Neuseeland

Zwei Inseln, zwei Naturwunder

Reiseeindrücke März 2002

Neuseeland, Südinsel

Südinsel

 
02. - 04.03.2002 Seoul - Auckland - Christchurch - Lake Tekapo
05.03.2002 Mout Cook National Park - Manapouri -
06. - 07.03.2002 Fjordland National Park: Doubtful Sound - Milford Sound
08.03.2002 Glenorchy - Wanaka
09.03.2002 Haast - Fox Glacier
10.03.2002 Lake Matheson - Fox Glacier - Hokitika
11. - 12.03.2002 Pancake Rocks - Abel Tasman National Park
13.03.2002 Marlborough Sounds - Blenheim

Interislander Ferry 14.03.2002 Picton - Interislander Ferry - Wellington - Ohakune

Neuseeland Nordinsel

Nordinsel

15.03.2002 Tongariro National Park - Lake Taupo
16.03.2002 Rotorua
17. - 18.03.2002 Bay of Plenty - Coromandel Peninsula - Hahai
19.03.2002 Whakatane - White Island
20.03.2002 Waipoua Kauri Forrest - Ahipara/Ninety Mile Beach
21.03.2002 Ahipara - Russell
22.03.2002 Russell - Bay of Islands - Parakei
23.03.2002 Parakei - Auckland - Seoul - Frankfurt



02. - 04.03.2002 Frankfurt - Seoul - Auckland - Christchurch - Lake Tekapo

Um 20:00 h beginnt unsere erste große Flugetappe mit Korean Air nach Seoul. Flugzeit: knapp 10 h. Wir haben Glück und ergattern einen Platz mit Beinfreiheit am Notausgang. Der Flug geht über Russland (südliches Sibirien) und die Mongolei. Über Sibirien haben wir einen phantastischen Blick auf die schneebedeckte, nur von karger Steppe bewachsene Gebirgslandschaft. Kein Lebenszeichen lässt sich hier erkennen. Die Landschaft scheint absolut unberührt und endlos. Langsam werden die Berge niedriger, der Schnee weniger. Wir überfliegen die karge Landschaft der Wüste Gobi. Die Erde bietet ein interessantes Farbspiel von Sandfarben über Orange- und Rottöne bis hin zu tiefem Schwarz. Einige kleine Seen kontrastieren mit ihrem türkisfarbenen Wasser. Dann überfliegen wir kilometerweit die Yellow Sea (Chinesisches Meer) im Pazifik bis wir die Küste Koreas erreichen. Zunächst tauchen vor unseren Augen kleine, einladende, einsame Inseln auf, die -je mehr wir uns dem Festland nähern- immer größer werden. Das Gebiet bietet sich für einen Segeltörn mit Stopps an einsamen Sandstränden an. Kurz vor dem Festland sehen wir einige große Sandbänke aus dem Meer ragen. Viele große Schiffe liegen hier vor Anker und warten auf die Einfuhrgenehmigung in den Hafen. Stellenweise sehen wir Landgewinnungs-Maßnahmen. Der Flughafen von Seoul (Incheon) wurde erst vor einem Jahr eröffnet. Er befindet sich auf einer vorgelagerten Insel und ist nur über eine Brücke zu erreichen.

Eigentlich hatten wir ein Transfer-Hotel gebucht. Wir werden von einem zum anderen Korean Air Desk geschickt. Die eine Hand weiß nicht was die andere tut, aber jeder gibt uns (auch wenn es falsch ist) Auskunft. Schließlich teilt man uns mit, dass wir zunächst durch die Immigration müssen. Am Korean Air Transfer Desk ist man etwas verwundert, bietet uns aber (nach Rücksprache mit dem General Manager) an, in ein Transfer Hotel (40 Minuten Fahrtzeit) zu fahren, wo wir duschen und lunchen könnten. Aufgrund der fehlenden Entspannungszeit lehnen wir dies dankend ab. Wir wollten ein Zimmer in einem Transit-Hotel im Flughafengebäude mieten, um wenigstens ein paar Stunden zu liegen. Es gelingt uns glücklicherweise wieder in das Gebäude zu kommen, ohne die üblicherweise fällige Steuer zu zahlen. Nun nichts wie ab ins Hotel. Schlafen konnten wir nach dieser Odyssee zwar nicht mehr, aber wenigstens die geschundenen Glieder ausstrecken, bevor es weiter geht nach Auckland.

Die zweite Flugetappe von Seoul nach Auckland haben wir nach 11 Stunden einigermaßen überstanden. Ein Lob an Korean Air - der Sitzabstand lässt einem einigermaßen Beinfreiheit. In Auckland müssen wir das Terminal wechseln, was sich in einem knapp 10 minütigen Spaziergang schnell meistern lässt. Wir können noch auf einen früheren Flug umbuchen und sind nun am 4.3.2002 um 14:30 h glücklich (nach einem rauen Landeanflug) auf der Südinsel Neuseelands angekommen.

Mit etwas Spannung machen wir uns per Taxi auf den Weg zu unserem Mietwagenunternehmen in der Hoffnung, dass sich das Billigangebot aus dem Internet nicht als Desaster entpuppt. Das schlechte Gefühl verschwindet sofort, als wir den Seat Cordoba für $40/Tag (inkl. low damage waiver) in Empfang nehmen. (Kilometerstand: 87.325 km) Jetzt kann es losgehen!

Da wir früher als erwartet angekommen sind, beschließen wir, die erste Etappe bis zum Lake Tekapo zu fahren (230 km). Wir nehmen den State Highway Nr. 1 in Richtung Timaru. Über Neuseelands längste Brücke überqueren wir dem Rakaia River. Bei Geraldine wechseln wir auf den Highway 79. Das Neuseeland-Feeling stellt sich erst ein, als wir die Stadt hinter uns gelassen haben. Wir fahren durch eine grüne, hügelige Landschaft. Durch die klare Luft erscheint uns alles viel schärfer als gewohnt. Die vielen weißen Schafe kontrastieren mit den sattgrünen Wiesen. Die Straßen werden kurviger, die Landschaft verwandelt sich zu einer steppenartigen Vegetation. Plötzlich leuchtet der türkisfarbene Lake Tekapo vor uns, umrahmt von einem stattlichen Gebirgspanorama mit teilweise schneebedeckten Gipfeln.

Lake Tekapo
Lake Tekapo

Die phantastische türkisfarbene Farbe des Wassers wird verursacht durch den Felsabrieb der Gletscher. Von der Historic Church of good Shepard aus hat man einen schönen Blick über den See. Hier beziehen wir unser erstes Quartier mit Seeblick. Noch schnell ein paar Sachen fürs Picknick eingekauft und ab geht es zur Picknick Area am See. Langsam geht die Sonne unter. Die Berggipfel leuchten in schönen Rottönen. Ein kühler Wind zieht auf. Doch die Müdigkeit gewinnt langsam Oberhand. Nach einem aufwärmenden Bad in unserer Whirlpool-Badewanne fallen wir todmüde ins Bett. zurueck

 

05.03.2002 Mount Cook National Park - Manapouri

Die nächtliche Wachphase hielt sich in Grenzen. Das Jetlag scheinen wir beinahe überwunden zu haben. Es ist kurz vor sieben. Der Berg ruft!

Nach einem ausgiebigen englischen Frühstück geht es los zum Mt. Cook National Park. Über den State Highway Nr. 8 erreichen wir zunächst den Lake Pukaki. Uns bietet sich -bei relativ wolkenlosem Himmel- ein toller Blick. Bergmassive umrahmen das türkisfarbene Gletscherwasser.

Im Mount Cook National Park (700 qkm / seit 1990 Weltkulturerbe der UNESCO) befinden sich 22 der 27 Dreitausender Neuseelands. Aoraki (Wolkenaufspießer) nannten die Maori das höchste Bergmassiv der Südalpen (3.754 m).

