Wasserfall Hjálparfoss
Wasserfall Hjálparfoss

Ganz in der Nähe auf dem Weg zum Kraftwerk Burfell liegt Þjóðveldisbær. Bei diesem Gehöft handelt es sich um einen Nachbau des in der Nähe gelegenen Hofes Stöng. Bei einem Ausbruch des Vulkans Hekla im Jahre 1104 wurde im Umkreis von 100 km sämtliche Besiedlung verschüttet. Ein kleines Museum bietet Einblick in das Leben der Siedler vor etwa 900 Jahren, die beispielsweise Käse hergestellt und gewebt haben. Besonders interessant ist die Bauweise mit einem Gras bewachsenen Dach und Wänden aus Erde bzw. Grasnarben.

Þjóðveldisbær - Gehöft aus der Winkingerzeit (Stöng-Nachbau)
Þjóðveldisbær - Gehöft aus der Winkingerzeit (Stöng-Nachbau)

Von einer Besichtigung des Wasserkraftwerkes Burfell sehen wir ab und fahren stattdessen weiter auf der Straße Nr. 32. Die Landschaft wird immer karger. Einige Kilometer hinter Hrauneyjar, dem Service-Center der Region (Straße Nr. 26) mit einer Tankstelle und Verpflegungsmöglichkeiten, biegen wir ab in die F 208. Diese Hochlandstraße ist nur mit einem Allradfahrzeug befahrbar und führt durch eine faszinierende, karge Lavalandschaft durch das Naturschutzgebiet Fjallabak. Aufgrund der vielen Flüsse und Seen gibt es immer wieder grüne Plätze und Hänge.

Ein kurzer Abstecher gilt dem kleine Maar Blautaver, das, eingerahmt von hohen Kraterwänden, strahlend blau leuchtet.

Maar Ljótipollur - Naturschutzgebiet Fjallabak
Maar Ljótipollur - Naturschutzgebiet Fjallabak

Eine weitere nummernlose Piste führt zum Maar Ljótipollur, einem Explosionskrater mit einem Durchmesser von 1 km. Ein toller Picknickplatz mit Blick auf das tiefblau schimmernde Wasser, das einen schönen Kontrast zu den zum Teil roten Kraterwänden bietet.

Grün bewachsene Lavahügel, aus denen einige wohlgeformte Krater herausragen, formen wenig später das Landschaftsbild. Ein schönes Wandergebiet! Wir steigen auf den Vulkankegel Stutur und haben einen schönen Blick in seinen farbenfrohen kleinen Krater.

Vulkankegel Stutur - Naturschutzgebiet Fjallabak
Vulkankegel Stutur - Naturschutzgebiet Fjallabak

Bis an das Ufer des Sees Frostastaðavatn, den wir kurz darauf erreichen, reicht das Lavafeld Námshraun und bietet einen tollen Anblick.

Später erreichen wir das auf 600 m Höhe liegende Thermalquellengebiet Landmannalaugar. Farbenprächtige Rhyolith- und Liparitberge bilden einen wunderschönen Farbkontrast. Zahlreiche Wanderwege und natürlich die warme Quelle machen den Ort zu einem beliebten Ziel. Mit dem Auto ist allerdings erst eine Flussdurchquerung notwendig - für unseren Toyota Landcruiser GX ist dies kein Problem. Zahlreiche Camper haben hier ihr Zelt aufgeschlagen und auch die "schönste Badewanne das Landes" ist gut besucht. Von hier kann man sowohl Tages- als auch mehrtägige Wanderungen unternehmen. Viele kleine Bäche schlängeln sich dampfend durch die grüne Landschaft und auch aus den umliegenden Hügeln steigt immer wieder Dampf auf. Auch einige Schafe haben hier ihren Futterplatz gefunden und weiden auf den grünen Wiesen bzw. Hängen. Ein wunderschönes Landschaftsbild.

Die F225 führt uns erneut durch eine karge Lavalandschaft. Noch einmal können wir einen Blick auf den See Frostastaðavatn werfen. Skulpturenähnlich ragen einige Lavaformation aus er Landschaft heraus und bieten einen skurrilen Anblick. Die Piste führt unterhalb des Vulkans Hekla entlang und bietet schöne Landschaftseindrücke. Auch ein weiterer Fluss ist zu durchqueren. Stellenweise wird das schwarze Lavagestein von einigen Pflanzen abgelöst, die grün und teilweise sogar rot daraus hervorstechen. Es wundert nicht, dass die F225 zusammen mit der F208 zu einer der beliebtesten Hochlandpisten Islands zählt. Dennoch sind wir nach vielen Stunden Piste froh, wieder Asphalt unter den Reifen zu bekommen.

Unser wenig einladendes Quartier liegt bei Árnes (Reiterhof Steinsholt), eigentlich nur gut siebzig Kilometer vom Quartier der vorherigen Nacht entfernt. zurueck

 

Mittwoch, 13.08.2014: Þjórsárdalur - Stöng - Schlucht Gjáin - Haífoss - Fluðir - Thermalbad Gamla Laugin

Den heutigen Tag verbringen wir im Þjórsárdalur, dem grünen Tal des Flusses Þjórsá. Der mit 230 km längste Fluss Island muss von Hofsjökull kommend eine Höhe von insgesamt 690 m überwinden.

Eine Piste geht von der Straße Nr. 32 ab zu den ausgegrabenen Fundamenten des Gehöftes Stöng aus der Wikingerzeit. Viel gibt es allerdings nicht mehr zu sehen – wir fanden den am Vortag besichtigten Nachbau in Þjóðveldisbær um einiges interessanter. Stöng ist jedoch ein guter Ausgangspunkt zu einer Wanderung in die Schlucht Gjáin. Nach etwa 15 Minuten erreicht man ein wahres Paradies an Wasserfällen. Neben einem sehr hohen Doppelwasserfall, der sich anmutig in ein Becken ergießt, gibt es zahlreiche kleinere Wasserfälle, die sich über mehrere Stufen ihren Weg suchen.

Schlucht Gjáin - Wasserfälle
Schlucht Gjáin - Wasserfälle

Eingerahmt wird das faszinierende Naturschauspiel von hohen Basaltwänden. Für uns einer der schönsten Plätze dieser Reise, vor allem weil wir diesen alleine genießen dürfen.

Der Piste folgen wir weiter bis zum etwa 10 km entfernt liegenden Wasserfall Háifoss, der mit 122 m Fallhöhe der zweithöchste Islands ist. Von oben hat man einen fantastischen Blick. Je nach Lichteinfall erscheint ein Regenbogen vor dem Wasserfall.

Wasserfall Háifoss, 122 m Fallhöhe, 2. höchster Islands
Wasserfall Háifoss, 122 m Fallhöhe, 2. höchster Islands

Weitere kleinere Wasserfälle stürzen in einigen Metern Entfernung ebenfalls von den hohen Felswänden hinab, um sich kurz darauf mit gemäßigter Fließgeschwindigkeit im Flusslauf wiederzufinden. In Schlangenlinien setzt der Fluss seinen Lauf fort und durchfließt eine wunderschöne, farbenfrohe Landschaft, aus der einige kleinere Krater herausragen. Den Hintergrund bildet ein langgezogener Bergrücken.

Von Wasserfällen immer noch nicht genug, suchen wir anschließend erneut den Wasserfall Hjálparfoss auf. Bei einer Siesta schauen wir den Anglern, die im Becken ihr Glück versuchen, zu.

Abends fahren wir nach Fluðir, um zu Abend zu speisen. Hier gibt es den ältesten natürlichen Swimmingpool. Das Thermalbad Gamla Laugin (Secret Lagoon) wird von einer 100° Celsius heißen Quelle gespeist. Der Pool lädt uns zum Baden ein. Ein kleiner Holzplanken-Weg führt um den Pool herum zu den Quellen, aus denen es brodelt und pufft.

