Appenzeller Land

Schweiz 

Appenzeller Land

September 2020

Montag, 07.09.2020 Kloster Zwiefalten - Schweiz: Appenzell

Nachdem wir noch die einzigartige Barockkirche in Zwiefalten besichtigt haben fahren wir in die Schweiz. Mit der Autobahn- und Maut-Meideoption führt uns das Navigationssystem an den Bodensee nach Friedrichshafen. Mit der Fähre geht es weiter nach Romanshorn.

In Appenzell angekommen erreichen wir gerade noch rechtzeitig die Zimmervermittlung der Touristeninfo und sind ob des eingeschränkten Angebots sehr erstaunt. Erfreulicherweise gibt es aber noch für eine Nacht ein Zimmer in einem netten B&B direkt in Appenzell. Erst am Morgen danach wird uns dann ein Zimmer im Landgasthof "Rössli" in Brülisau für die nächsten drei Nächte vermittelt und wir erhalten die Ferienkarte mit kostenloser Nutzung der Bergbahnen und einigem mehr, was die hohen Zimmerpreise (170 SFR/Nacht) etwas relativiert.

Appenzell
Appenzell

Sehr gut gefällt uns das kleine Städtchen Appenzell (778 m. ü. M). Viele bunt bemalte Häuser schmücken die Fußgängerzone. Am heutigen Montag (Ruhetag) ist das gastronomische Angebot sehr eingeschränkt. Im Gasthof Traube genießen wir dennoch gute regionale Küche.

 

Dienstag, 08.09.2020 Gais - Hoher Kasten - Appenzell

Zum Auftakt unserer Wandertage starten wir in Gais mit einer gut 10 Kilometer langen Wanderung rund um den Hohen Hirschberg. Dieser gemütliche Einstieg bietet schöne Blicke auf das Alpenpanorama und macht Lust auf mehr.

Hoher Hirschberg

Am Nachmittag nutzen wir erstmals die Ferienkarte und fahren mit der Seilbahn auf den Hohen Kasten. Erst müssen wir die Wolkendecke durchbrechen, um die schönen Bergspitzen, die sich gegen den blauen Himmel abheben, zu bewundern.

Hoher Kasten

Aus 1794 m Höhe genießen wir eine fantastische Aussicht über das Appenzeller Land. Über den sehr gut ausgebauten Europa-Rundweg kann man die grenzenlose Weitsicht auf sechs Länder genießen, wobei wir uns schwer tun, Italien und Frankreich zu entdecken. Aus der schroffen Alpsteinkette ragt der Säntis besonders heraus. Durch das Tal schlängelt sich der Rhein. Wolken ziehen immer wieder auf und bieten ein mystisches Bild. Auch der Kamm, zudem ebenfalls ein Wanderweg führt, wird immer wieder von Wolken verdeckt. Wir folgen den Wegen rund um das Drehrestaurant und genießen viele tolle Ausblicke. Selbst der Bodensee lässt sich in der Ferne erahnen.

Appenzell

Am späten Nachmittag drehen wir noch eine Runde durch Appenzell. Das kleine Städtchen ist heute gut besucht. Es gibt ein nettes Angebot an individuellen Geschäften, viel Gastronomie und natürlich viele bunt bemalte Häuserfassaden.

 

Mittwoch, 09.09.2020 Wasserauen - Ebenalp

Heute zieht es uns wieder in die Höhe. An der Talstation der Ebenalp überrascht uns zunächst das Besucheraufkommen. Darauf ist man hier jedoch vorbereitet und uns wird für 3 SFR ein Parkplatz auf der grünen Wiese zugewiesen. Die Schlange vor der Seilbahn schreckt uns nicht ab, da wir uns für den Aufstieg per pedes entschieden haben. Mit uns haben sich hierfür nur wenige entschieden. Der Wanderweg führt zwar relativ steil aber gut ausgebaut hinauf auf die Ebenalp.

Das erste Stück führt durch den Wald. Der Boden ist zum Teil etwas glitschig, da hier kaum die Sonne durchkommt um den lehmigen Boden zu trocknen.

