Tasmanien

Cradle Mountain - Lake St.Clair National ParkReiseroute Dezember 1998

Tag 12: Sydney – Hobart (Tasmanien)

Am Nachmittag fliegen wir von Sydney weiter nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Der kleinste Bundesstaat Australiens liegt 240 km südlich von Melbourne, vom Festland durch die rauhe Bass Strait getrennt. Die Insel mit den für australische Verhältnisse winzigen Ausmaßen von maximal 315 km Breite und 296 km Länge und knapp 69.000 qkm Fläche (zum Vergleich: Schweiz 41.300 qkm) gilt als ein noch recht unbekanntes Ziel im internationalen Tourismus.

Reizvoll ist Tasmanien für Australienreisende durch ein stark ozeanisch geprägtes Klima und Landschaften, die man so nirgends sonst in Australien findet. Extreme Temperaturen wie auf dem Festland gibt es in Tasmanien nicht. Tasmanien besitzt ein gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperatur liegt im Sommer (Dezember bis Februar) bei 21 °C, im Winter (Juni bis August) bei 12 °C. Die jährlichen Regenfälle variieren von 3.000 mm an der Westküste (die Zahl der niederschlagsfreien Tage ist kaum einer Erwähnung wert) bis 600 mm in Hobart, das lediglich 120 km weiter östlich liegt und die zweittrockenste australische Hauptstadt ist. Das Klima an der Ostküste ist angenehm trocken und mild. Die von Seeleuten gefürchteten Westwinde, die Roaring Forties, sorgen dafür, dass Tasmanien zum reinen Wasser absolut saubere Luft hat.

UNESCO WeltkulturerbeEin Großteil der Insel ist Nationalpark. Die Nationalparks von West-Tasmanien (20 % der Insel) wurden 1982 von der UNESCO zum Kultur- und Naturdenkmal erklärt. 'Tassie' ist ein Ort großer Kontraste mit wilden, weißen Ozeanstrände, dichtem Regenwald, hohen Bergzüge und sanftem Moorland. Die höchsten Berge ragen rund 1.600 m hinauf.

Die Insel hat ihren Namen von Abel J. Tasman, der das von Aborigines bewohnte Land 1642 "entdeckte". Tasmanien war die erste Region Australiens, die von Weißen besiedelt wurde, deshalb gibt es hier auch alles, was für australische Verhältnisse 'alt' ist: die erste Brücke oder auch die erste katholische Kirche. Doch bis 1846 wurde Tasmanien nach einem holländischen Seefahrer Van Diemen's Land genannt. Der Name wurde später auf Tasmanien geändert, weil im Commonwealth das Van Diemens Land einen schlechten Ruf als Sträflingskolonie erhielt. Ab 1803 wurde die Strafkolonie der englischen Krone auch von freien Schafzüchtern besiedelt. Seit 1900 gehört Tasmanien zu Australien.

Mit nicht einmal einer halben Million Einwohnern ist Tasmanien sehr dünn besiedelt und hat zudem unter Abwanderung zu leiden. Die beiden größten Städte sind Launceston (90.000 Einwohner) im Norden und Hobart (185.000 Einwohner, zweitälteste Siedlung Australiens) im Süden der Insel. Beide liegen an breiten Flussmündungen, die sich zum Meer hin öffnen.

Nachdem wir unseren koreanischen Mietwagen in Empfang genommen haben, fahren wir in die Stadt und suchen uns eine Unterkunft. Fündig werden wir bei einer B&B Unterkunft am Battery Point. Unser Zimmer bietet einen wunderbaren Blick auf das Wasser. Am Abend fahren wir noch kurz zum Salamanca Place, wo wir speisen, einen kräftigen Whiskey konsumieren und der ein oder anderen noch geöffneten Kunstgalerie einen Besuch abstatten.