Mt. Cook - Mount Cook National Park
Mount Cook National Park

Unseco WeltkulturerbeVom nahe des Hermitage Hotels gelegenen Camp Ground starten wir unsere dreieinhalb stündige Hooker Valley Wanderung. Der Weg führt über Hängebrücken zum Fuß des Hooker-Gletschers. Während der Wanderung erschließen sich wundervolle Blicke auf den schneebedeckten Mount. Cook. Vom Glacier Lookout hat man einen schönen Blick auf den Mueller Lake.

In Erwartung türkisfarben leuchtender Eisblöcke, die laut Reiseführer in einen azurblauen Gletschersee "kalben", sind wir -am Gletscher angekommen- fast etwas enttäuscht. Das Eis hat sich mit dem Berggeröll vermischt und ist nur bei näherem Hinsehen als Eis zu erkennen. Der milchige Gletschersee wirkt wie aufgelöste Kreide auf der kleine Eisblöcke schwimmen.

Mount Cook National Park - Hooker Gletscher
Mount Cook National Park - Hooker Gletscher

Dennoch ist das Bergpanorama natürlich überwältigend. Auf dem Rückweg erscheint uns das Gebirge -nun von der Sonne leuchtend angestrahlt- noch spektakulärer. Von einem zweiten Parkplatz (ca. 8 km vorher) beginnt der 15 minütige Anstieg zum Aussichtspunkt des Tasman Valley. Der Blick auf den 29 km langen Tasman Gletscher, dessen Grau sich von dem milchig-türkisen Wasser des Tasman Rivers abhebt, ist absolut lohnenswert. Die ebenfalls ausgeschilderten Blue Lakes machen ihrem Namen keine Ehre. Vom Aussichtspunkt aus sind sie als drei kleine grüne Seen zu sehen.

Nach so viel Bewegung genießen wir auf der Sonnenterrasse des Hermitage Hotels einen kühlen Weißwein mit Blick auf das leuchtende Mt. Cook Massiv. Angesichts des grandiosen Wetters beschließen wir, ziemlich direkt in die Fjordlandschaft zum Doubtful Sound zu fahren. Wir fahren den State Highway Nr. 8 weiter in Richtung Cromwell.

Beim Lindis Pass fahren wir durch die hügelige, sattgrüne Landschaft des Lindis Valley. Eine sehr schöne Landschaft.

Landschaft am Lindis Pass
Landschaft am Lindis Pass

Die Straße führt direkt neben dem Lake Dunstan lang und bietet einen schönen Blick auf den Mt. Pisa. Bei Cromwell biegen wir auf den Highway 6 Richtung Queenstown ab. Kurz vor der Stadt liegt die nostalgische Kawarau Bridge (1880), auf der das Bungee Jumping von A.J. Hackett erfunden wurde.

In Queenstown angekommen müssen wir feststellen, dass wir bei der Wegberechnung daneben gelegen haben - noch 170 km bis zum Ziel. Der zusehends wolkenverhangene Himmel hebt unsere Stimmung auch nicht gerade. Wir entschließen uns nach Manapouri weiterzufahren, zumal wir bereits eine Unterkunft gebucht hatten. Tanken wäre in Queenstown kein Problem gewesen. Trotzdem sind wir noch davon ausgegangen, dass wir in einem der kleineren Orte auf unserer Strecke tanken könnten. Falsch gedacht! Glück gehabt denken wir, als wir in Mossburn einen Tankautomat finden. Leider müssen wir festzustellen, dass unsere Kreditkarten nicht akzeptiert werden. Ein hilfsbereiter Neuseeländer hilft uns aus der Misere und wir brettern die letzten 60 km nach Manapouri. Hier nächtigen wir in Murrells Grand View House einem kolonialen Bed & Breakfast aus dem Jahre 1889, der Inhaber ist Neuseelands dienstältester Gastgeber und betreibt dieses Business bereits seit 63 Jahren. Aus dem Fenster unseres Zimmers blickt man direkt auf den Lake Manapouri. Vor dem gemütlichen Kamin im living room genießen wir einen Merlot der Hawkes Bay und lassen unseren ersten richtigen Urlaubstag entspannt ausklingen.zurueck

 

06.03.2002 Fjordland National Park: Doubtful Sound

Unseco WeltkulturerbeDer Fjordland National Park (UNESCO Weltkulturerbe) ist mit 1,2 Mio. Hektar, der größte und gleichzeitig am wenigsten zugängliche Park Neuseelands. Für heute haben wir eine Bootstour im Doubtful Sound gebucht. Wir hatten Glück - die Morgentour war bereits ausgebucht. So können wir in aller Ruhe unser hervorragendes Frühstück (frisches Obst, Blueberry pancakes, eggs, etc.) genießen. Der wolkenverhangene Himmel macht uns noch etwas Sorge - aber die Tour ist gebucht.

Das Fjordland gehört mit bis zu 5.290 mm Niederschlag zu den nassesten Regionen der Erde. Doch als wir uns um halb zwölf auf den Weg machen, reißt es glücklicherweise förmlich auf. Die siebenstündige Tour beginnt auf dem mit vielen Inselchen bestückten Lake Manapouri, dem fünftgrößten und zweittiefsten (444 m) See Neuseelands.

Am Manapouri-Kraftwerk steigen wir um in einen Bus. Leider ist die Besichtigung der Power Station bei unserer Tour nicht enthalten. Es wäre sicherlich reizvoll, das unterirdische (176 m unterhalb der Seeoberfläche) Kraftwerk zu besichtigen. Über den Wilmot Pass werden wir zum Deep Cove gefahren. Die 22 km lange Straße ist eine der abgelegensten Neuseelands, die Mitte der 60er im Zuge des Kraftwerkbaus angelegt wurde. Auf der 22 km langen Passstraße erschließt sich uns eine phantastische Regenwald-Landschaft. Besonders interessant sind Moosgärten mit einer Vielzahl farbiger Moose und Flechten. Auf 670 m Höhe genießen wir einen spektakulären Blick auf den Sound. Am Deep Cove (Straßendamm und Abflusstunnel der Power Station) liegt ein weiteres Boot für uns bereit.

Der Doubtful Sound (430 m tief, zweitgrößter der 14 Fjorde Neuseelands, dreimal so lang wie der Milford Sound) verdankt seinen Namen Captain Cook, der auf seiner neuseeländischen Entdeckungsreise bezweifelte, dass sein Schiff "Endeavor" in diesem Sound wenden könnte. Er zügelte seinen Forscherdrang, segelte weiter und verpasste eine der malerischsten Gegenden der Südinsel.

Doubtful Sound
Doubtful Sound

Idyllisch liegt der Ford in der Gebirgslandschaft mit ausgedehnten Wäldern und (um diese Jahreszeit nur noch kleinen) Wasserfällen. Die Meeresarme der Tasman Sea dringen tief in die zerklüftete Alpenwelt mit ihren bis zu 2.700 m hohen Gipfeln ein. Wir genießen die Bootsfahrt vom oberen Außendeck und werden dabei richtig durchgepustet. Der Blick in die sich ständig verändernde Landschaft ist spektakulär. Große Tümmler (Delphine), die leider etwas zu träge sind, um große Sprünge zu machen, begleiten uns ein kleines Stück. Auch einige Pelzrobben, die sich vom Felsen kaum abheben, sind zu sehen. Die Fahrt geht bis zum Anfang des offenen Meeres (Tasman Sea) - danach machen wir kehrt. Mittlerweile erstrahlen die Gebirge im schönen Abendlicht. Bei abgestelltem Motor können wir 10 Minuten lang die absolute Stille, durchbrochen von Vogelgezwitscher, erfahren. Eine Kanutour durch die Sounds muss ein tolles Erlebnis sein!

