Rundreise: Kalifornien - Arizona - Nevada
Reise-Überblick im Februar 2015
12.02.2015 | Death Valley Nationalpark | ||
13.02.2015 | Death Valley Nationalpark - Ridgecrest | ||
14.02.2015 | Ridgecrest - Mojave National Preserve - Needles | ||
15.02.2015 | Needles - Joshua Tree Nationalpark - Twentynine Palms | ||
16.02.2015 | Twentynine Palms - Joshua Tree Nationalpark - Phoenix | ||
17.02.2015 | Phoenix - Organ Pipe Cactus National Monument - Tucson | ||
18.02.2015 | Tucson - Pima Air & Space Museum - Old Tucson | ||
19.02.2015 | Tucson - Saguaro Nationalpark - Sedona | ||
20.02.2015 | Sedona | ||
21.02.2015 | Sedona - Flagstaff - Las Vegas |
Donnerstag, 12.02.2015 Las Vegas - Death Valley Nationalpark
Las Vegas haben wir bereits vor einigen Jahren bereist, so dass wir nur direkt in die Natur fahren. Wir nehmen die 172 Meilen lange "Most Scenic Route" in Richtung Death Valley Nationalpark. Schon kurz nachdem wir Las Vegas verlassen haben, fahren wir durch eine Wüstenlandschaft, die von Bergsilhouetten eingerahmt wird. Farbenfroh stechen die Red Rocks heraus und im Hintergrund erheben sich sorgar ein paar noch leicht schneebedeckte Gipfel.
Der Old Spanish Trail führt uns zunächst nach Tecopa, später erreichen wir über den Highway 127 die kleine Siedlung Shoshone und das Death Valley Gebiet. Bei aktuellen Tages-Temperaturen um die 25°C ist Februar eine geniale Reisezeit für einen Natururlaub.
Death Valley Nationalpark
Der 1994 eingerichtete Nationalpark (bereits seit 1933 als National Monument unter Schutz gestellt) ist der heißeste, trockenste und niedrigst gelegene Nationalpark Nordamerikas. Nachdem wir die Black Mountains durchquert haben erreichen wir die Badwater Road, die uns erste fantastische Blicke beschert. Den Ashford Mill Ruins widmen wir nur einen kurzen Stopp - viel ist nicht mehr erhalten von der ehemaligen Goldgräberzeit, zu der hier Gold aufbereitet wurde.
Inzwischen wird das Death Valley seinem Namen gerecht. Die "tot"wirkende Landschaft mit weiß herausstechenden Salzablagerungen wird eingerahmt von farbenfrohen Bergsilhouetten. Der schneebedeckte Telescope Peak überragt mit über 3.600 m Höhe die grandiose Bergszenerie. Erreichen die Temperaturen im Sommer über 60 Grad Celsius, so ist es im Februar mit Temperaturen um die 25 Grad äußerst angenehm.
Das Badwater Basin ist der niedrigste Punkt Nordamerikas und liegt 86 m unterhalb des Meeresspiegels. Ein kurzer Weg führt durch eine Landschaft aus skurril wirkenden Salzablagerungen.
In Furnace Creek beziehen wir auf der Ranch unser Nachtquartier. Anschließend fahren wir zum Dante's View, der als einer der schönsten Aussichtspunkte des Parks gilt. Aus über 1640 m Höhe hat man einen fantastischen Ausblick auf den von weißen Salzfeldern durchzogenen Talgrund, der von farbenfrohen, schroffen Bergen eingerahmt wird.
Dantes view - Death Valley Nationalpark
Gut gefällt uns auch die etwa vier Kilometer lange Fahrt auf einer ungeteerten Straße durch den Twenty Mile Team Canyon. Eine sehr skurrile Landschaft. Wie aufgeschüttete Sandberge wirkt die natürlich entstandene Landschaft aus hellem Sandstein, durch die sich die Einbahnstraße schlängelt.
Freitag, 13.02.2014 Death Valley Nationalpark - Ridgecrest
Strahlend blauer Himmel erwartet uns auch am heutigen Morgen. Erneut fahren wir die Badwater Road. Bei Devil's Golf Course frühstücken wir unsere im General Store erstandenen Bagels und genießen alleine und von absoluter Stille umgeben den tollen Ausblick auf die skurrile Landschaft. Der verkrustete Boden ist von hell leuchtenden Salzkristallen in spektakulären Formationen überzogen. Die fragil wirkenden Gebilde sind messerscharf. Jeder Schritt durch diese unwirkliche Landschaft will mit Bedacht gesetzt werden, um die Salzskulpturen nicht zu zerstören bzw. sich selber zu verletzen.
Devils Golf Course - Salzkristalle
Sehr gut gefällt uns die Wanderung in den Natural Bridge Canyon, auch wenn die Felsbrücke am frühen Morgen noch nicht von der Sonne angestrahlt wird. Hohe Felswände rahmen die Schlucht ein.
Eine wunderschöne, farbenfrohe Felslandschaft offenbart sich uns auf dem 9 Meilen langen Artist Drive. Die schroffen Felsformationen erstrahlen einer Malerpalette gleich in einem breiten Farbspektrum von Weiß über rosa, grün und rot bis hin zu zahlreichen Ocker- und Brauntönen.
