Schweden-Rundreise
Skandinavien-Rundreise: Norwegen & Schweden
Teil 2: Schweden
In Norwegen haben wir unsere Skandinavien-Rundreise begonnen, die wir nun in Schweden fortsetzen.
Sonntag, 07.09.2025 Harstadt (Norwegen) - Abisko Nationalpark - Kiruna
Das gute Wetter verlässt uns leider. Als wir Abisko erreichen nutzen wir eine Regenpause, um wenigstens einen kleinen Eindruck des Nationalparks zu gewinnen. Von den hohen Bergen ist allerdings nichts zu sehen, da diese in dichten Wolken hängen. Eindrucksvoll ist der tosende Wasserfall in der Abiskojåkka-Schlucht.

Für den Bau der Eisenbahn wurde seinerzeit der Wasserfall umgeleitet. Aus einem hierfür in den Fels gehauenen Tunnel stürzt das Wasser in die von hohen Felswänden eingerahmte Schlucht. Ein schönes Schauspiel.
In strömendem Regen nähern wir uns unserem Tagesziel Kiruna.
Montag, 08.09.2025 Kiruna - Gällivare - Stora Sjöfallet Nationalpark
Die Weltuntergangsstimmung ist am Morgen erfreulicherweise vorbei.
Der Bergbau prägt Kiruna - ohne ihn gäbe es Kiruna (17.000 Einwohner) gar nicht. Da der Untertagebau immer tiefer und näher an das Stadtgebiet rückt, kommt es zu Bodenabsenkungen. Deshalb wird Kiruna seit 2014 Stück für Stück umgesiedelt. Die spektakuläre Versetzung der Kiruna Kirche fand erst vor zwei Monaten statt. Die Kirche steht zwar bereits an ihrem neuen Platz, an den Außenanlagen wird jedoch noch gebaut.

Moderne Architektur prägt das neue Zentrum, ansonsten hat die Stadt keinen Charme. Gerne hätten wir das LKAB-Besucherbergwerk mit einer Tour 540 m unter Tage besichtigt. Leider sind die Tickets bis zum Wochenende bereits ausgebucht. Einen Eindruck der Bergbauaktivitäten erhalten wir von einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Halde.
Mit noch unbestimmten Ziel geht es weiter nach Süden. Nach ein paar Stunden Fahrt kommen wir in einer der wenigen kleinen Städte in Schwedisch-Lappland an, in Gällivare. In der dortigen Touristeninfo informieren wir uns über den Stora Sjöfallet Nationalpark. Dieser ist mit dem Auto nur über eine 150 km lange Sackgasse zu erreichen. Nicht zuletzt sind es die völlig überteuerten Hotelpreise (und die geringe Auswahl) in Gällivare, die zu unserer Entscheidung führt, ein leider sehr teures Apartment in einem Mountain Resort im Nationalpark zu buchen. 
Auf der 90 km langen Fahrt zur Stora Sjöfallet Mountain Lodge sehen wir nicht viel vom See, an dem wir entlang fahren. Dafür erhebt sich bald vor uns ein wunderschönes Bergpanorama mit einigen Schneefeldern.

Das Apartment entpuppt sich als Hütte, Bettwäsche, Endreinigung und Frühstück kämen auf den stolzen Preis von 265 Euro pro Nacht hinzu. Was nützt es uns, das die Hütte 6 Betten hat. Von der Lodge aus machen wir am späten Nachmittag noch eine kleine Erkundungsrunde an den See mit schönem Blick auf einen breiten Wasserfall.

