Ushuaia - Feuerland

Montag, 25.01.2016 Buenos Aires - Ushuaia - Einschiffung MS Bremen

Nach einem dreieinhalb stündigen Flug (3.000 km entfernt von Buenos Aires) erreichen wir Ushuaia am südlichen Ende der Welt. Im Hintergrund erheben sich die südlichen Ausläufer der Anden.

Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt
Ushuaia - das (südliche) Ende der Welt

Die MS Bremen liegt bereits vor Anker und wird für unsere große Fahrt vorbereitet. Bis zur Einschiffung am späten Nachmittag haben wir noch Zeit, die wir für die Besichtigung der Stadt und des Umlandes nutzen.

Ushuaia (54° 48' S), die südlichste Stadt Argentiniens und Provinzhauptstadt Feuerlands, hat etwa 70.000 Einwohner. Den Status südlichste Stadt der Welt musste Ushuaia leider an Puerto Williams (54° 57' S) auf der chilenischen Insel Navarino abgeben, die trotz der nur 2.700 Einwohner inzwischen als Stadt anerkannt wurde. Noch südlicher liegt Puerto Toro (55° 04' 59" S) im Osten Navarinos, wo nur 50 Fischer mit ihren Familien leben.

Nachdem Chile und Argentinien im Jahre 1881 Feuerland und Patagonien unter sich aufgeteilt hatten, errichtete Argentinien 1884 einen Militärstützpunkt in Ushuaia. Ebenfalls wurde eine Strafkolonie errichtet. Das Gefängnis wurde 1946 geschlossen und beherbergt heute ein Museum.

Ushuaia vor den Anden - Argentinien
Ushuaia am Fuße den Anden

Wirtschaftlichen Aufschwung und einen damit einhergehenden Bevölkerungszuwachs erreichte man mit Einführung der Steuer- und Zollfreiheit im Jahre 1978. In der Magellanstraße gibt es Öl- und Gasvorkommen. Geheizt wird mit Gas, das für die Bevölkerung extrem preiswert ist. Insbesondere der Tourismus ist heute eine große Einnahmequelle, was sich auch in der Stadt widerspiegelt. Am "Ende der Welt" gibt es so ziemlich alles, was man fürs Reisen braucht und der Supermarkt könnte so auch in Deutschland zu finden sein. Zur Unterhaltung gibt es ebenfalls ein Casino und Nachtclubs.

Mit einem Bus werden wir zu einem erhöht gelegenen Restaurant gefahren und genießen bei typisch argentinischem Essen (Steak) einen fantastischen Panoramablick auf die Bucht.

 

Nationalpark Tierra del Fuego - Feuerland

Nur zwölf Kilometer von Ushuaia entfernt beginnt der Nationalpark Tierra del Fuego. Wir fahren auf der Nationalstraße 3, die als Verlängerung der Panamericana durch den Park verläuft.

Tierra del Fuego - Feuerland - Argentinien
Bucht Lapataia - vom Wind geformte Buche am Strand

Die 495 km lange Magellanstraße trennt die 48.114 qkm große Insel Tierra del Fuego (Feuerland) vom südamerikanischen Kontinent.

Der Buchenwald zieht sich bis zur Baumgrenze auf etwa 600 m an den Berghängen hinauf und reicht direkt an die Küste. Die bis zu 1.200 m hohe Bergkette, die hier von Ost nach West verläuft, gehört zu den Anden. An 350 Tagen im Jahr gibt es hier Niederschlag, allerdings weniger als langanhaltende Schauer, sondern eher als Nieselregen. Die Niederschlagsmenge ist niedriger als in Deutschland und wechselt schnell. Im Nationalpark gibt es kleine Seen und Moore.

Tierra del Fuego - Argentinien
Lago Acigamo

In der Bucht Lapataia laufen wir an der felsigen Küste entlang. Die Bäume sind mit Flechten überzogen und bieten einen verwunschenen Anblick. Wir sehen das hier typische sogenannte Indianerbrot, das sich wie eine Geschwulst um die Baumstämme gelegt hat und orangefarbene kugelartige Blüten trägt. Im Park gibt es auch Tiere wie beispielsweise den roten Fuchs oder Guanakos. Amphibien gibt es keine. Etwa 90 Vogelarten sind zu entdecken. Viele sehen wir in der Lagune Neugrad, wo im Wasser neben Magellangänsen auch Schwarzhalsschwäne schwimmen. Ein Postamt darf am Ende der Welt natürlich auch nicht fehlen. Ebenfalls gibt es eine Grenzstation nach Chile. Im Besucherzentrum wird über den Nationalpark und die Geschichte der ehemaligen indianischen Ureinwohner berichtet.

Nach diesem schönen Ausflug geht es am späten Nachmittag endlich an Bord.

 

Reiseroute Antarktis-Expedition mit der MS Bremen

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