Um kurz vor 20:00 h legen wir wieder in Manapouri an. Bis dahin ein absolut gelungener Tag! Zum Abendessen fahren wir ins 20 km entfernte - im Vergleich zu Manapouri - sehr touristische Te Anau. Nach einem schlechten Abendessen im Steak House geht es zurück nach Manapouri.zurueck

 

07.03.2002 Fjordland National Park: Milford Sound - Queenstown

Heute ist es wesentlich wärmer als gestern. Auch wir wollen die Hauptattraktion Neuseelands nicht auslassen und fahren zum Milford Sound, der mit dem Auto zu erreichen ist. Hinter Te Anau beginnt die 119 km lange Strecke zum Sound.

Milford Sound
Milford Sound

Im Eglington Valley genießen wir einen schönen Blick auf die Bergmassive, umrahmt von einer goldleuchtenden Steppenlandschaft. Wir fahren weiter, vorbei an Buchenwäldern.

Etwa auf halber Strecke liegen die Mirror Lakes, in denen sich die Earl Mountains wunderschön spiegeln. Die Berglandschaft wird immer spektakulärer. Wir passieren den 1952 fertiggestellten, in den Granitfels gehauenen Homer Tunnel und befinden uns in einem engen Tal, umrahmt von Zweitausendern. Unseco WeltkulturerbeVon hier sind es noch 15 km bis zum Milford Sound, der ebenfall zum Fjordland Nationalpark gehört und zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.

Das Wetter spielt heute leider nicht so mit, die Wolken hängen tief in den Bergen, die Spitze des 1692 m hohen Mitre Peak ist in Wolken gehüllt. Nach der spektakulären Fahrt in den Doubtful Sound entscheiden wir uns -um eine Enttäuschung zu vermeiden- gegen eine Bootsfahrt. Stattdessen wollen wir einige kurze Wanderungen machen. Der Weg zu den Bowen Falls ist leider geschlossen. Nachdem wir noch einmal ausgiebig den Blick genossen haben, machen wir wieder kehrt. Bei den Chasm Falls machen wir eine kurze Wanderung. Hier stürzt der Cleddau River über verwitterte Felsbrocken 22 m tief in eine enge Felsspalte (Chasm).

Unser nächstes Ziel sind die Humboldt Falls, die über eine 20 km lange dirt road zu erreichen sind. Nach einem kurzen walk haben wir einen freien Blick auf den ca. 100 m hohen Wasserfall. Auf dem wilden und steinigen Fluss werden Jetboat-Touren angeboten. Wir halten noch an einigen weiteren Spots und machen short walks über Hängebrücken.

Zurück in Te Anau kaufen wir kurz ein, um anschließend weiter nach Queenstown bzw. Glenorchy zu fahren. Unser nächstes Ziel -Glenorchy- ist nur ca. 30 km Luftlinie von den Humboldt Falls entfernt- aber es gibt nur wenige Straßen, so dass wir die ganze Strecke über Te Anau und Queenstown zurück müssen. In dem kleinen Vorort Kelvin Heights kurz vor Queenstown suchen wir vergeblich nach einem B & B. Dafür finden wir in Queenstown eine einfache Unterkunft mit Blick auf den Lake Wakatipu und genießen den Lake view beim Zimmerpicknick.zurueck

 

08.03.2002 Glenorchy - Wanaka

Zunächst geht es zum 47 km entfernten, ruhigen Städtchen Glenorchy. Auf der Fahrt entlang des Lake Wakatipu erschließen sich schöne Spots.

In Glenorchy wird eine dreistündige Jet Boating Tour inkl. Bush walk und 4WD angeboten, für die wir eine unverbindliche Reservierung vornehmen. Wir haben aber noch etwas Zeit und fahren ein Stück in den Mount Aspiring National Park, benannt nach dem 3.000 m hohen Mount Aspiring, der wegen seiner Form oft mit dem Matterhorn verglichen wird. Eine Schotterpiste führt durch einige Wasserlöcher (für unseren Seat kein Problem) zum Chinaman Bluff. Unser ungutes Gefühl verschwindet, als wir -am Ziel angekommen- weitere Fahrzeuge, darunter auch die Jet Boat Tour Busse, sehen. Von hier aus starten einige Tracks.

Einige Jet Boats drehen auf dem Dart River ihre Runden. Als sich später auf unsere Nachfrage hin unsere Vermutung bestätigt, dass das Jet Boating nur one way ist und die Rückfahrt per 4WD- Bus erfolgt, skippen wir die Tour, denn die Strecke sind wir ja bereits mit unserem Seat gefahren (4WD ist nicht erforderlich, für 149 $ mittlerweile eher Tourinepp, noch vor einigen Jahren galt es als eines der besten Jetboatangebote!!!).

Zurück geht es nach Queenstown und dann weiter Richtung Wanaka. Vom Arthurs Point aus hat man einen schönen Blick auf den See und die Gebirgszüge. Wir machen noch einen kleinen Abstecher zum Coronet Peak, dem Skigebiet, wo bereits die Vorbereitungen für den herannahenden Winter getroffen werden. Nach kurzem Überlegen beschließen wir, die 4 WD Strecke zum Skippers Canyon doch nicht mit dem Mietwagen zu wagen, alldieweil der Versicherungsschutz des Wagens dort erlischt. Das alte Goldgräberstädchen Arrowtown ist uns zu touristisch, wir streifen es nur kurz.

In Wanaka angekommen ist es -aufgrund eines Country Festes- unverhofft schwierig, eine budgetgerechte Unterkunft zu finden. Diesmal finden wir eine Unterkunft unterhalb unseres Limits. Die Lage ist -etwas außerhalb der City- sehr schön, das Bett zu hart, das Bad weniger einladend, dafür sind jedoch die Gastgeber umso netter. Abends sehen wir uns den kleinen Ort an und finden ein nettes Restaurant mit einer sehr guten Weinkarte.zurueck

09.03.2002 Haast - Fox Glacier

Wenig ausgeschlafen beginnen wir schon um 7:30 h unseren Tag. Von Wanaka aus geht es nun an die raue, wilde Westküste. Etwa 2 km hinter Wanaka besichtigen wir Puzzling World. Neben einem Irrgarten und einer sehenswerten Holographie-Ausstellung haben in einem anderen Raum die Gesetze der Schwerkraft scheinbar keine Bedeutung. Eine sehr interessante Abwechslung auf unserer natur-fokussierten Tour.

Puzzling World
Puzzling World

Am Lake Hawea haben wir wieder einmal einen tollen Blick. An den Blue Pools machen wir den 20 minütigen, unspektakulären River Walk, auf dem wir entdecken, dass der Name der Pools besser Grey Pools wäre. Auch die Fantail Falls reißen uns -wasserfallerfahren wie wir sind- nicht gerade vom Hocker. Dafür genießen wir die Fahrt durch die schöne, saftiggrüne Landschaft des Mount Aspiring National Park. Leider ist das Wetter heute besonders schlecht. Die Wolken ziehen tief in die Gebirgszüge hinein.

Der Haast Pass (564 m hoch) -einzige Verbindung zwischen Westküste und Landesinneren- wurde 1965 fertiggestellt. Vorher war die Strecke nur zu Fuß oder mit dem Pferd zurückzulegen. In dem Gebirgsbach unter der Brücke finden wir riesige Felsbrocken mit interessanten Maserungen.

In Haast buchen wir nun endlich unsere langersehnte Jetboat-Tour. Bis zum Beginn der Tour haben wir noch etwas Zeit und fahren nach Jackson Bay - dem vielleicht abgelegendsten Ort Neuseelands (43 km von Haast). Der 40 minütige Wharekai Te Kau Walk führt uns (leider im Regen) durch dichten Regenwald an die Küste.