Am Abend versuchen wir, Nordlichter zu sehen. Laut eine App sind wir am Rande des Gebietes, in dem es möglich sein könnte. Aber der gestrige Vollmond erhellt die Szenerie zu sehr, so dass wir nur einen leichten Schimmer der sich bewegenden Lichter erhaschen können.
Dienstag, 09.09.2025 Stora Sjöfallet Nationalpark - Gargnäs
Wie auch in den vergangenen Tagen hängen die Wolken am Morgen tief. Am See genießen wir eine mystische Stimmung und blicken auf einen kleinen Wasserfall am gegenüberliegenden Ufer. Wir wollen dorthin wandern, auf unserer Komoot App erscheint auch ein kleiner brauner Wanderweg, in der Realität verliert sich dieser aber zwischen den Felsen, im Match und am Berghang, wir müssen abbrechen und uns den Weg zurück suchen. Erneut kein schönes Wandererlebnis.
Ansonsten steht uns heute eine längere Fahrstrecke bevor. Auf der Nationalparkstraße quert ein Rudel Rentiere die Straße. Ein schönes Fotomotiv, aber auch so ziemlich das einzige Highlight auf der Rückfahrt. Die schönen Landschaftseindrücke hängen in den Wolken. Elche haben wir weder hier noch sonst irgendwo erspähen können.
Die Erkenntnis, dass unsere Erwartungen an einen Nationalpark (verwöhnt durch USA-Reisen) auch in Schweden nicht erfüllt werden, festigt sich. Die Wandermöglichkeiten sind eingeschränkt, die Wege nicht gut ausgebaut und schlecht oder gar nicht gekennzeichnet. Vermutlich nur geeignet für echte 'Bergziegen' und für Langstreckenwanderungen.
Es folgt eine eher triste Fahrt mit eintönigen Landschaftseindrücken durch schier endlose Nadel- und Birkenwälder. Ab und zu kommt mal einer der vielen Seen mit schöner Wasserspiegelung ins Blickfeld.
Nachmittags kommt erfreulicherweise wieder die Sonne durch. Bei einer Kaffeepause in Arvidsjaur werden wir gleich freundlich auf deutsch begrüßt. Das Cafe wird von einer Schweizerin betrieben, die sich vor vier Jahren hier niedergelassen hat. Angeboten werden leckere Backwaren, Schnitzel & Co sowie günstige Unterkunft und im Winter Huskietouren. Ferien in Schwedisch-Lappland (www.wildernesslife.de). Ein Tipp führt uns zum in der Nähe gelegenen Testgelände des Automobilzulieferers ZF, der hier Sicherheitssysteme testet, das Gelände liegt mitten im Wald, vom Testgelände sehen wir allerdings nichts.
Das letzte Wegstück wird noch einmal spannend. Schotterpiste ist angesagt. Immerhin können wir die Landschaft abseits der Europastraße etwas intensiver erleben. Eine Überraschung ist unsere heutige Unterkunft, ein ehemaligen Schulhaus in Gargnäs, über 'hotels.com' gebucht. Allerdings war uns nicht klar, dass dieses erst zur Hälfte renoviert wurde. Immerhin haben wir das einzige Zweibettzimmer mit Bad gebucht und müssen nicht im Gemeinschaftsschlafsaal (mit lettischen Waldarbeitern) nächtigen. Die Gemeinschaftsküche lädt nicht zum Kochen ein, keine Unterkunft zum Wohlfühlen.
Mittwoch, 10.09.2025 Gargnäs - Östersund
Auch heute fahren wir wieder mit tief hängenden Regenwolken los. „Strecke machen“ ist das Motto. Die Landschaftseindrücke sind wenig abwechslungsreich. Eine hügelige dicht bewaldete Region mit unzähligen kleinen und größeren Seen. Die Besiedlung ist noch immer dünn und das Straßennetz übersichtlich.
Mittags erreichen wir Östersund (immerhin gut 50.000 Einwohner). Uns bekannt ist die Stadt durch den hier stattfindenden Biathlon Weltcup. Wir haben ein zentral gelegenes Hotel gebucht und erkunden die Stadt. Der geplante Besuch des empfohlenen Jamtli Museum entpuppt sich für uns leider als Reinfall. Die Außenanlagen des Freilichtmuseums, in denen im Sommer das historische Alltagsleben veranschaulicht wird, sind leider schon in der Winterpause.