450.000 Menschen vorwiegend britischer Herkunft leben auf Tasmanien, die meisten davon in der Hauptstadt Hobart. Die Fläche der Insel entspricht etwa der Größe Bayerns. Ernähren können sich die Menschen durch Bergbau und Landwirtschaft (Äpfel). zurueck


Tag 13: Mount Field National Park – Gordon River

Wie meistens ins Australien lohnt es sich nicht wirklich, lange Zeit in den Städten zu verbringen. Westlich von Hobart machen wir einen ersten kurzen Stopp in New Norfolk, um die älteste tasmanische Kirche aus dem Jahr 1823 zu besichtigen. Aber ehrlich gesagt, man kann sich den Abstecher auch sparen.

Russell Falls im Mount Field National Park Farne im Mount Field National Park Unser ersten Tagesziel ist der Mount Field National Park, der nur 80 km von Hobart entfernt liegt. Vielfältige Wandermöglichkeiten, eine herrliche Berglandschaft, Regenwald und Moorlandschaften bietet der Park. Wir entscheiden uns für eine leichte, zweistündige Wanderung, die uns zunächst zu den Russell Falls führt. Umrahmt von Farnen und Eukalyptusbäumen fällt das Wasser über 40 m stufenförmig herab.

Weiter führt uns der Weg zu den weniger spektakulären Horseshoe Falls und dann durch einen Wald mit riesigen Eukalyptusbäumen, zu deren Spitzen man mittels bereitstehender Ferngläsern hochschauen kann. Der dritte Wasserfall auf unserer Runde ist der Lady Barron Falls, bevor wir nach zwei Stunden zurück zum Ausgangspunkt gelangen.

Auf einer 16 km langen Schotterpiste (Lake Dobson Road) fahren wir bergauf durch verschiedene Waldarten und subalpines "woodland" zunächst zum Lake Fenton, dann bis zum Lake Gordon. Da es doch recht feuchtkalt ist, halten wir uns aber nicht sehr lange auf, sondern spazieren noch einige Minuten durch so genannte alpine Mosaiken, die uns sehr an die Lüneburger Heide erinnern, wenn diese denn in einer Alpenlandschaft liegen würde.

Nun ist es kurz nach Mittag und wir überlegen uns das weitere Tagesprogramm. Da wir die Insel im Uhrzeigersinn umrunden wollen, schauen wir kurz auf die Karte, finden auch eine Straße und machen uns auf den Weg. Das wird ein Fehler sein, aber dazu später mehr.

Es geht zunächst viele Kilometer über eine extrem kurvige, aber immerhin geteerte Straße, vorbei am Lake Pedder zum Lake Gordon und insbesondere zum Gordon Dam, mitten in der Wildnis des tasmanischen Südwesten. Die von uns benutzte Straße wurde seinerzeit gebaut, um das riesige Wasserkraftwerk zu bauen und zu bedienen. Sonst gibt es nichts hier. Die Landschaft wurde das Staudammprojekt dramatisch verändert und es heißt, dass es nur durchgezogen wurde, weil hierdurch über mehrere Jahre Arbeitsplätze geschaffen wurden. Dennoch wirkt es auf uns sehr natürlich und herrlich einsam. Am Besucherzentrum neben dem riesigen Gordon Staudamm informieren wir uns über das Projekt und können auf dem Damm entlang laufen. Dieser Damm ist einer von vieren, aber mit einer Höhe von 140 m und gelegen zwischen zwei Felsen besonders beeindruckend.

Mit Schrecken und ziemlich ungläubig müssen wir dann realisieren, dass die Straße hier endet. Die kleine Siedlung Strathgordon beherbergt heute noch 14 Menschen, verständlicherweise sind die meisten der in Spitzenzeiten 2.000 Menschen wieder weggezogen, nachdem das Projekt abgeschlossen war. Das einzige verfügbare Quartier, das Lake Pedder Motor Inn ist so öde, dass wir nach langem Hin und Her beschließen, diese 100 km lange Sackgasse gleich wieder zurückzufahren. Ziemlich gestresst und nach zweimal vergeblicher Quartiersuche landen wir schließlich in Hamilton. Der historische Gasthof Hamilton Inn bietet uns sogar noch ein Abendessen zum Bier und zum hauseigenen Mineralwasser und das unmittelbar bevor die Küche schließt. Es ist 19.30 Uhr! Lärmende Vögel auf dem Dach verhindern einen ruhigen Schlaf. zurueck

Tag 14: Hamilton – Strahan

Entsprechend unausgeschlafen starten wir an diesem Morgen, um weitere Nationalparks "abzuklappern". Es geht in Richtung Nordwesten entlang der A10. Unzählige Kurven begleiten uns auch heute wieder, bevor wir den Franklin-Gordon Wild Rivers National Park erreichen. Die Landschaft ist weitläufig, hügelig bis bergig und unglaublich grün. Am Lake St. Clair stoppen wir kurz und beobachten zahlreiche Wanderer, die am Anfang oder am Ende des Overland Tracks sind, einer mehrtägigen Wanderung durch den Cradle Mountain - Lake St. Clair National Park. Das muss ein tolles Erlebnis sein, die Schönheit der Landschaft sehen wir am folgenden Tag dann von oben.

Von der Straße aus hat man auch einen schönen Blick auf Frenchmans Cap, ein von Gletschern geschaffener Berg, der Tasmaniens höchste Kliffs bietet. Vier bis fünf Tage würde eine Besteigung dauern. Auch Rafting auf dem Franklin River soll ein abenteuerliches Erlebnis bieten. Wir entschließen uns zu einer kurzen Wanderung durch den Regenwald am Franklin River und am Surprise River. Wie in jedem Nationalpark gibt es informative Broschüren, die alle Sehenswürdigkeiten beschreiben.

Wir stoppen ferner an der einen oder anderen Stelle und genießen die Aussicht. Kurz außerhalb des Parks passieren wir schon wieder einen schönen See, den Lake Burbury. Hier ließe sich sicherlich auch schön segeln. Bei Gormanstown schon wieder höher in den Bergen zweigt von der Hauptstraße ein Schotterweg ab, der uns zum Iron Blow führt, einer verlassenen offenen Mine, in die man von einer Aussichtsplattform aus einen tollen Blick auf das Farbenspiel und den kleinen See am Fuße der verlassenen Mine hat. Durch Queenstown mit dem einen oder anderen schönen alten Gebäude fahren wir weiter an die Westküste nach Strahan. Die engen, kurvigen Straßen sind eine erhebliche Belastung für die Mägen von Beifahrern. Mit entsprechend umgedrehten Magen erreichen wir endlich Strahan. Sagenhafte 600 Menschen leben in diesem kleinen Ort, der aber ein guter Ausgangspunkt für zahlreiche Outdoor-Touren ist und touristisch gut erschlossen ist. Im Strahan Inn beziehen wir nicht nur unser Quartier, sondern leisten uns auch endlich mal wieder ein richtig schönes Abendessen mit tollem Blick über den Hafen, natürlich erst nachdem sich unsere Mägen wieder beruhigt haben. zurueck


Tag 15: Cradle Mountain – Lake St. Clair National Park

Henty Sand DunesUnser erster Stopp am nächsten Morgen sind die Henty Sand Dunes. An einem kleinen Parkplatz treffen wir auf einige Quad Bikes samt Besitzer. Rückfragen bei diesem ergeben, dass er auf zwei Gäste für eine geführte Tour in den Dünen wartet, die anderen beiden Fahrzeuge aber noch frei seien. Kurz entschlossen buchen wir die Tour und wenige Minuten später -nach einen kleinen Einführung in die technischen Besonderheiten dieses motorradähnlichen Gefährts- geht es los.

Kilometerlang erstrecken sich die weißen bis zu 30 m hohen Dünen, über die wir mit (gefühlt) teils halsbrecherischer Geschwindigkeit fahren. So etwas wäre in Deutschland mit Sicherheit verboten, hier sind die Dünen so breit und so wenige Menschen unterwegs, dass es gefahrlos möglich ist. Mit mehr Zeit würden wir noch stundenlang am Strand lang laufen.

UNESCO WeltkulturerbeSo fahren wir weiter über Zeehan und Rosebery zum Cradle Mountain - Lake St.Clair National Park, dem bekanntesten Cradle Mountain - Lake St.Clair National Park Park Tasmaniens und ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Das Wetter klart zunehmend auf und an der Zufahrtsstraße zum Parkeingang stoppen wir für eine kurze Pause im Cradle View Restaurant. Direkt nebenan liegt ein kleiner Flughafen, von dem Rundflüge angeboten werden. In Anbetracht des schönen Wetters, dem wundervollen Blick in die Berge und in dem Bewusstsein, dass es hier nur ca. 30 Tage klares Wetter im Jahr gibt entscheiden wir, eine zweite Großausgabe zu wagen. Nachdem das Flugzeug ein japanisches Paar sicher wieder abgesetzt hat, steigen wir in das ca. 30 Jahre alte Gefährt ein (der Pilot ist in einem ähnlichen Alter). Los geht es über 3.000 Seen und bizarre Berglandschaften mit der tiefsten Schlucht Australiens. Wir sehen Mt. Ossa, den höchsten Berg Tasmaniens (1.617 m) und erneut Frenchmans Cap, diesmal von oben. Anke, die vorne sitzt, darf sogar für einige Minuten den Steuerknüppel in die Hand nehmen, was Detlef aufgrund des plötzlich flatterhaften Flugverhaltens das Fotografieren erschwerte. Auch einige Wanderer auf dem Oberland Track können wir identifizieren. Voller neuer Eindrücke kehren wir nach 40 Minuten zurück. Ein fantastisches Erlebnis, dass man sich bei schönem Wetter auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Inzwischen ist es ca. 16 Uhr als wir in den Park selbst fahren. Vom Parkplatz sind es nur wenige Meter bis zum Lake Dove, von wo aus wir den Postkartenblick auf den Cradle Mountain bewundern. Für eine Seeumrundung per pedes reicht die Zeit leider mal wieder nicht. Wir fahren statt dessen Waldheim Chalet, das Haus der ersten Siedler in dieser wunderbaren Gegend, der Familie Weindorfer, die hier Gäste empfangen haben, um ihnen diese tolle Natur zu zeigen. Das österreichische Paar hat sich sehr für die Einrichtung des Nationalparks eingesetzt und das schon Anfang des Jahrhunderts. Über das Leben gibt es eine schöne Ausstellung. Neben dem Haus lädt uns ein kleiner Regenwald zum Durchstreifen ein. Die Vegetation ist klasse.

Am frühen Abend treten wir dann die Weiterfahrt an und landen in Devonport, wo wir ein typisch britisches Bed & Breakfast (River View Lodge) beziehen. zurueck


Tag 16: Asbestos Range National Park – St. Helens

Vom Frühstücksraum aus sehen wir morgens die Spirit of Tasmania, die Fähre vom Festland einfahren. Fernweh packt uns aber noch lange nicht. Wir wollen die noch verbleibenden Tage so intensiv wie möglich zu nutzen. Also steigen wir wieder ins Auto und steuern den nächsten Nationalpark östlich von Devonport an.

Asbestos Range National Park Der Asbestos Range National Park ist vergleichsweise klein, bietet aber eine ruhige und schöne Küstenlandschaft und eine reichhaltige Tierwelt. Vom Parkplatz aus wandern wir auf dem Springlawn nature walk zu einem kleinen sumpfumgebenen See mit, an dem man sehr gut Vögel beobachten kann. Wallabies laufen uns beständig über den Weg. Als wir durch die Dünen entlang zum Parkzentrum zurückkehren treffen wir den auf den Parkranger, der uns auf weit entfernte Forester Kängurus aufmerksam macht, besonders große Tiere dieser Gattung, die im Park ihre Heimat gefunden haben. Mit Ferngläsern bewaffnet starten wir in ihre Richtung und versuchen, so nah wie möglich heranzukommen. Bis auf einige Meter kommen wir auch heran, so dass es für das eine oder andere Foto reicht.

Nachdem wir auch dem Strand noch einen Besuch abgestattet haben, verlassen wir den Park wieder und fahren weiter nach Osten in die tasmanische Weingegend.