Artist Drive - Death Valley
Lohnenswert ist die Wanderung in den Golden Canyon. Die relativ enge Schlucht wird von hohen ockerfarbenen Felsformationen eingerahmt. Im Hintergrund erhebt sich nach einigen Hundert Metern ein spektakulärer roter Felsen. Nach 1,25 Meilen hat man das Ende des Canyons erreicht und kann den an eine Kathedrale erinnernden Felsen (Red Cathedral) aus der Nähe bewundern. Klettert man die Felsen ein wenig hinauf hat man einen fantastischen Ausblick auf die tolle Berglandschaft. Im Hintergrund stechen weiß leuchtend die Salzfelder hervor.
Bei Stovepipe Wells bewundern wir die gut 30 m hohen Sanddünen (Mesquite Flat Sand Dunes), die hell aus der ebenen Landschaft herausragen.
Ganz in der Nähe liegt der Mosaic Canyon. Auf einer kurzen Wanderung passiert man bald eine sehr enge Schlucht und kann die tolle, an Marmor erinnernde Maserung des Gesteins bewundern. Später öffnet sich der Canyon und gibt den Blick auf eine farbenfrohe Felslandschaft frei.
Bei Emigrant biegen wir auf die Emigrant Canyon Road ab. Anstelle des vegetationslosen Wüstenboden sind wir auf der anderen Seite der Gebirgskette von einem anderen Landschaftsbild umgeben. Der Boden ist mit vielen Sträuchern bewachsen, die sich teilweise die sanften Hügel hinaufziehen. Im Hintergrund erhebt sich wieder einmal der schneebedeckte Telescope Peak. Nach einigen Meilen geht die Straße zum auf fast 2.000 m Höhe gelegenen Aussichtspunkt Aguereberry Point ab. Wir folgen der Straße bis nach Charcoal Kilns. Zehn gut erhaltene Trockenöfen, von einer Schweizer Firma errichtet, zeugen von der Kohleproduktion, die 1879 für nur drei Jahre hier betrieben wurde, um die Goldmine in der Nähe mit Kohle zu versorgen.
Emigrant Canyon Road
Leider ist die Straße, die Wildrose mit der Panamint Valley Road verbindet, witterungsbedingt gesperrt, so dass wir die Straße bis Emigrant zurück fahren müssen. Die tollen Landschaftseindrücke - für uns eine der landschaftlich schönsten Straßen im Death Valley - sind die Mehrkilometer allemal wert.
Kurz vor Panamint Springs biegen wir auf die Panamint Valley Road ab und verlassen den Nationalpark. Der Abstecher zur Ballarat Ghost Town ist enttäuschend. Hier gibt es nicht wirklich viel zu sehen und es scheint eigentlich nur ein Campingplatz betrieben zu werden.
Wir fahren durch landschaftlich immer noch sehr schönes Niemandsland. Bei Trona erreichen wir wieder so etwas wie Zivilisation. Hier gibt es Industrie und damit offensichtlich Arbeitsplätze, die einen einfachen Lebensstandard sichern. Unter anderem werden Mineralien abgebaut.
Ridgecrest ist eine typische amerikanische Kleinstadt. Nachdem wir unser Zimmer im Best Western bezogen haben fahren wir zu Caseys Grillhouse. In typisch amerikanischer Atmosphäre verzehren wir passables Essen.
Samstag, 14.02.2015 Ridgecrest - Mojave National Preserve - Needles
Heute müssen wir zunächst 110 Meilen fahren, bevor wir bei Baker den Mojave National Preserve erreichen. Wieder haben wir tolle Landschaftseindrücke mit einer unglaublichen Fernsicht über eine Steppenlandschaft, aus der kleine Bergrücken herausragen.
In Baker angekommen folgen wir der Kelbaker Road. Nach einigen Meilen passieren wir Cinder Cone Lava Beds. Rote und schwarze Vulkankegel erheben sich aus der Landschaft. Wie gerade erst erstarrt wirkt die schwarze Lava, die sich davor erstreckt. Nun zeigen sich auch die ersten Joshua Trees.
Cinder Cone Lava Beds
Im Besucherzentrum am Kelso Depot informieren wir uns über die Parkattraktionen. Im angeschlossenen Museum erhält man bereits einen kleinen Eindruck. Außerdem gibt es als Erinnerung an den 1924 hier errichteten Bahnhof einige der alten Originalräume wie z.B. einen Schalter oder die Gepäckabfertigung zu sehen. Die Bahnlinie der Union Pacific Railroad verläuft durch den Mojave. Endlos lange Güterzüge durchqueren die tolle Naturlandschaft.
Südlich vom Kelso Depot liegen die Kelso Dunes. Über 200 m hoch erheben sich die Sanddünen hell leuchtend aus der ebenen Landschaft. Wir folgen einem Pfad bis zum Fuß der höchsten Düne. Im ständigen Auf und Ab bezwingen wir die seichte Hügellandschaft. Für das beschwerliche Stapfen durch den weichen Sand werden wir mit einem grandiosen Ausblick belohnt.
Kelso Dunes
Parallel zur Union Pacific Railroad verläuft die Kelso Cima Road. Hier können wir eine martialisch wirkenden Loks aus der Nähe bewundern. Es folgen zahlreiche unterschiedliche Güterwaggons. Den Abschluss bilden drei weitere Loks, die die einige Hundert Meter lange Last anschieben.
Über die ungeteerte Black Canyon Road fahren wir an skurrilen Felsformationen vorbei zu Hole-in-the-Wall. Ein eine Meile langer Rundweg führt durch eine beeindruckende Gesteinslandschaft. Bei den hier befindlichen Felsmalereien (Petroglyphs) tun wir uns schwer, wirklich etwas zu erkennen. Es gibt einige an Widder erinnernde Tierzeichnungen, die fast wie nachträglich hinzugefügt wirken. Der Weg führt tiefer hinein in die Felswüste. Um das Hole-in-the-Wall zu passieren, müssen wir zum Ende des Rundwegs durch eine schmale Felsspalte klettern.