Unsere zweistündige Jetboat Tour über den Waitoto River, eingerahmt von unberührtem, jungfräulichem Regenwald, ist besonders empfehlenswert. Wir erfahren eine Menge über die Natur und genießen die rasante Fahrt auf dem Water of Blood (so die Übersetzung des Maori-Namens). Die stellenweise anzutreffende Rotfärbung des Wassers entsteht durch einen hohen Magnesium- und Eisengehalt; beide Metalle werden durch das Zusammentreffen der Australischen und der Pazifischen Platte in die Höhe gedrückt. Entsprechend häufig finden in dieser Region Erdbeben statt. Eine spezielle Art des Kiwibirds findet sich in einer geringen Population von nur 300 Tieren in den Wäldern entlang des Flusses. Man versucht unter großem Einsatz die Tiere vor der Ausrottung durch eingeführte unnatürliche Feinde zu schützen. In dem unwegsamen Gelände werden Fallen für die Feinde (z.B. Wiesel) aufgestellt, die regelmäßig überprüft werden müssen. Auch Rotwild wurde nicht nur in dieser Region über viele Jahre gejagt (per Helikopter Hunting), um die Überpopulation zu reduzieren.

Regenwald-Impression
Regenwald-Impression

Kurz bevor der Fluss in das Tasmanische Meer mündet fallen uns ungewöhnliche Stege am Ufer auf. Diese dienen dem Fang von Whitebaid Fischen, die nur innerhalb von 10 Wochen im Jahr gefangen werden (da sie zum Laichen flussaufwärts schwimmen) und die eine besondere lokale Spezialität darstellen, wie wir auch gleich am Abend ausprobieren werden. (Veranstalter: River Safaris -der Besitzer hat früher die Dart River Tour gemacht, die jetzt von einem anderen Anbieter leider sehr kommerzialisiert wurde.)

Nach dieser spektakulären Fahrt fahren wir weiter zum Westland National Park. Vom Mount-Cook-Massiv herunter wälzen sich die drei berühmten Gletscher: Tasman, Franz Josef und Fox Glacier. Für diese Breitengrade einzigartig reichen die beiden letztgenannten nah an die Meeresküste heran und enden in der subtropischen Regenwaldregion, nur 200 m über dem Meeresspiegel.
Wir beziehen unser Quartier am Fox Glacier.zurueck


10.03.2002 Lake Matheson - Fox Glacier - Hokitika

Früh morgens quälen wir uns aus dem Bett, um den Sonnenaufgang am 6 km entfernten Lake Matheson zu genießen. Eine 45-minütige Wanderung führt uns zum "view of the views". Unser Zeitplan hatte diesen Walk nur mit 20 Minuten berücksichtigt, so dass wir ziemlich abgehetzt - glücklicherweise noch vor dem Sonnenaufgang- an der Aussichtsplattform ankommen. Alleine genießen wir den Blick auf den stillen See, in dem sich das wundervolle Bergpanorama (Mount Cook und Mount Tasman) herrlich spiegelt. Inzwischen hat sich nach und nach die Aussichtsplattform gefüllt. Wir halten so lange aus, bis wir uns endlich sicher sind, dass die Sonne die weißen Berggipfel leider nicht Rot anstrahlen wird. Das frühe Aufstehen wäre nicht erforderlich gewesen. Mit dieser Erkenntnis setzen wir die Seeumrundung fort. Vom "reflection view" haben wir noch einmal einen schönen Blick auf den reflektierenden See.

Lake Matheson
Lake Matheson

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Reflection Lodge (unsere wirklich empfehlenswerte, idyllische Unterkunft auf einem der Helikopter-Landeplätze - vom Frühstückstisch aus haben wie einen tollen Blick auf des Bergpanorama, dass auch hier wieder in einem kleinen See reflektiert wird, daher der Name).

Nachdem wir Ankes Heli Hiking-Tour gebucht haben, bleibt uns noch etwas Zeit. Die Straße zum Lake Matheson führt weiter zum ca. 15 km entfernten Gillespies Beach. Hier haben wir vom Strand der Tasman Sea einen überwältigenden Blick auf das Bergpanorama der Southern Alps.

Fox Glacier
Fox Glacier

Der Helikopter-Flug ist absolut spektakulär. Wir fliegen über die Moräne des 13,5 km langen Fox-Gletschers den Gletscherlauf hinauf, kreisen nah über einem ca. 20 m hohen Wasserfall, der aus dem Fels entspringt, und landen dann mitten auf dem Eis. Hier werden wir von einem Guide in Empfang genommen und mit Spikes und einem Stock ausgestattet.

Fox Glacier - Eishöhle
Fox Glacier

Der Guide führt uns über das 200 - 300 m dicke Eis -das angestrahlt von der Sonne, wunderschön blau leuchtet- zu dem Wasserfall. An steilen Eishügeln werden zunächst "Treppenstufen" ins Eis gehauen. Der "Eisstrom" des Gletschers -scheinbar erstarrt- wandert in einem atemberaubenden Tempo (zur Zeit 4 m/Tag, 10mal schneller als in den Schweizer Alpen), wodurch sich eine absolut phantastische Eislandschaft mit metertiefen Schluchten, Eiswasserpfützen und blau leuchtenden Höhlen bildet.

Beim Wasserfall, am Rande des Gletschers, zeigt sich das Eis in besonders bizarren Formen mit meterhohen stalagmitenähnlichen Eisbergen. Die Klettertour in eine der größeren der Höhlen ist absolut spektakulär. Per Helikopter geht es wieder zurück in das grüne Tal. Von oben sieht man sehr schön, wie der Gletscher langsam in einen Fluss übergeht und sich durch ein enges Tal bis zum Meer zwängt.

Während Anke auf dem Gletscher war, ist Detlef zur Gletschermoräne gewandert. Hier ist das Eis bei weitem nicht so spektakulär wie oben, da es durch das Mitführen von Sand und Gestein nicht mehr ganz so hell leuchtet. Dennoch ein lohnenswerter Ausflug, bei dem man auch sehen kann, wie viele Kilometer weiter der Gletscher vor einigen hundert Jahren bereits war.

Nach den schönen Erlebnissen fahren wir ohne weitere Zwischenstopps nach Hokitika. Das uns empfohlene B & B (Gold & Green bei Helen & John, 10 km außerhalb von Hokitika) mit Blick auf das Tasmanische Meer ist klasse. Wir genießen ein erholsames Picknick mit Meerblick und einem "watertouch sunset". Nach einem Tee mit unseren Gastgebern, führt uns John zu einer Glowworm cave - ein absolut interessantes Naturerlebnis mit vielen Erläuterungen zu den Glowworms (nicht verwandt mit den europäischen Johanniskäfern, sondern eine eigene Spezies. Was an den Höhlenwänden glimmt sind die Larven eines mückenähnlichem Insekt; mit klebrigen Fäden fangen diese - vom Licht angelockt - Insekten) zahlreichen Pflanzen (riesige Fuchsien und Rhododendren) und dem Sternenhimmel (Kreuz des Südens).zurueck

11.03.2002 Pancake Rocks - Abel Tasman National Park

Nach einem ausgiebigen Frühstück treten wir unseren Autofahrtag zum Abel Tasman National Park an. Die Küste wird immer schroffer. Eine wundervolle Kalksteinlandschaft mit bizarren Felsformationen, natürliche Steinbrüchen und tiefen Höhlensystemen haben sich hier gebildet. Starke Regenfälle und unterirdische Flüsse arbeiten immer weiter am weichen Gestein.

Den ersten Stopp legen wir zwischen Greymouth und Westport im Paparoa National Park bei Punakaiki ein: "Pancake Rocks".

Pancake rocks
Pancake rocks

Bizarres Sedimentgestein, dessen Schichten wie gestapelte Pfannkuchen wirken. Die starke Brandung lässt das Wasser der Tasman Sea in sogenannte "Blow Holes" wie Geysire emporschießen (sehen wir trotz Flut leider nicht).

Am Cape Foulwind, kurz vor Westport, besichtigen wir eine Pelzrobbenkolonie an den Felsen der Tauranga Bay. Die Tiere, die sich farblich kaum von den Felsen abheben, sind leider nur aus 20 m Entfernung zu sehen.

Cape Foulwind
Cape Foulwind

Weiter führt unsere Fahrt über Westport nach Murchison. In der Schlucht bei Inangahua Junction befand sich das Epizentrum des großen Erdbebens (Stärke 7) von 1968. Spuren hiervon sind noch zu erkennen. Eine Vielzahl weiterer Spots sind auf unserer Karte verzeichnet. Für Kiwis wahrscheinlich so unbedeutend, dass nicht einmal ein Schild aufgestellt wird. Die zahlreichen (nachgebauten) Goldgräberstädte lassen wir ebenfalls links liegen.

Unser Quartier in Tasman haben wir bereits für zwei Tage telefonisch vorgebucht. Uns bleibt noch etwas Zeit und wir fahren auf die zu Nelson gehörenden "Rabbit Island". Hier finden wir einen sehr breiten - aber unglaublich windigen- Strand (13 km lang) mit feinem dunklen Sand vor. Wir genießen -etwas windgeschützt- die Sonne und beobachten die halsbrecherischen Fahrten der Parasurfer vor der schönen Skyline der Tasman Bay. Unser B & B (Kina Kolada) liegt etwas erhöht in Tasman. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Bucht. (Empfehlenswert! Betrieben von einem deutschen Paar. Schöne, ruhige Lage, Salzwasserpool, und vieles mehr.) Zum Abendessen fahren wir in das 10 km entfernte Mapua. Im "Smoked House", direkt am Bootsanleger, genießen wir ein phantastisches Fish-Dinner mit Blick in die Bucht.


12.03.2002 Abel Tasman National Park

Heute steht eine Wanderung im Abel Tasman National Park an - dem kleinsten Nationalpark Neuseelands, der nur per Boot, zu Fuß oder per Helikopter zu erreichen ist. Auf der Fahrt nach Motueka liegen zahlreiche Obstplantagen, Tabak- und Hopfenfelder sowie einige Weingüter. Von Kaiteriteri aus lassen wir uns mit dem Wasser Taxi zur Bark Bay bringen. Auf der einstündigen Fahrt bei ruhiger See erschließt sich uns die wunderschöne Küste mit idyllischen Buchten und goldgelben Sandstränden.

Abel Tasman National Park
Abel Tasman National Park

Das blaugrüne Wasser kontrastiert eindrucksvoll mit dem feinen, hellen Sand. Die zweieinhalbstündige Wanderung auf dem Abel Tasman Coastal Track (gehört zu den Great Walks) zur Anchorage Bay führt relativ hoch durch das grüne, gebirgige Hinterland und bietet schöne Blicke in die türkisfarben leuchtenden Buchten. In der Torrent Bay angekommen ist das Wasser durch die Ebbe schon vollkommen zurückgegangen. Wir nehmen - zusammen mit einem englisch/irischen Paar, das wir unterwegs kennengelernt haben- die Abkürzung zur Anchorage Bay durch das Watt - eine ziemliche matschige Angelegenheit.
Nach einem erholsamen Sonnenbad und einer Abkühlung in der Tasman Sea werden wir von dem bestellten Wassertaxi wieder abgeholt und lassen den Abend mit einem schönen Picknick im Kina Colada B & B ausklingen.zurueck


13.03.2002 Marlborough Sounds - Blenheim

Nach einem Abstecher nach Mapua, einem kleinen Ort in dem sich viele Künstler niedergelassen haben und ihre Kunst in Galerien ausstellen, geht es weiter in Richtung Marlborough Sounds. Der Ort Nelson ist uns keinen weiteren Stopp wert, dafür ist die ca. 75 km lange Fahrt nach Havelock (Zentrum neuseeländischer Muschelzucht) durch das Wakamarina Valley sehr reizvoll. Auf dem kurzen Cullen Point Walk -kurz hinter Havelock- erschließt sich uns ein schöner Ausblick in die Sounds, die in der Sonne türkisfarben leuchten.

Marlborough Sounds
Marlborough Sounds

Die an der Nordspitze der Insel gelegenen Marlborough Sounds sind nach der letzten Eiszeit entstanden, als der steigende Meeresspiegel die Täler versinken ließ. Weiter geht es Richtung Picton. Auf der Strecke haben wir einen schönen Blick in den Queen Charlotte Sound. Die ca. 40 km scenic dirt road weiter nach Blenheim mit Blick in die Karaka Bay ist ziemlich kurvig und anstrengend zu fahren. Die entgegenkommenden voll beladenen Holztransporter sind auch nicht ganz zu verachten.

In Blenheim angekommen suchen wir uns ein schönes Quartier auf dem Vineyard Thainstone (120 Giffords Road), nur wenige Kilometer vom berühmten Weingut Cloudy Bay entfernt. Zunächst gibt es -anstatt 5 o`clock tea- eine Weinprobe, begleitet von sehr unterhaltsamen Geschichten der weit gereisten Besitzer (ehemaliges Lehrerehepaar).

Cloudy Bay Weingut
Cloudy Bay Weingut

Unser Dinner nehmen wir im 3 km entfernten Vineyard Restaurant Gibb´s Cairnbrae (Jackson Road) ein und genießen bei ordentlichem Essen einen exzellenten Sauvignon Blanc vom kleinen Weingut Herzog (handgelesene Trauben). Sehr empfehlenswert, leider auch der teuerste Sauvignon vor Ort! Unsere Begeisterung für den Wein veranlasst ein amerikanisches Ehepaar zu einem Tauschgeschäft, wobei wir qualitativ den Kürzeren ziehen.zurueck


14.03.2002 Picton -Interislander Ferry - Wellington - Ohakune

Nach dem Frühstück fahren wir zur Weinprobe zu Cloudy Bay. Leider ist das Weingut selbst nicht zu besichtigen, so dass wir lediglich unseren Alkoholpegel vom Vorabend wieder etwas auffrischen. Selbiges gilt für das nahe gelegene Weingut Hunters. Es ist zu früh für weitere Weinverkostungen, so dass wir direkt nach Picton fahren. Die Fähre haben wir im vorhinein gebucht und können leider nicht auf eine frühere umbuchen. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung reihen wir uns in die Autoschlange vor der Interislander Fähre ein. Gut, dass wir reserviert haben, denn die Fähre scheint voll ausgebucht zu sein. Die Überfahrt ist sehr ruhig. Leider hat es sich inzwischen vollkommen zugezogen, so dass wir bei der Einfahrt in den Wellington Harbour nicht viel sehen. Glücklicherweise sind wir das zweite Fahrzeug, dass die Fähre verlässt, so dass wir uns schnell auf den Weg nach Norden in Richtung Tongariro National Park machen. Wir müssen feststellen, dass wir die Fährüberfahrt (13:30 h ab Picton / 16:30 h an Wellington) nicht besonders gut getimt haben. In Wellington geht es -bis wir die Stadt endlich hinter uns gelassen haben- nur zähfließend im Feierabendverkehr voran. Die Strecke bis zum Nationalpark ist -vielleicht weil es immer noch sehr bedeckt ist und hin und wieder regnet- nicht besonders spektakulär. Hier gilt es, zunächst einmal Kilometer zu machen. In Ohakune suchen wir uns ein Motor Inn. In der Absicht, am nächsten Tag das Tongariro Crossing zu machen gehen wir früh ins Bett.zurueck


15.03.2002 Tongariro National Park - Lake Taupo

Unseco Weltkulturerbe Der Tongariro National Park ist der älteste Nationalpark Neuseelands und wurde vor mehr als 100 Jahren auf Initiative der Maori gegründet, um das für die Maori spirituell bedeutsame Gebiet -das Vulkangebirge wird von den Maori als Sitz der Götter betrachtet- in seiner Gesamtheit zu erhalten. Auf dem Gebiet des Nationalparks befinden sich mehrere Kultstätten der Maori, die die Vulkane als heilig verehrten. Im Januar 1991 hat die UNESCO den Tongariro Nationalpark zum Weltnaturerbe erklärt. Zwei Jahre später erfolge auch die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Am Morgen ist es leider noch immer bedeckt, so dass wir nicht sehen können, wie aus einer trockenen Steppenlandschaft drei noch aktive Vulkanberge in den Himmel ragen: Mount Tongariro (1.968 m), Mount Ruapehu (2.797 m - höchster Berg der Nordinsel) und Mount Ngauruhoe (2.291 m).Von dem Skiort Ohakune fahren wir zunächst in das Turoa Skigebiet, um auf 1.600 m Höhe festzustellen, dass es auch hier oben absolut bewölkt ist. Noch geben wir nicht auf!