Hier statten wir dem Pipers Brook Vineyard einen Besuch ab. Zwar ist das Wetter recht feucht und kühl, aber dennoch werden hier gute bis sehr gute Weißweine angebaut, die allerdings nicht billig sind. Die Weingegend liegt auf dem selben Breitengrad wie das Bordeaux in Frankreich, nur auf der südlichen Halbkugel. Nach Weinprobe und Lunch brechen wir wieder auf und reisen weiter gen Osten. Unterwegs machen wir bei Pyengana einen Abstecher zu den St. Colomba Falls, mit 90 m Fallhöhe die höchsten Wasserfälle der Insel. Die kurze Wanderung dorthin führt uns durch einen sattgrünen Regenwald.

In der kleinen Hafenstadt St. Helens beenden wir unsere heutige Tour und beziehen im Bayside Inn ein Zimmer. Mit einem heute gekauften Wein fahren wir an die Küste zum St. Helens Point, wo wir bei stürmischem Wind den beginnenden Abend mit einem Picknick genießen. Am Strand sind wir mit Ausnahme einiger Surfer allein. Auch für Angler soll das hier ein Paradies sein. zurueck

Tag 17: Ostküste- Freycinet National Park

Heute fahren wir südwärts uns steuern den Freycinet National Park, wo wir die Wineglass Bay besuchen wollen, von der wir schon vor unserer Reise herrliche Fotos gesehen haben. Aber als erstes "haken" wir einen weiteren Nationalpark kurz ab, den Douglas Apsley National Park, der uns aber nicht vom Hocker reißt, so dass wir schnell weiterfahren nach Bicheno, wo wir uns die Granitfelsen am Meer ansehen, an denen durch ein "Blowhole" Wasserfontänen in die Luft gedrückt werden.

Freycinet National Park - Wineglass Bay Kurz vor der Einfahrt in den Freycinet National Park machen wir eine Mittagspause in Coles Bay. Hier können wir einen tollen Blick über die Great Oyster Bay genießen. Austern gibt es hier in rauen Mengen und zu Pfennigpreisen, von denen man in Europa nur träumen kann. Als wir in den Park fahren ist es erfreulicherweise sehr sonnig, was in diesem Teil Tasmaniens angabegemäß sogar häufig der Fall sein soll.

Vom Parkplatz aus wandern wir steil hinauf zum Wineglass Bay Lookout und können den Postkartenblick wiedererkennen. Von hier geht es genauso steil wieder abwärts hinab zum Strand, an dem wir uns dann etwas erholen. Wenige sonnenschutzlose Minuten genügen für einen leichten Sonnenbrand. Dann marschieren wir wieder zurück und nach zwei Stunden erreichen wir wieder den Parkplatz.

Nächster Stopp ist der Leuchtturm am Cape Tourville, von wo man einen tollen Blick über die Küste hat. Letzter Tagesordnungspunkt sind die freundlichen Strände genannten Friendly Beaches, auch wieder von vielen Wallabies bevölkert. Von dem weißen Sand können wir wie immer kaum genug bekommen. In Swansea beenden wir unseren traumhaften Tag bei einem schönen Abendessen im Restaurant des Swansea Motor Inn mit Meerblick. zurueck

Tag 18: Maria Island National Park

Mit dem Eastcoaster Express setzen wir früh am folgenden Morgen einige Kilometer südlich von Swansea über nach Maria Island, einer kleinen Insel, die seit 1972 ebenfalls den Status eines Nationalparks besitzt. Unterwegs sehen wir vom Boot aus Delphine während wir unser Frühstück verzehren.

Wenn man so wie wir nur einen Tag Zeit hat, muss man leider mal wieder auf längere Wanderungen auf der Insel verzichten. Painted Cliffs - Maria Island Wir entscheiden uns nach der Ankunft in Darlington direkt zu einer der vermeintlich unverzichtbaren Sehenswürdigkeiten zu marschieren, den "Painted Cliffs", denn zum einen verschlechtert sich das Wetter relativ schnell und zum anderen müssen wir uns beeilen, um der Flut zu entkommen, denn die beste Sicht auf die bunten Sandsteinfelsen hat man rund eine Stunde vor oder nach der Ebbe. Eine gute halbe Stunde später sind wir die ersten an diesem Tag, die die Felsen zu Gesicht bekommen. Eisenoxid sowie Wind und Wasser haben wunderschöne Formen und Farben gestaltet. Wir klettern bei bereits steigendem Wasser etwas herum. Bei besserem Wetter und entsprechendem Equipment hätte man auch sicherlich schön schnorcheln können.

Wir nutzen die letzten wenigen Sonnenstrahlen, um uns am schmalen Hopground Beach etwas zu entspannen. Wenige Minuten später werden wir aber durch die ersten Regentropfen wieder geweckt.

Wir beeilen uns, um halbtrocken in die kleine Siedlung mit ihren kolonialen Überresten und Ruinen zurückzukehren. Der Witterung entsprechend schlendern wir von Gebäude zu Gebäude und versetzen uns zurück in die Vergangenheit, als auf dieser Insel unter anderem eine Häftlingskolonie eingerichtet wurde, deren Spuren noch zu erkennen sind. Auch Wein wurde eine Zeit lang hier angebaut. Mehr zur Geschichte kann man der kleinen Broschüre entnehmen, die man bei der Entrichtung des kleinen Obolus erhält. Dies gilt übrigens für alle australischen Nationalparks, dass Kartenmaterial mit guten Informationen zu Geschichte und Sehenswürdigkeiten zur Verfügung steht. Nachdem wir die wenigen Gebäude ausreichend gewürdigt haben, beschließen wir, die Fähre zurück auf das Festland zu nehmen, denn der Regen ist heute unser treuer Begleiter.

Pirats Bay - Forstier Peninsula Wir fahren weiter Richtung Süden mit dem Ziel Tasman Peninsula. Der Weg dorthin führt uns zunächst über eine andere Halbinsel, die Forstier Peninsula, bevor wir an der Pirats Bay, in Eaglehawk Neck, am schmalen Übergang zwischen beiden Halbinseln das gleichnamige Motel beziehen. In der Nähe streifen wir noch etwas umher und bewundern mal wieder die Klippen und die Wasserkraft an einem Blowhole. Abends servieren uns die holländischen Gastgeber ein unerwartet gutes Abendessen. zurueck


Tag 19: Port Arthur

Tasman Arch Wie ein Triumphbogen thront der Tasman Arch an der Küste in der Nähe unseres Quartiers, eine Felsformation wie ein großes Tor, wo das Wasser unten durch tobt. Auf den Klippen streunen wir an diesen Morgen etwas umher. An der Waterfall Bay warten danach schon wieder spektakuläre Küstenblicke auf uns.

In Taranna frühstücken wir sehr schön in der Convict Country Bakery, wo es neben exzellentem selbst gebackenen Brot auch einige Antiquitäten zu erwerben gäbe. Der Name Bäckerei weist schon auf unser Tagesziel hin. In Port Artur wartet eine riesiges historisches Gefängnis auf viele Besucher. Unser Reiseführer preist diesen Ort als Hauptattraktion ganz Tasmaniens an. Das ist sicherlich etwas übertrieben, aber nach viel Natur ist es eine schöne Abwechslung und in Anbetracht der kurzen eigenen Geschichte (außer den Aboriginals) ist diese Sträflingskolonie schon sehenswert. Viele restaurierte Gebäude erzählen die Geschichte der Häftlinge auf dieser Halbinsel, deren Zugang seinerzeit von unzähligen Hunden bewacht wurde. Einen kleinen Eindruck vom harten Leben kann man aber erahnen. Beeindruckt sind wir von einer Kirche, wo Häftlinge, denen jeglicher Kontakt zu anderen Insassen verboten war, in kleinen Kabinen am Gottesdienst teilnehmen konnten. Im Eintrittspreis inbegriffen ist auch eine kleine Hafenrundfahrt, die sich aber als weniger lohnenswert herausstellt. 

