Südtirol - Grödner Tal

Reiseziele im August 2009

Nach sehr kulturell geprägten Tagen im Friaul sehnen wir uns für die verbleibenden Urlaubstage nach etwas Natur.

Was läge dafür näher als die Dolomiten. Unser Ziel ist Wolkenstein im Grödner Tal. Leider unterschätzen wir den Zeitaufwand für die zu fahrenden 260 km. Mit einem kurzen Picknick- und Gipfel-Ausblick-Stopp benötigen wir fast fünf Stunden. Dafür haben wir schöne Blicke auf die von der Sonne angestrahlten schroffen Felsformationen.

In Wolkenstein (1.567 m) angekommen finden wir mit Hilfe der Touristeninfo relativ schnell ein ruhig gelegenes Quartier. Nach dem vielen Sitzen ist uns noch nach Bewegung und wir machen uns mit unseren Stöcken auf ins Langental / Vallunga. Hier gibt es zu unserer Freude eigens angelegte Nordic Walking-Strecken. Das Abendessen nehmen wir in einem nahe gelegenen, modern eingerichteten Restaurant ein. Wir speisen vorzüglich und können ein wenig das bunte Treiben beobachten. Auf dem Platz wird wenig später eine Musikanlage aufgebaut und es startet ein Animationsprogramm; in Windeseile befüllt sich der Platz. Wir haben unterschätzt wie kühl es auf über 1.500 m Höhe abends wird. An den kommenden Abenden werden wir dies berücksichtigen. zuruek


Donnerstag, 06.08.2009 Dolomiten*** - Grödner Tal: Wolkenstein / St. Ulrich

Der erste Blick am Morgen gilt den Berggipfeln. Diese liegen in strahlendem Sonnenschein vor uns. Nun heißt es Wanderschuhe anziehen und die Bergwelt erkunden.

UNESCO Weltkulturerbe

In der nördlichsten Provinz Italiens erheben sich die majestätischen Felsen der Dolomiten. Von der UNESCO wurde diese spektakuläre Landschaftsformation 2009 wegen ihrer einzigartigen Schönheit zum Weltnaturerbe erklärt.

Von Wolkenstein laufen wir hinauf zur Regensburger Hütte (2087 m). Bei einem tollen Ausblick geniessen wir hier eine frische Buttermilch.

Über die Hütten Odles, Fermeda Cura und Sofie geht es weiter nach Mastle. Das Wandergebiet ist gut besucht, wobei die meisten Wanderer eher mit der Gondel herauf fahren und oben angekommen von Hütte zu Hütte (die es hier zahlreich gibt) laufen. In Mastle stärken wir uns an einer leckeren Steinofenpizza. Der Ausblick ist fantastisch.

Dolomiten - Grödner Tal
Dolomiten im Grödner Tal

Die Bergspitzen werden von der Sonne angestrahlt und wirken zum Greifen nah. Kurz hinter der Curona Hütte steigen wir in Richtung St. Jakob hinab. Leider erwischen wir den falschen, sehr steilen und steinigen Weg, der uns viel zu tief führt, so dass uns ein weiterer Aufstieg nicht erspart bleibt. Zunächst gehen wir durch den Wald. Der weitere Weg, der an einem steilen Felsen entlang führt, ist spektakulär, bedarf jedoch einer uneingeschränkten Aufmerksamkeit. Mit schönen Blicken auf St. Ulrich und den spitz herausragenden Kirchturm von St. Jakob werden wir dafür belohnt.

Sankt Johann vor der Dolomiten-Kulisse
Sankt Johann vor der Dolomiten-Kulisse

Die kleine Kapelle St. Jakob liegt sehr idyllisch oberhalb des Ortes. Die Außenseite lassen noch Freskenreste erkennen. Entgegen den angegebenen Öffnungszeiten ist die Kirche um kurz vor 16:00 h leider verschlossen. Sehenswert ist noch der kleine Friedhof. Auf den kleinen, gepflegten Gräbern liegen Fotos der Verstorbenen. Mangels guten Kartenmaterials haben wir uns mit den Entfernungen etwas verschätzt. Laut Zeitangaben sollen es noch 1,5 h bis nach St. Christina sein und dann sicherlich noch eine Stunde bis nach Wolkenstein. Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen, doch für unseren ersten Wandertag reichen uns sieben Stunden. Wir gehen zum Ort St. Jakob hinunter. Von dort bringt uns ein Bus nach St. Ulrich, wo wir einen zweiten Bus zurück nach Wolkenstein nehmen. Abends haben wir Mühe in Wolkenstein ein weiteres akzeptables Restaurant zu finden. zuruek


Freitag, 07.08.2009 Grödner Tal - Seiser Alm - St. Ulrich

Eine Wetterveränderung steht bevor. Im Tal hängt der Nebel und die Bergspitzen sind nur vereinzelt zu sehen. Doch die Wetteraussichten sehen für heute noch etwas Sonnenschein vor. Wir fahren von St. Ulrich aus mit der Gondel auf die Seiser Alm (2.005 m). Nach einstündiger Wanderung erreichen wir Saltira (1.680 m). Mit einem weiteren Sessellift fahren wir aus die Wilhelmshöhe hinauf. Ein sehr schöner Weg führt uns unterhalb der schroffen Bergspitzen entlang, zunächst zur Murmeltierhütte.