So können wir uns nur einige Gebäude von außen anschauen. Im Museumsgebäude wird die regionale Kulturgeschichte eher kindgerecht vermittelt, was uns weniger anspricht. Die Lage der Stadt direkt an einem See wurde durch eine direkt am Ufer verlaufende Bahntrasse verunstaltet. Immerhin gibt es eine Fußgängerzone, diverse Geschäfte und Restaurants. Am späten Nachmittag speisen wir hier thailändisch und wirklich gut, der Inhaber ist sogar ein Weinliebhaber und bietet u.a. tolle deutsche Rieslinge an, aber in Anbetracht der Preise bleiben wir beim Bier bzw. beim Leitungswasser.
Donnerstag, 11.09.2025 Östersund - Hamra Nationalpark - Orsa
Dicke Regenwolken begrüßen uns am Morgen. Wir fahren weiter durch die uns inzwischen vertraute, eintönige Landschaft.
Eine willkommene Abwechslung erleben wir im Hamra Nationalpark. Er ist einer der ältesten Nationalparks Schwedens (gegründet 1909).

Erfreulicherweise gibt es hier ein paar gut markierte Wanderwege, die uns durch diesen Urwald führen. Angeblich sind Teile des Waldes seit über 300 Jahren unberührt. Der Weg führt zum Teil über Holzplanken (wer noch den Schwebebalken aus dem Schulsport kennt, weiß nun, wofür dieses Training gut war.) über eine moosbewachsene, grüne Waldfläche. Wir haben viel Freude dabei, die ursprüngliche Natur aus der Nähe zu erkunden und durch die uralten Fichtenwälder und die Moorlandschaft vorbei an kleinen, stillen Seen zu laufen.

Von der Tierwelt sehen wir leider nichts. Unser Timing ist aber immerhin perfekt! Erst als wir unsere Runde beendet haben, fängt es heftig an zu regnen. In strömendem Regen fahren wir weiter nach Orsa. Im gebuchten Kungsgada Hotell können wir zumindest in sehr angenehmer Atmosphäre relaxen, während es draußen unaufhörlich regnet. Zwei junge Frauen führen das alte Hotel mit viel Liebe zum Detail.
Freitag, 12.09.2025 Orsa - Falun Mine - Lidköping
Ohne Regen starten wir in den Tag. Das Highlight des Tages ist die Besichtigung der Kupfermine in Falun. Bereits im Mittelalter war die Mine eine der wichtigsten Kupferlieferanten Europas. Zur Hochphase im 17. Jh. lieferte die Mine etwa zwei Drittel des gesamten in Europa verwendeten Kupfers.

Die Falun Mine wurde im Jahr 2001 samt ihrer industriellen Kulturlandschaft in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Ein Nebenprodukt des Abbaus ist das berühmte rote Pigment (Falun-Rot (Falu rödfärg), das bis heute für den typischen Anstrich schwedischer Holzhäuser verwendet wird.
Nach über 1.000 Jahren Betrieb wurde die Mine schließlich 1992 geschlossen. In der Zeit wurden 40 km Stollen in den Fels gehauen und das in den ersten Jahrzehnten nur mit Muskelkraft. Heute ist die Anlage als Museum und Besucherbergwerk zu besichtigen. Auf einer einstündigen Führung können wir 67 m tief in den Stollen und die alten Schächte hinabsteigen. Die beschwerlichen Arbeitsbedingungen der Bergleute werden anschaulich vermittelt. Weitere Informationen gibt es im Museum. Sehr sehenswert!
Weiter geht es nach Südschweden. Auf der Fahrt nimmt die Besiedlung zusehends zu, ebenfalls der Verkehr und die Fastfood-Ketten. Gegen Abend beziehen wir in Lidköping am Vänersee unser Quartier. Auf der Suche nach einem Restaurant bummeln wir in die Altstadt.
Bemerkenswert ist das alte hölzerne Rathaus, das auf dem überdimensioniert wirkenden zentralen Platz steht und heute die Touristen-Info beherbergt. Wir speisen mittelmäßig mexikanisch.
Samstag. 13.09.2025 Lidköping - Schloss Läckö - Göteborg
In der Nähe von Lidköping besichtigen wir das im Barockstil gestaltete Schloss Läckö, das in traumhafter Lage am Ufer des Vänersees liegt.