Nachdem wir genug gesehen haben, zieht es uns wieder in die Natur. Südlich von Port Arthur liegen die Remarkable Cave, wo das Meer kleine Höhlen gebildet hat. Ein gut ausgebauter Weg führt zu schönen Spots. Von oben betrachten wir danach die ganze Küstenlandschaft vom Palmers Lookout, wo es auch ein paar bunt schillernde Blumen zu sehen gibt. Der kleine Abstecher lohnt sich aber.

Richmond Wir machen uns dann auf den Rückweg nach Hobart. Unterwegs stoppen wir kurz in Richmond, wo es wieder eine "historische Sensation" zu bewundern gilt, nämlich die älteste Straßenbrücke des Landes, die doch tatsächlich aus dem Jahr 1823 stammt. Die vielen Touristen im Ort nerven uns aber etwas und die sonstigen kolonialen Bauten sparen wir uns.

Da wir noch fast einen ganzen Tag vor uns haben, entscheiden wir spontan, auch noch die südwestlichen Teil Tasmaniens zu erkunden. Wir durchqueren Hobart und reisen weiter nach Huonville, wo wir spontan auf das Werbeschild eines Jet-Boat Veranstalters anbeißen und gerade noch die letzte Tour des Tages erwischen. Für ca. 40 Minuten rasen wir den Huon River entlang und haben bei spektakulären Manövern viel "Spaß in den Backen". Aber es gibt bestimmt schönere Flecken für eine solche Tour.

Den langen Tag beenden wir dann im kleinen Fischerort Dover, wo wir im nagelneuen B&B Bayside Lodge unser Nachtquartier beziehen. Die äußerst netten Gastgeber aus England bekochen uns nicht nur sehr gut, sondern haben auch eine Menge interessanter Dinge über Tasmanien zu berichten. Wir sind die ersten Europäer, die bei Trevor und seiner Frau die Gastfreundschaft genießen. zurueck


Tag 20: Hastings - Hobart – Sydney

Hastings Unser letzter Tag auf Tasmanien bricht an. Wir fahren nochmals gut 20 km weiter nach Süden nach Hastings und weiter ins Landesinnere, um die Höhle von Hastings zu besuchen. Der Andrang an diesem Montag Morgen ist mehr als überschaubar, aber erfreulicherweise findet die Höhlenbesichtigung auch für uns ganz alleine statt. Eine ausgesprochen freundliche ältere Dame führt uns durch viele spektakuläre Höhlenbereiche, von denen uns besonders ein Raum gefällt, der die Kathedrale genannt wird. Hier finden sowohl Konzerte (Olivia Newton-John gab sich bspw. die Ehre) als auch Trauungen statt und wir befinden, dass dies der richtige Ort für unsere eigene Hochzeit wäre und selbstverständlich alle Freunde und Familienangehörige gerne auf eigene Kosten hierfür anreisen dürften. Da genug Zeit ist, sich alles in Ruhe zu Gemüte zu führen, schaffen wir es sogar, ein paar schöne Fotos unter Zuhilfenahme unseres kleinen, wackeligen Stativs zu machen.

So langsam wird es Zeit, zumindest wieder in Richtung Hobart zu fahren. Unterwegs machen wir einen kurzen Abstecher in den Hartz Mountains National Park, aber mehr um uns den Stempel des Parks abzuholen, als viel Zeit dort zu verbringen. Der unterwegs ausgeschilderte Wasserfall verbirgt sich vor unseren Blicken. Mit mal wieder mehr Zeit könnte man aber bestimmt ein paar schöne Wanderungen unternehmen.

Weiter auf dem Weg nach Hobart und zum Flughafen stoppen wir noch in Taroona, wo wir dem "Shot Tower" einen Besuch abstatten. Der Sandsteinturm ist 48 m hoch und diente der Herstellung von Gewehrkugeln, indem geschmolzenes Eisen von oben herabtropfte und dabei eine perfekte Kugeln formte. Auch die Aussicht ist nicht zu verachten. Auf dem Salamanca Place nehmen ein spätes Abschieds-Lunch ein, bevor wir zum Flughafen fahren und unseren Mietwagen abgeben. Mit leichter Verspätung und viel Wehmut heben wir ab und fliegen wieder nach Sydney.  zurueck

Letzte Aktualisierung: Juli 2012 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker