Litauen
Baltikum-Rundreise: Estland - Lettland - Litauen
Reiseziele Litauen im Mai 2005:
In Litauen fällt uns zunächst auf, wie flach die Landschaft ist. Nur wenige sanfte Hügel durchziehen die Landschaft. Die höchste Erhebung des Baltikums ist übrigens keine 350 m hoch. Auffällig ist auch, dass es verglichen mit Polen kaum eine landwirtschaftlich orientierte, dörfliche Struktur gibt. Das Leben spielt sich in ärmlich wirkenden Ortschaften ab. Auf Bundesstraßen kommen wir einigermaßen zügig voran, bis wir ca. 40 km vor Vilnius bedingt durch eine Baustelle unsere geplante Route nicht fortsetzen können. Nachdem wir uns zusammengereimt haben, das „Apylanka“ Umleitung bedeuten muss, folgen wir dieser und haben unseren ersten Kontakt mit Schotterpisten.
Nach fast achtstündiger Fahrt erreichen wir endlich die Hauptstadt Litauens. Eine nur eingeschränkt vorhandene Ausschilderung des Zentrums macht uns das Leben schwer, so dass wir erst im zweiten Anlauf die Altstadt erreichen. Im Vorfeld haben wir zwei Übernachtungen im ****Hotel Mabre Residence gebucht. Dieses liegt direkt in der Altstadt in einer ehemaligen Klosteranlage.
Die Altstadt von Vilnius wurde von der UNESCO 1994 auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Bei einem ersten Altstadtrundgang überrascht uns, wie westeuropäisch Vilnius wirkt. Die Stadt ist im Vergleich zu den bisher gesehenen Ortschaften wesentlich reicher. Es gibt eine Vielzahl teurer Geschäfte und die Neuwagenquote ist erstaunlich hoch. Unser ungutes Gefühl, dass sich bei den Reisevorbereitungen eingeschlichen hatte, ist schnell verflogen. Ebenso die Sorge, ohne Auto die Rückreise organisieren zu müssen.
Auf der Flaniermeile Pilies gatve stärken wir uns in einem kleinen Straßenrestaurant und beobachten das bunte Treiben. Auffällig ist, dass die Frauen offensichtlich gerne zur Schau stellen, was sie zu bieten haben. Die Quote an kurzen Röcken und figurbetonter Kleidung ist hoch.
Anschließend schlendern wir die Flaniermeile entlang in Richtung Stadthalle. Im dahinter liegenden Viertel haben sich die Designergeschäfte und Top-Hotels angesiedelt. Sehenswert ist hier noch das erhaltene Stadttor Ausros vartu, das von einem Madonnenbild geschmückt wird.
Montag, 23.05.2005 Vilnius – Europa Park
Am „Gotischen Winkel“ beginnen wir die heutige Altstadtbesichtigung. Die barocke Kirche St. Bernardine (um 1580) verfiel unter der Sowjetherrschaft und wird noch derzeit restauriert. An den Wänden sind einige Überreste der Wandmalereien zu erkennen. Ungewöhnlich finden wir die Bestuhlung, die aus einfachen Holzbänken ohne Rückenlehne besteht. Die dazugehörige Klosteranlage wird heute als Kunstakademie genutzt. Gleich daneben steht die wunderschöne gotische Backsteinkirche St. Anne aus (leider geschlossen). Die 1582 fertig gestellte Kirche beeindruckte angeblich schon Napoleon so sehr, dass er sie gerne nach Paris geschafft hätte.
Als nächstes erreichen wir den Burgberg und folgen dem Weg zum Oberen Schloss, von dem lediglich ein Turm sowie ein Nebengebäude erhalten ist. Im Turm ist ein Modell der ehemaligen Anlage zu besichtigen und man hat von selbigem einen schönen Ausblick auf die Altstadt und den Fluss Neris.
Auch das Untere Schloss (oder auch Großfürstenpalast) wurde fast komplett zerstört. Inzwischen hat man mit dem Wiederaufbau begonnen. Die hier ausgegrabenen Mauern gelten als die ältesten in Litauen und reichen bis zum Staatsbeginn im 13. Jh. zurück. Zum tausendjährigen Stadtjubiläum (2009) sollen die Aufbauarbeiten abgeschlossen sein.
Auf dem Vorplatz steht eine Statue des Fürsten Gediminas, dem legendären Gründer der Stadt. Dieser hatte sich nach der Jagd hier ausgeruht und dabei von einem Wolf geträumt. Eine anschließende Traumdeutung veranlasste ihn, hier eine neue Hauptstadt zu errichten.
Daneben steht die Kathedrale, beschrieben als architektonische Mischung aus griechischem Tempel und polnischem Theater. Nachdem die Sowjets sie als Museum nutzten, wurde sie 1988 wieder in eine kath. Kirche umgewandelt. Im Inneren fällt das hohe Deckengewölbe auf. Sehenswert ist die barocke St. Casimir-Kapelle, die aufwändig mit Marmor, Stuck und Silber dekoriert ist. In einem Schrein befinden sich die Gebeine des hl. Casimir - bis heute ist ungeklärt, warum dieser mit drei Händen dargestellt wurde.
Wir folgen der Gedimino prospektas. An dieser Einkaufsstraße haben sich eine Menge namhafter Geschäfte angesiedelt. Linker Hand liegt das jüdische Viertel. Hier wurde im Rahmen eines 1995 ausgerichteten Jazz-Festivals eine Frank Zappa Statue aufgestellt, die seltsam deplatziert wirkt
Unser nächstes Ziel ist die russisch-orthodoxe St. Nicholas-Kirche, die schon von Außen durch ihre dekorative Fassade und die vergoldeten Türmen auffällt. Das Innere besteht aus einem quadratischen Gebetsraum, der mit bunt verzierten Holzvertäfelungen und Kacheln geschmückt ist.
Den größten Teil der Altstadt haben wir inzwischen gesehen. Nun ist erst einmal eine Siesta am Platz vor der Stadthalle angesagt. Bei regionalen Gerichten und einem Bier betrachten wir das Treiben.
Die Lust auf etwas Abwechslung bringt uns darauf, einen Ausflug zum Europapark zu unternehmen. In diesem Zusammenhang erfahren wir, dass das geographische Zentrum Europas etwa 25km nördlich von Vilnius liegt. Nur wenige Kilometer von diesem Punkt entfernt wurde 1991 der Europapark (www.europosparkas.lt) mit dem Ziel errichtet, dem Zentrum Europas durch Kunstwerke an Bedeutung zu verleihen.
Nach 20minütiger Fahrt erreichen wir den (leeren) Parkplatz. Die Eintrittspreise (24 Ltas/Person + 4 Ltas Parkgebühr) erscheinen uns für hiesige Verhältnisse sehr hoch. Die ebenfalls erforderliche Fotolizenz sparen wir uns.
Bei blauem Himmel und ganz für uns allein erkunden wir den Park und müssen feststellen, dass die Schönheit der Parklandschaft das Geld wert ist. An die 100 Kunstwerke sind auf einer 55 ha großen Fläche zu entdecken, darunter auch einige sehr außergewöhnliche Exponate, wenn sie auch nicht alle unseren Geschmack treffen. Zudem wird uns an einem kleinen Tümpel ein Froschkonzert geboten und wir können den Fröschen dabei zusehen, wie sie ihre Backen aufblasen. Der Gesamteindruck des Parks ist, gerade um diese Jahreszeit, wo hier noch alles grünt und blüht, absolut sehenswert.
Zurück in Vilnius spazieren wir auf der Suche nach einem geeigneten Sonnenplatz durch die Altstadt. Hinter der St. Michael-Kirche entdecken wir das kleine Bistro St. Germain. Bei einem Käseteller und Weißwein genießen wir die letzten Sonnenstrahlen.
Dienstag, 24.05.2005 Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung
Heute geht es weiter an die Ostsee. Unser erstes Ziel ist das etwas 25 km westlich von Vilnius gelegene Trakai. Mitten in einem Seengebiet liegt dieses kleine Städtchen, das insbesondere durch seine pittoreske Wasserburg, die auf einer Halbinsel zwischen drei Seen liegt, bekannt ist. Über eine hölzerne Brücke erreicht man die rote, gotische Backsteinburg (14. Jh.), die erst 1962 wieder aufgebaut wurde. Einige Bauarbeiten lassen zunächst darauf schließen, dass der Aufbau noch nicht abgeschlossen ist.
Auffällig ist allerdings, dass nicht besonders massiv gebaut wird, sondern lediglich Holzkonstruktionen verkleidet werden. Erst später in Nida erfahren wir, dass die Burg für Filmaufnahmen für eine ARD-Produktion (Störtebeker) als Kulisse verwendet wird und hierfür die vorhandene Burgkulisse um gotische Wachtürme ergänzt wird. In den Burgräumen gibt es Ausstellungstücke aus dem Mittelalter zu besichtigen. Trakai hat eine sehr interessante Geschichte. Der Burgherr, Vitautas der Große, lud das jüdische Volk Karaim von der Krüm ein, sich hier anzusiedeln, um die Burg während seiner Abwesenheit zu bewachen. Noch heute leben etwa 100 Karaim in nahen, bunt angestrichenen Holzhäusern.
In Rumsiskes, ca. 20 km vor Kaunas, legen wir einen weiteren Stopp ein und besichtigen ein Freilichtmuseum. Das 1977 auf 175 ha eröffnete volkskundliche Museum zeigt etwa 140 Gebäude, die aus den vier litauischen Regionen hierher gebracht und wieder aufgebaut wurden. Ein 7km langer Rundweg führt an den einzelnen Siedlungen entlang. Viele der authentisch ausgestatteten Gebäude sind zu besichtigen und veranschaulichen die Lebensweise, das Handwerk (z.B. eine Töpferei und eine Weberei) bzw. das Gewerbe der damaligen Bewohner.
Nun geht es weiter nach Kaunas. Kurz vor Kaunas sind wir so damit beschäftigt, die richtige Ausfahrt zu finden, dass wir nicht auf die Geschwindigkeit achten und prompt in eine Radarkontrolle geraten. Glücklicherweise haben wir noch die Gelegenheit, unbemerkt einen Teil des Bargelds aus der Brieftasche zu nehmen. Als wir vor den Beamten die Brieftasche hervor holen und angeben, nur noch 102 Litas Bargeld zu haben, begnügen sich die Beamten mit 100 Litas statt der geforderten 200 Litas (für 24 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung 104 statt 80 km/h).
In Kaunas, Litauens zweitgrößter Stadt, drehen wir bei schwülem Wetter nur eine kleine Runde mit dem Auto. Gut gefällt uns das Perkunas-Haus, ein Backsteingebäude, erbaut von einem deutschen Kaufmann. Auch der Platz vor dem (gerade eingerüsteten) Rathaus ist ganz nett. Ein letzter Blick gilt den Überresten der Burgruine nebst Kirche.
Bis nach Klaipeda sind es noch 220 Kilometer auf der relativ gut ausgebauten Autobahn A1. Als wir durch eine Gewitterfront fahren, schwindet unsere Hoffnung auf gutes Wetter an der Ostsee. Doch mit Erreichen von Klaipeda sieht es schon wieder anders aus. Der Ausschilderung „Neringa“ folgend erreichen wir den Fährhafen. Die in unseren Reiseunterlagen als Personenfähre angegebene Fähre transportiert wider Erwarten auch Fahrzeuge. Wir zahlen 32 Litas und fünf Minuten später geht es los. Schon nach wenigen Minuten legen wir auf der Halbinsel an.
Die Kurische Nehrung ist ein 97 km langer, schmaler Festlandstreifen, der vor ca. 5.000 Jahren durch Meereswellen und -strömungen, Sand und Wind geformt wurde. 52 km gehören zu Litauen, der andere Teil gehört zu Kaliningrad/Russland. Das Ostufer umspielt das Süßwasserbecken des Kurischen Haffs.
Die Ortschaften Nida, Preila, Pervalka und Juodkrante wurden 1961 zur Stadt Neringa (2.700 Ew.) zusammengeschlossen. 1991 wurden der Nationalpark Kurische Nehrung gegründet, der 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Nida ist mit 1.500 Einwohnern die größte Ortschaft und liegt nur 4km von der Grenze zur Russischen Förderation entfernt. Das ehemalige Fischerdorf hat sich mit typischen braun angestrichenen Holzhäusern, die blau verziert sind, seinen Charme bewahrt
In Nida finden wir im B&B Misko Namas für 25,00 €/Person ein nett eingerichtetes Zimmer, das wir gleich für zwei Nächte buchen. Erfreulicherweise hat sich das Wetter wieder gebessert. An der Uferpromenade speisen wir im Fischlokal Seklycia (Lotmisko 1) mit Blick auf die Dünenlandschaft gut und preiswert. Anschließend führt uns ein Strandspaziergang schon einmal zum Fuß der Düne.
Mittwoch, 25.05.2005 Kurische Nehrung/Parnidis-Düne - Nida
Strahlend blauer Himmel begrüßt uns am heutigen Morgen. Das Wetter könnte für eine Erkundung der Dünenlandschaft nicht besser sein. Über einen gut ausgeschilderten Weg gelangen wir auf die ca. 50m hohe Parnidis-Düne, wo sich uns ein traumhafter Blick auf das Kurische Haff, die Dünenlandschaft sowie die Ostseeküste bietet. Den ausgetretenen Wegen folgend gelangen wir zum „Tal des Todes“, benannt nach französischen Kriegsgefangenen, die hier 1870-72 ein Lager errichteten und aufgrund der schlechten Bedingungen ihr Leben lassen mussten.
Die Düne ist teilweise mit Dünengras bewachsen und wird von Wald umschlossen. Es ist fantastisch, über den weißen Sand zu laufen und rechts und links Wasser zu sehen. Bald erblicken wir in der Ferne die ersten Warnschilder, die die Grenze zur russischen Förderation markieren. Ein Wachtposten patroulliert auf der Düne, sicherlich eine der ungewöhnlichsten Grenzstationen, die man sich vorstellen kann. Hier ist die Düne besonders schön, denn zum Haff hin fällt sie beinahe senkrecht hinab. Erst später lesen wir, dass dieser Teil unter Naturschutz steht und eine Begehung unerwünscht ist. Eine Absperrung gab es allerdings nicht.
Nach einem kleinen Dünenpicknick geht es zurück. Auf dem Rückweg besichtigen wir eine im Aufbau befindliche Filmkulisse, einer der Drehorte für die o.e. ARD-Produktion eines Störtebeker Zweiteilers. Es wurden ein paar Holzhäuser aufgebaut. Wir können dabei zusehen, wie aus Pappmache Mauern und Verkleidungen täuschend echt hergestellt werden.
Sehenswert ist noch die riesige Sonnenuhr mit Obelisken, die sich oben auf der Parnidis-Düne befindet. Von hier hat man einen grandiosen Rundblick.
Zurück in Nida spazieren wir die Uferpromenade entlang zur ehemaligen Künstlerkolonie, wo das Thomas Mann Haus zu besichtigen ist. Nachdem dieser 1929 einer Empfehlung folgend seinen Sommerurlaub in Nida verbrachte, war er offenbar so angetan, dass er gleich beschloss, hier ein Sommerhaus zu errichten. Die Abstimmung der Architektenpläne und der Einrichtung erfolgte auf dem Postweg und schon im Sommer 1930 konnten die Manns ihren ersten Urlaub darin verbringen. Aufgrund der politischen Lage und der politischen Ansichten Thomas Mann´s sowie der Tatsache, dass seine Ehefrau Jüdin war, waren Urlaube allerdings nur bis 1932 möglich. Das heutige Museum zeigt originalgetreu das Sommerhaus und berichtet über das Leben von Thomas Mann.
Im Anschluss an die Besichtigung genießen wir auf einer Bank an der Uferpromenade die Sonne. Anschließend schlendern wir zum Hafen. Hier herrscht hektisches Treiben. Die Mole ist gesperrt und mit LKW der Film-Produktion besetzt. Im Wasser liegt ein Nachbau des Störtebeker-Schiffs. Viele mittelalterlich in Kettenhemden und Kutten gekleidete Schauspieler sind zu beobachten. Doch bis auf das hektische Bewegen der Sonnenreflektoren und einer Drehung des Schiffs ist von den Dreharbeiten momentan nichts zu erkennen.
Ausgestattet für ein Strandpicknick fahren mit dem Auto an den Ostseestrand und genießen den Blick auf die sinkende Sonne.
Donnerstag, 26.05.2005 Kurische Nehrung/Juodkrante – Klaipeda – Pape-See – Kalinski – Kuldiga – Kosrag/Sliteres Nationalpark
Leider müssen wir dieses schöne Fleckchen Erde heute wieder verlassen. Wir könnten uns gut vorstellen hier noch ein bis zwei Wochen mit Fahrrad fahren, Wanderungen und Strandbesuchen zu verbringen.