Thermalbad Gamla Laugin
Thermalbad Gamla Laugin in Fluðir

Heißer Dampf steigt auf und es riecht nach Schwefel. Bevor das Quellwasser in den Pool läuft, wird es zunächst auf eine angenehme Wassertemperatur heruntergekühlt und bietet uns ein äußerst angenehmes und nicht besonders frequentiertes Badevergnügen. zurueck

Donnerstag, 14.08.2014: Hochlandpiste Sprengisandur - Oase Nýidalur - Laugafell - Akureyri

Heute brechen wir schon früh auf, um durch das unbewohnte Landesinnere in den Norden zu fahren. Die längste Nord-Süd-Traverse Islands (F 26) führt durch die öde, grauschwarze Stein- und Sandwüste Sprengisandur. Die über 200 km lange Hochlandpiste ist verständlicherweise nur für Allradfahrzeuge zugelassen. Am frühen Morgen fahren wir zunächst durch ein Wolkenmeer, das sich beinahe gespenstisch über der Lavalandschaft erhebt. Bei einem Frühstücks-Picknick am Ufer des Stausees Þórisvatn können wir beobachten, wie sich schon bald die Wolken verziehen und den Blick auf eine Mondlandschaft freigeben, aus der einige Berghügel ragen. Bald darauf sehen wir das Eis des Gletschers Hofjökull weiß leuchten. Mit einer Fläche von 995 qkm und einer Höhe von 1.760 m ist es der drittgrößte Gletscher des Landes.

Hochlandpiste Sprengisandur
Hochlandpiste Sprengisandur - Gletscher Hofjökull

Auf der Hochlandstrecke kommen wir mit durchschnittlich 45 Stundenkilometern nur langsam voran. Immer wieder tauchen tiefe Schlaglöcher auf, denen es auszuweichen gilt. Teilweise besteht die Piste aus faustgroßen Lavabrocken. Die Fahrt ist äußerst anstrengend und bedarf vollster Konzentration. Wir hätten die Hochlandpiste in einem etwas besseren Zustand erwartet und sind froh, dass wir ausreichend Zeit einkalkuliert haben.

Bei Þveralda haben wir von einem Aussichtspunkt auf 1.278 m Höhe einen wunderbaren Rundblick auf den Gletscher Hofjökull, die endlose Lavalandschaft und auch Islands größten Gletscher Vatnajökull.

Einige Flussläufe müssen passiert werden, bevor wir die grüne Oase Nýidalur erreichen. Das auf 800 m Höhe gelegene Tal bietet eine ungewöhnlich farbenfrohe Vegetation. Aus den grünen Wiesen und moosbewachsenen Flächen ragen einige farbenfrohe Blüten hervor. Im Hintergrund rahmt der 1.520 m hohe Gletscher Tungnafelljökull mit seinen weißen Schneefeldern im schwarzen Lavagestein das idyllische Bild kontrastreich ein.

Oase Nýidalur - Hochland - Gletscher Tungnafelljökull
Oase Nýidalur - Gletscher Tungnafelljökull

Kurz dahinter beginnt auf einer Höhe von 700 - 800 m das fast vegetationsfreie, grauschwarze Sprengisandur-Gebiet, dass sich über eine Länge von 70 km erstreckt.

Wir verlassen die F 26, um nach Laugafell zu fahren. Umgeben von Ödland gibt es hier eine Thermalquelle. In einem Pool mit Wassertemperatur zwischen 33-40° C kann man baden. Hier entscheiden wir uns für die Weiterfahrt über die etwas rauere aber wesentlich kürzere Strecke nach Akureyri. Weitere Male gilt es, Flussläufe zu überqueren. Die Landschaft ist inzwischen wieder viel grüner und aufgrund hoher Felswände und einem schnell fließenden Fluss sehr spektakulär.

Sprengisandur Hochlandpiste
Sprengisandur Hochlandpiste

Erfreulicherweise erreichen wir nach etwa 50 weiteren Kilometern endlich wieder eine asphaltierte Straße, die uns zu unserem Quartier Leifsstaðir, drei Kilometer vom Zentrum in Akureyri entfernt, führt.

Am Fjord gelegen zählt die Hauptstadt des Nordens, Akureyri, zu den wichtigsten Städten in der Region. Die kleine Stadt liegt malerisch am Fuße einer beeindruckenden Bergwelt, nur 100 km südlich des Polarkreises. Im Hafen liegt bei unserer Ankunft ein Fährschiff vor Anker.

Akureyri - Hafen
Akureyri - Hafen

Nach einem kurzen Bummel durch die Fußgängerzone Hafnargata mit ihren schönen Holzhäusern, einer kurzen Besichtigung des Monuments "Helgi MagriI (Die Siedler) und einem Rundgang am kleinen Hafen werfen wir noch einen kurzen Blick in die aus dem Stadtbild nicht zuletzt wegen ihrer ungewöhnlichen Architektur herausragenden Kirche Akureyrarkirkja.

Einer Empfehlung des Reiseführers folgend speisen wir stilvoll im Restaurant RUB23. Neben einem ansprechenden Ambiente gibt es hier vorzügliches Essen, zubereitet von Islands Koch des Jahres 2003. Neben tollen Fischgerichten gibt es hier auch Sushi. Unter anderem wird hier Walfleisch angeboten. Wir können nicht widerstehen und probieren erstmalig Minke Whale (Zwergwal), von dem leckeren, zarten Fleisch sind wir sehr angetan. zurueck

Freitag, 15.08.2014: Goðafoss - Mývatn See - Solfaterenfeld Námaskarð - Krafla-Gebiet - Grenjaðarstaður

Zwischen Akureyri und Mývatn See liegt der beeindruckende Wasserfall Goðafoss ("Wasserfall der Götter"). Der mit 15 m nicht sehr hohe Wasserfall fasziniert durch seine Breite und seine Form, die an ein Hufeisen erinnert.

Wasserfall Goðafoss -
Wasserfall Goðafoss - "Wasserfall der Götter"

Das geologisch noch sehr junge Mývatngebiet liegt in einer Ebene auf 230 m Höhe genau in der Riftzone. Mit seinen knapp 40 qkm ist der Mývatn See der viertgrößte Islands. Der See ist umgeben von einer außergewöhnlichen Vulkanlandschaft.

Zunächst erreichen wir Skútustaðir am südlichen Ufer des Sees. Hier ragen kleine, grün bewachsene Krater aus der Landschaft heraus. Einige haben einen Durchmesser von bis zu 100 m, andere wiederum von nur wenigen Metern. Da diese Krater keinen Förderkanal besitzen, der bis in die Tiefe Erdkruste hinabreicht, werden Sie als Pseudokrater bezeichnet. Von einem Aussichtspunkt in der Nähe des Naturparks Höfði, der auf der Lavahalbinsel Kálfaströnd liegt, haben wir eine tolle Aussicht über den See mit seinen rund 50 kleinen Inseln.

Mývatn See - Vulkaninseln bei Skútustaðir
Mývatn See - Vulkaninseln bei Skútustaðir

Bei Dimmuborgir kann man durch versteinerte über 2000 Jahre alte Lava laufen. In einer Senke liegt das vier Quadratkilometer große Gebiet. Mehrere markierte Wanderwege führen an den bizarren Lavagebilden vorbei. Die Gesteinsformationen bilden einige Grotten oder auch natürliche Bögen und werden von grünen Birken und Kriechgewächsen eingerahmt. Besonders erwähnt wird eine angeblich natürlich entstandene Felsformation, die an eine Kirche erinnert.

Dimmuborgir - Myvatngebiet
Dimmuborgir - skurrile Felsformationen im Myvatngebiet

Ein kleiner Abstecher gilt den beiden Spalten Grotagjá und Stóragjá. Hier gibt es einige leicht zugängliche Grotten die früher sogar zum Baden genutzt wurden, wovon heute jedoch abgeraten wird. Von hier kann man auf den fast vegetationsfreien Tuffring des Hverfjalls hochwandern. Dieser zählt mit einem Durchmesser von etwa 1.000 m zu den größten Explosionskratern der Welt und ragt rund 160 m aus der Ebene auf.

Wenig später erreichen wir die ersten geothermalen Aktivitäten. Aus einer farbenfrohen Lavalandschaft dampft es und ein leichter Schwefelgeruch liegt in der Luft. In der Nähe des Dampfkraftwerks Bjarnarflag wurde im Frühjahr 2004 das Geothermal Spa Mývatn Nature Baths - Jarðböðin eröffnet, welches auch die "Blaue Lagune des Nordens" genannt wird. Aus einem großen Badesee kann man den Ausblick in die herrliche Lavalandschaft genießen. Das mineralhaltige Wasser stammt aus einer Tiefe von 2.500 m und wird mittels eines Wärmetauscher im Dampfkraftwerk von ursprünglich 130° C auf Badetemperatur abgekühlt und mittels Dampfdruck durch eine ca. einen Kilometer lange unterirdische Leitung in die Lagune gepumpt. Ein sicherlich ganz angenehmes Badevergnügen, mit aktuell 23 € Eintritt aber auch nicht ganz billig, so dass wir darauf verzichten.

Hinter dem Bergpass liegt am Fuße des Námafjall dampfend das farbenfrohe Solfaterenfeld Námaskarð. Aus zahllosen Quellen und Öffnungen brodelt und kocht es und in einigen bis zu 100° C heißen Schlammbecken blubbert es. Die blau leuchtenden Quellbecken kontrastieren mit den bunten Lavasteinen, die ein Farbspektrum von Weiß über Zitronengelb, Orange sowie Tiefrot aufzeigen.

Solfaterenfeld Námaskarð
Solfaterenfeld Námaskarð

Besonders empfehlenswert ist der Aufstieg auf den Námafjall (482 m). Der Weg führt vorbei an weiteren dampfenden Quellen und bietet von oben einen herrlichen Ausblick auf das Solfaterenfeld sowie die umliegende Lavalandschaft. (Anmerkung: Der Aufstieg auf der linken Seite ist recht steil, besser geht es sich auf der rechten Seite.)

Der Ringstraße weiter folgend erreichen wir wenig später den Abzweig auf die Straße Nr. 863 zum 1977 angeschlossenen Geothermal-Kraftwerk, das Dampf in elektrischen Strom umwandelt. Dahinter erstreckt sich das Krafla-Gebiet, eines der aktivsten Vulkangebiete der Welt. Ein gut markierter Weg führt durch das noch dampfende Lavagebiet, das aus dem letzten Ausbruch des Krafla von 1984 stammt.

Krafla-Gebiet, eines der aktivsten Vulkangebiete der Welt
Krafla-Gebiet, eines der aktivsten Vulkangebiete der Welt

Zunächst erreicht man einen kleinen milchig wirkenden See, der türkis schimmert. Der Weg führt weiter durch ein beeindruckendes und äußerst farbenfrohes Lavafeld. Bis tief in die Landschaft ragen die pechschwarzen Lavaströme des letzten Ausbruchs.

Vom Parkplatz Leirhnjúkur erreicht man in nur wenigen Schritten den 34 m tiefen Kratersee Víti, der mit seinem Durchmesser von rund 300 m türkisblau leuchtet. Dahinter erhebt sich der Vulkan Leirhnjúkur.

Bislang war uns das Wetter recht wohl gesonnen, doch nun erreicht uns der erste Regenschauer. Das Wetter ist wenig einladend, um weitere Besichtigungen zu unternehmen.

Nordöstlich vom Mývatn See befindet sich die Ortschaft Reykjahlíð. Hier nutzen wir die Einkaufsmöglichkeiten bevor wir zu unserem Quartier in Grenjaðarstaður, dem Gutshof Staðarhóll, fahren. Die kleine Kochnische in unserem Cottage reicht immerhin, um uns ein einfaches Nudelgericht zuzubereiten. zurueck

Samstag, 16.08.2014: Húsavík - Tjörnes - Nationalpark Jökulsárgljúfur - Ásbyrgi - Dettifoss

Ein regnerischer Tag erwartet uns. Wir fahren ins 26 km entfernt liegende Húsavik, ein kleiner Fischerort mit großer Hafenanlage. Der Ort ist als Hauptstadt der Walbeobachtung bekannt. Leider ist das Wetter jedoch so schlecht, dass uns von einer Tour aufgrund der rauen See und der durch hohe Wellen bedingt eingeschränkten Möglichkeit Wale zu sehen abgeraten wird. Stattdessen besichtigen wir das Walmuseum (www.whalemuseum.is), das eine sehr informative und äußerst empfehlenswerte Ausstellung bietet. Neben vielen Erklärungen zu den einzelnen Walarten, deren Lebensbedingungen, einigen Walskeletten sowie zum Walfang, gibt es einen interessanten Film über Buckelwale zu sehen.

Anschließend fahren wir die Straße Nr. 85 weiter, die uns an der rauen Küstenlandschaft der Halbinsel Tjörnes vorbeiführt. Das Gebiet soll insbesondere für Fossilienliebhaber interessant sein, denn es gibt verschiedene Ablagerungen von zahlreichen Muscheln zu sehen. An den Sandsteinklippen nisten Seevögel.

Durch das Gebiet Kelduhverfi, das von vielen Spalten und Erdrissen gekennzeichnet ist, fahren wir weiter zum Nationalpark Jökulsárgljúfur, der zum größten Nationalpark Vatnajökull gehört.

Erfreulicherweise gibt es eine kurze Regenpause, als wir Ásbyrgi erreichen. In der hufeisenförmigen Schlucht Ásbyrgi ragen bis zu 100 m hohe Felswände steil auf.

Nationalpark Jökulsárgljúfur - Asburyi Schlucht
Nationalpark Jökulsárgljúfur - Asburyi Schlucht

Entstanden ist das 3,5 Kilometer lange und einen Kilometer breite Gebiet durch Fluten, die bei Vulkanausbrüchen unter den Gletschern ausgelöst wurden. Auf einer kurzen Wanderung durch einen kleinen Wald im Süden des Gebiets gelangt man zum unterhalb der hohen Basaltwände gelegenen See Botnstjörn. Von einer erhöht liegenden Aussichtsplattform eröffnet sich ein wunderschönen Blick über den von hohen Felswänden eingerahmten See und der sich in der Ferne öffnenden Landschaft.

Unser Weg führt weiter über die Piste F 864 entlang des Canyon Jökulsárgljufur. Diese bis zu 100 m tiefe, 25 km lange und bis zu 500 m Breite Schlucht ist die größte Erosionsschlucht Islands.

Canyon Jökulsárgljufur - Wasserfall Hafragilsfoss
Canyon Jökulsárgljufur - Wasserfall Hafragilsfoss

Zunächst erreichen wir den Wasserfall Hafragilsfoss mit einer Fallhöhe von 27 m, der schon wenige Meter vom Parkplatz entfernt ein imposantes Bild abgibt. Geht man den Weg etwas weiter, so eröffnet sich ebenfalls ein fantastischer Blick in die breite Schlucht.

Höhe Gischtwolken kündigen den imposanten Wasserfall Dettifoss an. Ein kurzer Weg führt vom Parkplatz an die Ostseite des Wasserfalls. Dieser gilt mit einer Breite von 100 m als energiereichster Wasserfall (gemessen am Wasservolumen pro Sekunde × Fallhöhe) Europas. Die Wassermassen stürzen 44 m tief hinab in eine steilwandige Schlucht.

Nationalpark Jökulsárgljufur - Wasserfall Dettifoss
Nationalpark Jökulsárgljufur - Wasserfall Dettifoss

Die weitere Fahrt führt entlang des Gletscherflusses Jökulsá a Fjöllum, der am Nordrand des Vatnajökull entspringt und mit 206 km Länge der zweitgrößte Fluss Islands ist. Bevor er ins Meer mündet teilt er sich in zahlreiche Arme auf. Der regnerische Tag erfreut uns immerhin mit einem Regenbogen, der sich über die weite Landschaft ausbreitet.

Bald erreichen wir erneut die Ringstraße, um dann über die Piste F 862 zurück in den Norden zu fahren. Hier erreichen wir die Westseite des von beiden Ufern zu besichtigenden Dettifoss. Der Weg zum Wasserfall ist hier etwas weiter und ein Blick auf den ganzen Fall erschließt sich nicht so ohne Weiteres. Bevor es wieder heftiger anfängt zu regnen werden wir erfreulicherweise mit einem Regenbogen, der sich über dem Wasserfall spannt, belohnt. Für weitere Erkundungen ist das Wetter wenig einladend. Der dritte Wasserfall der Serie, der 12 m hohe Selfoss liegt rund einen Kilometer vom Dettifoss entfernt. Angesichts des erneut einsetzenden heftigen Schauers, sehen wir von einer näheren Besichtigung ab und geben uns mit einem Foto aus der Ferne zufrieden. In Húsavik speisen wir im Restaurant Gamli Baukur, dass Innen ganz gemütlich ist und eine annehmbare Küche bietet. zurueck

Sonntag, 17.08.2014: Hochlandpiste Öskjuleið - Askja - Wasserkraftwerk Kárahnjúkavirkjun - Laugarfell

Heute verlassen wir das Mývatngebiet, um erneut ins Hochland zu fahren. Von der Ringstraße zweigt die Hochlandpiste Öskjuleið (F88) ab. Ein Schild an der Zufahrt warnt vor der riskanten Flussdurchquerung des Lindaa bei Herðubreiðarlindir. Doch eine der beeindruckenden Hochlandstrecken Islands wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und nehmen eine mögliche Umkehr in Kauf. Die Strecke führt durch die Lavawüste Ódáðahraun, die auf 500 bis 700 m Höhe das Hochland durchquert. Es ist das größte zusammenhängende Lavafeld Islands. Zu früheren Zeiten haben sich Geächtete in dem schwarzen, endlosen Ödland versteckt. Die Lavawüste ist sehr imposant.

Hochlandpiste Öskjuleia Lavawüste
Hochlandpiste Öskjuleið Lavawüste

Aus der schier endlos erscheinenden schwarzgrauen Geröllwüste ragen einige schwarze Berge heraus. Wir überqueren mehrere Lavafelder und Furten, bevor wir der ersten Flussdurchquerung gegenüberstehen. Diese entpuppt sich noch als relativ harmlos und im stillen hoffen wir, damit das schlimmste schon überstanden zu haben. Waren wir bislang alleine in dieser Ödnis unterwegs, sind wir froh, bald darauf ein weiteres Fahrzeug in der Ferne vor uns zu entdecken. Dieses müht sich gerade ab, einen Fluss zu überqueren und sich langsam durch weitere Wasserlöcher zu bewegen. Nachdem uns klar geworden ist, dass wir die angekündigte riskante Flussdurchquerung noch vor uns haben, nähern wir uns dem Fluss. Ohne Vorbild hätten wir an dieser Stelle kehrtgemacht, denn der Fluss sieht tief aus und hat eine enorme Fließgeschwindigkeit. Im ersten Gang und mit Vollgas durchqueren wir den Fluss, kommen aufgrund der Wassermassen, die sich vor der Motorhaube auftürmen, gefühlt aber nur im Schritttempo vorwärts. Ein grenzwertiges und ehrlicherweise nicht ganz ungefährliches Unterfangen, das wir erfreulicherweise meistern aber nicht wiederholen würden.

Wenig später erreichen wir die Rangerstation des Naturschutzgebiets Herðubreiðarlindir, das sich zu Füßen des 1.682 m hohen Berges Herðubreið erstreckt, von vielen als schönster Berg Islands bezeichnet. Der Ranger versichert uns, dass wir das Schwierigste überstanden haben und die weitere Strecke nur noch einige problemlos zu bewältigende Flussdurchquerungen vorhält. Hier treffen wir auch erneut das uns vorangefahrene Fahrzeug – ein Land Rover, der mit einem "Schnorchel" ausgestattet kein Problem mit eindringendem Wasser hat.

Auf weiteren "Waschbrettpisten" fahren wir weiter durch die beeindruckende Lavawüste. Das Vulkanmassiv Dyngjufjöll ragt mit einer Höhe von 700 m aus der Ödnis heraus. Seine Spitze ist mit hell leuchtendem Neuschnee gepudert.

Dyngjufjoell Massiv
Dyngjufjoell Massiv

Inmitten des Dyngjufjöll-Massivs liegt Askja, das als Archetypus einer Caldera (spanisch für Kessel, bezeichnet eine kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs) gilt. Der vulkanisch noch immer aktive Askja ist mit einem Durchmesser von 8 km ungewöhnlich groß. Die Kraterränder erreichen Höhen von 200 bis 400 m und fallen teilweise sehr steil ab.

Caldera Askja Dyngjufjoell
Caldera Askja Dyngjufjoell

Der gestrige Niederschlag hat die gesamte Lavalandschaft mit einer weißen Schneeschicht überzogen, zu dem das schwarz-rote Lavagestein einen schönen Kontrast bietet. Ein 2,5 km langer Weg führt zum See Öskjuvatn, der mit einem Durchmesser von einem Kilometer türkisblau aus der schwarz-weißen Landschaft hervorsticht. Davor erhebt sich mit 100 m Durchmesser der milchigtürkise Viti-Kratersee. Aufsteigender Dampf und Schwefelgeruch zeugen von der vulkanischen Aktivität. Die Kraterwand ist von Schwefel gelblich eingefärbt. Hinter dem See erheben sich majestätisch einige weiß gepuderte Bergmassive.

Über die Piste F910 fahren wir weiter Richtung Norden. Schon bald verlassen wir die Schneefelder und sind erneut von einer Lavawüste umgeben. Noch einige weitere Flussläufe gilt es zu durchqueren und die Schotterpiste scheint kein Ende zu nehmen.

Schlucht beim Wasserkraftwerk Kárahnjúkavirkjun
Schlucht beim Wasserkraftwerk Kárahnjúkavirkjun

Bald erreichen wir eine tiefe Schlucht und sehen das Wasserkraftwerk Kárahnjúkavirkjun. Eine gewaltige Staumauer staut den Hálslón. Der Damm hat eine Länge von 750 m und eine Höhe von bis zu 193 m - eines der größten Wasserkraftwerke in Europa und das größte Bauwerk, das bislang in Island gebaut wurde. Wegen des Baus des Kraftwerkes wurde eine asphaltierte Straße (Nr. 910) in das bis dahin unbefahrbare Hochland errichtet. Erfreulicherweise ist unsere Schotterpisten-Fahrt für heute damit beendet.

Schon bald sehen wir die schneebedeckte Spitze des Snæfell (wörtlich: Schneeberg), mit 1.833 m über dem Meeresspiegel der höchste freistehende Berg Islands, der nicht unter einem Gletscher liegt. Aufgrund ihrer Höhe ist die Spitze des Snæfells das ganze Jahr mit Schnee bedeckt.

Nun sind es nur noch zehn Kilometer bis zu unserem Quartier in Laugarfell. Das idyllisch gelegene Highlandhostel verfügt über eigene heiße Quellen. Die Naturstein-Becken, die aus der Quelle gespeist werden, laden zu einem herrlichen Bad ein.

Von den Hostelbetreibern erfahren wir von den Vulkanaktivitäten unterhalb des Vatnajökull. Seit dem Vortag wurden einige Hundert Erdbeben gemessen, das stärkste erreichte den Wert 4,5 auf der Richterskala. zurueck

 

Montag, 18.08.2014: Laugarfell – Snæfell – Gletschergebiet Eyjabakkar - Hengifoss

Die direkte Umgebung des Highlandhostels hat einige schöne kleinere Wasserfälle zu bieten. Ein angelegter Weg führt durch die idyllische Landschaft. In Hintergrund erhebt sich der Snæfell.

Die F 909 ist die Zufahrt zum Berg Snæfell. An der Rangerstation erkundigen wir uns nach den aktuellen Bedingungen. Die Besteigung vom Snæfell ist uns mit etwa 6-7 Stunden für die einfache Strecke zu lang, zumal diese durch den vielen Neuschnee aktuell etwas schwierig sein soll. Stattdessen folgen wir der Empfehlung des Rangers und fahren weiter ins südlich gelegenen Gebiet Eyjabakkar. Erneut gilt es, einige Flussläufe zu durchqueren, vor uns erhebt sich stattlich das endloswirkende Eis des Vatnajökulls. Ein schöner Kontrast zu den schwarzen Lavefeldern, die teilweise von einigen Grünflächen durchzogen werden.

Die größten Rentierherden in Island, die es rund um den Snæfell gibt, haben sich leider aufgrund der aktuellen Windbedingungen weiter nach Norden verzogen. Nur einige Kurzschnabelgänse haben hier ihre Brutstätten und zeigen sich.

Ein gekennzeichneter Weg führt uns an die Gletscherzunge des Eyjabakkajökull. Hier wird der Rückzug des Gletschers deutlich. Einige Jahrestafeln weisen auf die Gletscherausmaße im Jahre 1945 sowie den direkten Vergleich 2013 und 2014 hin. Am Rande des Gletschers hat sich das Eis von der Vulkanasche (sie stammt vom letzten Ausbruch aus dem Jahre 2011) schwarz eingefärbt.

Gletscherzunge des Eyjabakkajökull
Gletscherzunge des Eyjabakkajökull

Der Weg führt nah an den Gletscher heran. Überall tröpfelt es und das Eis glitzert in der Sonne. Unter dem Eyjabakkajökull haben sich einige Eishöhlen gebildet und tiefe Risse im Eis sind zu erkennen. Ein wunderschönes Naturschauspiel.

Nachdem wir die Lavawüste wieder durchquert haben fahren wir weiter zum See Lagarfljot. An der Straße F 933 in Skriðuklaustur steht ein ungewöhnlich großer Hof der von dem deutschen Architekten Fritz Höger entworfen wurde. In dem Gebäude befindet sich inzwischen ein Kulturzentrum. Besonders empfehlenswert ist das Café, in dem man regionale Gerichte und insbesondere leckeren Kuchen genießen kann.

Ganz in der Nähe steht der ebenfalls sehr auffällige und moderne Bau der Nationalpark-Information Snæfellsstofa. Eine interessante Ausstellung informiert über die Region sowie die hiesige Flora und Fauna.

Gestärkt machen wir uns auf zur Besichtigung des Wasserfalls Hengifoss. Von einem Parkplatz führt ein 2,5 km langer Weg hinauf zu Islands drittgrößtem Wasserfall. Auf halbem Wege kommt man bereits am kleineren Wasserfall Litlanesfoss vorbei.

Wasserfall Hengifoss
Wasserfall Hengifoss

Ebenfalls hat man einen tollen Ausblick auf den See Lagarfljót und die ihn einrahmende Berglandschaft. Das Besondere am 118 m hohen Hengifoss sind die rötlichen Sedimentsschichten, von denen er hinabstürzt. Diese sind durch Rost im eisenhaltigen Gestein entstanden. Auch wenn der Fuß des Wasserfalls von dem Weg nicht zu erkennen ist, ist die Besichtigung dennoch lohnenswert.

Abends genießen wir in Laugarfell erneut die heißen Becken und erfreuen uns an der schönen Landschaft. zurueck

Dienstag, 19.08.2014: Ostfjorde - Seiðisfjörður - Reyðarfjörður - Stöðvarfjörður - Djúpivogur

Unsere Tour führt weiter an die Ostfjorde. Wir entscheiden uns für die Straße Nr. 931 und fahren am See Lagarfljót entlang. Das 740 ha große Waldgebiet Hallormsstaður beeindruckt uns weniger, doch 10 m hohe Bäume sind für isländische Verhältnisse durchaus etwas Besonderes.

Egilsstaðir ist der Hauptort in den Ostfjorden und zählt ca. 2300 Einwohner. Für uns eine gute Gelegenheit, den Tank und die Vorräte aufzufüllen.

Ein 26 km langer Abstecher führt uns über die Hochebene Fjarðarheiði zum südlich von Egilsstaðir gelegenen Fischerdorf Seiðisfjörður.

Fischerdorf Seiðisfjörður - Ostfjorde
Fischerdorf Seiðisfjörður - Ostfjorde

Dieses liegt idyllisch am gleichnamigen Fjord und wird von Bergen eingerahmt. Der 675 Einwohner zählende Ort gilt als malerischster Ort der Ostfjorde. Die kleinen farbenfrohen Holzhäuser (in norwegischer Bauweise) wirken ganz nett. Bedeutung hat der Fischerort insbesondere durch das erste Untersee-Telefonkabel erlangt, das bereits seit 1906 Island und Europa (Schottland) verbindet. Während des Zweiten Weltkriegs hatten Engländer und Amerikaner hier ihren Stützpunkt. Eine am Hafen stehende Kanone zeugt von einem 1944 hier versenkten Tanker. Außerdem legt hier die Autofähre an, die von Hirtshals (bei Kiel) ablegt und 2 Tage später Island erreicht.

Über eine Hochebene fahren wir weiter nach Reyðarfjörður (1.150 Einwohner) und haben schöne Blicke auf die Fjordlandschaft. Früher war Reyðarfjörður ein wichtiger Handelsort für die Region und während des Zweiten Weltkriegs gab es dort eine Militärbasis der Alliierten. Im Jahre 2005 gab es große Veränderungen in der Region, als Alcoa ein Aluminiumwerk in der Nähe von der Ortschaft gebaut hat. Seit dem ist die Siedlung größer geworden und hat wieder an Bedeutung gewonnen.

Durch einen 5.900 m langen Tunnel fahren wir weiter über Fáskrúðsfjörður nach Stöðvarfjörður. Unterwegs haben wir tolle Landschaftseindrücke. Blau leuchten die von Bergen eingerahmten Fjorde. An der schroffen Felsküste, die sich zum Meer hin erstreckt, tosen die Wellen gegen die riesigen Felsbrocken.

Im kleinen Küstenort Stöðvarfjörður besichtigen wir die private Steinesammlung von Petra Sveinsdottir. Die Region ist bekannt für ihre Mineralienvorkommen. Im ansprechend angelegten Garten sowie im Wohnhaus gibt es Tausende von unterschiedlichen Steinen zu bewundern. 70 Prozent der Steine stammen aus der Region. Die Sammlung ist (auch wenn der Eintritt mit umgerechnet 8 € nicht ganz billig ist) einen kurzen Stopp wert.

Stöðvarfjörður - Steinesammlung von Petra Sveinsdottir.
Stöðvarfjörður - Steinesammlung von Petra Sveinsdottir

Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Djúpivogur. Der Ort liegt auf einer Halbinsel zwischen den Fjorden Hamarsfjörður und Berufjörður. Das einzige Hotel Framtið liegt direkt am Hafen des idyllisch gelegenen Fischerortes. Der kleine Fjord wird auch hier wunderschön von teilweise schneebedeckten Gebirgszügen eingerahmt. Der Ort bietet hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Direkt hinter dem Hotel beginnt ein kleiner Rundwanderweg. An einigen kleinen Seen gibt es Vogelbeobachtungshütten. Dahinter erstreckt sich die breite Küste mit ihrem schwarzen Lavasand.

Schwarze Lavaküste bei Djupivogur
Schwarze Lavaküste bei Djupivogur

Auf einer kleinen vorgelagerten Insel steht ein kleiner Leuchtturm. Anders als wir sollte man die Wege allerdings besser nicht verlassen, sonst steht man, ehe man sich versieht, in einer Sumpflandschaft.

Von Djúpivogur werden Bootsausflüge zur vorgelagerten Insel Papey angeboten, allerdings nur einmal täglich um 13:00 h. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und zahlreiche Seevögel haben hier ihren Lebensraum. Allein die Anzahl der nistenden Papageientaucher beträgt 30.000 Brutpaare. (www.birds.is)

Die Nachrichten über den aktiven Vulkan reißen nicht ab. So haben deutsche Medien die Filme vom 2010 ausgebrochenen Vulkan Eyjafjallajökull ausgestrahlt; dieser Ausbruch führte aufgrund erheblichen Aschewolken zu einer großen Beeinträchtigung des internationalen Flugverkehrs. Vor Ort ist man diesbezüglich wesentlich entspannter, da der Vulkan im unbewohnten Hochland unter einer 400 m dicken Eisschicht liegt. Einige Straßen in der betroffenen Region wurden teilweise (F910) gesperrt und 200 Touristen wurden evakuiert. Wissenschaftler gehen zum jetzigen Zeitpunkt allerdings weniger von einer Eruption mit starkem Ascheausstoß aus, sondern eher von einer subglazialen Eruption aus. Diese würde zur Eisschmelze führen und Fluten im Norden des Landes auslösen. zurueck

Mittwoch, 20.08.2014: Hvalness Nature Reserve - Höfn - Skalafellsjökull - Jökulsárlón - Kirkjubæjarklaustur

Unsere Fahrt führt uns weiter über die Ringstraße in Richtung Süden und bietet tolle Blicke auf die raue Küstenlandschaft, die von hohen Gebirgszügen gesäumt wird. Bei Lon (Lagune) lädt die wunderschöne Landschaft zu einem Stopp ein. Die Bucht wird von über 750 m hohen Bergrücken eingerahmt. Im Wasser ragt ein hoher, grün bewachsener Monoliten einsam heraus und wird von der tosenden Brandung umspült. In der Lagune gibt es viele Vögel.

Wenig später erreichen wir das Hvalness Nature Reserve. Ein kilometerlanger und sehr breiter schwarzer Kiesstrand wird von skurril geformten, farbigen Bergzügen eingerahmt. Ein kurzer Abstecher gilt dem Aussichtspunkt am Bergpass Almannaskarð, von dem man einen wunderbaren Ausblick auf einige Gletscherzungen des Vatnajökulls hat.

Höfn ist eine kleine Fischerstadt, die wunderschön am Fuße des Gletschers liegt. Besonders sehenswert ist das dortige Gletschermuseum, das sehr gut über den Vatnajökull sowie über die hiesige Fauna informiert. Beeindruckend ist ein kurzer Film über die verheerenden Auswirkungen des Vulkanausbruchs unter dem Gletscher Vatnajökull im Oktober 1996. Ebenfalls lohnenswert ist ein kurzer Blick in das nebenstehende Maritimmuseum.

Langsam nähern wir uns den ersten Gletscherzungen. Eine acht Kilometer lange Strecke führt uns an die Gletscherzunge des Flaajökull. Umrahmt von schwarzer Lava erstreckt sich der kleine Gletschersee vor den Abbruchkanten aus meterhohem Eis. Einige Eisbrocken treiben von der Sonne angestrahlt im See.

Skalafellsjökull - Gletscher mit See
Flaajökull - Gletscher mit See

Ein weiterer 16 km langer Abstecher führt uns über die Piste F 985 an den Skalafellsjökull. Auf der teilweise recht steilen und engen Auffahrt haben wir fantastische Blicke auf den Gletscher sowie die Gebirgslandschaft. Auch an einem großen, blau leuchtenden See kommen wir vorbei. Hier gilt: der Weg ist das Ziel! Oben angekommen blickt man sowohl auf den Gletscher als auch aufs Meer. Sehr gut sind die schroffen, von Vulkanasche schwarz eingefärbten Gletscherkanten zu erkennen. Einige schroffe Lavafelsen ragen tiefschwarz aus dem Eismeer heraus. Auf 840 m Höhe liegt die Hütte Jökasel, die aber leider geschlossen hat. Dafür kann man hier problemlos das Eis betreten. Ein idealer Ausgangsort für geführte Gletschertouren oder Skidoo-Fahrten.

Skalafellsjökull
Skalafellsjökull

In Hali bewundern wir den modernen Bau des Museums Þórbergssetur, das eindeutig einem Schriftsteller gewidmet ist.

Wenig später erreichen wir die Gletscherlagune Jökulsárlón - nachvollziehbar ein beliebtes Touristenziel. Von der Sonne angestrahlt leuchten die Eisbrocken teilweise türkisblau im Wasser. Mit einem Boot kann man zwischen den Eisbergen durchfahren. Wir entscheiden uns für den nicht weniger spektakulären Spaziergang entlang der Lagune.

Gletscherlagune Jökulsárlón
Gletscherlagune Jökulsárlón

Dahinter erstreckt sich die schroffe Gletscherkante. Auf der anderen Straßenseite kann man ans Meer laufen und zusehen, wie einige Eisbrocken ins Meer fließen. Ein paar Seehunde tummeln sich im Wasser. Wir überqueren die Brücke und folgen dem Weg, der uns noch näher an das Eis heranführt. Zudem verlaufen sich hierhin nur noch wenige Touristen.

Unser Tagesziel ist Kirkjubæjarklaustur, wo wir im Guesthouse Geirland nächtigen. zurueck

Donnerstag, 21.08.2014: Skeiðarársandur - Nationalpark Skaftafell - Svínafellsjökull - Núpsstaður

Eine einmalige Landschaft erstreckt sich rund um Kirkjubæjarklaustur. Grün bewachsene hohe Felswände mit kleinen Wasserfällen flankieren die Straße. Vielzählige Flussläufe durchziehen die Landschaft.

Die Sandwüste des Skeiðarársandur war im Jahre 1996 Schauplatz einer Flutkatastrophe, als unterhalb des Gletschers Vatnajökull ein Vulkan ausgebrochen ist. Eine riesige Flutwelle aus geschmolzenem Gletschereis hat damals die Brücke Skeiðarárbrú und einen großen Teil der Straße weggespült. Kurz vor Skaftafell zeugt ein skurriles Monument aus verbogenen Metallteilen der beschädigten Brücke von dem dramatischen Ereignis. In dem Film im Gletschermuseum in Höfn haben wir beeindruckende Aufnahmen gesehen, die aus einen Flugzeug aufgenommen wurden. Eine vier Meter hohe Flutwelle hat mit einer unglaublichen Wucht mit Vulkanasche gemischtes Wasser vor sich her geschoben. Ein Stück der mit 1.000 m längsten Brücke Islands wurde von den Fluten mitgerissen.

Der 500 qkm große Nationalpark Skaftafell liegt direkt an der Ringstraße und ist ein beliebtes Touristenziel. Es gibt einige gut markierte Wanderwege, so beispielsweise an die Gletscherzunge.

Nationalpark Skaftafell
Nationalpark Skaftafell

Schroff und von Vulkanasche schwarz eingefärbt ragt die Gletscherabbruchkante in den See. Lohnenswert ist es, den Gletschersee ein wenig zu umrunden. Ein weiterer Wanderweg führt zum Wasserfall Svartifoss. Das Besondere an diesem Wasserfall sind die schwarzen Basaltsäulen, die ihn einrahmen.

Sehr viel besser, da wesentlich weniger touristisch, gefällt uns die Wanderung zur Gletscherzunge Svínafellsjökull, der nur etwa 2 km von Skaftafell entfernt liegt. Ein Pfad führt um den Gletschersee herum und bietet fantastische Blicke auf die Eislandschaft.

Gletscherzunge Svínafellsjökull
Gletscherzunge Svínafellsjökull

Hier finden offensichtlich auch die angebotenen Gletscherwanderungen statt. Auf dem Eisfeld sehen wir einige kleinere Gruppen. Aus der Entfernung sieht die Tour, die an steilen Eisfelsen hinabführt, nicht ganz ungefährlich aus.

Bei Núpsstaður gibt es einen typischen Grassodenhof aus dem 19. Jahrhundert.

Núpsstaður Kirche und Grassodenhof
Núpsstaður Kirche und Grassodenhof

Der Hof ist mittlerweile in Privatbesitz, aber die kleine grün bewachsene Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die mit einem Steinfußboden ausgelegt ist, ist zugänglich. zurueck

Freitag, 22.08.2014: Eldhraun - Hjörleifshöfði - Vik - Kap Dyrhólaey - Skógafoss - Hvolsvöllur

In der Nähe des Hotels weist ein Schild auf den Kirkjugólf hin. Zu sehen ist ein ca. 80 qm Meter großes Mosaik aus sechseckigen, glattgeschliffenen Basaltsäulenformationen. Dieser unter Naturschutz stehende Boden ist angeblich natürlich entstanden und war offensichtlich niemals ein Kirchenboden, wie der Name Kirkjugólf ableiten ließe.

Wir fahren die Straße F 204 durch das Gebiet Eldhraun; das angeblich größte Lavafeld der Welt ist bei einem Ausbruch im Jahre 1783 entstanden. Beinahe friedlich wirken die inzwischen moosbewachsenen Krater und Lavafelder. Im Hintergrund ragt die weiße Haube des Gletschers Myrdalsjökull heraus.

Eldhraun - moosbewachsenes Lavafeld
Eldhraun - moosbewachsenes Lavafeld

Bei Laufskalavarða weist ein Schild dieses als sehenswert aus. Das ehemalige Gehöft wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört. Zu sehen gibt es kleine Steinanhäufungen. Hier einen Stein aufzuschichten soll den Reisenden Glück bringen.

Über 170 km Länge erstreckt sich das Schwemmland (Sander) an der Südküste. Diese Schwemmsandebenen erreichen Breiten von bis zu 25 km. Entstanden sind sie durch die Gletscherläufe, die Tonnen an Sediment mit sich transportierten.

Majestätisch ragt der 221 m hohe Felsklotz Hjörleifshöfði aus der Landschaft empor. Unvorstellbar, dass dieser im Jahre 874 direkt am Meer lag und Schiffe hier festmachten. Inzwischen trennen diesen etwa 2 km schwarzer Kiesstrand vom Meer. Am Fuß des Felsens gibt es einige Höhlen zu erkunden.

Hjörleifshöfði
Hjörleifshöfði

Der Küstenort Vík ist der südlichste Ort Islands. An der Tankstelle gibt es eine Wollfabrik. Aus dem Shop hat man einen guten Blick auf die Produktionsstätten. Etwas oberhalb des Ortes liegt eingerahmt von grünen Hügeln die kleine Ortskirche.

Lohnenswert ist es, den 340 m hohen Vogelfelsen Reynisfall zu erklimmen oder per Allradfahrzeug zu befahren. Die Aussicht von dem grün bewachsenen Felsen ist fantastisch, ein wahres Paradies für Vogelliebhaber. Die Straße 215 führt über Reynir bis zu einem wunderschönen schwarzen Sandstrand. Hier am Fuß des Vogelfelsens hat man einen fantastischen Blick auf die schroffen, einzigartig geformten Basaltwände. Auch einige Höhlen aus Säulenbasalt haben sich gebildet.

Vogelfelsen Reynisfall bei Vik
Vogelfelsen Reynisfall bei Vik

Malerisch ragen die Felszinnen der 66 m hohen Reynisdrangar aus dem Meer. In der Ferne, am anderen Ende des breiten Sandstrands, erblickt man die tollen Felsformationen des Kap Dyrhólaey. Über die Straße 218 erreichen wir das Kap.

Kap Dyrhólaey
Kap Dyrhólaey

Lohnenswert ist die Auffahrt zum Leuchtturm. Von der 120 m hohen Klippe hat man einen beeindruckenden Blick auf die tollen Felsformationen der Landzunge Dyrhólaey, die einen Felsenbogen bilden. Auch hier haben sich etliche Seevögel eingenistet, darunter auch Papageientaucher, die sich uns leider nicht zeigen.

Ein weiteres Highlight erwartet uns bei Skógar. Der 60 m hohe Skógafoss donnert hier wasserreich in die Tiefe. Von der Sonne angestrahlt schimmert in der Gischt ein farbenfroher Regenbogen.

Skógafoss bei Skógar
Skógafoss bei Skógar

Wir nähern uns unserem Quartier bei Hvolsvöllur. Das Landschaftsbild hat sich inzwischen gewandelt. Grün bewachsene Felsformationen aus denen immer wieder kleinere Wasserfälle herabstürzen überragen das grüne Weideland, auf den Schafe und Islandpferde grasen. Das relativ neue Hotel Fljótshlíð gehört zum Hof Smáratún und bietet erfreulicherweise auch eine Kochmöglichkeit. So genießen wir unseren in Vik erstandenen Wein zu Pasta. zurueck

Samstag, 23.08.2014: Geothermalkraftwerk Hellisheiði - Reykjavík

Langsam neigt sich unsere zweiwöchige Rundreise dem Ende entgegen. Auf dem Weg nach Reykjavík besichtigen wir das Geothermalkraftwerk Hellisheiði. Eine informative Ausstellung beschreibt die Energiegewinnung mittel s Geothermik. So wird bis zu 3.000 m tief gebohrt, um das heiße Wasserdampfgemisch an die Erdoberfläche zu befördern und zur Stromerzeugung und Warmwasserversorgung zu nutzen. In Stoßzeiten können 16.000 Tonnen Warmwasser stündlich bereitgestellt werden.

In Reykjavík angekommen fahren wir zunächst zum alten Hafen. Die Zufahrt ist leider gesperrt, da aktuell der Reykjavík- Marathon stattfindet. So schlendern wir die Uferpromenade entlang. Zunächst kommen wir an der skurrilen Skulptur Sólfar vorbei, die an ein Wikingerschiff erinnert. Schon von Weitem ist das moderne Gebäude der Kongress- und Konzerthalle Harpa sichtbar. Auf dem Vorplatz findet aktuell eine Cadillac-Ausstellung mit etwa 25 gut erhaltenen Fahrzeugen statt. Anlässlich der heute stattfindenden Kulturnacht wird einiges geboten. Einige Meter weiter gibt es eine Offroad-Fahrzeug-Ausstellung.

Hatten wir bislang gedacht, dass es auf Island keinen Schienenverkehr gibt, werden wir am alten Hafen eines Besseren gelehrt - hier steht eine alte Dampflock, die für den Bau der Hafenanlagen eingesetzt wurde.

Sehr interessant sind einige Schautafeln, die darüber informieren, wie viele Schiffe in den letzten Jahrzehnten rund um Island verunglückt sind.

Am Schiffsanleger angekommen buchen wir eine Walbeobachtungstour. Auf der dreistündigen Bootstour sehen wir einen Zwergwal sowie ein paar Weißschnauzendelphine, die 3 bis 4 m lang werden. Außerdem können wir einige Papageientaucher beobachten.

Ebenfalls im alten Hafen befindet sich das Aurora Nordlicht Center, das eine sehr informative Ausstellung mit vielen Bildern und Filmen zu dem Naturschauspiel bietet.

In der Stadt herrscht reges Treiben, es scheint fast, als wäre heute jeder der 115.000 Einwohner auf den Beinen. So schieben wir uns durch die Fußgängerzone Laugavegur.

Zu den Wahrzeichen der nördlichsten Hauptstadt Europas zählt die Hallgrímskirche, die die Stadt überragt. Mit einem Aufzug kann man den 75 m hohen Turm zu einer Aussichtsplattform hinauffahren. Das Gebäude, dessen Fassade auffällig in einem Basaltsäulen-Imitat geschmückt wird, ist von innen sehr schlicht.

Reykjavik - Hallgrímskirche
Reykjavik - Hallgrímskirche

Unsere Unterkunft, das Hotel Lotus, liegt etwas abseits des touristischen Zentrums. Abends können wir das Kulturfest im Fernsehen verfolgen und auch das zu diesem Anlass stattfindende Feuerwerk bewundern. zurueck

Sonntag, 24.08.2014: Reykjanes – Krýsuvík - Bláa Lónið - Brücke zwischen den Kontinenten

Ein paar Stunden Zeit bleiben uns noch bis zu unserem heutigen Rückflug. So erkunden wir die vulkanisch noch immer aktive Halbinsel Reykjanes. Von Reykjavik kommend biegen wir kurz hinter dem Stadtteil Hafnarfjörður auf die Straße 42 ab. Ein letztes Mal können wir eine beeindruckende, farbenfrohe Lavalandschaft bewundern. Nach etwa zehn Kilometern erreichen wir den zehn Quadratkilometer großen See Kleifarvatn. Dieser wird von einem schönen schwarzen Sandstrand eingerahmt und leuchtet türkis.

Wenig später erreichen wir das Thermalquellengebiet Krýsuvík mit farbenfrohen Schwefelablagerungen, heiß dampfenden Quellen und brodelnden Schlamm. In der Ferne können wir den grün leuchtenden See Grænavatn erspähen, der uns später zu einem kurzen Stopp einlädt.

Thermalquellengebiet Krýsuvík
Thermalquellengebiet Krýsuvík

Wir folgen der Straße 427 biegen in eine Piste nach Selatangar ab. Nach wenigen Kilometern erreichen wir einen Parkplatz. Ein Pfad führt zum ehemaligen Fischereiplatz Selantangar, der 1880 verlassen wurde. Von den Häuser und Hütten, die aus Lavasteine und Treibholz gebaut wurden, lässt sich das ehemalige Aussehen nur noch erahnen, obwohl sie unter Naturschutz stehen.

Selatangar ehemalige Fischerhütten
Selatangar ehemalige Fischerhütten

Kurz vor Grindavík biegen wir in Richtung Bláa Lónið ab. Die Blaue Lagune ist Islands wohl populärster Badeort. Inmitten einer bizarren Mondlandschaft aus moosbewachsenem Lavagestein liegt das 1999 erbaute Thermalbad. Das milchig-blaue Thermalwasser, das reich an natürlichen Mineralien und Salzen ist, wird von einem nahen geothermalen Kraftwerk in ein Lavabecken geleitet.

Bláa Lónið - Blaue Lagune
Bláa Lónið - Blaue Lagune

Ursprünglich wurde das nicht mehr benötigte heiße Salzwasser vom 1978 fertig gestellten Kraftwerk in einen nahe gelegenen See geleitet. Dieser wurde kurz darauf als beliebter und heilsamer Badesee genutzt. So gründete man 1992 das Label „Blue Lagoon“ und richtete hier ein Behandlungszentrum ein. Das Thermalbad ist gut besucht. Selbst vom Flughafen aus werden für Reisende mit längerem Zwischenstopp Touren hierher angeboten. So erstaunt es nicht, dass dieses trotz der umgerechnet 40 EUR Eintritt pro Person gut besucht ist. Wir entscheiden uns für eine Besichtigung ohne zu Baden (selbst dafür wird eine Gebühr von 10 EUR erhoben). Die Anlage hat durchaus ihren Reiz.

Wir fahren zurück in Richtung Grindavík und folgen der Straße 425. Spannend finden wir die Brücke zwischen den Kontinenten, die wir auf der Höhe der Bucht Stóra Sandvík erreichen.

