Gran Canaria
Insel der Kontraste
Reiseeindrücke Dezember 2016
Allgemeines
Die annähernd kreisförmige spanische Insel hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometern und eine Küstenlänge von rund 236 Kilometern. In der Inselmitte überragt der 1.949 m hohe Pico de las Nieves die Insel. Durch die Gebirgsregion, die sogenannte Cumbre, führen sternförmig Erosionstäler zu den Küsten.
Gran Canaria dehnt sich über ca. 1.560 qkm aus und wird aufgrund ihrer klimatischen und geographischen Vielfalt sowie ihrer differenzierten Flora und Fauna auch als „Miniaturkontinent“ beschrieben. So besitzt die Insel 14 Mikroklimazonen. Der Süden der Insel ist von karger Halbwüstenvegetation geprägt, während der Norden fruchtbar und grün ist. Die von Nordosten herandrängenden Passatwinde werden an den Inselbergen zum Aufsteigen gezwungen und sorgen an deren Nordhängen für zum Teil ergiebige Niederschläge, meist in Form von Nebel. Die Trockenheit der Südinsel hingegen wird durch den Einfluss trockener Winde aus der Sahara noch verstärkt.
In Gran Canaria wurde 2005 fast die ganze Westhälfte der Insel (über 40 Prozent) von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Samstag, 24.12.2016 Anreise Las Palmas – San Mateo
Der internationale Flughafen von Gran Canaria befindet sich etwa 18 Kilometer südlich von der Inselhauptstadt Las Palmas, an der Autobahn GC-1, zwischen Telde und Ingenio. Von hier brauchen wir etwa 45 Minuten, um unser im Landesinneren gelegene Hotel in der Nähe von Vega de San Mateo (gut 20 km südwestlich von Las Palmas) zu erreichen. Auf der Fahrt können wir uns schon einmal auf die vielen Kurven, die uns bei unserer Inselerkundung in den nächsten Tagen erwarten, einstimmen.
Gran Canaria Landschaftsimpression
Das Rural Hotel Las Calas liegt angenehm ruhig außerhalb von Vega de San Mateo auf knapp 1.000 m Höhe und ist in einem alten Kolonialhaus untergebracht. Das Landhaus aus Stein und Holz weist sowohl kanarische als auch arabische Einflüsse an den Türreliefs oder Fenstergittern auf. Die Ausstattung ist einfach und rustikal. Das als Vier-Sterne-Kategorie vermarktete Hotel entpuppt sich vor Ort leider nur als Drei-Sterne-Hotel, auch die Essensqualität ist für unseren Geschmack schlecht. Das Hotel ist aber ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der Gebirgsregion. Aufgrund der Lage in den Bergen sind die Temperaturen etwa 10° Celsius kühler, als an der Küste. Vega de San Mateo ist ein typisches Bergdorf.
Sonntag, 25.12.2016 Pico/Caldera de Bandama – Galdar – Las Palmas
Vom Pico de Bandama (569 m ü.d.M.) hat man einen tollen Ausblick auf den Nordosten Gran Canarias und den nahezu runden Erosionskrater Caldera de Bandama.
Pico / Caldera de Bandama
Der vor rund 5.000 Jahren bei einer gewaltigen Eruption entstandene Kraterkessel, der einen Durchmesser von 1.000 m hat und etwa 200 m tief ist, bezeugt die vulkanische Inselvergangenheit. Am Boden des Kraters liegt ein verlassenes Gehöft, einige umliegende Felder werden mit beträchtlichem Aufwand noch bestellt. Sehr lohnenswert ist eine Umrundung des Kraterrandes. Auf der etwa eineinhalbstündigen Wanderung hat man tolle Landschaftsimpressionen. Unmittelbar neben dem Krater liegt in spektakulärer Lage der am Ende des 19. Jahrhunderts gegründete älteste Golfplatz Spaniens.
Am heutigen ersten Weihnachtstag ist in den Städten erwartungsgemäß wenig los. Wir fahren in den Norden. Hier ändert sich das Landschaftsbild. In höheren Lagen wird auf Terrassenfeldern Landwirtschaft betrieben und beispielsweise Kartoffeln und Gemüse angebaut. Früher wurde im Umland Galdars vor allem Zuckerrohr angebaut, heute sieht man hingegen viele Bananenplantagen.
Terrassenwirtschaft
Galdar (23.000 Einwohner) ist zu einer der größten Ansiedlungen im Norden der Insel geworden. Das Stadtzentrum breitet sich am Fuß des Vulkankegels Pico de Galdar aus und steht seit 1981 unter Denkmalschutz. An dem schönen Plaza de Santiago steht die Wallfahrtskirche Santiago de Galdar (leider geschlossen). Diese gilt als eine der schönsten Kirchen der Kanarischen Inseln. Stilistisch bildet sie eine Brücke zwischen dem Barock und dem Klassizismus des Archipels.
Galdar: Plaza de Santiago - Iglesia de Santiago
Am Plaza ist ein kleines Restaurant geöffnet und wir stärken uns mit Tapas. Das Museo y Parque Arqueológico de la Cueva Pintada hat leider auch geschlossen. Der Archäologiepark bietet Zugang zur berühmten „Bemalten Höhle“. Weitere Ausstellungsstücke informieren laut Reiseführer über die altkanarische Wohnkultur.
An der Küste des Gemeindegebietes findet man alte Siedlungen und Begräbnisstätten, die heute unter dem Namen La Guancha bekannt sind. Neben prähispanischen Häusern und Wohnräumen findet man hier zahlreiche Grabhügel.
Dank vieler EU-Gelder sind die Straßen generell in einem sehr guten Zustand. Auf der Inselautobahn, die entlang der Küste fast die ganze Insel umrundet, kommt man zügig voran. Die Ortschaften, die wir passieren, wirken aber doch recht ärmlich. Die hohe Arbeitslosigkeit, mit der auch Gran Canaria zu kämpfen hat, wird deutlich. Die Wirtschaftskrise hat seit 2007 auch auf Gran Canaria deutliche Spuren hinterlassen.
Montag, 26.12.2016 Pico de las Nieves - Roque Nublo - Las Ingles - Maspalomas
Auf der Fahrt in den Süden fahren wir durch das cumbre, wie das zentrale Gebirgsmassiv auch genannt wird.
Cumbre - Gebirgslandschaft auf Gran Canaria
Mit 1949 m Höhe ist der Pozo de las Nieves der höchste Berg der Insel. Auch wenn der Name übersetzt Schneebrunnen heißt, gibt es nur an wenigen Tagen im Jahr Schnee. Der Berg ist ebenfalls als Pico de las Nieves (Schneegipfel) bekannt. Am heutigen Morgen verhindern Wolken die Aussicht und die Temperatur beträgt gerade einmal 2,5° Celsius.
Mehr Glück haben wir beim Roque Nublo, der nur etwa vier Kilometer westlich im Naturschutzgebiet Parque Rural del Nublo liegt. Schon von Weitem erhebt sich das Wahrzeichen Gran Canarias. Der als "Wolkenfels" bekannte Roque Nublo (1.803 m hoch) ist ein Überrest eines ehemaligen Vulkanschlots. Der Monolith erhebt sich etwa 65 m über einem Tafelberg und ist normalerweise -seinem Namen alle Ehre machend- oft in Wolken gehüllt. Der Aufstieg auf den Tafelberg ist sehr lohnenswert. Von oben hat man eine tolle Aussicht auf die tiefen Schluchten.
Roque Nublo - Wolkenfels
Viele weitere Serpentinen gilt es auf der Weiterfahrt nach Süden zu meistern. Fantastische Landschaftseindrücke begleiten uns auf der Fahrt. Rund um das kleine Bergdorf Fataga wird ebenfalls Landwirtschaft betrieben. Wasser ist in der Umgebung ausreichend vorhanden, so wurden auch einige Stauseen angelegt. Die Schlucht Barranco de Fataga zieht sich bis hinab an die Küste. Während die felsige Gebirgsregion noch grün und von schönen Kiefernwäldern überzogen ist, wird die Landschaft mit abnehmender Höhe zusehends karger. Schroffes Lavagestein überzieht in Küstennähe die Hügel.
Mit Erreichen der Südküste bei Playa del Inglés wird die Gesteinswüste durch eine Betonwüste abgelöst. Der touristische Bauboom, der bereits im Jahre 1960 begann, hat sichtbare Spuren hinterlassen. Für die vielen Pauschaltouristen, die die Sonnengarantie im Süden der Insel schätzen, mussten Unterkünfte und die dazugehörige Infrastruktur geschaffen werden.
An der Südspitze der Insel liegt Maspalomas, der älteste Ferienort an der Südküste Gran Canarias. Im südöstlichen Teil wird der Ort durch die bekannten Dünen von Maspalomas vom Meer getrennt und vermittelt ein Sahara-Gefühl.
Sanddünen von Maspalomas
Das Hotel Riu Palace Maspalomas liegt direkt an den Dünen. Hier genießen wir zunächst mit Blick auf die fantastische Dünenlandschaft eine kleine Stärkung. Anschließend wandern wir über die Dünen zum Strand. Der weiche Sand und sandige Windböen erschweren dieses Unterfangen. Die bis zu 20 Meter hohen Dünen erstrecken sich über eine Länge von sechs und eine Breite von ein bis zwei Kilometern. Der vor den Dünen gelegene Strand von Maspalomas bietet offensichtlich ideale Bedingungen für Kitesurfer, die in Küstennähe durch das Wasser gleiten. Nur wenige haben sich einen windgeschützten Platz zum Sonnenbaden gesucht. Am vier Kilometer langen Strand entlang laufend können wir die schöne Dünenlandschaft genießen. Am Ende liegt der Lagunensee Charca de Maspalomas, der ebenso wie die Dünen seit 1987 unter Naturschutz steht. Dahinter ragt der bereits 1889 errichtete 56 m hohe Leuchtturm El Faro hervor. Sein Leuchtfeuer reicht 25 Kilometer weit.
Für die Rückfahrt entscheiden wir uns für die an der Küste entlang führende Inselautobahn, die uns zügiger und mit weniger Kurven vorankommen lässt. Die Bausünden ziehen sich auch entlang der Küste weiter fort. Die Bettenburgen, von denen nur wenige auch Strandblick haben, reihen sich in einem bunten Mix an Baustilen aneinander. Dazwischen gibt es zahlreiche Einkaufszentren, um die Touristenmassen zu versorgen. Hier wollten wir keinen Urlaub verbringen.
Dienstag, 27.12.2016 Wanderung El Juncal
Bei immerhin schon 8,5° Celsius fahren wir erneut zum Aussichtspunkt Mirador Pico de las Nieves, der am Ende eines Militärgebietes liegt. Heute haben wir einen spektakulären Panoramablick auf die tolle von Schluchten durchzogene Gebirgslandschaft, aus denen markant der Roque Nublo und der Roque Bentaiga herausragen.
Morro de la Negra
Das kleine Bergdorf El Juncal liegt am Rande einer Schlucht auf etwa 1.300 m Höhe und ist Ausgangsort für eine Wanderung durch den Kiefernwald von Pajonales. Zunächst geht es hinab in die Schlucht, bevor wir anschließend wieder in den lichten Kiefernwald des Morro de Pajonales aufsteigen. Von hier hat man einen schönen Blick auf El Juncal, das sich an die terrassierten Bergflanken schmiegt. Besonders schön ist der Blick in den Barranco de Siberio, der sich uns später bietet. Durch das Naturschutzgebiet Inagua geht es am Osthang des Morro de la Negra weiter. Der Pyramidenberg erhebt sich bis zu einer Höhe von 1.480 m. Zur Linken sieht man die Täler des zentralen Hochplateaus, zur Rechten hoch aufragende Bergrücken. Später können wir den Ausblick auf den Stausee Presa Cueva de las Ninas genießen. Eine wunderschöne etwa vierstündige Wanderung durch den Kiefernwald mit fantastischen Ausblicken.
Mittwoch, 28.12.2016 Teror - Firgas - Acuras - Cenobio de Valeron - Las Palmas
Heute wollen wir den Norden der Insel erkunden. Unser erstes Ziel ist Teror, das als die typischte kanarische Stadt gilt. Sehenswert ist besonders die Calle Real mit stolzen Bürgerhäusern, teils von Portalen und Giebeln mit Jugendstilelementen geschmückt.
Holzbalkone und Jugenstilfassaden in Teror
Die Basilica de Nuestra Senora del Pino erinnert an ein angebliches Wunder, bei dem die Jungfrau Maria einigen Hirten erschienen sein soll. Viele der alten Häuser sind mit kunstvollen Holzbalkonen und schönen Patios ausgestattet. Im Jahre 1979 wurde der alte Stadtkern von Teror vollständig unter Denkmalschutz gestellt.
Der Ort Firgas liegt auf einer Höhe von fast 500 Meter über dem Meeresspiegel und hat viele Quellen, die dem Dorf Wohlstand gebracht haben. So wird hier das berühmte „Agua de Firgas“ hergestellt, von dem täglich über 200.000 Mineralwasser-Flaschen abgefüllt werden. Attraktion ist der Paseo de Gran Canaria. Bunte Kachelbänke säumen den Weg des in Kaskaden angelegten Brunnens. Sehr gut gefielen uns auch die großen Präsentationstafeln der sieben Kanarischen Inseln.
Firgas - gekachelte Bänke am Paseo de Gran Canaria
Arucas (gut 37.000 Einwohner) ist die viertgrößte Gemeinde auf Insel Gran Canaria. Zuckerrohranbau wurde in großem Umfang bis ca. 1920 betrieben. Mit dem Aufstieg der karibischen Zuckerrohrplantagen verlegte man sich vermehrt auf den Anbau von Bananen, dies war bis etwa 1970 eine der wichtigsten örtlichen Einnahmequellen. Der Ort ist u.a. für die hier ansässige Rumfabrik (Destilería Arehucas) bekannt, die aus einer bereits 1884 gegründeten Zuckerfabrik hervorging.
Rumfabrik (Destilería Arehucas) in Arucas
Bei einer Besichtigung wird man durch die Fabrik geführt und erfährt viel über Produktion und Lagerung des Rums. In der Bodega tragen einige ausgestellte Eichenfässer die Autogramme berühmter Besucher, wie u. a. des spanischen Königs, Plácido Domingos, Julio Iglesias´ oder Willy Brandts. Die Fabrik produziert auch Rum-Mixturen wie Bananenrum oder Honigrum. Zuckerrohr wird allerdings nur noch in geringen Mengen hier angebaut, das meiste kommt aus Spanien oder Übersee.
Blick vom Montaña de Arucas auf den Ort
Der vulkanische Kegelberg "Montaña de Arucas" (412 m ü.d.M.) ist der Hausberg des Ortes. Von oben hat man einen schönen Panoramablick auf die Küste, Las Palmas sowie auf die Stadt und die umgebenden Bananenplantagen. Aus dem Stadtbild ragt die Kirche San Juan Bautista heraus. Die Kirche aus dunklem Basaltstein ist Wahrzeichen und eine der Hauptattraktionen der Stadt. Der Bau im neugotischen Stil wurde im Jahr 1909 begonnen und dauerte insgesamt 70 Jahre.
Das Cenobio de Valerón ist eine archäologische Stätte auf Gran Canaria, im Stadtgebiet von Santa María de Guía im Tal von Valerón. Es handelt sich um einen gemeinsamen Getreidespeicher der Guanchen, die ihn bis zur spanischen Eroberung der Inseln im 15. Jahrhundert nutzten.
Cenobio de Valeron
Gemeinsam mit der Cueva Pintada in Gáldar ist es eines der Wahrzeichen von Gran Canaria. Unter einem natürlichen Basaltbogen liegt der Höhlenkomplex Cenobio de Valeron mit 298 Höhlen. In dem weichen Tuffgestein konnten mit einfachsten Werkzeugen von den Altkanariern über mehrere Etagen ein über Treppen verbundener Höhlenpalast errichtet werden. An den Öffnungen der Höhlen sind teilweise noch Rillen zu erkennen, in denen Holztüren befestigt wurden.
Zum Abschluss fahren wir nach Las Palmas und bekommen einen ersten Eindruck vom Hafen. Der Puerto de la Luz ist der zweitgrößte Hafen im Atlantik und zählt zu den wichtigsten Häfen Südeuropas bzw. Westafrikas. Der Hafen des Lichts hat eine bewegte Vergangenheit. So machte im Jahre 1492 Christopher Kolumbus in Las Palmas Station, um hier Reparaturarbeiten an einem seiner Schiffe zu veranlassen und Proviant aufzunehmen. Schon seit vielen Jahren ist der Puerto de la Luz Anlaufpunkt von Kreuzfahrtrschiffen. Jährlich werden hier rund 550.000 Passagiere abgefertigt.