Wir fahren nach Whakapapa. Abgesehen von einem 20minütigen Walk durch die blühende Heidelandschaft zu einem wenig spektakulären Wasserfall (Tawaki Falls), lädt das Wetter wenig zu Wanderungen ein. Das Luxushotel Grand Chateau ragt majestätisch aus der Steppenlandschaft heraus. Im Visitor Center erkundigen wir uns nach den Wetteraussichten (die nächsten Tage versprechen keine Besserung) und sehen uns -angesichts des schlechten Wetters- eine "Multivisions- Show" über die Vulkane und die Maori-Kultur an. Wir skippen das Tongariro Crossing und beschließen, nach Rotorua weiterzufahren.

Zunächst geht es zum Lake Taupo - Neuseelands größter See (600qkm), ein eingesunkener Krater eines erloschenen Vulkans. Im Warakei Park halten wir an den Huka Falls. Der Waikato River (Neuseelands größter Fluss) muss sich hier durch eine enge Felsspalte zwängen. Mit einem "alten" Schaufelradboot oder per Jetboat kann man an das Ende der Falls heranfahren. Wir fahren die Huka Falls Road weiter und biegen ab zu den Craters of the moon.

Crater of the moon Crater of the moon
Craters of the moon

Ein unerwartet schönes Erlebnis. Überall dringt Schwefeldampf aus geheimnisvollen Tiefen ans Licht, fauchend entweicht es aus Fumarolen links und rechts der Wege, und oft wenige Schritte weiter brodelt es in tiefen Kratern voll kochender Erdmasse. In der Nähe liegt das Wairakei Geothermal Power Project, ein riesiges, bereits 1959 in Betrieb genommenes Kraftwerk, in dem aus Erdwärme Strom erzeugt wird (sonst nur in Island möglich). Den Abstecher nach Orakei Koraka haben wir vergeblich gemacht. Wir sehen die farbenfrohen, dampfenden Sinterterrassen am gegenüberliegenden Ufer, aber kein Boot setzt uns nach 16:30 h mehr über den künstlichen, durch einen Damm angestauten, Lake Ohakuri. So sehen wir leider nicht die Geysire und Aladin`s Cave - eine Höhle mit jadegrünem Wasser.

Also geht es weiter zur Schwefelstadt Rotorua. Im Lakeside Lodge B & B (in Ngongotaha - etwas abgelegen vom Touri-Ort Rotorua) beziehen wir unser Quartier und lassen den Abend bei einem Picknick mit einem schönen Blick auf den Lake Rotorua ausklingen.zurueck


16.03.2002 Rotorua

Zum stimmungsvollen Sonnenaufgang über dem malerisch gelegenen See haben bereits einige Angler ihre Leinen ausgeworfen. Der Lake Rotorua ist der größte der zwölf Vulkanseen in dieser Region. Nach einem ausgiebigen Frühstück wollen wir mit dem Auto auf den Mt. Ngongotaha hinauffahren. Die Auffahrt ist natürlich nicht ausgeschildert, da ebenfalls eine Gondelfahrt (Skyline Skyrides-Gondeln) auf den Berg angeboten wird. Nachdem wir den Weg endlich gefunden haben, müssen wir jedoch feststellen, dass dieser inzwischen -entgegen der Angaben im Reiseführer- auf halber Höhe gesperrt wurde. Wir besichtigen Te Whakarewarewa - das größte bekannte Thermalgebiet, in dem ebenfalls noch die Maori-Kultur gepflegt wird. Ca. 100 Maoris leben in dieser Anlage.

Te Whakarewarewa - Rotorua Te Whakarewarewa - Rotorua
Te Whakarewarewa - Rotorua

Die Häuser wurden inzwischen einem eher britischen Stil angepasst, nur ein verkleinerter Nachbau eines Maori- Hauses ist zu sehen. Auf dem Gelände dampft und brodelt es überall. Auf einer geführten Tour erfahren wir viel über die Nutzung des Thermal-Gebietes. Das aufgewärmte Wasser wird z. B. zum Baden genutzt und hierfür in angelegte Badewannen umgeleitet; das Essen wird in separat errichteten holzkistenähnlichen Öfen gegart oder -wie z.B. Maiskolben- in ein brodelndes Becken gehangen. Der auf dem Gelände befindliche Geysir Pohutu spuckt heißes Wasser 20 - 30 m in die Höhe. Unser Guide bringt uns ebenfalls die Maori-Kultur etwas näher und führt vor, wie Naturfasern gewonnen und zu Röcken weiterverarbeitet werden. Ferner findet ein Maori-Konzert statt.

Über die Tarawera Road vorbei am Green und Blue Lake fahren wir weiter zum "begrabenen Dorf" Buried Village. Beim Ausbruch des Mt. Tarawera vor ca. 100 Jahren wurde das gesamte Dorf unter heißer Asche begraben. Einige Gebäude wurden wieder freigelegt. Auf alten Fotografien ist zu sehen, wie das Dorf früher einmal aussah. 15 km weit wurde die Asche gespuckt, 120 Menschen kamen ums Leben. Leider wurden beim Ausbruch auch die Naturschönheiten Pink and White Terrasse zerstört.

Auf dem Rückweg haben wir einen guten Ausblick auf den Mount Tarawera - aufgrund des Ausbruchs wurde durch Erosion die gesamte Spitze buchstäblich weggeblasen. Etwas außerhalb, südlich von Rotorua, liegt der Waikite Valley Thermal Pool. Hier genießen wir in einem 39 Grad temperierten Freibad das warme Mineralwasser. Sehr empfehlenswert, da nicht so überfüllt!

Wir übernachten in einem Motor Inn und gehen zum Dinner aus. Die Weinwahl war sehr gut, die Küche haut uns mal wieder nicht vom Hocker.zurueck


17.03.2002 Bay of Plenty - Coromandel Peninsula - Hahei

Unsere für mittags gebuchte Bootsfahrt von Whakatane nach White Island fällt aufgrund der stürmischen See leider aus, so dass wir beschließen, zunächst die Coromandel Peninsula anzusteuern. Beim in Titikere -einige Kilometer hinter Rotorua- gelegenen Hell`s Gate, einem weiteren Thermalgebiet, machen wir Halt. Auch wenn uns der größte Thermalwasserfall der südlichen Hemisphäre mit seiner Höhe von ca. 3m nicht vom Hocker reißt, ist der Besuch absolut lohnenswert.

Weiter geht es die Bay of Plenty entlang zur Coromandel-Halbinsel. In dieser Küstenregion, die sich durch ein mildes, sonniges Klima auszeichnet, gibt es schöne Strände und eine Vielzahl von Plantagen (Zitrus- und Kiwifrüchte).

In Te Puke wurde erstmalig Kiwis angepflanzt - teilweise werden Besichtigungen angeboten. Bei Mt. Maunganui, kurz vor Tauranga, legen wir einen Zwischenstopp ein. Dieses Küstenstädtchen ist das Wochenendausflugsziel vieler Auckländer, was aufgrund der zugebauten Strandregionen unschwer zu erkennen ist.

Spektakulärer und schroffer wird die Landschaft auf der Coromandel Peninsula - ein vom Meer eingefasster Mittelgebirgsrücken. Etwa die Hälfte der Halbinsel steht unter dem Schutz des Departement of Conservation. In den Regenwälder des vulkanischen Berglandes gibt es noch riesige uralte Kauri-Bäume, die die Holzfällerzeit überlebt haben.

Unser Quartier (Spellbound, ein nettes B & B mit wunderschönen Meerblick (www.friars.co.nz) beziehen wir in Hahei -berühmt für die eindrucksvolle Kalkstein-Küste und die schönsten Strände der Halbinsel.

Die berühmte Cathedral-Cove können wir von hier aus zu Fuß erreichen. Hinter dem Parkplatz beginnt die 35 minütige Wanderung (one way). Wir haben Glück, es ist Ebbe - wir können trockenen Fußes durch die beeindruckende Höhlenpassage gehen.

Cathedral-Cove
Cathedral-Cove

Auf der anderen Seite finden wir einen traumhaften Beach vor. Ein einsamer, riesiger Felsen steht majestätisch im Wasser. Der Strand lädt zum Verweilen ein.

Abends genießen wir unser Picknick auf der Terrasse des B &B mit Blick in die Bucht.zurueck


18.03.2002 Coromandel Peninsula

Die Zeitumstellung auf Winterzeit haben wir Gott sei Dank -wenn auch verspätet- mitbekommen. Die innere Uhr lässt sich trotzdem nicht täuschen, so dass wir heute besonders früh unterwegs sind.

Auch wenn es von der Tide her nicht passt fahren wir zunächst zum Hot Water Beach - ein unscheinbarer Strand.
Wir versuchen uns vorzustellen, wie man bei Ebbe Löcher in den Sand buddelt, um in kleinen "Badewannen" ein natürliches, heißes Bad zu genießen.

Über Whitianga geht es weiter nach Kuaotunu. Uns erschließen sich schöne Ausblicke auf die Mercury und die Waitaia Bay. Die 6 km dirt road von Kuaotunu Richtung Opito lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Einsame Strände laden zum Verweilen ein.

Unser nächstes Ziel ist Coromandel. Nördlich von Coromandel fahren wir die Westküste entlang. Zusehends zieht eine dunkle Wolkendecke auf, so dass wir die Erkundung der Nordspitze bei Otaritu abbrechen und nach Coromandel zurückfahren. In dem farbenfrohen Eckcafe Ashleys genießen wir einen ausgezeichneten Latte Macchiato bei Arien von Maria Callas. Da wir uns mit der Gastwirtin etwas verquatschen, kommen wir zur Fahrt mir der Driving Creek Railway beinahe zu spät. Glücklicherweise wird die bereits abgefahrene Bahn für uns wieder zurückbeordert.

Die Railway mag zunächst etwas touristisch klingen. Eine Fahrt mit der Schmalspurbahn ist jedoch lohnenswert. Barry Brickell, ein Töpfer und Eisenbahnfan, hat diese Bahn angelegt, um zunächst Ton zu seiner Werkstatt zu transportieren. In 25 Jahren wurde die durch ursprünglichen Regenwald führende Bahnstrecke auf ihre heutige Länge von 3 km erweitert und führt durch drei Tunnel und über einige z.T. doppelstöckige Brücken. 13.000 Bäume -darunter alleine 800 Kauri-Bäume- hat der Naturliebhaber angepflanzt. Von der in ca. 300 m Höhe liegenden Plattform hat man an einen schönen Ausblick.

Mit 95% Wahrscheinlichkeit scheint unser telefonisch angefragter White Island Trip am folgenden Tag zu klappen. Das bedeutet: 250 km Auto fahren bis Whakatane. Um auf Nummer sicher zu gehen haben wir den budgetsprengenden (375 NZ$) Heli-Flug gebucht.

Wir fahren durch das viktorianische Städtchen Thames, dass in der Goldgräberzeit Hochkonjunktur hatte. Einige Gebäude zeugen noch von der Vergangenheit. Laut Reiseführer fahren die meisten am Städtchen vorbei - nicht ganz verkehrt wie wir meinen.

Weitere Stopps legen wir nicht ein, um noch zu einer halbwegs vertretbaren Zeit in Whakatane anzukommen. Das erste ruhig erscheinende Motor Inn steuern wir an.zurueck

19.03.2002 Whakatane - White Island

Unglaublich, kein Wölkchen ist am Himmel - beste Voraussetzungen für Whakaari, wie White Island in der Maori-Sprache heißt. Der etwas außerhalb von Whakatane liegende Flughafen ist winzig. Immerhin ein nationaler Flughafen, wie der angezeigte Flug nach Auckland zeigt. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung (wir hoffen, dass uns eine Wasserlandung inkl. swimming with the dolphins erspart bleibt) geht es zum Heli.

Zunächst fliegen wir über das der Küste vorgelagerte Whale Island. Auf dem 15minütigen Flug (50 km) sehen wir, wie über White Island weiße Wasserdampfwolken in den ansonsten wolkenlosen Himmel aufsteigen - Captain Cook hat sie danach benannt. Der Pilot dreht einige Runden über die die 324 ha große Vulkaninsel und beschert uns traumhafte Blicke auf die weiß dampfende Insel mit einem grün kontrastierenden Vulkansee. Absolut genial! Die Wetterbedingungen könnten für eine Landung nicht besser sein. Wir laufen durch die unwirkliche Mondlandschaft. Aus knallgelb (durch Schwefel) leuchtenden Geysiren steigt Dampf auf.

White Island
White Island

Bei näherem Hinsehen bietet der Boden ein einzigartiges Farbspiel - von leuchtenden Rot- und Orangetönen, über unterschiedliche Grautöne bis hin zu Schwarz. Das Gestein ist sehr porös, einzelne Glasfasern lassen sich erkennen. Überall brodelt, raucht und faucht es.

White Island
White Island

Aus 30 m Höhe schauen wir in den säurehaltigen Vulkansee, der nicht nur Wasser absorbiert (30 Grad, negativer PH- Wert).
Ursprünglich gab es drei Vulkankegel auf der über 320 m hohen Insel - heute ist nur noch einer aktiv und produziert pausenlos dicke Wasserdampfwolken, die vom Wind weggetragen werden; die beiden älteren sind schon stark erodiert. Die Vulkaninsel verändert sich ständig.

Überreste einer alten Schwefelmine sind zu erkennen - die Anlage fiel einem plötzlichen Ausbruch zum Opfer. 

Dieses traumhafte Erlebnis entschädigt uns für die nun anstehende Fahrerei in die Northlands. Bei der Fahrt durch Auckland stellen wir uns im Feierabendverkehr -mal wieder schlecht getimt- langsam wieder auf deutsche Straßenverhältnisse ein. In Dargaville steuern wir das erstbeste Motor Inn an und freuen uns auf die nächsten autofreieren Tage.zurueck

20.03.2002 Waipoua Kauri Forest - Ahipara/Ninety Mile Beach

Dargaville hat nicht viel zu bieten. Nach einem kleinen Frühstück geht es weiter nördlich zunächst zum Waipoua Kauri Forest. Den Abstecher zu den Kai-Iwi Lakes - drei Süßwasserseen - hätten wir uns sparen können. Auch der ausgeschilderte "forest lookout" ist nicht wirklich sehenswert. Kleine walks führen durch den Waipoua Kauri Forest - der einzige große Überrest der mächtigen Kauri-Wälder.

Tane Mahuta - Waipoua Karui Forest
Tane Mahuta - Waipoua Karui Forest

Highlights sind der Te Matua Ngahere ("Vater des Waldes", dickster Kauri, über 5 m Durchmesser), die Four Sisters (vier eng zusammenstehende, große Bäume) und der Tane Mahuta ("Herrscher des Waldes", mit 52 m der höchste Baum Neuseelands, 14 m Umfang, über 1.200 Jahre alt).