Brücke zwischen den Kontinenten
Brücke zwischen den Kontinenten

Die 18 m lange Brücke überspannt die Nahtstelle zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatte. So lassen wir es uns nicht nehmen, einmal von Europa nach Nordamerika zu wandern und überschreiten den Graben – lästige Einreiseformalitäten gibt es hier natürlich nicht. Die Kontinentalplatten treiben kontinuierlich (2 cm / Jahr) auseinander und bilden dabei die Riftzone, die Island von Reykjanes bis Öxarfjörður durchzieht.

Mit diesem spannenden Gefühl von großer weiter Welt beenden wir unsere Island-Reise und fahren nun zum Flughafen. Erfreulicherweise hat sich der immer noch brodelnde Bardabunga bislang insoweit zurückgehalten, dass unser Flugplan nicht gefährdet ist. zurueck


Fazit

Auf unserer Rundreise durch das Hochland, entlang der Ostfjorde und den Süden haben wir 3.390 km – zu gefühlt 50 Prozent auf nichtgeteerten Straßen – zurückgelegt.

Wir sind froh, dass wir Island mit einem Allradfahrzeug bereist haben. Von den rund 13.000 Kilometern Straße sind nur gut 4300 asphaltiert. Die Ringstraße Nr. 1 ist mit 1.336 Kilometern Islands längste Straße und folgt grob dem Küstenlauf, schneidet aber alle großen Halbinseln ab. Die Naturschönheit des Landes, das dieses auf kleinstem Raum bietet, hat uns sehr beeindruckt. Vielleicht werden wir in einigen Jahren erneut Island besuchen um auch noch den Nord-Westen des Landes zu erkunden.

Aufgrund der kurzen Saison im Sommer benötigt man allerdings ein großes Budget. Island ist sehr teuer, was für Unterkünfte, Lebensmittel und Mietwagen gilt. Für Naturliebhaber ist Island faszinierenden schön, wer aber eher Kultur und Unterhaltung sucht ist hier falsch aufgehoben. zurueck

 


Allgemeine Island Infos

Island ist ein Land der Kontraste und hat einen magischen Reiz für Naturliebhaber. Unbewohnte Lavawüsten, mit Eis bedeckte Vulkane, grüne Täler, leuchtende Seen vor meterhohen Gletschern, heiße Quellen, Geysire und tiefschwarze Monoliten, unzählige Wasserfälle, farbenfrohe Bergrücken, reißende Flüsse und tiefblaue Fjorde wechseln sich ab. Das unmittelbare Nebeneinander von Eisflächen und dampfenden heißen Quellen macht den besonderen Reiz der Insel aus.

Island gehört zu den Gebieten der Erde mit der größten vulkanischen Aktivität, insgesamt gibt es 130 Vulkane, wovon 30 noch potentiell aktiv sein können. Der größte Teil des Landes ist unfruchtbar und unbewohnt. So bedecken Lavafelder 11 Prozent des Landes und weitere 11 Prozent sind von Gletschern bedeckt. Die Küstenlinie misst eine Länge 4970 Kilometern und ist im Westen und Osten von den isländischen Fjorden stark zerfurcht.

In dem 103.000 qkm großen Land leben etwa 325.000 Menschen; davon 2/3 im Großraum der Hauptstadt Reykjavik. Mit 3,1 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Island das am dünnsten besiedelte Land Europas. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 300 km, die Ost-West ca. 500 km. Island liegt im Atlantik, nur 287 Kilometer östlich von Grönland.

Geografie

Island gehört zu den Gebieten der Erde mit der größten vulkanischen Aktivität, insgesamt gibt es 130 Vulkane, wovon 30 noch potentiell aktiv sein können. Der größte Teil des Landes ist unfruchtbar und unbewohnt. So bedecken Lavafelder 11 Prozent des Landes und weitere 11 Prozent sind von Gletschern bedeckt. Die Küstenlinie misst eine Länge 4970 Kilometern und ist im Westen und Osten von den isländischen Fjorden stark zerfurcht.

Island liegt auf dem mittelatlantischen Rücken. Die europäische und amerikanische Kontinentalplatte drücken in entgegengesetzte Richtung und schieben sich jährlich zwei Zentimeter auseinander was zu Vulkaneruptionen, geothermalen Aktivitäten und Erdbeben führt. Diese Zone, an der die meisten aktiven Vulkane der Insel liegen, verläuft diagonal über Island von Südwesten nach Nordosten: von Reykjanes bis zum Langjökull im Westen, von den Westmännerinseln über den Mýrdalsjökull und Vatnajökull bis Þeistareykir im Osten. Aufgrund der hohen vulkanischen Aktivität ist Island erdgeschichtlich das jüngste Land, das man sehen kann.

Der Vatnajökull (Wassergletscher) ist mit etwa 8.300 qkm der größte Gletscher Islands. Seine Eiskappe ist durchschnittlich 400 m dick, an einigen Stellen sogar bis zu 1.000 m. Im 14. Jahrhundert soll sich der Gletscher gebildet haben und hat im 19. Jahrhundert sein Wachstum abgeschlossen. Mittlerweile schrumpft er aber zusehends.

Der Vatnajökull erreicht eine Höhe von bis zu 2.000 m über dem Meeresspiegel und bis zu 300 m darunter. Er hat mehr als 20 Auslassgletscher. Unter der Eiskappe des Vatnajökull liegt die aktivste Vulkanzone der Welt, hier „ruhen“ Vulkanzenten, wie der größte Vulkan Bardabunga oder Islands tätigster Vulkan Grimsvötn. Im Jahre 2008 wurde der Vatnajökull Nationalpark gegründet. Mit einer Fläche von 13.000 qkm ist er einer der größten Nationalparks Europas und umfasst 13 Prozent der Fläche Islands.

Wirtschaft

Währung Isländische Krone: 1 € = 155 ISK (Stand August 2014).

Es gibt auf Island etwa 4.000 Bauern und 1/5 der Fläche wird landschaftlich genutzt. Zudem gibt es ca. 200.000 qkm Gewächshausfläche, die mit Unterstützung von Geothermik betrieben werden. Um die Anbauzeit zu verlängern geht man seit kurzem dazu über, im Frühling 100.000 qkm Bodenfläche aufzutauen. Bei so viel Stromverbrauch wundert es nicht, dass Island den höchsten Pro-Kopf-Stromverbrauch der Welt hat; mehr als doppelt so viel wie in den USA. Allerdings wird die Energie aus Wasser und Geothermie äußerst umweltfreundlich generiert. So werden 99 Prozent der Häuser mit Geothermik geheizt.

Mit 70 Prozent war Fischfang früher der größte Wirtschaftsfaktor, heute macht er nur noch etwa 50 Prozent aus. Mehr als 10 Prozent der Isländer sind Fischer.

Nachdem Island 2006 noch zu den reichsten Ländern der Welt zählte, hat die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 das Land hart getroffen, da die vorher privatisierten Banken mit viel Steuergeldern gestützt werden mussten, um eine Insolvenz des gesamten Bankenapparates zu verhindern.

Mehr als 50 Prozent der Isländer arbeiten im Dienstleistungssektor. Exportiert werden Fisch und Maschinen. Kern der isländischen Landwirtschaft ist die Nutztierhaltung, hauptsächlich Schafe, Islandpferde und Rinder. Die Anzahl der Schafe ist mit 430.000 Stück reglementiert. Grund dafür ist die Bodenerosion, die durch die im Sommer wild grasenden Schafe verstärkt würde.

Klima

Der Golfstrom, der entlang der Süd- und Westküste strömt, sorgt für ein relativ mildes Klima. Auf Island herrscht Meeresklima mit milden Wintern und frischen Sommern. Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 0 und 3 °C im Winter und zwischen 12 und 15 °C im Sommer, wobei es im Landesinneren teils deutlich kühler sein kann. Insbesondere im Süden können die Temperaturen im Sommer über 20 °C betragen. Vor allem wegen des Golfstroms fällt im Süden der Insel vergleichsweise selten Schnee.

In den letzten Jahrzehnten macht sich die globale Erwärmung durch einen leichten Anstieg der Durchschnittstemperaturen bemerkbar, was am Rückzug einzelner Gletscherzungen drastisch zu beobachten ist. Am wärmsten ist es in Island in der Zeit von Mitte Juni bis Ende August/Mitte September.

Mit durchschnittlich 14,9 Stunden hat Island zwei Stunden mehr Tageslicht als Miami in Florida. Hierbei gilt es allerdings die Mittsommernacht zu berücksichtigen.