Seiser Alm bei Sankt Ulrich
Seiser Alm bei Sankt Ulrich

Zwischen dem Kuhglockengeläut meinen wir das Pfeifen von Murmeltieren wahrnehmen zu können, die Tiere bleiben uns jedoch verborgen. Weiter geht es über Wiesen. Wir sind von einem wunderbaren Bergpanorama umgeben und finden einen tollen Picknickplatz. Der 3.181 m hohe Langkofel ist wolkenfrei und bietet einen majestätischen Anblick. Auf dem weiteren Weg sehen wir kurz darauf den von der Sonne angestrahlten, spitzen Kirchturm der Kapelle St. Johann auf der gegenüberliegenden Talseite. Später steigen wir einen auf dem ersten Stück sehr steilen und steinigen Weg in Richtung St. Christina ab. Hier hat es einige Gerölllawinen gegeben. Auf der Wiese, die wir kurz darauf erreichen, liegen riesige Felsbrocken. Unser Ziel ist Monte Pana (1.636 m). Mit dem Sessellift fahren wir ins Tal hinab nach St. Christina.

Im Busfahren inzwischen geübt geht es zurück nach St. Ulrich, wo noch unser Auto steht. Nachmittags geniessen wir in unserem Hotel Garni Flamingo (drei Sterne) noch etwas die Sonne, die hin und wieder von Wolken verdeckt wird. Abends suchen wir uns in St. Ulrich ein schönes Restaurant für unseren letzten Abend. Der Ort ist grösser als Wolkenstein und entsprechend belebter. Es gibt eine ganz nette Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften und Cafes. Hier finden wir auch das Restaurant Zur Traube, wo wir unserem Abschiedsabend angemessen vorzüglich speisen. zuruek


Samstag, 08.08.2009 Grödner Tal - Erdpyramiden (Klobenstein) - Bozen

Die Wetteränderung ist eingetreten, nachts hat es gewittert und am Morgen ist es zunächst sehr wolkig. Entsprechend werden wir bereits heute unsere Rückreise antreten. Nachdem wir aus dem Hotel ausgecheckt haben wandern wir noch ein letztes Mal ins Langental / Valluga. Etwas lichten sich die Wolken und die Gipfel erscheinen in einem mystisches Licht. Die als Nordic Walking-Gebiet ausgebaute Strecke ist sehr angenehm zu laufen. Der Weg führt weiter bis zur Pütz-Hütte hinauf, ein Teil der Strecke folgt bereits dem Dolomiten-Höhenweg. Wir machen kurz vor Talende kehrt. Das Gebimmel der Kuhglocken der hier grasenden Kühe ist uns inzwischen sehr vertraut.

Dolomitenformation im Grödner Tal
Dolomitenformation im Grödner Tal

Mit dieser schönen letzten Wanderung verabschieden wir uns vom Grödner Tal. Etwas nordöstlich von Bozen wollen wir die Erdpyramiden bei Klobenstein besichtigen. Wenn man wie wir nicht über Bozen kommt gibt es keine Ausschilderung. Doch Detlef kann sich von seinem Besuch vor etwa 10 Jahren noch einigermaßen orientieren (die Fläche der Erdpyramiden hat er allerdings grösser in Erinnerung). Wie Kegel ragen die Felsformationen aus rötlichem Gestein in die Höhe. Einige sind mit einem Dach aus einem grauen Felsblock versehen.

Erdpyramiden bei Klobenstein
Erdpyramiden bei Klobenstein

Die seltsamen durch Erosion entstandenen Formationen erinnern uns an die Hoodoos, die wir aus unserer USA-Grand Circle-Tour gesehen haben, wobei selbige noch spektakulärer waren. Ein letztes Mal wollen wir die italienische Küche in Bozen geniessen. In der Altstadt finden wir in einer kleinen Seitenstraße eine typische Trattoria. Nach einem kurzen Stadtrundgang, einer Kurzbesichtigung des Doms (mit seinem an der Wiener Stephansdom erinnernden bunten Dachziegeln) und einem letzten Cappuccino am Hauptplatz machen wir uns gen Heimat auf (500 km).