Stadtstrand Playa de las Canteras in Las Palmas
Wir fahren an den Stadtstrand Playa de las Canteras. An der Strandpromenade, der „Paseo de las Canteras“, erstreckt sich der 3,2 km lange Stadtstrand. Unser Ziel ist das Nordende des Strandes beim Plaza Saulo Toron.
Playa de las Canteras - Sandkrippe Belen de Arena
Von Mitte Dezember bis zum 6. Januar gibt es am Strand auf einer 600 qm großen Fläche die Sandkrippe Belen de Arena zu bewundern. Wenn es einem gelingt, die Hotelburgen und Betonwüsten im Hintergrund auszublenden, hat der Stadtstrand durchaus Erholungswert. Viele Bars und Cafes laden entlang der Promenade zum Verweilen ein.
Donnerstag, 29.12.2016 Cruz de Tejeda – Roque Bentayga - Cumbre - La Aldea des San Nicolas – Artenara
Über das das Cruz de Tejeda fahren wir an die Westküste. Mit rund 1500 m Höhe ist es der höchste Pass von Gran Canaria und markiert gleichzeitig den geografischen Mittelpunkt der Insel.
Blick vom Cruz de Tejeda
Hier treffen diverse Landstraßen aus allen Himmelsrichtungen aufeinander. In dieser traumhaften Berglandschaft liegt ein staatlich betriebener Parador und bietet Hotelzimmer mit einem fantastischen Blick. Die Sicht ist heute so gut, dass wir ebenfalls bis nach Teneriffa gucken können. Die Spitze des 4.000 m höchsten Berges Spaniens, dem Teide auf Teneriffa, hängt noch in Wolken.
Bergdorf Tejeda
Das kleine Bergdorf Tejeda ist von terrassenförmig angelegten Getreidefeldern, Obstplantagen und Gemüsefeldern umgeben und liegt 1000 m über dem Meeresspiegel. Es liegt pittoresk inmitten des Berglandes an den Hängen eines Kraters.
Kurz darauf erreichen wir den Roque Bentayga. Ein kurzer Aufstieg auf den 1.412 m Höhen Basaltmonolithen lohnt sich. Von oben hat man einen fantastischen Panoramablick.
Roque Bentayga
Besonders schöne Landschaftseindrücke bietet eine (äußerst) serpentinenreiche Fahrt durch die Barranco de la Aldea. Zunächst fahren wir über die GC606, eine zum Teil ziemlich kurvige und schmale Passstraße, durch die Barranco del Toscon.
Barranco del Tescon
Die Schlucht wird von der massiven Felswand des Roque de los Perez eingerahmt. Die Fahrt erfordert zwar äußerste Konzentration, bietet aber spektakuläre Einblicke in die wunderschöne Gebirgslandschaft. Im Tal liegen einige Stauseen.
La Aldea de San Nicolás liegt in einem fruchtbaren Tal in dem Landwirtschaft betrieben wird. Der kleine, malerische Fischerhafen Puerto de la Aldea befindet sich etwa 3 km vom Zentrum San Nicolás entfernt.
Punta de la Aldea
Besonders lohnenswert ist eine Wanderung rund um das Kap „Punta de la Aldea. Der Weg führt durch mit kakteenähnlichen Wolfsmilch-Gewächsen bewachsene Lavalandschaft oberhalb der schroffen Steilküste entlang und bietet fantastische Ausblicke auf die Küstenkette. Wer möchte kann in einige kleine Badebuchten hinabsteigen.
Playa de la Aldea
Im Fischerhafen Puerto de la Aldea genießen wir bei frischem Fisch noch ein wenig die Atmosphäre.
Stausee in der Cumbre
Erneut gibt es zahlreichen Serpentinen zu überwinden. Am späten Nachmittag ist erfreulicherweise nicht mehr so viel Verkehr.
Bergdorf Artemara
Zurück fahren wir über die GC210 und erreichen Artenara, den höchstgelegene Ort der Insel. Für eine Besichtigung des durch seine Höhlenkirche und zahlreiche noch bewohnte Höhlenwohnungen bekannte Ort ist es schon zu spät, doch einen kleinen Eindruck bekommen wir.
