Basel - Vals
Weil am Rhein - Basel - Vals
Juni 2000
01.06.2000 Hamburg - Weil am Rhein – Basel
Auf dem Weg nach Italien machen wir unseren ersten Zwischenstopp in Weil am Rhein – u.a. bekannt durch das hier ansässige Vitra Design Museum, das auch Anlass unseres Besuchs ist. Den von dem Stararchitekten Frank 0. Gehry gestaltete Museumsbau erreichen wir um die Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein. Zunächst steht die Besichtigung auf dem Programm. Der Stühle-Hersteller Vitra hat neben dem ausgefallenen Museumsbau auch noch weitere nennenswerte Gebäude in Auftrag gegeben. Zum einen eine Feuerwache, die heute eine Stühle-Ausstellung beherbergt. Bemerkenswert an dem Gebäude ist insbesondere die Gestaltung der sehr spitz auslaufenden Fassade sowie die Kombination aus Glas und Beton. Die israelische Architektin Zaha Hadid durfte hier erstmals einen ihrer außergewöhnlichen Entwürfe in die Tat umsetzen.
Auch der von dem Architekten Tadao Ando gestaltete Conference Pavillon ist etwas Besonderes. Ando hat für diesen Bau pure Betonplatten aneinandergesetzt und trotzdem nicht vergessen, dass der Mensch die Natur zum Atmen braucht. Aus jedem Konferenzraum sieht man Bäume oder grüne Rasenflächen. Eine Plastik von Claes Oldenburg (Werkzeug in Übergröße) ziert die Grünflächen des Geländes.
Im Museum besichtigen wir noch eine temporäre Ausstellung des dänischen Designers Verner Panton (1926 - 1998) - dem Erfinder des ersten Plastik-Freischwingers “aus einem Guss“.
Die Feuerwache hat nicht nur uns stark fasziniert, so dass die Architektin Zaha Hadid in Weil am Rhein noch einen zweiten Auftrag erhielt: sie durfte zur Landesgartenschau den Pavillongestalten. Ihre Handschrift ist auch an diesem Gebäude, das heute eine Galerie und ein Restaurant beherbergt, gut wiederzuerkennen.
Weil am Rhein liegt direkt an der Grenze zur Schweiz, nur ca. 5 km von Basel entfernt. In diesem Stadtkanton mit 200.000 Einwohnern wurde die erste Universität der Schweiz (1460) gegründet. Besonders gefällt uns der zur Universität gehörende Botanische Garten. Die Stadt wird durch den Rhein in zwei Teile geteilt:
- rechtsrheinisch liegt das multikulturelle Kleinbasel.
- linksrheinisch: Großbasel mit Stadtzentrum und Altstadt.
Ein kleiner Stadtrundgang führt uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das auffällige, mit Gold verzierte Rathaus ist heute noch Regierungssitz. Wir besichtigen u.a. den Kreuzgang des Münsters, das Blaue Haus und kommen am Spaltentor (Teil der früheren Stadtbefestigung) vorbei.
Auf dem Museumsplatz (die Stadt hat ca. 30 Museen) genießen wir in einem kleinen Gartenrestaurant eine Erfrischung und gucken uns den Tinguely-Brunnen an. Wir übernachten in einem kleinen Hotel in Basel.
02.06.2000 Basel – Vals
Nach einem einfachen Frühstück fahren wir zunächst nach Basel-Birsfelden. Mangels eines ausführlichen Stadtplans finden wir das ebenfalls von Frank O. Gehry gestaltete Vitra Center erst, als wir unseren Plan beinahe schon wieder aufgeben wollen. Das Gebäude lässt den Architektenstil – diesmal sehr bunt – gut erkennen.
Von Kunst und Kultur noch nicht genug, besichtigen wir ebenfalls die Foundation Beyeler in Riehen. Die exzellente Ausstellung “Farben des Lichtes” begeistert uns. Der Museumsgarten lädt zum Verweilen ein. Eine Vielzahl von Plastiken und Skulpturen stehen dort eingebettet in eine schöne Gartenlandschaft.
Über Zürich, Chur, Reichenau und Ilanz fahren wir weiter ins Valsertal/Graubünden.
In einem Artikel von der Zeitung "Die Zeit" wurde die Naturtherme des auf 1.250 m Höhe liegenden Ortes Vals (1.000 Einwohner) vorgestellt. Zugegebenermaßen liegt der Ort nicht ganz auf unserer Route. Wir nehmen einen Umweg von ca. 200 km sowie eine von Serpentinen erschwerte Fahrt in Kauf und werden absolut entschädigt.
Der Ort Vals selbst ist klein und unscheinbar. Unser Nachtquartier beziehen wir in einem kleinen Hotel und verbringen den Nachmittag und Abend in der Therme. Schon von Außen sieht der Thermen-Bau, durch das verwendete Material-Quarzit, ein anthrazitfarbener Naturstein- ungewöhnlich aus. Das Material wurde von dem Schweizer Architekten Peter Zumthor -der ebenfalls den Schweizer Pavillon auf der Expo in Hannover und das noch im Bau befindliche Museum „Topographie des Terrors“ in Berlin zu seinen Projekten zählt- durchgängig verwendet. Die Therme (Baukosten 26 Mio. sfr) hat einiges zu bieten. Ein großer Pool mit Außenbecken lädt zum Schwimmen ein. Von der Außenterrasse blickt man auf die noch schneebedeckten Spitzen der umliegenden Berge.
In den unterschiedlichsten Bäder kann man die Seele so richtig baumeln lassen. Ein äußerst besinnliches Erlebnis. In der Ringelblumenhöhle, die auf 33 Grad temperiert ist, riecht es durch die im Wasser schwimmenden Blüten sehr beruhigend. Wer es heißer mag kann das 42 Grad warme „Feuerbad“ genießen und sich anschließend im Eisbad (14 Grad) abkühlen. Um das Grottenbad (35 Grad) zu erreichen geht man zunächst durch verwinkelte Gänge. Beim Schwitz- und Dampfstein verliert man bei 85 – 100 % Luftfeuchtigkeit vollends den Durchblick.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Cinque Terre in Italien. (zum Reisebericht)