Kurz vor Juodkrante (Schwarzort) legen wir einen Halt am Aussichtspunkt auf den Schafsberg ein. Leider ist es zu diesig um die „Graue (Tote) Düne“ sehen zu können. Interessanter ist die nahe gelegene Reiher- und Kormorankolonie, die größte und älteste Litauens. Seit Anfang des 19. Jh. kommen jährlich im März bis zu 6.500 Vögel zum Nisten hierher zurück, reparieren ihre auf Baumwipfeln errichteten Nester und brüten. 2.800 Kormoran- und 650 Graureiher-Nester wurden 2004 hier gezählt. Die Jungen sind bereits Anfang Mai geschlüpft und werden nun fleißig gefüttert. Über die Beobachtungsplattform fliegen ständig Vögel hinweg zum Haff, um Fische für die hungrigen Mäuler zu fangen.
Juodkrante ist der älteste Ort der Nehrung. Auf der Uferpromenade ist ein Steinskulpturenpark mit 31 Exponaten angelegt. Doch unser eigentliches Ziel ist der Hexenberg. Hier gibt es mitten im Wald über 70 Holzskulpturen, die Figuren aus Märchen und Sagen darstellen und äußerst mystisch wirken. Eine sehr schöne Anlage.
Nun geht es zurück zum Festland. Im Autofährhafen liegt eine wesentlich größere Fähre, die auch LKW transportieren kann. Das Kassenhäuschen ist nicht besetzt und auch auf der Fähre will uns niemand ein Ticket verkaufen. Ob die Rückfahrt immer kostenlos ist, können wir unseren Reiseunterlagen nicht entnehmen und auch das Hinfahrtticket gibt wenig Aufschluss.
In Klaipeda machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Theaterplatz und begutachten den Brunnen des „Ännchen von Tharau“.
Wir fahren weiter die Ostseeküste entlang und überqueren hinter Palanga problemlos die litauisch-lettische Grenze. Die Straßenqualität ändert sich schlagartig. Auch die Besiedlungen sehen noch ärmlicher aus als in Litauen.
Nach schönen Reiseerlebnissen in Lettland und Estland kommen wir auf der Rückfahrt erneut durch Litauen.
Donnerstag, 2.6.2005 Dzukijos Nationalpark - Gruto Parkas
Das Wetter ist uns noch immer nicht ganz wohl gesonnen. Nachdem wir uns noch von Außen das Schloss Cesvaine angesehen haben, wollen wir heute „Strecke“ machen.
In Daugavpils legen wir einen Tank- und Einkaufsstopp ein. Die verbliebenen estischen Kronen tauschen wir hierfür in Lats um. Bei Zarasai passieren wir die lettisch-litauische Grenze und suchen uns an einem idyllisch gelegenen See einen netten Picknickplatz – glücklicherweise erwischen wir hierbei ein Sonnenloch.
Gestärkt geht es weiter über Vilnius bis ganz in den Süden Litauens zum Dzukijos Nationalpark. Viele Übernachtungsmöglichkeiten gibt es direkt im Park nicht, so dass wir uns in Druskininkai ein Hotel suchen.
Den verbleibenden Nachmittag verbringen wir mit einem Besuch des fünf Kilometer nördlich gelegenen Gruto Parkas. In einer nett angelegten Parkanlage wurde ein Sowjet-Skulpturen-Museum eingerichtet.
Gruto Parkas
Hierfür wurden aus vielen Städten und Dörfern Litauens die Monumente der Sowjetzeit demontiert und hier wieder aufgebaut. Eine gut gemachte Ausstellung informiert über die Besatzungsgeschichte. Die Marschmusik-Beschallung aus nachgestellten Wachtürmen unterstreicht die skurrile Atmosphäre.
Freitag, 3.6.2005 Polen – Wolfsschanze - Marienburg
Leider fehlt uns die Zeit für eine Wanderung im Nationalpark und auch das Wetter spielt nicht ganz mit. Zudem mussten wir uns inzwischen eingestehen, dass sich die Natur hier nicht so wesentlich von der deutschen unterscheidet. Kurz hinter Lazdijai fahren wir über die litauisch-polnische Grenze und verlassen damit das Baltikum.
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