Die Kürzungen des Staatshaushalts sind leider auch im Mojave National Preserve spürbar. So fehlt das Geld für Erhaltungsmaßnahmen der Mitchell Caverns und selbige sind aktuell nicht zugänglich.
Mit schönen Eindrücken verlassen wir Mojave. Unser Tagesziel Needles liegt etwa 60 Meilen entfernt. Die trostlos wirkende Kleinstadt hat nichts Besonderes zu bieten. Umso erstaunlicher ist es, dass das Best Western Hotel ausgebucht ist. Zum Zimmer-Engpass insbesondere bei den bekannten Hotel- und Motelketten kommt es aufgrund eines Festivals, das an diesem Wochenende am etwa 30 Meilen entfernten Lake Havasu stattfindet. In einem einfachen Motel erhalten wir aber dennoch ein Zimmer. Den Lärm des Güterzugverkehrs muss man in Needles wohl überall in Kauf nehmen - dank Oropax kein Problem.
Es verwundert nicht, dass auch das kulinarische Angebot in Needles (abgesehen von den üblichen Fastfood Ketten) praktisch nicht vorhanden ist. Selbst das uns empfohlene "Juicy's Café" können wir trotz guter Tripadvisor-Bewertung nicht weiterempfehlen.
Sonntag, 15.02.2015 Needles - Joshua Tree Nationalpark - Twentynine Palms
Schon früh brechen wir auf und erreichen nach etwa 120 Meilen das Oasis Visitor Center des Joshua Tree Nationalparks. Etwas verwundert sind wir, dass alle Campingplätze im Park ausgebucht sind. Nachdem wir uns im Besucherzentrum über empfohlene Aktivitäten erkundigt haben und erfahren haben, dass Montag Feiertag (Presidents Day) ist, suchen und finden wir uns erst einmal ein Motel in Twentynine Palms. Die bekannten Hotel-/Motel Ketten sind in der Tat ausgebucht.
Ausgestattet mit ausreichend Wasser und Snacks starten wir die Parkerkundung. Mit dem Park Boulevard ändert sich das Landschaftsbild in eine Steinwüste, aus der die namensgebenden Joshua Trees skulpturengleich herausragen.
Felsformationen
Bei Jumbo Rocks folgen wir dem Rundweg, der uns durch eine Szenerie aus skurrilen Felsformationen führt. Riesige Felsbrocken sind zu fragil wirkenden Gebilden aufeinander gestapelt. Der sogenannte Sculp Rock erinnert in der Tat ein wenig an einen Totenkopf.
Über die ungeteerte Queen Valley Road fahren wir nach Barker Dam. Am Parkplatzengpass zeigt sich, dass der Park am heutigen Sonntag gut besucht ist. Ein Rundweg führt uns durch die tolle Felslandschaft, der Damm, der davon zeugt, dass es hier Wasser gibt, erschließt sich uns nicht. Dafür können wir ein paar besonders große Joshua Trees bewundern.
Etwas abseits finden wir einen idyllischen Picknickplatz. Auf Felsen sitzend verspeisen wir unsere Snacks und haben schon bald Gesellschaft von einem neugierigen bzw. hungrigen blau schimmernden Vogel.
Unser nächstes Ziel ist Keys View. Aus 1.582 m Höhe blickt man in die beeindruckende, weite Berglandschaft. Im Tal, unterhalb der Little San Bernardino Mountains, liegt ein wenig im Dunst der Andreasgraben (San Andreas Fault). Die Fernsicht ist erstaunlich. Kilometerweit reihen sich die sanft wirkenden Gebirgszüge aneinander. Fast hat man den Eindruck, ganz in der Ferne das Meer zu erblicken.
Keys View - Blick auf den Andreasgraben
Ein letzter Stopp gilt dem sogenannten Hidden Valley. Hinter den Felsformationen erstreckt sich ein weites Tal. Cowboys haben dieses abgeschirmte Tal genutzt, um geraubtes Vieh zu verstecken. Ein Rundweg führt durch die Gesteinslandschaft. Ein Paradies für Kletterer, die hier einige Berge zum Besteigen vorfinden.
Wir folgen dem Park Boulevard bis zum Westeingang. Das Landschaftsbild wird zusehends unspektakulärer. Statt schönen Gesteinsformationen wirken die Hügel eher wie Geröll, als hätte man hier Lkw-Ladungen an Steinen abgeladen. Am Joshua Tree Visitor Center verlassen wir den Nationalpark.
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen wir an der Canyon Road. Vom Parkplatz startet der drei Meilen lange Rundweg zu Fortynine Palms Oasis, für den es leider schon zu spät ist.
Abends speisen wir vorzüglich im einzigen empfohlenen Restaurant des Twentynine Palms Inn (für eine Übernachtung war die etwas nettere Anlage leider ausgebucht).
Montag, 16.02.2015 Twentynine Palms - Joshua Tree Nationalpark - Phoenix
Schon früh fahren wir erneut in den Joshua Tree Nationalpark. Auf der Fahrt zum Südausgang werden wir erneut von tollen Landschaftseindrücken verwöhnt. Wie aus dem nichts taucht plötzlich ein riesiges Kakteenfeld auf. Ein kurzer Rundweg führt durch den Cholla Cactus Garden. Skulpturenähnlich ragen die von der Sonne hell angestrahlten Kakteen aus der Landschaft und bieten einen schönen Kontrast zu den braunen Bergen im Hintergrund.