 

Später genießen wir tolle Ausblicke. Mit Erreichen des Äschers hat uns der Tourismus wieder. Dieser kleine Berggasthof schmiegt sich spektakulär an die senkrechte Felswand unterhalb der Ebenalp. Später erreichen wir die berühmten Wildkirchli-Höhlen mit dem ehemaligen Eremitenhaus. Sehr schön ist die winzige Holzkapelle. Eine Höhle wird für die hier im Sommer regelmäßig stattfindenden Gottesdienste genutzt.

 

Kurz darauf erreichen wir den Zugang zu den Felshöhlen. Diese dienen zum Teil als Lager des Gasthofs. Sehr schön werden einige Informationen zur Höhle auf die Wände projiziert. So wurden beispielsweise Skelette von 600 Höhlenbären sowie Werkzeuge aus der Altsteinzeit gefunden, die hier gelebt haben. Bereits 1955 wurde die erste Seilbahn eröffnet und war seinerzeit eine der größten Touristenattraktionen der Schweiz.

Auf der Ebenalp angekommen genießen wir ausgiebig die tollen Rundumblicke. Unter anderem blickt man auf den Seealpsee.

Mit der Luftseilbahn fahren wir anschließend herab. Die ziemlich steile Fahrt dauert nur sechs Minuten.

Nachmittags fahren wir zur Schaukäserei Appenzeller in Stein. Die Käsezubereitung wird sehr anschaulich präsentiert. Im Shop kaufen wir etwas Käse für ein Picknick.

Anschließend erstehen wir noch einen Wein, besorgen uns zwei Gläser aus unserer Unterkunft und suchen uns einen schönen Picknickplatz. Mit einem genialen Blick auf das wunderschöne Bergpanorama lassen wir uns unser Abendessen, beobachtet von neugierigen Kühen, schmecken.

Schnell kühlt es ab, als die Sonne hinter dem Berg untergeht.

 

Donnerstag, 10.09.2020 Brülisau - Sämtisersee

Von Brülisau wandern wir heute zum Sämtisersee durch die liebliche Landschaft des Alpsteins. Wildromantisch begleitet das Rauschen des Brüelbachs unseren doch recht steilen Aufstieg. Kurz hinter dem Berggasthof Plattenbödell liegt auf einet Waldlichtung die kleine Kapelle Maria Heimsuchung. Es folge ein kurzer Abstieg und schon tut sich zu unseren Füßen der blaugrüne Sämtisersee auf.

Wunderschön liegt der See am Fuße des Hohen Kastens eingerahmt von einem grandiosen Bergpanorama.

Nachdem wir diesen wunderbaren Blick ausgiebig genossen haben, geht es am Seeufer entlang weiter. Mit weiteren tollen Ausblicken werden wir auf dem sanften Abstieg über Bergwiesen belohnt. Einige Blüten wie beispielsweise die Pracht-Nelke, der Feld-Enzian oder Silberdisteln dürfen wir bewundern.

Freitag, 11.09.2020 Weissbad - Potersalp - Leuenfall

Leider heißt es heute schon wieder Abschied nehmen. Von Weissbad am Waldgasthof Lehmen starten wir unsere letzte Wanderung über die Potersalp.

Vor uns erheben sich die mächtigen Nordwände des Alpsteins. Die sattgrünen Wiesen leuchten gegen den blauen Himmel und bieten wunderschöne Weitblicke.

Der fünfminütigen Abstecher zum Leuenfall ist druchaus lohnenswert. Der Berndlibach stürzt von einer 34 m hohen Felswand herunter.

Und schon sind die paar Tage in der Schweiz zu Ende und wir fahren zurück nach Hause, diesmal über Bregenz um den Bodensee herum.

Das Appenzeller Land ist vom Skitourismus erfreulicherweise noch nicht landschaftlich zerstört wie so viele andere Gegenden der Alpen, daher ist es zum Wandern besonders gut geeignet. Wenn nicht die absurd hohen Preise wären, dann würden wir sicherlich häufiger in diese schöne Gegend kommen.

Letzte Aktualisierung: September 2020 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker