Rundreise: Kalifornien - Arizona - Nevada
Reise-Überblick im Februar 2019
27.02.2019 | Las Vegas - San Bernadino Mountains - Del Mar | ||
28.02.2019 | Del Mar - Torrey Pines State Reserve - La Jolla - San Diego | ||
01. - 2.03.2019 | San Diego | ||
03.03.2019 | Anza-Borrego Desert State Park - Salton Sea - Palm Springs | ||
04.03.2019 | Palm Springs - Joshua Tree National Park | ||
05.03.2019 | Salton Sea - Yuma - Gila Blend | ||
06.03.2019 | Sonora Desert - Picacho Peak - Pinal Air Park - Saguaro Nationalpark (East) | ||
07.03.2019 | Tucson - Kartchner Caverns State Park - Willcox | ||
08.03.2019 | Willcox - Chiricahua National Monument - Dragon Mountains - Bisbee - Tombstone | ||
09.03.2019 | Tombstone - Patagonia - Tucson | ||
10.03.2019 | Tucson | ||
11.03.2019 | Tucson - Oracle - Phoenix/Scottsdale | ||
12.03.2019 | Montezuma Castle - Walnut Canyon - Kingman | ||
13.03.2019 | Kingman - Route 66 - Black Mountains - Lake Havasu | ||
14.03.2019 | Grand Canyon (West) - Boulder |
Mittwoch, 27.02.2019 Las Vegas - San Bernadino Mountains - Del Mar
Las Vegas ist lediglich Start- und Endpunkt unserer zweieinhalb wöchigen Rundreise. Die ersten Tage verbringen wir in an der südkalifornischen Küste. Nachdem wir die Interstate 15 erreicht haben, lassen wir die quirlige, bunte Kunstwelt schon bald hinter uns. Einige Spieloasen sind erstaunlicherweise auch hier noch, bis zur Grenze nach Kalifornien zu finden. Weiter geht es durch die vegetationsarme Mojave Wüste. Etwas Abwechslung zur endlosen Weite und teilweise schnurgeraden Strecke bietet die Clark Mountain Range, die wir schon bald mit einigen Kehren und Steigungen passieren.
Vor einigen Tagen hat es - erstaunlicherweise sogar in Las Vegas - geschneit, wovon auch hier noch ein wenig Schnee zeugt. Ein schöner Kontrast zu den dunkelbraunen Bergrücken.
Die empfohlene Panoramastraße durch das San Bernadino-Gebirge reizt uns. So biegen wir bei Barstow auf den Highway 247 ab. Vor uns erheben sich schon bald die schneebedeckten San Bernadino Mountains. Enge Serpentinen führen uns durch den naturgeschützten San Bernadino Forest hinauf und bieten tolle Ausblicke auf die uns zu Füßen liegende Wüstenlandschaft der Mojave. Der kleine Hochgebirgssee Lake Arrowhead, der von einer dünnen Eiskruste überzogen ist, wird reizvoll von schneebedeckten Bergen eingerahmt.
Noch schöner ist der Big Bear Lake. Von der Sonne angestrahlt leuchtet der See mit seinen verbliebenen Eisschollen silbrig vor der Bergkulisse und bietet ein schönes Panorama. Ganz charmant ist das kleine Städtchen Bear Lake City, das im Winter vom Skitourismus lebt und im Sommer gut geeignet ist für Wassersport.
Leider geht unser Plan zur Weiterreise nicht auf. Die kurvenreiche Passstraße, die von Bear Lake City nach San Bernadino führt, ist ohne vorherige Ankündigung gesperrt. So bleibt uns nichts anderes übrig als die landschaftlich schöne Straße über den State Highway 18 wieder viele Meile zurückzufahren. 60 zusätzliche Meilen hat uns der Abstecher am Ende gekostet, die Landschaftseindrücke wollen wir dennoch nicht missen.
Bei Victorville wird die Ebene von einem endlosen Häusermeer überzogen. Nicht einmal hier gelingt die „grüne Welle“. Über etliche Meilen stehen wir ständig an roten Ampeln und sind dankbar, als wir endlich wieder auf die I25 fahren. Noch einmal können wir das Bergpanorama der San Bernadino Mountains genießen, deren schneebedeckte Gipfel teilweise in Wolken gehüllt sind. San Bernadino (etwa 215.000 Einwohner) selber lädt zu keinem weiteren Stopp ein.
Die Wüstenlandschaft haben wir nun hinter uns gelassen. Grüne Wiesen und Hügel und jede Menge Palmen zeugen von der Fruchtbarkeit der Gegend. Bekannt ist die Region für den Orangenanbau.
Mit überraschend viel Verkehr nähern wir uns der südkalifornischen Küste. Nördlich von San Diego liegt der kleine Ort Del Mar. Hier haben wir uns für zwei Tage ins Del Mar Motel on the Beach eingebucht. Pünktlich zum Sonnenuntergang (etwa 17:45 h) erreichen wir das Ziel. Abends speisen wir sehr gut im gegenüber gelegenen Fischrestaurant Poseidon.
Donnerstag 28.2.2019 Del Mar - Torrey Pines State Reserve - La Jolla - San Diego
Leider führt eine Bahnlinie direkt durch Del Mar. Die Signale, mit denen die Züge mangels eines beschrankten Bahnübergangs auf sich aufmerksam machen, stören unsere Nachtruhe. So sind wir schon früh unterwegs auf der Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit. Die ersten Surfer sind bereits im Wasser und warten auf die optimale Welle.
Einige Meilen entfernt von Del Mar liegt das Torrey Pines State Reserve. Ein absolutes Highlight!
Durch Erosion sind beeindruckende, farbenfrohe Sandsteinklippen entstanden. Viele Wege führen nah an die skurrilen Felsformationen heran. Einige Aussichtspunkte bieten wunderbare Ausblicke über die tolle Küstenlinie und den Pazifik. Einen wunderbaren Blick auf die Klippen hat man ebenfalls vom breiten Sandstrand.
La Jolla, einer der reichsten Stadtteile San Diegos, liegt auf einer Halbinsel abseits des Zentrums und hat eine traumhaft schöne Bucht. Auf der Fahrt durch die Straßen kommen wir an einigen schicken Häusern vorbei. In einem Café stärken wir uns mit Blick auf die Bucht.
Ein besonderes Highlight ist das Naturschutzgebiet La Jolla Cove. Seehunde und Seelöwen sonnen sich auf den Felsen. An den steilen Klippen der meerumspülten Felsbucht gibt es eine Pelikan- und eine Kormorankolonie. Von der Promenade kann man die Vögel beim Nestbau und Brüten und Füttern des bereits geschlüpften Nachwuchses beobachten.
Einige "Arches" wurden von der tosenden Brandung ausgespült. Vom Cave Store aus kann man (gegen 5$ Eintritt) 144 steile Stufen durch einen eigens hierfür angelegten Tunnel hinabsteigen und die Sunny Jim Sea Cave bewundern.
Nach diesem schönen Naturschauspiel fahren wir nach San Diego (etwa 1,4 Mio. Einwohner / Großraum 3,3 Mio.). Es ist die südwestlichste Stadt Kaliforniens und liegt an der Grenze zu Mexiko. Gerade die Küstenlage mit über 100 Kilometern Sandstränden und ein angenehmes Klima verleihen San Diego einen besonderen Reiz und machen die Stadt zur „booming city“, mit der angeblich höchsten Lebensqualität der USA.
Vom Mount Soledad hat man eine wunderbare 360° Aussicht auf die Stadt, die Coronado Halbinsel und die Küstenlinie. Beim Mount Soledad Memorial erinnern tausende weiße Gedenksteine, die geometrisch angelegt die grünen Rasenflächen überziehen, an die Kriegseinsätze der Soldaten.
San Diego ist die Marinebasis für die pazifische Seemacht. So kann man viele der grauen Schiffskörper vor Anker liegen sehen.
Abends laufen wir durch das Gaslamp Quarter. Das einstige Rotlichtviertel ist heute Ausgehmeile mit schicken Cafés, Restaurants, Musikclubs und Läden. Nostalgische Straßenlaternen und schön restaurierte viktorianische Fassaden verleihen dem quirligen Stadtviertel einen besonderen Charme. Uns fällt das große Angebot an Miet-Elektro-Tretrollern auf, dass, wie wir beobachten können, gerne genutzt wird. Nach nur wenigen Sekunden steht der Roller nach der Aktivierung über das Handy zur Verfügung und schon rasen die Roller mit teils rasanten Geschwindigkeiten los. Der mäßige Verkehr lässt dies zu.
Freitag, 01.03.2019 San Diego
Beliebt ist San Diego nicht zuletzt auch wegen seiner breiten, feinsandigen Strände. Eine schön angelegte etwa fünf Kilometer lange Strandpromenade verbindet Mission Beach und Pacific Beach. Das Angebot an Ferienwohnungen mit Meerblick ist hier groß. Vom Crystal Pier kann man wunderbar Surfer beobachten, die in ihren Neoprenanzügen auf die nächste Welle warten. Selbst in der Nebensaison ist die Promenade gut besucht und offensichtlich auch bei Joggern sehr beliebt. Langsam löst sich die leichte Wolkendecke auf und wir genießen die Sonne bei gut 20° Celsius. Innerhalb des Mission Beach Parks liegt der Vergnügungspark Belmont Park, dieser hat aktuell aber nicht geöffnet.
Als nächstes erkunden wir den Balboa Park, ein schön angelegtes Naherholungsgebiet, das zudem etliche Museen und den berühmten Zoo mit einbezieht. Zum kostenlosen Angebot gehört beispielsweise das Botanische Haus, das auch eine beachtenswerte Holz-Konstruktion hat und sehr schön die Pflanzen präsentiert.
Im Timken Museum of Art findet man Werke bekannter Meister, u. a. auch von Rubens oder Bruegel I. Gewöhnen muss man sich beim Wandeln durch die Parkanlage allerdings an den Fluglärm. Im Landeanflug auf den City Airport fliegen die Maschinen zum Greifen nahe über unsere Köpfe hinweg. Verbunden mit Museumsbesuchen kann man gut einen ganzen Tag im Stadtpark verbinden. Doch auf uns wartet ein besonderes Highlight.
Im Hafen von San Diego liegt ein Flugzeugträger, der als USS Midway Museum zu besichtigen ist. Als dieser Flugzeugträger in der Endphase des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde, war die USS Midway mit knapp 300 m Länge und über 40 m Breite das größte Schiff der Welt mit Platz für 4.500 Crewmitglieder!
Eine hervorragende Ausstellung vermittelt das Leben auf dem ehemaligen Flugzeugträger. Über 200.000 Soldaten dienten auf dem Schiff, das von 1945 bis 1992 an mehreren wichtigen militärischen Einsätzen, darunter auch humanitäre Missionen, beteiligt war. Es ist der einzige Flugzeugträger, der während des kompletten Kalten Krieges im Dienst war. Auf dem 4 Hektar großen Flugdeck und im darunter befindlichen Hangar stehen etwa 25 restaurierte und teilweise begehbare Flugzeuge und Hubschrauber. Auf dem Rundgang durch die „Stadt im Meer“ erkunden wir u.a. Schlafquartiere, Offiziersbereich, Bordküche, Kommandozentrale, Funkraum, Zahnarztpraxis, Krankenstation und den Maschinenraum.
Über die Coronado Bridge gelangen wir auf die Coronado Halbinsel. Hier schauen wir uns zunächst das historische Luxushotel „Hotel Del Coronado“ an. Die grandiose Kulisse kennt man aus dem Filmklassiker „Manche mögen’s heiß“. Bereits 1888 im viktorianischen Stil erbaut war es seinerzeit das modernste Hotel der Region und verfügte bereits über elektrisches Licht. Die Installation hat kein geringerer als Thomas Edison persönlich überwacht.
Viele nette Restaurants und Cafés haben sich hier in der Nähe angesiedelt. So lassen wir den Abend bei Seafood und Wein ausklingen.
Samstag, 02.03.2019 San Diego
Leider erwartet uns heute ein regnerischer Tag. Wir besichtigen die Mission San Diego de Alcala. Es ist die erste des Franziskaner-Ordens von insgesamt 21 Missionen, die ab 1769 in Kalifornien errichtet wurden. Auf der gut gepflegten Anlage erfährt man einiges zur Missionsgeschichte.
Ein weiterer guter Schlechtwetter-Zeitvertreib ist ein Besuch des Automotives Museum (Balboa Park). Unter den etwa 100 ausgestellten Fahrzeugen sind durchaus einige Schmuckstücke und Raritäten zu bewundern.
Nachmittags ist es zumindest trocken, so dass wir noch ein wenig durch Old Town San Diego schlendern. Die historischen Häuser im viktorianischen Flair sind gut restauriert. Das originale Ambiente ist einzigartig, so dass das Viertel 1968 zum State Historic Park erklärt und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ein kurzer Blick in das Wells Fargo Museum lohnt sich durchaus. Ansonsten sind viele Touristen unterwegs und das (Souvenir)-Angebot entsprechend darauf abgestimmt. Insbesondere die mexikanischen Restaurants, von denen es hier zahlreiche gibt, sind sehr angesagt. Entsprechend lang sind die Warteschlangen. Durchs Fenster können wir beobachten, wie die Tortillas frisch gebacken werden.
Die Suche nach einem netten Café führt uns nach Hillcrest. Ein weiteres lebhaftes Viertel mit vielseitigem Angebot an Cafés, Bars und Restaurants. Im Bread & Cie Café genießen wir exzellenten Kuchen in angenehmer Atmosphäre. Die Backwaren werden frisch zubereitet.
Sonntag, 3.03.2019 Anza-Borrego Desert State Park - Salton Sea - Palm Springs
Heute lassen wir San Diego hinter uns und fahren erneut in die Wüste. Zunächst passieren wir das Weinanbaugebiet und fahren durch fruchtbare Farmlandschaft. Der Regen begleitet uns noch etwas auf der Fahrt durchs Gebirge. Im Montezuma Valley ändert sich das Landschaftsbild. Sanfte, grüne Hügel durchziehen das Tal. Auch die Wolkendecke wird dünner und die Sonne zaubert uns einen Regenbogen hervor.
Wunderschön ist die Einfahrt in den Anza-Borrego Desert State Park. Das Tal, das von 800 m hohen Hügelketten eingefasst wird, bietet ein pures Wüstenerlebnis. Vom Kamm hat man einen tollen Ausblick auf das weitläufige Tal. Hinab geht es in Serpentinen durch eine Steinwüste. Im Sonnenschein erreichen wir Borrego Springs und erkunden uns im Visitor Center nach Empfehlungen, den Park zu erkunden.
Mit 2.430 qkm ist der Anza-Borrego Desert State Park der größte kalifornische und zweitgrößte State Park der USA. Besonders schön ist der Park, wenn im Frühling die Wildblumen blühen.
Zunächst sehen wir uns in Borrego Springs einige skurrile, verrostete Skulpturen an.
Kurz hinter der Stadt können wir blühende Wildblumen bewundern. Der Boden wird aus einem Meer von Pink, Gelb und Weiß überzogen. Sogar einige der seltenen Wüstenlilien können wir in Blüte bewundern. Etwas weiter ändert sich die Blütenpracht in Dottergelb. Wunderschön erheben sich die Bergketten im Hintergrund. Ein fantastisches Erlebnis.
Wegen Überflutung - für die Region ungewöhnlich gab es auch hier in den letzten Tage sehr viel Regen - ist die Zufahrt zum Coyote Canyon geschlossen. Bei Desert Gardens wandern wir ein wenig in die faszinierende Berglandschaft hinein. Hier überziehen Kakteen und Ocotillo-Sträucher die karge Landschaft.
Ein weiteres Blumenmeer, das die sanften Hügel überzieht, bewundern wir auf der Weiterfahrt nach Arroyo Salado. In der Ferne schimmert der Clark Dry Lake und im Hintergrund erfreuen wir uns erneut an einer wunderschönen Bergkulisse.
Der Anza-Borrego Desert State Park bietet 800 Kilometer Offroad-Strecken. Offensichtlich eine beliebte Beschäftigung in Kalifornien. Immer wieder durchziehen Staubwolken, aufgewirbelt von den Offroad-Fahrzeugen, die flache Landschaft. Bei Palm Slot erkunden wir die Steinwüste ebenfalls zunächst mit dem Auto. Doch bereits nach wenigen Meilen müssen wir die Fahrt abbrechen. Der Chevrolet Equinox hat leider nicht den erforderlichen Bodenabstand sowie die robusten Reifen. Zu Fuß verfolgen wir noch ein wenig die Strecke durch eine enge Felsschlucht. Immer enger werdend schlängelt sich die Fahrspur durch die Felslandschaft.
Damit verlassen wir den State Park Richtung Salton Sea. Hier fahren wir durch eine wunderbare Canyon-Landschaft. Die Ausblicke in die weite Felslandschaft sind grandios. Dies finden auch viele Wohnmobil-Besitzer, die mit Blick auf die Bergkulisse ihr Quartier bezogen haben. Im Hintergrund leuchtet blau der Salton Sea und bietet einen schönen Kontrast zur Steinwüste. Auch hier sind viele Offroad-Fahrer unterwegs.
Mit 1.300 qkm Fläche (35 Meilen lang und 15 Meilen breit) lässt sich der Salton Sea mit bloßem Auge nur schwer erfassen. Der See liegt etwa 80 m unter dem Meeresspiegel. Bei Salton City fahren wir ans südliche Ufer des Sees. Ein beliebter Ort zum Offroad-Fahren über den breiten Strand. Mit dieser kurzen Stippvisite verlassen wir den See, um weiter nach Palm Springs zu fahren. Noch viele Meilen zieht der See parallel zum Highway an uns vorbei.
Rechts und links des Highways überziehen riesige Plantagen aus Zitrusbäumen und Palmen die Landschaft. Teilweise ist der Boden mit einer dünnen Salzschicht bedeckt, die an Schnee erinnert.
Am späten Nachmittag erreichen wir Palm Springs. Hier ist es extrem windig. Feiner Wüstensand wird aufgewirbelt und zieht wie eine Staubwolke über die Landschaft. Die Bergkulisse, die Palm Springs umgibt, ist auf den hohen Spitzen noch etwas mit Schnee gepudert.
Palm Springs (43.000 Einwohner) liegt im Coachella Tal, das von den Little San Bernadino Mountains im Norden, den Jacinto Mountains im Westen und den Santa Rosa Mountains im Süden eingerahmt wird. Mineralquellen verwandeln die Colorado Desert in eine grüne Oase und machen die Stadt mit 350 Sonnentagen im Jahr zu einem Rentnerparadies. Dies hat sich inzwischen offensichtlich etwas gewandelt, wie wir beim abendlichen Bummel durch die Stadt feststellen. Viele der Geschäfte sprechen eher ein jüngeres Publikum an und auch das Angebot an Bars, Cafés oder Bistros ist ausgefallen und modern.
Bei einem kurzen Stopp im Visitor Center bekommt unsere gute Laune einen Dämpfer. Das Highlight der Stadt, die Auffahrt mit der Palm Springs Aerial Tramway auf den hohen Mount San Jacinto ist leider nicht möglich. Ein Sturm hat in der vergangenen Woche gewütet, so dass nun Reparaturarbeiten erforderlich sind. Gleiches gilt für die sehenswerten Indian Canyons. Auch hier ist aufgrund von Aufräumarbeiten kein Zugang möglich.
Montag, 04.03.2019 Palm Springs - Joshua Tree National Park
Von Palm Springs zum Joshua Tree National Park sind es etwa 40 Kilometer. Da auch einige Straßen in Palm Springs aufgrund von Überschwemmungen gesperrt sind, bedarf es einiger Mühe, die Zufahrt zum nordwestlichen Eingang des Parks zu finden. Der riesige San Gorgino Pass Windpark zieht sich entlang der I10 durch das breite Tal und verschandelt den Blick auf die Bergkulisse.
In den letzten Wochen hat es in Kalifornien ungewöhnlich viel geregnet. Ein positiver Nebeneffekt ist ein wunderschönes Blütenmeer, dass immer wieder die Landschaft überzieht und den sanften Hügeln einen gelblichen Schimmer verleiht.
Über die nordwestliche Zufahrt fahren wir in den Joshua Tree Nationalpark. Wieder einmal begeistert uns die Felswüste. Die Joshua Trees haben zum Teil Blütenknospen die ein wenig an Proteas erinnern. Einige Knospen sind schon ein wenig geöffnet und lassen etwas von der gelben Blütenpracht erkennen, die sich hier wohl bald entfalten wird.
Zunächst fahren wir nach Keys View und genießen vom Kamm der Little San Bernardino Mountains auf 1.581 m die fantastische Aussicht auf das zerklüftete Bergpanorama. Man blickt über die San Andreas Verwerfung auf die Santa Rosa Mountains, den San Jacinto Peak und den schneebedeckten Gipfel vom 11.500 Fuß hohen San Gorgonio Mountain. Die Südwestseite des Kammes fällt fast eine Meile in die Erhebung des Coachella Valley. Dieser Blick hat uns bereits auf unserer Tour vor vier Jahren begeistert. Damals war der Aussichtspunkt noch nicht so angelegt und man konnte uneingeschränkt bis an die Felskante laufen.
Eine landschaftlich sehr schöne kleine Wanderung führt zum Barker Dam (1,1 Meilen Rundweg). Dieser Staudamm wurde 1900 von frühen Schafzüchtern gebaut. Vor vier Jahren war kein Wasser im Stausee. Heute spiegeln sich die umliegenden Felsformationen wunderschön im See.
Eine weitere etwa zwei Meilen lange Wanderung machen wir bei Split Rock. Der Weg führt hinein in eine grandiose Felslandschaft und bietet immer wieder neue, fantastische Blicke. Neben Kakteen wachsen hier einige Sträucher, darunter auch der kalifornische Wacholder, der aktuell viele blaue Beeren trägt.
Erneut begeistert uns der Cholla Cactus Garden. Wie skurrile Skulpturen ragen die von der Sonne angestrahlten Kakteen aus der Landschaft. Im Hintergrund erheben sich die Bergrücken.
Über Cottonwood verlassen wir im Süden den Park. Unterwegs können wir eine wundervolle Blumenpracht bewundern. Die Blüten bieten einen wunderschönen Farbkontrast zur Felslandschaft. Viele Gelbtöne, Orange, Lila und Weiß schmücken den Wüstensand. Kurz hinter der Parkausfahrt können wir eine weitere Blütenpracht in beinahe einheitlichem Lila bewundern, dass sich kilometerlang hinzieht. Diesig erheben sich im Hintergrund die Berge. Ein fantastisches Landschaftsbild.
Über die I10 nähern wir uns Palm Springs. Wieder liegt ein Dunstfilm über der Stadt. Später fahren wir die landschaftlich schönere Dillon Road, die zwischen den Indio Hills und den Little San Bernardino Mountains verläuft. Viele Senken in der Straße fühlen sich ein wenig wie Achterbahnfahren an. Das Bergpanorama ist großartig. Auch hier gibt es immer wieder tolle Blumenfelder zu bewundern.
Dienstag, 4.03.2019 Salton Sea - Yuma - Gila Blend
Mit einem letzten Blick auf die fantastische Bergkulisse verlassen wir Palm Springs. Diesmal fahren wir am schöneren nördlichen Ufer des Salton Sea entlang. Dieses ist weitestgehend naturbelassen und steht teilweise unter Naturschutz. Die flache Landschaft bietet schöne Weitblicke. Ein leichter Dunst überzieht den See und lässt ihn an der breiten Stelle wie ein Meer erscheinen.
Später fahren wir durch Farmlandschaft. Meilenweit erstrecken sich die riesigen Felder. Groß - größer - am größten, oder typisch USA. Gleiches gilt für eine Rinderfarm mit dem passenden Namen Superior Cattle Feeders. In den riesigen Gattern werden Zehntausende von Tieren gehalten. Diese dürfen sich zwar in ihren abgetrennten Parzellen frei bewegen; viel Spielraum bleibt aber nicht. Immerhin spenden ein paar Wellblechdächer etwas Schatten und die Tiere sehen wohlgenährt aus. Der Boden muss unglaublich nitrathaltig sein, da eine Entsorgung der Exkremente nicht vorgesehen zu sein scheint.
Die Landwirtschaft profitiert von dem vielen Sonnenschein. Doch ganz ohne Wasser geht es nicht. So gibt es riesige Bewässerungssysteme, um die Felder zu besprühen.
Wie aus dem nichts tauchen plötzlich Sanddünen (Algodones Dunes) auf. Der Highway verläuft direkt durch die Imperial Sand Dunes Recreation Area.
Der Teil nördlich des Highway mit einer Fläche von rund 105 km² ist seit 1994 als North Algodones Dunes Wilderness ausgewiesen und ein Naturschutzgebiet. Der südliche Teil der Dünen ist für das Befahren mit Dünenbuggies, Motorrädern, Geländewagen und Quads freigegeben. Es ist wohl das bekannteste Off-Road-Gelände im Süden Kaliforniens. Wir begnügen uns damit, ein wenig auf die Dünen zu klettern und die Aussicht über die endlos wirkende Dünenlandschaft (40 Meilen lang und durchschnittlich 5 Meilen breit) zu genießen.
Direkt hinter der Grenze nach Arizona liegt Yuma. Hier besichtigen wir das Yuma Territorial Prison, dass Teil der Yuma Crossing National Heritage Area ist. Dieses war von 1886 bis 1909 in Betrieb. Heute existieren noch der Wachturm, das Haupttor und der ehemalige Zellenblock. Die Ausstellung vermittelt einen sehr guten Eindruck des harten Gefängnislebens Ende des 19. Jahrhunderts.
Nach einem kurzen Bummel durch die historischen Straßen und einer Stärkung in einer originellen Brauerei geht es weiter.
Auf der Weiterfahrt kommen wir an zahllosen Campingplätzen, die direkt am Freeway liegen, vorbei. Die Plätze sind mit Wohnmobilen vollgestellt. Für ca. 150 $ im Monat kann man in der Sonne Arizonas überwintern, was wie es dem Reiseführer zu entnehmen ist, viele Amerikaner aus dem Norden nutzen. Wir können uns nicht vorstellen, was man in dieser Wüstengegend ohne besondere Infrastruktur wochenlang macht.
In Gila Blend nehmen wir uns im America‘s Choice Inn ein Zimmer. Eine Kleinstadt in the middle of nowhere. Rechts und links der Hauptstraße gibt es einige „Restaurants“ - in diesem Fall meist mexikanische Fast Food Läden. Das Angebot im kleinen Circle K Supermarkt ist nicht besonders groß und Frischwaren kaum verfügbar.
Den Sonnenuntergang genießen wir etwas außerhalb der Stadt mit schönem Blick auf ein Bergpanorama.
Mittwoch, 5.03.2019 Sonora Desert National Monument - Picacho Peak State Park - Pinal Air Park - Saguaro Nationalpark (East) - Tucson
Die Informationen, die wir zum Sonora Desert National Monument in Arizona finden konnten, sind spärlich. Der Zugang zum südlichen Teil des Parks liegt etwa 25 Meilen entfernt von Gila Blend. Von der I8 nehmen wir den Exit 144. Hier führt eine unbefestigte Straße zu den Lava Flow Wanderwegen. Immerhin gibt es eine Infotafel, doch die Karte ist derart verblichen, dass sie wenig hilfreich ist.
Aus der Landschaft ragen einige hohe Saguaro Kakteen heraus und Blumenfelder überziehen die Ebene. Im Hintergrund erheben sich die Table Top Mountains. Der viele Regen hat den Straßen etwas zugesetzt und es gibt jede Menge Senken. Der Fahrweg wird zusehends schlechter. Auch das Navi ist schon lange orientierungslos. Ganz alleine in diesem unwegsamen Gelände unterwegs fühlen wir uns nicht so recht wohl. So begnügen wir uns mit dem schönen Landschaftseindruck und fahren ohne Wanderung zurück zur Interstate.
Besser erschließt sich uns der Picacho Peak State Park. Schon vom Freeway hat man einen tollen Blick auf die skurrilen Felsformationen, die aus der Landschaft ragen. An den Hängen leuchten dottergelbe Blütenteppiche hervor. Hier gibt es gut angelegte Wanderwege. Besonders gefällt uns der Calloway Trail, der einen tollen Weitblick über das Tal bietet. Jede Menge Blumen gibt es zu bewundern und die Saguaros wachsen selbst oben auf den Felsen.
Etwa 15 Meilen weiter sehen wir von der I10 Passagierflugzeuge in der Landschaft stehen. Über die Pinal Road kommen wir zum Pinal Air Park. Hier sind zahlreiche ausrangierte Flugzeuge abgestellt. Das Gelände ist leider nicht zugänglich, doch auch von außen erhält man einen kleinen Einblick. Offensichtlich werden die Maschinen teilweise ausgeschlachtet. Auch alte Lufthansa Flugzeuge befinden sich darunter.
Nun geht es weiter nach Tucson. Hier haben wir noch Zeit, den östlichen Teil des Saguaro Nationalparks zu besuchen. Auf dem Weg kommen wir am Pima Air & Pace Museum vorbei. Das riesige Außengelände ist nur begrenzt einsehbar. Ausrangierte Militärflugzeuge stehen in Reih und Glied. Ein kleiner Vorgeschmack für unsere morgige Tour.
Am Visitor Center des Saguaro Nationalpark (East) beginnt ein acht Meilen langer Rundweg, der uns schöne Landschaftseindrücke beschert. Es gibt einige Aussichtspunkte und mehrere Wanderwege. Auf dem zwei Meilen langen Mica View Loop wandern wir ein wenig in die Wüstenlandschaft hinein. Überall erheben sich majestätisch die hohen Saguaros.
Für die Blüte kommen wir leider zu früh. Nur einige Spitzen leuchten schon etwas Weiß in der Sonne. Die Landschaft ähnelt dem südlichen Teil des Nationalparks, den wir vier Jahre zuvor besucht haben. Landschaftlich ein tolles Erlebnis.
Donnerstag, 7.03.2019 Tucson - Kartchner Caverns State Park - Willcox
Es fühlt sich nicht wie ein Sechser im Lotto an, dass wir statt einen der 350 Sonnentage im Jahr ausgerechnet einen bewölkten Tag erleben. Für die nächsten Tage wird sogar Regen vorhergesagt.
Morgens statten wir der im spanischen Kolonialbarock erbauten Mission San Xavier del Bac einen kurzen Besuch ab. In exponierter Lage liegt die Mission etwas außerhalb der Stadt. Beeindruckend ist das Eingangsportal. Im Inneren sind vor allem die restaurierten Fresken und der Altar bemerkenswert.
Nachdem wir bei unserem Besuch vor vier Jahren kurzfristig keine Tour machen könnten, haben wir bereits im Voraus die angebotene Boneyard-Tour des Pima Air & Pace Museums gebucht. Inzwischen sind die Sicherheitsbestimmungen so hoch, dass eine Registrierung im Vorfeld über das Internet erforderlich ist. Im Museum und bevor wir in den Bus einsteigen finden Ausweiskontrollen statt. Der Bus fährt zur Davis-Monthan Air Force Base wo wir den Bus für eine weitere Sicherheitskontrolle verlassen müssen. Der Luftwaffen-Stützpunkt wird von Soldaten mit Maschinengewehren gut bewacht. Fotografieren ist hier ausdrücklich verboten. In der Luft können wir vier Militärmaschinen auf Übungsflug beobachten.
Auf der eineinhalbstündigen Tour über den sogenannten „boneyard“ bekommen wir einen kleinen Eindruck der Armada von über 4.000 ausrangierten Maschinen der U.S. Air Force. In einer Art Galerie werden einzelne Flugzeugtypen präsentiert und erläutert. Beeindruckend ist der eigentliche „Friedhof“, auf dem nach Flugzeugtyp geordnet Hunderte von Maschinen in Reih und Glied stehen. Das Wüstenklima schützt vor der Verrottung. Allerdings wurden die Scheiben und empfindlichen Stellen mit einer weißen Schutzfolien überzogen, die auch Temperaturen von über 100 Grad Fahrenheit aushält.
Im Anschluss an diese tolle Tour verlassen wir Tucson in südöstliche Richtung. Nach etwa 45 Meilen auf der I10 East biegen wir bei Benson zum Kartchner Caverns State Park. Dieser gilt als Kronjuwel unter den State Parks von Arizona. Die Höhle wurde erst 1974 entdeckt. Mit dem Wunsch, diese bestmöglich zu erhalten, wurde sie weitere 25 Jahre geheim gehalten und währenddessen wurden Teile für den öffentlichen Zugang präpariert. Ein kurzes Video informiert über die Entdeckung und Präparation der Höhle.
Auf einer eineinhalbstündigen Führung werden wir durch die Wunderwelt der Stalagtiten, Stalagmiten, Sinterwänden, filigranen Röhren und Säulen geführt. Am Ende gibt es eine beeindruckende Lightshow, die die fantastischen Formationen wunderbar zur Geltung bringt.
Zurück auf der I10 durchqueren wir erneut die Wüstenlandschaft Arizonas. Eine unglaubliche Weite, eingerahmt von sich in der Ferne erhebenden Bergketten, begeistert uns wieder einmal. Auf der Fahrt zu unserem Tagesziel Willcox kommen wir an wundervollen Felsformationen vorbei, die so auch im Joshua Tree vorzufinden sein könnten.
Rund um Willcox gibt es einige Weingüter. Zu unserem Steak probieren wir abends einen Syrah von Aridus, der ganz passabel ist, aber nicht an die Rhone Weine heranreicht.
Freitag, 8.03.2018 Willcox - Chiricahua National Monument - Dragon Mountains - Bisbee - Tombstone
Leider ist es auch heute stark bewölkt. Nach einer kurzen Autotour durch das „historische“ Zentrum von Willcox - das immerhin mit einem kleinen Flyer gut vermarktet wird, fahren wir zum 35 Meilen entfernt liegenden Chiricahua National Monument. Dieser kostenfreie Park fasziniert durch eine einzigartige Felslandschaft. Da der Park sehr abgeschieden liegt, verirren sich nur wenige Besucher hierher. Für uns ein Geheimtipp. Der 13 Kilometer lange Bonita Canyon Scenic Drive führt in die wunderschöne Landschaft hinein und bietet bereits schöne Ausblicke. Am Massai Point endet die Straße. Ein kurzer Rundweg eröffnet fantastische Blicke. Ein Wald aus Steinsäulen, die zum Teil über 30 Meter hoch in den Himmel ragen.
Sehr zu empfehlen ist der etwa fünf Kilometer lange Echo Trail, der tief in das Felslabyrinth hineinführt. Es gibt eine Grotte und einige sehr schöne balancierende Felsen. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und bietet immer wieder neue Blicke - ein grandioses Erlebnis.
Weiter geht es über Pearce zu den Dragon Mountains in den Coronado National Forest. Ein schön zerklüftetes Bergpanorama taucht vor uns auf. Über eine unbefestigte Straße können wir bis zum Campingplatz bei Cochise Stronghold fahren. Hier genießen wir ein wenig die Berglandschaft.
Anschließend steuern wir Bisbee statt. Ein großes Pit (Grubenloch) mit farbenfroh leuchtenden Felswänden zeugt von der Bergbauvergangenheit des 19. Jahrhunderts. Über 300 unterschiedliche Mineralien wurden hier gefunden. Inzwischen vermarktet der Ort mehr seine Nostalgie. Nach Schließung der Mine haben sich viele Aussteiger die gesunkenen Immobilienpreise zunutze gemacht und sich hier angesiedelt.
Oldtimer posieren vor alten Häuserfassaden. Im Historic District von Bisbee gibt es jede Menge origineller Läden, Cafés und Galerien. Im Saloon des Bisbee Grand Hotel fühlen wir uns in die Vergangenheit zurückversetzt. Alternde Bohemiens und sonstige Lebenskünstler trifft man hier Zuhauf. Die Häuserfassaden sind etwas in die Jahre gekommen, haben aber durchaus Charme. Ein abwechslungsreicher Zwischenstopp.
Unser Tagesziel ist die Westernstadt Tombstone. Abends speisen wir in typischer Western-Atmosphäre. Der angesagte Big Nose Kate's Saloon mit Livemusik war uns zu laut.
Samstag, 09.03.2019 Tombstone - Patagonia - Tucson
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, durch die kleine Westernstadt zu laufen. Auch Tombstone hatte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert als Minenstadt. Die Erinnerung an berühmte Schießereien machen den Ort noch heute zur Touristenattraktion. Das Wild West Image wird gepflegt. So gibt es nachgestellte Schießereien, Postkutschenfahrten und jede Menge Western-Gebäude oder auch das legendäre und etwas verstaubte Big Cage Theater.
Für uns geht es weiter nach Patagonia. Eine schöne, farbenfrohe Berglandschaft offenbart sich uns. Nördlich von Patagonia gibt es Weinanbau; im Reiseführer werden die Weingüter Sonoita und Elgin erwähnt. Vom Weinanbau ist allerdings nichts zu erkennen.
Im regionalen Visitor Center erfahren wir, dass in den USA mittlerweile in 48 Bundesstaaten Wein angebaut wird. Nicht immer sind die Bedingungen (und das Ergebnis) optimal. Von einer Verkostung wird uns abgeraten. Dafür erhalten wir einen schönen Tipp für eine Wanderung. Vom Wildlife sehen wir auf der gut drei Kilometer langen Rundwanderung nur ein Reh, aber die Landschaftseindrücke sind sehr schön und erinnern ein wenig an Feuerland.
Nachdem wir noch ein paar Kolibris im Paton Center of Hummingbirds beobachtet haben und uns in einem netten Café gestärkt haben, fahren wir weiter.
Mit einem kurzen Abstecher zum Lake Patagonia State Park belassen wir es angesichts der 20 $ Eintritt. Weder für Wassersport, noch für Vogelbeobachtungen ist es die richtige Jahreszeit.
Durch eine schöne Hügellandschaft fahren wir zunächst nach Nogales. Die Grenzstadt zu Mexiko ist mit fast 4.000 Einwohnern unerwartet groß. Auf der I19 nach Tucson kommt es zu einer kurzen Verzögerung durch eine durchgeführte Grenzkontrolle.
Nach 20 weiteren Meilen erreichen wir das Titan Missle Museum. Zu sehen gibt es die mächtigste Atomrakete, die die USA jemals gebaut haben. Die Interkontinental-Rakete Titan II steht bis heute in ihrem Silo. Von dem Raketenstandort ist überirdisch wenig zu sehen - nur ein paar Antennen ragen aus der Erde.
1963 hatte die US-Regierung die "Titan II" in Dienst gestellt, als ultimatives Mittel der Abschreckung im Kalten Krieg: Mit einer Geschwindigkeit von 25.700 km/h konnte sie mehr als 10.000 Kilometer weit fliegen. Vor allem aber konnte sie einen Neun-Megatonnen-Sprengkopf transportieren. Und sie war extrem schnell einsatzbereit, innerhalb noch nicht einmal einer Minute nach Erteilen des Startbefehls.
Insgesamt 54 Raketen waren in über das Land verteilten unterirdischen Silos stationiert. Jeweils 18 der Waffen waren in Little Rock/Arkansas, Wichita/Kansas und eben in der Umgebung von Tucson. Übrig von all diesen Standorten ist nur noch der, in dem sich das Titan Missile Museum befindet.
Zu besichtigen sind eine im Silo befindliche interkontinentale Titan II-Rakete sowie die ursprünglichen Starteinrichtungen.
Die unterirdischen Anlagen bestehen aus einem dreistufigen Startkontrollzentrum, dem achtstufigen Silo, in dem sich die 31m große Rakete und die dazugehörige Ausrüstung befinden, sowie den Verbindungsstrukturen. Der Komplex wurde aus Stahlbeton gebaut und hatte in einigen Bereichen eine Wanddicke von bis zu 2,4m. Mehrere 3 Tonnen schwere Stahlbetontüren schlossen die verschiedenen Bereiche von der Oberfläche und voneinander ab. Im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses wurden 1987 alle Raketen abgerüstet.
Sonntag, 10.03.2019 Tucson
Den Sonnenschein nutzen wir für einige Wanderungen im Tucson Mountain Park. Der sehr schöne gut zwei Meilen lange Hidden Valley Trail, der an der Mariott Hotelanlage beginnt, führt uns durch eine schöne Saguaro-Kakteen-Landschaft.
Noch besser gefällt uns der gut drei Meilen lange Brown Mountain Trail. Dieser führt auf den namensgebenden Brown Mountain hinauf und bietet fantastische Ausblicke. Die Luft ist so klar, dass man meilenweit gucken kann. Hinter der unendlich wirkenden flachen Landschaft durchbrechen in weiter Ferne Bergketten die Ebene. Zur anderen Seite bieten die Tucson Mountains einen imposanten Anblick. Alle Wege im kostenlosen Park sind sehr gut ausgebaut und beschildert. Neben Kakteen gibt es auch immer wieder einige Blumen zu bewundern. Eine grandiose Wanderung.
Nachmittags genießen wir noch etwas Sonne im Catalina State Park (7$ Eintritt). Am heutigen Sonntag ein beliebtes Ausflugsziel, insbesondere für Hundebesitzer. Der Regen hat seine Spuren hinterlassen. So hat der Canada-Del-Oro Wash und der Sutherland Wash aktuell Wasser - eine Seltenheit und Anziehungspunkt der Parkbesucher. Der kleine Park hat ebenfalls ein schönes Landschaftsbild. Stattlich erhebt sich im Hintergrund das Bergmassiv des Mount Lemon.
Heute haben wir uns ein Quartier außerhalb der lauten Stadt gesucht. Das Catalina Inn liegt bereits ganz in der Nähe des Biosphere 2.
Montag, 11.03.2018 Tucson - Oracle - Phoenix/Scottsdale
Heute besichtigen wir Biosphere 2, eine zur Universität von Arizona gehörende ehemalige Forschungseinrichtung, die beweisen sollte, dass ein künstlich geschaffener und sich selbst erhaltender Lebensraum existieren kann. Die Anlage ist durch eine riesige Glaskugel von der Außenwelt abgeschlossen.
Von 1991 bis 1993 haben im größten „Reagenzglas“ der Welt vier Frauen und vier Männer abgeschirmt von der Außenwelt gelebt. Biosysteme wie tropischer Regenwald, Savannen oder Korallenriffe, in den über 3500 verschiedene Pflanzen und Tierarten angesiedelt waren, sollten die Crew mit Atemluft, Wasser und Nahrung versorgen. Das Projekt war für ein Zeitraum von 100 Jahren angelegt, wurde aber abgebrochen als sich herausstellte, dass die künstlichen Biosysteme nicht autark funktionierten. Die Führung ist sehr informativ und gibt einen guten Einblick in die komplexe Anlage mit eigener Wasser- und Sauerstoffversorgung.
Für uns geht es anschließend weiter nach Phönix bzw. Scottsdale. Unterwegs legen wir einen kleinen Zwischenstopp in Florence ein. Mit dem „historischen“ Viertel sind wir schnell fertig, finden aber ein nettes Café. Im Wesentlichen scheint die Stadt vom hier befindlichen Gefängnis zu leben.
Als wir Scottsdale erreichen beginnt es zu regnen. Den Nachmittag könnten wir trocken in den riesigen Shopping Malls wie Scottsdale Fashion Square oder Scottsdale Civic Center Mall verbringen - dies reizt uns aber wenig. Stattdessen laufen wie ein wenig durch das historische Viertel. In Scottsdale Old Town im Western-Look gibt es jede Menge kleiner Shops und Lokale. Nett ist ein Bummel durch die zahlreichen Galerien im Art District, darunter auch sehr viel indianische Kunst.
Im angesagten Restaurant „The Mission“ gibt es gehobene mexikanische Küche. Die am Tisch zubereitete Guacamole ist der Hit. Dazu gute Margaritas und schon sieht der Himmel nicht mehr ganz so grau aus.
Dienstag, 12.03.2019 Scottsdale - Montezuma National Monument - Walnut Canyon National Monument - Kingman
Das Montezuma Castle ist eine Felsenbehausung, die von den Sinagua-Indianern im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Direkt hinter dem Visitor Center beginnt der etwa ein Kilometer lange Weg.
Das „Schloss“ wurde mit 20 Räumen und über fünf Etagen in eine Felswand über dem Beaver Creek – einem Nebenfluss vom Verde River – erbaut und ist besonders gut erhalten. Auch Überreste von Steinhäusern sind zu sehen. Von etwa 1125 bis 1250 wohnten hier vermutlich ca. 200 Sinagua Indianer in Felswohnungen. Bereits 1906 wurde das Montezuma Castle zum National Monument erklärt. Noch bis 1951 konnte man die Räume des Castle besichtigen. Mit zunehmendem Tourismus ist dies nicht mehr möglich. Heute schaut man lediglich vom Weg auf die in einer steilen Felswand angelegte Anlage. Trotz vieler Informationen auf dem kurzen Rundweg sind wir mit der Besichtigung schnell fertig.
Weiter geht es Richtung Flagstaff. Die I17 führt uns immer weiter bergauf. Einige Gipfel sind schneebedeckt und auch rechts und links der Straße tauchen einige Schneefelder auf. Der Regen, der uns schon bald wieder erreicht, wird zu leichtem Schneeregen.
Etwa 16 Kilometer östlich der Stadt verläuft der 36 km lange und 122 m tiefe Walnut Canyon. Hier angekommen, regnet es erfreulicherweise nicht mehr. Im Walnut Canyon National Monument gibt es weitaus mehr sogenannte „Cliff Dwellings“, also Felsenwohnungen, zu sehen.
Rund 300 Felsbehausungen der altindianischen Sinagua-Kultur wurden auf dem 9 qkm großen Siedlungsareal entdeckt und bereits 1915 unter Denkmalschutz gestellt. Vom Besucherzentrum führt der 1,5 Kilometer lange Island Trail über 240 Treppenstufen auf etwa halbe Höhe hinab in die Schlucht. Dabei kommt man an zwei Dutzend mehr oder weniger gut erhaltener Felswohnungen, die in natürlichen Felsüberhängen errichtet wurden, vorbei. Der Walnut Creek, der inzwischen ausgetrocknet ist, hat diese wunderbare Schlucht mit einigen Windungen geschaffen. Gegenüber des Besucherzentrums liegt das sogenannte „Island“, dessen Form an eine Pyramide erinnert. Die Hänge sind mit Pinienwald bewachsen. Sehr schön sind die Felsformationen, die in der Tat ein wenig an Walnüsse erinnern. Ein weiterer kurzer Weg führt an der Abbruchkante entlang und bietet ebenfalls tolle Ausblicke.
Für die nächsten Tage ist rund um Flagstaff und auch am Grand Canyon schlechtes Wetter mit hoher Schneewahrscheinlichkeit vorhergesagt. Unseren ursprünglich geplanten Wanderaufenthalt in Sedona haben wir angesichts der Wetterbedingungen verworfen. So fahren wir bereits heute Richtung Westen, wo eine etwas bessere Wetterlage prognostiziert wird.
Die Fahrt über das Hochplateau ist nicht ganz ohne. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird aus dem Schneeregen schon bald Schnee. Die I40 ist hier in keinem guten Zustand. Ausgefahrene Spurrillen und große Schlaglöcher begünstigen Aquaplaning. So sind wir froh, als wir die Höhenregion verlassen und die Temperaturen wieder etwas steigen.
Unser Plan scheint halbwegs aufzugehen. Etwa 40 Meilen vor Kingman zeigt sich etwas blauer Himmel und schon bald darauf scheint die Sonne. Nun können wir etwas entspannter die tolle Berglandschaft genießen.
Kingman ist berühmt aufgrund seiner Lage an der legendären Route 66. Die Stadt im historischen Stil bietet zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten und über 80 Restaurants.
Beim Abendessen bei einem netten Italiener wird uns noch einmal bestätigt, wie ungewöhnlich die kalten Temperaturen zu dieser Jahreszeit sind. Vor zwei Wochen gab es Schnee. Da es letztmalig 1949 Schnee gegeben hat, war niemand hierfür ausgestattet. Die Stadt stand einen Tag still.
Mittwoch, 13.03.2019 Kingman - Route 66 - Black Mountains - Lake Havasu
Die Temperaturen liegen am frühen Morgen zwar noch unter 10 Grad Celsius, der blaue, fast wolkenfreie Himmel ist jedoch vielversprechend.
Zwischen Kingman und Golden Shores verläuft die „Historic Route 66“. Dieser wunderschöne Scenic Byway führt uns direkt durch die Black Mountains.
In Cool Springs gibt es eine ehemalige Tankstelle, die heute Souvenir-Shop und Snackbar ist. Im Shop und auf dem Gelände findet man jede Menge Kuriositäten. Gegenüber beginnt der Mesa Trail. Ein steiniger Weg führt uns auf das Felsplateau und bietet grandiose Weitblicke. Ein Esel bzw. Burro fühlt sich durch uns offensichtlich in seiner Ruhe gestört, und beschwert sich lautstark. Während wir die tolle Aussicht genießen werden wir aufmerksam beobachtet. Ganz wohl ist uns nicht zumute. Doch letztendlich entfernt sich der Burro langsam, um uns aus der Ferne weiter zu beäugen.
In vielen Serpentinen führt die Straße weiter durch die spektakuläre Berglandschaft und bietet immer wieder neue, überwältigende Blicke.
Bald erreichen wir das Städtchen Oatman, das sich selbst die Bezeichnung „Ghosttown that doesn‘t want to die“ gibt. Die ehemalige Westernstadt ist bei Touristen sehr beliebt und entsprechend ist das Angebot. Beliebt ist die Stadt ebenfalls bei den Burros, die hier ohne sich von Autos oder Menschen stören zu lassen, gerne mal die Straße blockieren. Da hilft auch kein Hupen, wenn der Esel gerade mitten auf der Straße völlig unbeeindruckt sein Geschäft erledigt.
Auf der Weiterfahrt gibt es weitere schöne Landschaftseindrücke der abwechslungsreichen Berglandschaft. Die Black Mountains verlaufen dicht entlang der kalifornischen Grenze, die vom Colorado River gebildet wird. Der Colorado speist auch den Lake Havasu, den wir als nächstes ansteuern. Lake Havasu City haben wir uns ehrlicherweise etwas charmanter und kleiner vorgestellt. Bei der Zufahrt kommen wir mal wieder an vielen Einkaufszentren vorbei. Die Stadt hat sich inzwischen komplett zwischen den Mohave Mountains und den See ausgedehnt und erstaunlicherweise über 50.000 Einwohner. Ein Highlight ist die London Bridge, die einen schmalen Kanal überspannt. Diese wurde als Attraktion für 2.5 Mio. US$ von der Stadt London gekauft, als diese 1968 ersetzt wurde.
Lake Havasu City ist ein beliebter Urlaubsort mit einem großen Angebot an Wassersportmöglichkeiten. Ein Bummel durch den London Bridge Beach Park bietet alles andere als Erholung. Aus riesigen Lautsprechern dröhnt Musik und beschallt den kompletten Park. Da der See zur Zeit noch zu kalt ist, hat man als Alternative eine Schaumbad-Anlage aufgebaut. Das amerikanische Bespaßungsprogramm ist und bleibt uns ein Rätsel.
Sehr viel besser gefällt uns die abseits gelegene Mesquite Bay. Hier sind wir ganz alleine und können den fantastischen Ausblick über den See genießen. Es gibt einige angelegte Wege und einen Angel-Pier, an dem sich heute kein Angler eingefunden hat.
Nachmittags fahren wir noch in die Cerbat Foothills Recreation Area. Ein Zugang zum Coyote Pass Trailhead liegt kurz vor Kingman an der US-93. Hier gibt es viele miteinander verbundene Wanderwege, die durch eine Monolithen-Landschaft führen.
Von der Sonne angestrahlt erheben sich die tollen Felsformationen. In der Ferne ist noch eine schneebedeckter Gebirgszug zu sehen. Ein weiterer herausragender Landschaftseindruck.
Donnerstag, 14.03.2019 Kingman - Grand Canyon (West) - Boulder
Bei 3° Celsius, aber strahlend blauen Himmel sind wir an unserem letzten Urlaubstag schon früh unterwegs zum Grand Canyon (West). Von Kingman sind es gut eineinhalb Stunden, etwa 70 Meilen) Fahrtzeit.
Schon die Anfahrt ist reizvoll. In ewiger Weite überzieht die Steppe die Landschaft, eingerahmt von meilenweit entfernt aufragenden Bergketten. Vereinzelt gibt es Farmen, die dank Bewässerungssystemen dem Boden etwas abgewinnen.
Nach und nach steigt die Straße an. Später fahren wir einmal wieder durch einen Wald von Joshua Trees, deren gelbe Blüten von der Sonne angestrahlt beinahe zu leuchten scheinen.
In Serpentinen schlängelt sich die Straße weiter hinauf. Rechts und links erheben sich schroffe Felswände.
Als wir gegen 9:00h das Besucherzentrum erreichen sind gerade mal zwanzig andere Fahrzeuge da. Mit einem hop-on, hop-off Busshuttle fahren wir zum Eagle Point. Schon von der Abbruchkante, die erstaunlicherweise nicht gesichert ist, haben wir einen tollen Ausblick auf die zerklüftete Schlucht und sehen ein kleines Stück vom Colorado. Aus der gegenüberliegenden Felswand lässt sich tatsächlich ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln erkennen.
Grandios ist es, den Skywalk zu betreten. Vorher müssen wir allerdings unser Hab und Gut in ein Schließfach einschließen. Es besteht absolutes Fotografie-Verbot (wahrscheinlich um eine weitere Einnahmequelle auszuschöpfen, denn es gibt einen professionellen Fotoservice). Ein wenig unheimlich ist es schon, über den Glasboden zu laufen und durch die Scheibe tief unter uns den Untergrund zu sehen. Die hufeisenförmige Brücke überragt in 1.200 m Höhe den Boden der Schlucht. Aufgrund der unglaublichen Größe des Canyons verliert man jedes Maß. Die gegenüberliegende Abbruchkante scheint bei der heutigen klaren Sicht höchstens einige Hundert Meter entfernt, tatsächlich sind es 4,5 Meilen. Allein dieser Blick ist überwältigend.
Einen weiteren grandiosen Ausblick, bei dem man noch mehr vom Colorado sieht, hat man vom Guano Point, den man mit dem Shuttlebus erreicht. Hier bieten die Felsformationen ein wunderbares Farbspiel, aus dem insbesondere das Rot heraussticht.
Für 11 h haben wir einen Helikopterflug gebucht und müssen hierfür zunächst zurück zum Besucherzentrum. Nach kurzer Sicherheitseinweisung geht es schon los. Wir sitzen vorne und haben eine fantastische Sicht. Der Heli fliegt zunächst ein wenig über den Canyon, um dann mit einer steilen Wende in einer Schlucht am Colorado zu landen. Von hier unten erschließt sich uns erst die wahre Größe. Wir sind umgeben von gigantischen Felswänden.
Zu unseren Füßen der Colorado, der sich in seinem Schlammton farblich kaum von den Bergen abhebt. Ein erhabenes Gefühl, in diesem großartigen und in der Form einzigartigen Naturwunder zu stehen. Der Rückflug ist ähnlich spektakulär. Ein unvergessliches Erlebnis.
Nun fahren wir noch einmal zu den Aussichtspunkten. Um die Mittagszeit steht die Sonne höher und strahlt weitere Felswände an. Mittlerweile hat der Besucherandrang stark zugenommen. Wir sind froh, am frühen Morgen das Panorama in Ruhe genossen zu haben. Auch der blaue Himmel wird zusehends von weißen Wolken überzogen. So lösen wir uns von diesem Naturschauspiel. Von hier fahren wir etwa zweieinhalb Stunden nach Las Vegas. Wieder einmal faszinieren uns die Black Mountains, durch die wir über die I93 fahren.
In Las Vegas haben wir uns zu einer günstigen Rate ins Hotel Circus Circus eingebucht, mit dem Anke Erinnerungen an ihren ersten Las Vegas Besuch 1993 verbindet. Seitdem hat sich hier eine Menge verändert und Las Vegas wächst und wächst. Zum Urlaubsabschluss gehen wir noch einmal in ein Steakhaus (Del Frisco) und genießen einen erstaunlich guten Wein aus Washington. Hier stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis des Cabernet Sauvignon im Gegensatz zu den kalifornischen Weinen noch.
Freitag, 15.03.2019 Las Vegas - Atlanta - Stuttgart
Schon früh machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Die Mietwagenrückgabe klappt problemlos. Über 2.900 Meilen liegen hinter uns. Ein toller Urlaub geht zu Ende. Auch wenn dieser aufgrund der wider Erwarten kalten Temperaturen etwas anders verlaufen ist, als wir es ursprünglich geplant hatten, war es eine erlebnisreiche, schöne Reise. Gleichzeitig ist der Wunsch in uns gewachsen, noch einmal mit viel Zeit zurückzukommen und mit einem Wohnmobil der Natur etwas näher zu sein, um weitere schöne Landschaften in den USA zu genießen.