Cholla Cactus Garden
Ein weiteres Vegetationsschauspiel erleben wir bei Ocotillo Patch. Wie vertrocknete Zweige ragen die hochgewachsenen strauchähnlichen Ocotillo Pflanzen aus der öden Landschaft. Nur nach Regen tragen selbige grüne Blätter und, wie wir sehen dürfen, rote Blüten.
Am Cottonwood Visitor Center führt ein kurzer Abstecher nach Cottonwood Spring. Ein drei Meilen langer Rundweg durch eine wieder einmal beeindruckende Berglandschaft ist sehr lohnenswert. Vom Mastodon Peak hat man einen fantastischen Rundblick auf die weite, von Hügeln durchzogene Landschaft. Neben einigen Palmen ragen ebenfalls unterschiedliche Kakteen heraus. Ruinen der Mastadon Mill erinnern an einige Goldgräber, die hier (nicht besonders erfolgreich) ihr Glück versucht haben.
Cottonwood Spring
Nach diesem schönen Naturerlebnis verlassen wir den Nationalpark. Nun gilt es Strecke zu machen, denn als Tagesziel haben wir Phoenix in Arizona (etwa 230 Meilen) vorgesehen. Auf der Interstate (I-10) kommen wir einigermaßen zügig voran.
Montag, 16.02.2015 Phoenix
Der Verkehr nimmt zu, je mehr wir uns Phoenix nähern. Nach so viel Landschaftseindrücken wirken die Hochhäuser der Downtown fast deplatziert. Doch in der 1,5 Mio. Einwohner Metropole taktet es am heutigen Presidents Day sehr ruhig. Die überhöhten Hotelpreise (199 Dollar im Holiday Inn) in Downtown wollen wir natürlich nicht bezahlen. Mit dem Super 8 Motel, zehn Fussminuten vom Zentrum entfernt sind wir besser bedient.
Bei unserer Stadterkundung treffen wir schon bald auf einen sogenannten "Ambassador", zu erkennen am orangenen T-Shirt. Diese wandelnden Tripadvisor werden in Downtown eingesetzt und informieren ähnlich einer Besucherinfo über Sehenswürdigkeiten. Auch erhält man Stadtpläne, Prospekte und Empfehlungen für Restaurants (dank eines mobilen Druckers gleich mit Ausdruck der Adresse und Telefonnummer und teilweise einem Rabattgutschein).
Wie wir feststellen sind wir am sogenannten Heritage Square bereits achtlos vorbeigegangen. Diesem "historischen Erbe" widmen wir nun einen näheren Blick und sehen uns die alten Häuser an. Das älteste wurde 1895 im viktorianischen Stil erbaut. Ferner gibt es einige Bungalows beispielsweise im kalifornischen Stil oder neoklassischen Stil. Im ehemaligen Baird Machine Shop, ein 1929 errichteter Backsteinbau, ist heute eine von Studenten gut besuchte Pizzeria untergebracht. In einem anderen Gebäude befindet sich ein Pub.
Heritage Square
Die Universitätsstadt hat auch kulturell mit einer Oper (Arizona Opera), der Symphony Hall sowie einigen Theatern und Museen einiges zu bieten. Auf unserer Runde durch Downtown sehen wir uns die ehemalige Cityhall (Rathaus) und das alte Carlson Hotel an. Das vom Ambassador empfohlene Restaurant liegt im Arizona Center. Im Canyon Café gibt es die angeblich besten Margeritas - wir können bestätigen, dass sie sehr gut sind. Auch die angebotene mexikanische Küche ist empfehlenswert.
Den Abend wollen wir mit einem Gläschen Wein beenden. Mit der Bar im Hyatt Regency Hotel treffen wir hierfür eine ausgezeichnete Wahl. Aus der 24. Etage haben wir einen tollen Ausblick auf das nächtliche Phoenix - und das sogar als Rundblick, den das Restaurant dreht sich, so dass wir nach einer Stunde ganz Phoenix überblickt haben.
17.02.2015 Phoenix - Organ Pipe Cactus National Monument - Tucson
Zum Frühstücken steuern wir Matt's Big Breakfast (825 N 1st Street) an. Das angebotene typisch amerikanische Frühstück mit Pancakes, Waffeln oder diversen Varianten von Eiern mit Speck scheint sehr beliebt zu sein. Gut gestärkt starten wir in den Tag.
Eine kurze Runde drehen wir noch über die Roosevelt Street, die als eine Art Kunstmeile gilt. Rechts und links der Straße kann man einige Graffitis oder auch Skulpturen begutachten.
Etwa 130 Meilen müssen wir bis zum Kris Eggle Visitor Center im Organ Pipe Cactus National Monument fahren. Nachdem wir die Großstadt hinter uns gelassen haben, können wir wieder schöne Landschaftseindrücke genießen. Bald kündigen die ersten großen Kakteen den Naturpark an.
Organ Pipe Cactus Nationalpark
Der Organ Pipe Cactus National Monument liegt direkt an der mexikanischen Grenze in der Sonoran Wüste. Schon etwa 40 Meilen vorher gibt es die erste Grenzkontrolle. Warnschilder weisen darauf hin, dass man unter keinen Umständen Anhalter (mögliche illegale Einwanderer oder auch Drogendealer) mitnehmen sollte.
Die Kakteendichte nimmt zusehends zu. Skulpturenähnlich erheben sich die meterhohen Kakteen aus der Landschaft.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, den Organ Pipe Cactus Park zu erkunden. Wir entscheiden uns für den 21 Meilen langen Ajo Mountain Drive, der uns durch die fantastische Wüstenlandschaft führt. Unterhalb des farbenfrohen Ajo Bergmassivs kreuzt der Weg die Diablo Mountains und führt weiter durch das Sonoya Valley. Eine informative Broschüre bringt uns die einzigartige Vegetation näher. Neben den typischen Organ Pipe Kakteen, die bis zu 15 m hoch werden können, einige Tonnen wiegen können und 150 bis 200 Jahre alt werden (selbiger blüht erstmalig nach 35 Jahren) gibt es hier zahlreiche weitere Kakteenarten. So fällt der Chain-fruit Cholla durch seine Früchte auf, die sich wie eine Kette aneinander reihen. Erwähnenswert ist auch der Teddy Bear Cholla, den man trotz seines niedlichen Namens besser nicht kuscheln sollte. Auch einen Kaktus, der Angabe gemäß Krebs hat, können wir mit seinen Missbildungen aus der Nähe betrachten.
Organ Pipe Cactus Nationalpark
Empfehlenswert ist die 1,2 Meilen lange Wanderung (hin und zurück) in den Arch Canyon. Der Felsbogen, den man bereits sehr gut von der Straße aus sehen kann, wird nach einigen Hundert Metern zum Doppel-Bogen. Es macht Spaß, an den tollen Kakteen entlang zu laufen und diese etwas näher zu erkunden. Das Tal wird zusehends schmaler und bietet Einblick in eine rot leuchtende Gesteinswüste. Selbst hier wird vor Illegalen Einwanderern gewarnt.
Über drei Stunden erkunden wir diese wundervolle und absolut reizvolle Wüstenlandschaft. Da die nächsten Übernachtungsmöglichkeiten in Mexiko liegen, fahren wir anschließend wieder zurück zum Nordeingang.
Die nächste Stadt mit Übernachtungsmöglichkeiten ist Ajo, die wir bereits auf dem Hinweg passiert haben. Da die Kleinstadt einerseits einen kleinen Umweg bedeutet und andererseits nicht viel zu bieten hat, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt nach Tucson (etwa 130 Meilen). Abgesehen von erneuten Grenzkontrollen kommen wir auf dem Highway 86 gut voran.
Tucson liegt in der Sonora Wüste und wird von einigen Bergketten eingerahmt. Wir checken im Best Western Plus Royal Sun Inn an der Stone Avenue ein. Zum Abendessen suchen wir das uns empfohlene Sullivans Steakhouse auf. Hier speisen wir exzellent und genießen zum erstklassig zubereiteten Steak einen ausgezeichneten Napa Valley Wein aus dem besonders guten Jahrgang 2009 vom Weingut Reynolds Family.
Mittwoch, 18.02.2015 Tucson - Pima Air & Space Museum - Old Tucson
Der Tag beginnt weniger erfreulich, denn auf dem Weg zum Pima Air & Space Museum verursachen wir beim Linksabbiegen einen Unfall. Da es sich erfreulicherweise nur um einen Blechschaden (der immerhin unsere Seitenairbags ausgelöst hat) handelt und die Straße nicht weiter blockiert wird, kommt keine Polizei zur Unfallaufnahme. So tauschen wir mit dem Unfallgegner lediglich unsere Versicherungsdaten aus und rufen unseren Mietwagenverleiher an, um den Schaden zu melden (beruhigender Weise haben wir den vollen Versicherungsschutz). Nachdem die Luft aus den Seitenairbags langsam (mit etwas Nachhilfe) wieder entweicht, ist unser Fahrzeug ohne weitere Einschränkungen fahrtüchtig und wir haben nur etwa ein Stunde verloren. Den vom Verleiher angebotenen Fahrzeugtausch vertagen wir auf den nächsten Morgen und steuern nun das Pima Air & Space Museum an.
Wir sind ziemlich erstaunt, dass es eine Warteschlange vor der Kasse gibt. Später erfahren wir, dass hier von Februar bis April Hauptsaison ist und auffällig viele Rentner das Museum besuchen. So sind leider Touren nur noch begrenzt verfügbar. Gerne hätten wir die sogenannte "Boneyard" Tour gemacht, die mit einem Bus zum Aerospace Maintenance and Regeneration Group am Davis-Monthan Air Force Base führt. Beeindruckende Luftaufnahmen von diesem großen Gelände mit Hunderten von ausrangierten Flugzeugen haben wir bereits gesehen. Doch die erst für drei Uhr nachmittags angebotene Tour passt nicht in unseren Zeitplan und auch am nächsten Morgen sind Touren erst ab 11 h verfügbar. So buchen wir nur die einstündige Tram Tour, die über das Außengelände rund um das Pima Air & Space Museum führt, wo es immerhin auch über 150 ausrangierte Militär-Flugzeuge zu sehen gibt und über 100 Jahre Luftfahrt-Geschichte demonstriert wird.
Pima Air & Space Museum - Tucson
Auf der Tour erfahren wir einiges über die unterschiedlichen Exponate. Das Wüstenklima schützt vor dem schnellen Verfall. Das Angebot an Kampfmaschinen, Bombern, Löschflugzeugen, Tankflugzeugen, Wasserflugzeugen, Transportflugzeugen sowie Helikoptern und auch einigen Passagiermaschinen ist beeindruckend. Dennoch ist das Museum nur das drittgrößte dieser Art in den USA. In einigen Hangars sind exemplarische Flugzeuge, die beispielsweise im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen, mit vielen Infos aufbereitet. Etwas Furcht einflößend ist es schon diese Kampfflugzeuge mit mehreren nachgestellten Geschützplätzen aus der Nähe zu sehen.