Über Omapere und Opononi fahren wir die Küste des Naturhafens Hakianga entlang. In Rawene kürzt eine Autofähre die Strecke nach Kohukohu ab. Während wir auf die stündlich verkehrende Fähre warten sehen wir uns den kleinen, einladenden Ort näher an und rasten im Boatshed-Cafe. Nach der kurzen Überfahrt geht es weiter nach Ahipere, dem südlichen Ende des Ninety Mile Beach.

Ninety Miles Beach
Ninety Miles Beach

Mit Allradgetriebenen Fahrzeugen kann man hier am Strand langfahren (mit unserem Seat leider nicht). Nach dem Motto "Versuch macht klug" können wir bestätigen, dass man Allradantrieb benötigt. Leider gibt es so einfach kein Zurück mehr. Stattdessen graben sich die Räder immer tiefer in den weichen Sand der Strandzufahrt. Auch Fußmatten können da nichts mehr ausrichten. Gott sei Dank gibt es freundliche Helfer. Nachdem ein Seil besorgt wurde geht es los. Der Jeep hat mit seiner schweren Last ebenfalls einige Probleme, letztendlich klappt es jedoch. Als das Seil reißt haben wir schon wieder festeren Boden unter den Rädern. Wir sind zwar der Meinung, dass wir bei der Durchfahrt einfach nur zu langsam waren - ausprobieren wollten wir es jedoch mit diesem Auto kein zweites Mal!

Nun suchen wir uns erst einmal eine schöne Unterkunft. Auch diesmal wieder ein Glückstreffer. Das etwas höher gelegene Siesta Guest House beschert uns einen schönen Blick auf den langen Strand. In Umrissen ist der Ninety Mile Beach zu erkennen. Nach einem wohltuenden Tee auf dem Balkon geht es zum Strand. (Das Auto parken wir ordnungsgemäß auf dem Parkplatz). Mittlerweile hat es sich leider stark zugezogen. Das Wasser bietet aber schöne Lichtreflexionen am breiten feinsandigen Strand. Einige Fahrzeuge (darunter auch zweiradgetriebene) haben es an den Strand geschafft.

Abends genießen wir auf dem Balkon unser Sunset-Picknick. Einzigartig ist der spätere Moonset, wobei die Mondsichel langsam im Meer unterzugehen scheint.zurueck

21.03.2002 Ahipara - Bay of Islands - Russell

Heute erkunden wir die Gegend per Quad-Bike (Tua Tua Tours). Nach einer kurzen Einweisung geht es los. Der Guide führt uns über felsige 4WD-Strecken, die wir alleine niemals gefahren wären, in die Ahipara Gumfields. Einige etwa 50 cm tiefe Wasserlöcher sind selbst für den Guide kaum zu meistern. In den Gumfields erinnert eine als "Museum" umfunktionierte Hütte an das Leben der Gum Digger (Harz-Sammler). Wir fahren über bis zu 30 m hohe Dünen. Die Landschaft ist einzigartig. Zurück geht es am Strand lang. In den Dünen leben einige Maori-Familien in sehr einfachen Wellblechhütten, die nur bei Ebbe über den Strand zu erreichen sind. Die zweistündige Tour, in der wir ca. 35 km zurücklegen, ist absolut lohnenswert.

Quad Bike Tour - Ahipara Gumfields
Quad Bike Tour - Ahipara Gumfields

Unser Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Statt weiterer Fahrerei den Ninety Mile Beach entlang nach Cape Reinga, entscheiden wir uns für einen gemütlichen Ausklang in der Bay of Islands. Die Ostküste entlang fahren wir nach Opua, setzen mit der Autofähre über nach Okiato und beziehen unser Quartier in Russell (Gartenhaus des Ounuwhao B & B Guesthouse, einer alten, liebevoll im Kolonialstil eingerichteten Villa von 1893. Super!!!). Den Nachmittag verbringen wir am Long Beach und mit einer kleinen Stadtbesichtigung.

In Waitangi, das auf der anderen Seite der Bucht liegt, unterzeichneten die Maori-Häuptlinge und Repräsentanten der britischen Krone am 6.2.1840 den Vertrag von Waitangi - das Fundament der neuseeländischen Nation. Russell gilt als Wiege der europäischen Ansiedlung. Obwohl die erste Hauptstadt Neuseelands sehr viele Touristen anzieht, hat der malerische Ort seinen Charme mit viktorianischem Flair nicht verloren. Unser Dinner genießen wir mit lakeview im "The Gables" - für neuseeländische Verhältnisse nicht schlecht, jedoch nicht ganz preiswert. Auf ein entspannendes Whirlpoolbad in unserem Gartenhaus müssen wir leider verzichten, da nicht genug heißes Wasser da ist.zurueck

22.03.2002 Russell - Bay of Islands - Parakei

Unseren letzten ganzen Urlaubstag beginnen wir mit einem entspannenden Whirlpoolbad (es gab wieder heißes Wasser!). Anschließend wird uns ein hervorragendes Frühstück gereicht. Heute steht ein Segelturn auf der Windborn - einem nostalgischen Schiff, in der Bay of Islands an. Das Wetter könnte nicht besser sein. Laut Reiseführer gibt es in der Bay of Islands 150 Inseln - wobei jeder aus dem Wasser ragende Felsbrocken mitgezählt wurde- letztendlich sind es ca. 10 nennenswerte Inseln. Vor der Insel Moturua ankern wir. Ein kurzer Walk führt zu einer tiefen Schlucht. Der Blick auf die im blauen Wasser liegenden Inseln mit einsamen Stränden ist fabelhaft. Das Wasser lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Die Segel werden gesetzt und eine ruhige Cruise beginnt. Ein entspannender Urlaubsausklang!

Nach der fast 8-stündigen Tour ist leider wieder Autofahren Richtung Auckland angesagt. Wir übernachten in Parakei bei Helensville. Die Motor Inn Unit ist mit einem outdoor thermal-water Whirlpool ausgestattet, in dem wir (schon wieder) ein entspannendes Bad genießen.zurueck

23.03.2002 Parakei - Auckland

Der Rückflugtag ist angebrochen. Glücklicherweise fliegen wir erst abends zurück, also ist noch Zeit für weitere Erkundungen. Wir fahren nach Muriwai Beach und besichtigen eine Tölpelkolonie. Hunderte von "Gannats" haben sich hier niedergelassen und liegen auf den Felsen oder lassen sich durch den Wind treiben. Unser letztes Sandwichbrot ("Puff-Brot" - wir freuen uns auf anständiges Körnerbrot) verfüttern wir an einige Möwen. Ein lustiges Schauspiel!

Muriwai Beach - Tölpelkolonie
Muriwai Beach - Tölpelkolonie

Weiter fahren wir nach Waitakare Ranges, westlich von Auckland, zu den Strandbuchten Piha und Karekare. Schroffe, von Vulkangestein geformte Felsen umgeben den feinsandigen Strand. Die See ist hier sehr rau - ein Surferparadies. In Karekare (hier wurde der Film "Das Piano" gedreht) reicht der Regenwald bis an den Strand. Langsam wollen wir uns an das Stadtleben gewöhnen und fahren nach Auckland, der ehemaligen Hauptstadt (1848-1865) mit ca. 1,6 Mio. Einwohnern. Im In-Viertel Parnell genießen wir bei strahlendem Sonnenschein einen kühlen Weißwein mit Blick auf die Wharf. Gar nicht so schlecht für die größte Stadt Neuseelands.

Die Mietwagenrückgabe erfolgt trotz unserer harten Beanspruchung absolut reibungslos. Mit einem Kilometerstand von 93.074 km haben wir fast die 6.000-Marke erreicht. Per Shuttle geht es zum Flughafen. Auf ein Wiedersehen in Kiwi-Land!zurueck


Letzte Aktualisierung: April 2002 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker