Vierwaldstättersee II

Freitag, 7.06.2013: Weggis - Rigi Kaltbad - Rigi-Wanderung

Endlich hat die Regenperiode ein Ende. Für unser verlängertes Wochenende ist die Wettervorhersage für den Vierwaldstätter See vielversprechend. Wir steuern den uns schon bekannten Ort Weggis an.

Gerade einmal zehn Minuten dauert die spektakuläre Auffahrt mit der Luftseilbahn (und das zu einem ebenfalls spektakulären Preis von 48 SFr/Person für die Auf- und Abfahrt) nach Rigi Kaltbad. Aus der Bahnkabine haben wir einen fantastischen Blick auf den idyllischen See. Eingerahmt von einer wundervollen Bergsilhouette mit grünen Hängen, schroffen Felswänden und schneebedeckten Gipfeln.

In Rigi Kaltbad angekommen fällt unser erster Blick auf das erst im Juli 2012 eröffnete Mineralbad. Der bekannte Architekt Mario Botta (u.a. MOMA in San Francisco) durfte sich in dieser wunderbaren Landschaft verwirklichen. Von Außen lässt sich von der Wellness-Oase nicht viel erkennen. Doch die Bilder in einem Prospekt sind vielversprechend.

Der verkehrsfreie Ort Rigi Kaltbad liegt auf 1.450 m über NN. Der erste Streckenabschnitt ist noch stark frequentiert und wird begleitet von den regelmäßig verkehrenden Zahnradbahnen, die bis nach Rigi Kulm hinauffahren. Die Landschaft könnte gut für Modelleisenbahnplatten Vorbild sein. In Rigi Kulm in fast 1.800 m Höhe angekommen, haben wir von einer Aussichtsterrasse einen wundervollen Blick auf den Vierwaldstätter See und die ihn einrahmende Bergsilhouette mit einigen schneebedeckten Gipfeln. Den Abstieg über Rigi Klösterli haben wir fast für uns allein. Nur wenige Wanderer scheinen sich hierher zu verlaufen.

Später erreichen wir Rigi Kulm und erkundigen uns nach den Übernachtungspreisen im Hotel Rigi Kaltbad. Der direkte Badzugang ist uns die aufgerufenen 290 SFr dann doch nicht wert. (Eine Tageskarte für das Mineralbad kostet 35 SFr pro Person.)

Zurück in Weggis steuern wir das uns schon bekannte Hotel Graziela an, um bald darauf zu erfahren, das selbiges geschlossen wurde. Schade, den Blick aus der Sauna oder der Aussichtsterrasse auf den Vierwaldstätter See fanden wir klasse. Die Preise in den nächstgelegenen **** und ***Hotels sind uns ebenfalls zu teuer. Die Suche verkürzen wir dank iPhone und Hotelsuchportalen.

Direkt am See liegt das zudem auch noch sehr nett aussehende ***Hotel Central. Den verbleibenden Nachmittag verbringen wir am Hotelpool und genießen Sonne und See. Abends speisen wir im Restaurant "The Grape". Die kalifornisch geprägte Küche und die gut sortierte Weinkarte ist genauso gut wie zu unserem ersten Besuch vor fünf Jahren.

Samstag, 8.6.2013 Morschach - Stoos - Fronalpstock - Schwyz - Überlingen

Bei fantastischem Sonnenschein frühstücken wir auf der direkt am See gelegenen Hotelterrasse. Anschließend fahren wir entlang des Untersees über Brunnen nach Morschach. Mit der Seilbahn fahren wir zum autofreien Ort Stoos (22 SFr/Person Berg- und Talfahrt). Allerdings wird uns am Ticketschalter von der geplanten Gratwanderung abgeraten, da auf der Strecke teilweise noch Schnee liegt. Schade, hatten wir doch gelesen, dass zwischen Klingenstock und Fronalpstock der schönste urschweizer Gratwanderweg liegt.

Wir wandern über Stoos-Seeli durch das "Untere Frontal" hinauf bis zum "Oberen Frontal". Bis hierher war der gut ausgebaute Weg problemlos zu meistern. Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir über Laui hinab zur Mittelstation laufen, oder den anspruchsvolleren Bergweg über einige Schneefelder gehen wollen. Nachdem wir einige Wanderer beim Aufstieg beobachtet haben, trauen wir uns den schwierigeren Weg ebenfalls zu. Der Aufstieg auf dem etwas matschigen Untergrund fordert unsere volle Aufmerksamkeit, belohnt aber mit jedem weiteren Höhenmeter mit einem fantastischeren Blick. Dass wir Anfang Juni noch über Schnee stapfen würden, hatten wir nicht erwartet. Nach und nach tauchen weitere schneebedeckte Gipfel vor und auf. Am Furggeli auf 1.732 m Höhe angekommen haben wir einen gigantischen Blick auf die Bergsilhouette und einen Ausschnitt des Vierwaldstätter Sees. Der Empfehlung folgend entscheiden wir uns nicht für die Gratwanderung nach Klingenstock, sondern steigen weiter auf nach Fronalpstock. Das erste Wegstück ist recht steil und steinig, später wird der Weg einfacher. Der Ausblick jedoch wird immer schöner. Nach und nach erblicken wir weitere türkis leuchtende Seen. Im etwas diesigen Gegenlicht erinnert der Blick beinahe an eine Fjordlandschaft.

Vom Gipfel des Fronalpstock geniessen wir eine fantastische Aussicht auf die "10-Seen"-Landschaft. Den Blick kann man natürlich auch erleben, wenn man nicht wandern möchte und mit einem Sessellift auffährt.

Unser heutiges Timing konnte nicht besser sein, ziehen doch erst jetzt die ersten Wolken auf. Beim Abstieg bis zur Sessellift-Mittelstation müssen wir erneut einige Schneefelder queren. Der Blick, diesmal ohne Seen und weniger hohe Berge sowie auf den kleinen Ort Schwyz, ist bei weitem nicht so toll wie beim Aufstieg. Mit dem Sessellift fahren wir von der Mittelstation hinab nach Stoss und von hier mit der Gondelbahn zurück nach Morschach.

Ganz in der Nähe liegt der kleine Ort Schwyz, den wir bereits kennen. Allerdings hatten wir bei unserer Tour im Februar keine Sonne, so dass wir nun die Gelegenheit nutzen, das schön bemalte Rathaus und auch die Museums-Anlage noch einmal bei Sonne zu sehen. Viel mehr hat der Ort für uns allerdings nicht zu bieten.

Entlang des Zuger Sees fahren geht es weiter nach Konstanz, da die Wetteraussichten für den morgigen Tag Regen prognostizieren. Auf einer Bank genießen wir noch ein wenig See und Sonne. In Konstanz werden wir erneut von einer Besucherschwemme überrascht. Kurzerhand ändern wir die morgige Planung. Statt Konstanzer Therme wird es wohl eher die Überlinger. So greifen wir erneut auf das technische Equipement zurück und buchen im vielversprechend klingenden Wohlfühlhotel Sonnengarten ein Zimmer. Das ***Hotel entpuppt sich als ganz passabel (auch wenn wir und unter Wohlfühlatmosphäre noch etwas anderes vorstellen).

Abends speisen wir einmal wieder auf ambitionierten Niveau im Restaurant Bürgerbräu in Überlingen.


Sonntag, 9.06.2013 Überlingen - Bodensee

Unerwartet scheint morgens die Sonne. Wir genießen den wohltuenden Sonnenschein bei einem Spaziergang entlang der Promenade, bevor wir uns zum Wellnessen in die Bodensee-Therme begeben. Erfreulicherweise ist es recht leer, so dass wir ganz entspannt das Sonnenbad direkt am See, unterbrochen von einigen Saunagängen genießen können. Ein schöner Abschluss für unseren Kurztripp. Zwar ziehen auch hier nach und nach Wolken auf, der Regen holt uns aber erst auf der Rückfahrt ein.