Zu sehen gibt es ebenfalls die beispielsweise aus dem Film Apocalypse Now bekannten Kampfhubschrauber, die begleitet von der Musik von Wagners Walkürenritt in Szene gesetzt wurden.
Eins der spannendsten Objekte ist der SR-71 Black Bird, ein Überschallflugzeug, das eine Geschwindigkeit von über 3 Mach erreicht und in einer Höhe von 25 km aufsteigen kann. Unter anderem wurde dieses eingesetzt, um per Radar Luftaufnahmen zur Kartographie zu erstellen. Die Strecke von New York nach London hat das Flugzeug einmal in knapp 1 ¾ Stunden absolviert.
Schön sind auch Fotografien der sogenannten "Nose Art", mit der die Frontpartie der Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg (gerne mit attraktiven Abbildungen halbnackter Frauen) verziert wurden. Leider sind nur wenige unversehrt zurückgekommen, so lag die Überlebensrate der Piloten bei nur 14 Prozent.
"Nose Art" - Pima Air & Space Museum - Tucson
An den Zweiten Weltkrieg wird im 390th Memorial Museum u.a. auch mit einer Schautafel erinnert, die alle Angriffe der B-17-Einheit auf deutsche bzw. europäische Städte mit Datum, attackiertem Ziel, Crew, Pilot sowie der zerstörten Maschinen verzeichnet. Auch wenn wir auf unserem vierstündigen Besuch nur einen Teil gesehen haben, sind wir von dem riesigen Museum ganz begeistert.
Nur einige Meilen entfernt in der Sonora-Wüste innerhalb des Tucson Mountain Parks liegt Old Tucson Studios. Für den Film „Arizona“ wurde 1939 der Ort Tucson aus den 1860er-Jahren nachgebaut. Etwa 50 Gebäude wurden errichtet, darunter auch Gebäude aus Lehmziegeln, die teilweise bis heute erhalten sind. In den 1950er-Jahren etablierte sich das Filmstudio. Weitere Gebäude wurden errichtet. 1959 entstand hier beispielsweise der Western „Rio Bravo“ mit John Wayne. Seit 1939 diente die "Westernstadt" über 300 Filmen als Kulisse. Bekannte Schauspieler wie Clint Eastwood, John Wayne, Kurt Russel oder auch Elizabeth Taylor oder Ingrid Bergmann sind durch die Straßen von Old Tucson gelaufen. Eine alte Dampflok (The Reno) wurde in rund 100 Filmen eingesetzt.
Old Tucson Studios - Tucson Mountain Parks
Einer der letzten produzierten Blockbuster-Filme war 1995 „Schneller als der Tod“. Auch der Film „Tombstone“ mit Kurt Russell als Wyatt Earp und Val Kilmer als Doc Holliday wurde hier gedreht. Zwischen 1977 und 1983 wurde „Unsere kleine Farm“ hier produziert.
Heute ist Old Tucson ein Freizeitpark. Ein umfangreiches Angebot an Shows erinnert mit Westernszenen an die Filmgeschichte. Ebenfalls gibt es eine Musical Revue. Der Besuch ist eine schöne und interessante Abwechslung.
Abends fahren wir nach Tucson Downtown. Rund um den Busbahnhof herrscht reges Treiben Es gibt ein abwechslungsreiches Angebot an Gastronomie. Uns ist heute nach Pizza. Bei Pizza Bianco bekommen wir passable Pizza und trinken dazu einen Wein aus Arizona. Kein Wunder, dass wir Arizona mit Weinanbau bislang nicht in Verbindung gebracht haben!
Donnerstag, 19.02.2015 Tucson - Saguaro Nationalpark - Sedona
Die Terminabstimmung zum Mietwagentausch war leider nicht so möglich, wie wir uns das vorgestellt hatten, da die nächste Mietwagenstation unseres Vermieters in Phoenix liegt und ein Tauschtermin nur mit drei- bis fünfstündiger Wartezeit möglich wäre. Da wir kein schlechtes Gefühl haben, mit dem zerbeulten Wagen die wenigen verbliebenen Urlaubstage zu fahren, lehnen wir das Tauschangebot ab, um keine kostbare Urlaubszeit zu vergeuden.
Bevor wir Tucson wieder verlassen, wollen wir noch einen kurzen Stopp im Saguaro Nationalpark einlegen, der nur ein paar Meilen außerhalb der Stadt liegt. Wir entscheiden uns für den Westteil des zweigeteilten Parks. Im Red Hill Visitor Center kaufen wir das Parkticket und informieren uns über die Möglichkeiten, einen Einblick in den Nationalpark zu bekommen. Ganz in der Nähe beginnt der sechs Meilen lange Bajado Loop Drive.
Saguaro Nationalpark
Das Landschaftsbild ähnelt sehr dem Organ Pipe Cactus, nur dass besagte Organ Pipes hier nicht wachsen (weil es Frost gibt). Auch die Landschaft war im Organ Pipe etwas spektakulärer. Dennoch ist es schön, die hier besonders hoch gewachsenen Saguaro Kakteen (an die 15 Meter hoch) zu erkunden. Angeblich wachsen diese erst seit 1916 hier, weil ein Samen sich hierher verirrt hat.
Ein kurzer Wanderweg führt durch die tolle Kakteenlandschaft und bietet einen tollen Fernblick. Am Signal Hill gibt es einige Petroglyphs zu sehen.
Mit diesem letzten schönen Natureindruck verlassen wir das Tucson-Gebiet.
Bis zu unserem Tagesziel Sedona sind es noch 230 Meilen zu fahren. Auf der Interstate kommen wir zügig voran. Der Ausblick wird zunehmend spektakulärer. Die Region ist bekannt für schroffe, rote Felsformationen.
Der beliebte Ort Sedona wird malerisch von einer tollen Berglandschaft eingerahmt. Schon gegen 14 h erreichen wir das bereits morgens übers Internet gebuchte Super 8 Motel.
Nachdem wir eingecheckt haben fahren wir zunächst nach Tlaquesaque. Hier wurde eine mexikanische Stadt originalgetreu nachgebaut. Es gibt Cafés, zahlreiche Galerien und Shops. Die Oak Creek Brewery wurde uns im Hotel empfohlen. Wie wir im Motel erfahren haben, hat der Bierbrauer Fred u.a. in Deutschland die Braukunst erlernt. Als eigentliche Weintrinker machen wir hier erstmalig eine Bierverkostung. Angeboten werden sieben Biere, die von einem Light über ein Hefeweizen bis hin zu einem dunklen Ale sehr unterschiedlich sind. Jedes Bier hat seine eigene Note und wird im Bier-Menü sehr gut beschrieben. Eine interessante Erfahrung, auch wenn wir sicherlich dem Wein treu bleiben werden.
Sedona Red Rocks
Die wunderschöne rote Berglandschaft möchten wir noch etwas intensiver genießen. Über die Airport Road erreichen wir einen fantastischen Aussichtspunkt. Am späten Nachmittag ist das Licht besonders schön und die roten Felswände kontrastieren mit dem blauen Himmel. Ein kurzer Weg führt etwas weiter in die Landschaft hinein und beschert uns tolle Ausblicke. Ein anschließender Summit Trail führt uns auf besagten Gipfel hinauf. Von hier oben hat man einen schönen Rundumblick. Ein toller Platz, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Abends speisen wir sehr gut im Heartline Café. Mangels passabler Alternativen trinken wir erneut einen vom Kellner empfohlen regionalen Wein. Der mit Cabernet und Merlot ausgebaute Wein mundet uns schon besser als der Wein vom Vorabend.
Freitag; 20.02.2015 Sedona
Erstes Ziel ist die Chapel of the Holy Cross. Die Kapelle mit einer außergewöhnlich einfach gehaltenen Architektur, wurde auf einem Felsen in die rote Felslandschaft gebaut. Die Schlichtheit setzt sich im Innenraum fort.
Nicht weit entfernt liegt das Gebiet Village of Old Creek. Wir parken am Courthouse Vista, lösen an einem Automaten ein Ticket für die Parknutzung und folgen dem Bell Rock Trail. Am Bell Rock steigen wir selbigen ein wenig hinauf und haben fantastische Ausblicke in die beeindruckende Landschaft.
Als nächstes steuern wir den Boynton Canyon an. Zunächst genießen wir vom Boynton Canyon Vista den tollen Ausblick, bevor wir dem Wanderweg in den Canyon folgen. Zunächst sind wir sehr irritiert, wie weit das sich zu unseren Füßen erstreckende Resort in den Canyon hineingeht. Doch auf dem 2,5 Meilen (one way) lassen wir die Zivilisation bald hinter uns. Im leichten Anstieg führt es tiefer in die Schlucht hinein. Für die letzte Kletteretappe werden wir im Canyon angekommen mit einem fantastischen Blick belohnt. Auch der Rückweg offenbart schöne Landschaftseindrücke, so dass wir die Wanderung nur empfehlen können.
Zurück auf der Hauptstraße (SR 89A) biegen wir auf die Upper Red Rock Loop Road ab. Über einen kurzen Abstecher erreichen wir den Crescent Moon Ranch State Park. Ein Wanderweg führt an einem Bach entlang und beschert einzigartige Blicke auf den Cathedral Rock. Auch wenn die Sonne die dünne Wolkenschicht heute nicht zu durchdringen vermag, genießen wir den Blick auf die tolle Felsformationen, bekannt aus zahlreichen Western.
Cathedral Rock - Crescent Moon Ranch State Park
Nach so viel Bewegung haben wir uns einen "Sundowner" verdient. Viele Möglichkeiten, die tolle Berglandschaft von einer Aussichtsterrasse zu genießen, scheint es hier nicht zu geben. In Hillside Sedona bietet die Javelina Cantina immerhin einen Tisch mit Aussicht. Dazu gibt es ausgezeichnete Margeritas und sozusagen als Vorspeise Nachos.
Nach einer kurzen Siesta im Motel fahren wir zum im Tripadvisor gut bewerteten Restaurant Casa Sedona, das am Vorabend ausgebucht war, so dass wir nur einen Tisch für den Folgeabend reservieren konnten. Einen im kleinen gut sortierten Weingeschäft Vino de Sedona erworbenen Wein haben wir mitgebracht, da das Hotel-Restaurant keine Ausschanklizenz hat und daher BYO (bring your own) anbietet. Das Essen (u.a. gibt es Bison Steak) ist ganz vorzüglich und wir schätzen die ruhige Atmosphäre des kleinen (9 Tische) Restaurants. Ein schöner unserem letzten Urlaubsabend angemessener Abschluss.
Samstag, 21.02.2015 Sedona - Flagstaff - Las Vegas
Für das diesige Wetter am Vortag werden wir heute mit einem strahlend blauen Himmel entschädigt. Bevor wir nach Las Vegas aufbrechen genießen wir noch ein paar tolle Ausblicke auf die schroffen Felsformationen. Eine sehr schöne Berglandschaft mit von der Morgensonne angestrahlten roten Felsen wird uns auf einem kurzen Abstecher in die Soldier Pass Road geboten. Ebenso bietet der Coffee Pot Drive einen spektakulären Eindruck. Wir bedauern, dass wir keine Zeit mehr für eine Wanderung haben.
Sedona Red Rock Felsformationen
Die Stadt Sedona, eingerahmt von einer großartigen Berglandschaft, hat uns sehr gut gefallen. Wieder einmal macht sich der Wunsch breit, einmal wiederzukommen und dann über längere Wanderungen die Landschaft noch intensiver zu erleben.
Einen letzten tollen Landschaftsblick erhalten wir an der Midgley Bridge. Die alte Stahlbrücke überspannt einen tiefen Canyon. Unter uns erstreckt sich der Oak Creek der auch etwas Wasser mit sich führt.
Eine wahre Panoramastraße führt über die SR 89A durch den Oak Creek Canyon und gewährt fantastische Ausblicke auf die beeindruckende Felslandschaft. Hinter dem Slide Rock State Park ändert sich das Landschaftsbild. Die Felsen leuchten nicht mehr rot und die Bewaldung und auch die Höhe nimmt zu. Vom Oak River Scenic View dürfen wir einen Blick in eine tiefe, breite Schlucht werfen. Im Hintergrund schlängelt sich die enge Serpentinen-Straße, die wir zuvor gefahren sind, mit vielen Windungen den Berg hinauf.
In Erinnerung an unsere Grand Circle Tour legen wir einen kurzen Zwischenstopp in Flagstaff an der legendären Route 66 ein. Das Monte Vista Hotel, dass uns aufgrund der nah gelegenen Bahnstrecke seinerzeit den Schlaf gestohlen hat, existiert noch. Auf über 2.000 m Höhe gelegen ist es für uns in Flagstaff unerwartet kalt, so dass die Runde durch Downtown sehr kurz ausfällt. Im Hintergrund wird die Stadt von schneebedeckten Bergen überragt.
Nun gilt es Strecke zu machen. Die I-40 führt zunächst noch höher hinauf durch einen dickten Wald. Nach etwa 40 Meilen geht es wieder hinab und der Blick in eine breite, von relativ vielen Bäumen durchzogene Steppenlandschaft, wird frei. Erfreulicherweise herrscht nicht so viel Verkehr, so dass wir die tollen Landschaftseindrücke genießen können. Wieder einmal begeistert uns die unglaubliche Fernsicht und die riesigen, fast unbebauten Flächen.
Später ändert sich erneut das Landschaftsbild. Zunehmend wird es karger, bis später gar nichts Grünes mehr zu sehen ist.
Einige Meilen vor Erreichen des Hoover Dam eröffnet sich uns eine schroffe Berglandschaft. Von einem Aussichtspunkt haben wir einen tollen Blick auf den Colorado River, der sich in einer tiefen Schlucht durch die Felsformationen zieht.
Hoover Dam - Blick auf die Staumauer
Seit unserem letzten Besuch hat sich die Straßenführung am Hoover Dam geändert. Besonders gut gefällt uns der neue Aussichtspunkt auf den Lake Mead. Ziemlich hoch ragen einige Felsspitzen heraus und zeigen mit ihrer weißen "Markierung" wie hoch der Wasserstand einmal war. Die zunehmende Trockenheit ist ein großes Problem. Neu ist auch eine 2010 eröffnete Besucherbrücke, die einen tollen Ausblick auf die Staumauer des Damms offenbart.
Lake Mead - Hoover Dam
In Las Vegas angekommen bleibt uns noch etwas Zeit. Aus der Besichtigung des Neon Museums wird leider nichts, da dieses am heutigen Samstag stark frequentiert ist und leider nur mit einer Führung zu besichtigen ist, welche natürlich ausgebucht sind. Einen kleinen Eindruck nehmen wir beim Blick durch den Zaun dennoch mit. Nun fahren wir den Las Vegas Boulevard (Strip) entlang. Bald erreichen wir Downtown Las Vegas, wo man einen Eindruck des alten Las Vegas bekommt. Spontan steuern wir das Stratosphere Hotel an. Doch unsere Idee, noch kurzfristig eine Fahrt mit dem Karussell, dass es Außen auf der obersten Etage gibt, scheitert an unserem Zeitplan. Im Stop and Go (verschuldet durch die Ampelschaltung) fahren wir den Hauptstrip entlang. Es herrscht am Wochenende reges Treiben.
Die Mietwagenrückgabe nimmt aufgrund des Unfallschadens etwas mehr Zeit in Anspruch, verläuft aber dennoch reibungslos. Mit dem Transfer zum Flughafen rückt das Urlaubsende unwiderruflich näher. Erlebnisreiche zehn Tage gehen zu Ende, gefühlt waren wir länger unterwegs. Wir sind über 3.600 Kilometer gefahren, doch immer war der Weg das Ziel und wir haben die tollen Landschaftseindrücke sehr genossen.
Mit schönen Erinnerungen und dem Wunsch noch einmal wiederzukommen treten wir den Rückflug an.