Freitag, 30.12.2016 Las Palmas de Gran Canaria
Am letzten Urlaubstag wollen wir die Inselhaupstadt besichtigen. Ihren Namen verdankt die Stadt den ersten spanischen Eroberern, die die Stadt im Jahre 1478 auf Grund der zahlreichen Palmen „Villa Real de las Palmas“ nannten. Wir folgen der Ausschilderung Vegueta und erreichen die Altstadt. Die Altstadtviertel Vegueta und Triana sind heute noch immer wirtschaftliche, soziale und touristische Zentren der Stadt.
Zunächst gehen zum Parque San Telmo. Im stilvollen, mit bunten Kacheln geschmückten Jugendstilpavillon aus dem Jahre 1923 gibt es heute ein Cafe. Hier genießen wir erst einmal einen Espresso, bevor wir mit der Stadtbesichtigung beginnen.
Parque San Telmo Las Palmas - Jugenstilpavillon
Shoppen zwischen Jugendstilfassaden kann man im Viertel Triana. Die berühmteste Einkaufsmeile der Insel, Calle Mayor de Triana, grenzt direkt an die Altstadt. Jugendstil-Bauwerke erbaut um 1900 beherbergen moderne Geschäfte jeglicher Art und Couleur.
Vegueta ist das älteste Viertel der Stadt, hier findet man noch viele gut erhaltene und restaurierte Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Die Besichtigung beginnen wir an der Plaza de Santa Ana, dem Vorplatz der Kathedrale. An dieser Stelle erbaute man die wichtigsten Häuser von Las Palmas, das Rathaus, den Bischofs-Palast und die Kathedrale, die innen im gotischen und außen im neoklassizistischem Stil erbaut ist.
Kathedrale Santa Ana
Die fünfschiffige Kathedrale Santa Ana wurde bereits im Jahre 1497 kurz nach der Eroberung Gran Canarias durch die Spanier (im Jahre 1478) erbaut. Die Kathedrale wurde von den katholischen Königen Spaniens sowohl als ein Zeichen des Sieges über die Ureinwohner der Insel, als auch als ein Zeichen der Missionierung erbaut. Das gotische Rippengewölbe wird von schlanken Säulen getragen.
Empfehlenswert ist es, auf den Turm herauf zu fahren. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt, die sich an den umliegenden Hügeln heraufzieht.
Las Palmas vom Turm der Kathedrale Santa Ana
Hinter der Kathedrale findet man das Casa de Colón , einen prachtvollen Kolonialbau im kanarischen Stil mit schönen Holzbalkonen, verzierten Stuckportalen und Patios, in dem das Kolumbus-Museum untergebracht ist.
Casa de Colón
Kolumbus soll 1492 bei einem kurzen Aufenthalt auf Gran Canaria im Vorgängerbau gewohnt haben, bevor er seine Fahrt fortsetzte und Amerika entdeckte. Das Museum informiert über Kolumbus Reisen sowie das Vorkolumbianische Amerika. Darüber hinaus gibt es Exponate über die Rolle, die die Kanarischen Inseln bei der Entdeckung Amerikas gespielt haben. Sehr schön sind die Schiffsmodelle. Ebenfalls gibt es eine schöne Nachbildung einer Kajüte des Kolumbusschiffs „La Nina“.
Mittags speisen wir im laut Reiseführer besten Restaurant der Stadt. Das Casa Montedeoca, das in der gleichnamigen Straße liegt, bietet in einem wunderschönen Ambiete eines antiken Stadtpalais gehobene internationale Küche zu bezahlbaren Preisen.
Unterhalb von Tarifa Alta bei La Calzada liegt der Jardin Canario. Der botanische Garten erstreckt sich in einem Teil des Barranco de Guiniguada, teils im Talgrund, teils am östlichen Steilhang der Schlucht. Etwas verwirrend führen zahlreiche kleine Pfade und Treppen über das Gelände, vorbei an kleinen Wasserfällen und natürlichen Felsenhöhlen. Der Jahreszeit entsprechend blüht kaum etwas und der Garten, der immerhin viele der etwa 500 auf den Kanaren endemische Pflanzenarten beherbergt, wirkt ein wenig sich selbst überlassen.