Die etwas in die Jahre gekommene Anlage wird aktuell von außen restauriert. Bei einem Rundgang können wir einen großen Teil der insgesamt 248 Räume besichtigen. Die Ausstattung an Wandmalereien und Gemälden ist künstlerisch nicht besonders hochwertig, strahlt aber einen gewissen morbiden Charme aus.
Der Vänersee ist der größte Binnensee Schwedens (zehnmal groß wie der Bodensee). Einen schönen Eindruck vom See haben wir auf einem Abstecher zum Hindens Rev, einer schmalen Landzunge.

Vom Parkplatz führt ein Weg etwa 5 Kilometer weit in den Vänernsee hinaus. Die Landzunge (eine Endmoräne, gebildet gegen Ende der letzten Eiszeit) ist nur zwischen 25 und 100 m breit, bevor sie im Meer endet. Der starke Wind heute peitscht das Wasser hoch und gibt uns das Gefühl am Meer zu sein.
Heute befassen wir uns mit der (leider bereits vergangenen) SAAB Geschichte und besuchen das Saab Museum in Trollhättan. 1937 wurde in Trollhättan die Firma Svenska Aeroplan AB (Saab) gegründet, um Militärflugzeuge für Schweden zu bauen. 1947 wurde der erste Prototyp eines PKW vorgestellt: der **Saab 92001 („Ursaab“) **, stark von Aerodynamik und Flugzeugbau beeinflusst.

Am Eingang steht dieser legendäre Ursaab, das erste Saab-Fahrzeug von 1947 – rund, stromlinienförmig, mehr Flugzeug als Auto. Gleich daneben findet man Rallye-Ikonen wie den Saab 96 V4, mit dem Stig Blomqvist und Erik Carlsson Motorsportgeschichte schrieben. Die Sammlung des Museums umfasst etwa 70 Saab-Fahrzeuge, eine schöne Remineszenz an vergangene Tage der Automobilgeschichte.
Am späten Nachmittag erreichen wir Göteborg, Schwedens zweitgrößte Stadt (knapp 600.000 Einwohner). Budgetorientiert haben wir ein Hotel etwas außerhalb des Zentrum gebucht. Mit der etwas verwirrenden Straßenführung haben wir bei der Hotelanfahrt zu kämpfen. Die Verwirrung setzt sich fort, als wir später ins Zentrum fahren. Die ganze Stadt scheint eine Baustelle mit vielen Umleitungen zu sein. Bei einem Rundgang erhalten wir einen Eindruck der lebhaften Stadt. Es gibt viele alte Backsteingebäude mit schönen Fassaden.

Beispiel ist das Clarion Post Hotel. Elemente des ehemaligen Postgebäudes findet man im Restaurant Vår wieder, in dessen stylischer Atmosphäre wir sehr gut, aber mit sehr kleinen Portionen nordisch-japanisch Küche speisen. Insgesamt bietet Göteborg ein breites gastronomisches Angebot, was am heutigen Samstag auch gerne genutzt wird. Die maritime Seite Göteborgs bleibt uns verborgen. Rund um den modernen Bau des Opernhauses ist der Hafen hinter einem Bauzaun verborgen.
Sonntag, 14.09.2025 Göteborg - Schloss Tjolöholms - Varberg
Die heutige Weltuntergangsstimmung ist wenig einladend für eine weitere Stadtbesichtigung zu Fuß. Nach einer kurzen Besichtigung per Auto und einem Aufstieg zur alten Festung 'Skansen Kronan', wo der angepriesene schöne Ausblick heute auch eingeschränkt ist, fahren wir zur „World of Volvo", einer neuen Erlebniswelt, die im April 2024 eröffnet wurde. Der zweite Tag in Folge, der uns in die schwedische Automobilgeschichte entführt.

In einem modernen Gebäude mit viel Holz und großen Fensterfronten wird Volvos Automobilgeschichte überaus anschaulich präsentiert. Die ausgestellten Fahrzeuge sind in einem hervorragenden Zustand. Mit viel Interaktion und Informationen werden auch Themen wie Zukunft, Nachhaltigkeit, Technik und Sicherheit vermittelt. Wirklich eine Empfehlung!
Nach einem sehr kurzen Besuch des Feskekörkan (Fischmarkt - das Gebäude erinnert an eine Kirche) verlassen wir Göteborg. Eine Regenpause nutzen wir wagemutig für einen Besuch des Schloss Tjolöholms im Tudorstil.

Eine schöne, aber wieder einmal halb eingerüstete Architektur. Bei schönem Wetter würde der englische Park zu einem Bummel einladen. Stattdessen suchen wir im dazugehörigen Café im ehemaligen Stallungsgebäude Unterschlupf vor dem nächsten Regenschauer.
Unser heutiges Tagesziel ist Varberg an der schwedischen Westküste. Es ist eines der ältesten Seebäder Schwedens.

Sehr schön ist das Kallbadhuset (Kaltbadehaus): Ein historisches Holzbadhaus auf Stelzen im Meer – Saunieren & Baden (im Meer) das ganze Jahr. Außerdem gibt es eine imposante Festung aus dem 13. Jh. Varbergs Fästning beherbergt das kulturhistorische Museum. Highlight der Ausstellung ist eine mittelalterliche Moorleiche, die 1936 gefunden und sehr gut aufbereitet wurde.

Erfreulicherweise zeigt sich nachmittags die Sonne und wir können vom modernen Campingplatz, auf dem wir eine diesmal schöne und moderne Hütte gemietet haben, noch ein wenig die Schärenküste genießen. Abends gibt es in Varberg mal wieder indisches Essen.
Montag, 14.08.2025 Varberg - Lund
Nicht allzu weit ist es nach Lund. Diese Universitätsstadt ist sehr lebendig. Der Campus der Universität (gegründet 1666, eine der ältesten Nordeuropas) befindet sich in der charmanten mittelalterlichen Stadt. Man spürt hier richtig das studentische Flair, besonders in den Cafés und kleinen Buchläden.

Wahrzeichen der Stadt ist die romanische Domkyrkan (Kathedrale). Es gibt ein wunderschönes Mosaik über dem hölzernen Chorgestühl. Die Kirche ist mit einer sehr schönen astronomischen Uhr ausgestattet, eine technische Meisterleistung aus dem 14. Jh. mit der Anzeige von Mondphasen und Tierkreiszeichen. Das Figurenspiel, das zweimal täglich gezeigt wird, ist unbedeutend und dauert nur wenige Sekunden. Schön ist ebenfalls die mittelalterliche Krypta. An einer der Säulen ist die Sage des Riesen Finn dargestellt, der aufgrund einer verlorenen Wette zu Stein erstarrt sein soll.
In einer netten Weinbar speisen wir abends sehr gut und genießen zum Abschied dann doch mal wieder ein gutes Glas Wein.
Dienstag, 16.09.2025 Lund - Malmö - Dänemark - Fehmarn
Ein letzter Besuch in Schweden gilt der Stadt Malmö. Architektonisch wirklich sehr beeindruckend ist der Turning Torso, ein 190m hoher Wolkenkratzer im ehemaligen Werftgebiet.

Hier ist zudem ein lebenswertes Wohnviertel entstanden mit schöner Ostsee-Promenade. In der Ferne erspähen wir die 16 km lange Öresund-Brücke, die seit 2000 Schweden mit Dänemark verbindet.

Architektonisch erinnert uns Malmö etwas an Hamburg. Sehr nett ist die Altstadt mit schönen Fassaden sowie einigen Fachwerkhäusern. Die drittgrößte Stadt Schwedens ist sehr lebhaft und eine coole Universitätsstadt.
Über die Öresund-Brücke (Achtung: die Überfahrt kostet fast EUR 100!) verlassen wir (bei extremen Seitenwind) Schweden und fahren weiter nach Dänemark.
Skandinavien-Rundreise Teil 1: Norwegen
In Dänemark finden wir im kleinen Hafenstädtchen Køge ein ausgezeichnetes Fischrestaurant. Das Arken Restaurant ist selbst am heutigen Dienstag gut besucht, was die gute Qualität unterstreicht. In Rødby verlassen wir schließlich mit der Autofähre Skandinavien. Auf Fehmarn nächtigen wir in Puttgarden, vermutlich im häßlichsten Hotel der Insel direkt am Fähranleger.
Bei einer Runde per pedes an die Ostsee genießen wir aber dann noch schöne Impressionen im Naturschutzgebiet Grüner Brink.
Anschließend informieren wir uns über die Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark. Es handelt sich um einen 18 km langen gesenkten Tunnel („Absenktunnel“) unter der Ostsee, der sowohl Straße als auch Schiene zwischen Deutschland und Dänemark verbinden soll.
Mittwoch, 17.09.2025 Fehmarn - Grömitz - Hamburg
Im Ostseebad Grömitz legen wir eine Stippvisite ein. Detlef hat hier als Kind zweimal Urlaub gemacht.
In Hamburg-Finkenwerder besichtigen wir Airbus. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Toulouse (Frankreich) und Produktions- bzw. Entwicklungsstandorte in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Hamburg-Finkenwerder, wo die Endmontage und Auslieferung zahlreicher Flugzeugmodelle stattfinden.
Auf einer gut zweistündigen Führung werden wir mit dem Bus über das riesige Werksgelände gefahren und können in einige der riesigen Montagehallen blicken. Besonders interessant ist die Endmontagehalle der A320-Familie: Hier konnten wir den Prozess miterleben, bei dem Rumpf, Tragflächen und Leitwerke zu einem kompletten Flugzeug zusammengesetzt werden. Sehr beeindruckend!
In Hamburg übernachten wir im Homaris Strandhaus in Blankenese. Eine sehr schöne Lokation direkt an der Elbe mit Blick auf Finkenwerder. Abends treffen wir noch eine alte Freundin in der Hadley's Bar, sehr nett.
Donnerstag, 18.09.2025 Hamburg - Fulda - Bad Soden
Morgens spazieren wir am Falkensteiner Ufer am Elbstrand entlang. Obwohl wir einige Jahre in Hamburg gelebt haben, kannten wir nicht die Schiffswracks von Blankenese am Falkensteiner Ufer.

Insbesondere bei Ebbe ragen diese mystisch und bizarr aus dem Wasser und dienen als Wellenbrecher.
Einen letzten Zwischenstopp machen wir in Fulda. Der mächtige, barocke Dom St. Salvator prägt das Stadtbild.

Es gibt eine schöne historische Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern. Wir treffen hier Freunde, die in der Nähe von Fulda wohnen und gehen am Abend gemeinsam in ein gutes Steakhaus zum Abendessen. Nach der Übernachtung bei eben diesen Freunden brechen wir am nächsten Morgen dann auf zu unserer letzten Etappe zurück nach Emmendingen auf.
Fazit:
Das war unsere erste längere Reise durch Skandinavien. Norwegen, insbesondere die Westfjorde und die Lofoten haben uns am besten gefallen, sicher auch, weil wir das Glück hatten, dort meistens gutes Wetter zu haben. Das sind schon einmalige Landschaften. Die Menschen sind uns in beiden Ländern freundlich begegnet, gefühlt geht es gelassener zu als in Deutschland. Beide Länder sind im Alltag auch viel digitaler, in Norwegen hatten wir eher Probleme, unser Bargeld überhaupt loszuwerden, in Schweden hatten wir dann gleich gar nichts mehr umgetauscht. Das touristische Leben ist teuer, immerhin haben wir aber in der Nachsaison doch recht günstige Unterkünfte finden können. So konnten wir auch den Massentourismus meiden, über den sich selbst die Menschen auf den Lofoten bereits beschweren, auch wenn sie natürlich gut davon leben können.
Zu den für uns eingeschränkten Wandermöglichkeiten haben wir und bereits geäußert. Beide Länder sind vermutlich für Angler noch reizvoller als für uns, denn die schiere Anzahl an Seen und Flüssen ist schon beeindruckend, gerade in Norwegen scheint die Mehrheit der Bewohner mit Blick auf Wasser zu wohnen. Kulturell ist Skandinavien aber dann doch auch etwas weniger interessant, so viele herausragende historische Stätten gibt es dann doch nicht. Es leben ja auch nicht so viele Menschen dort, in ganz Norwegen etwa so viele wie in Berlin und Hamburg zusammen. Von den Städten haben uns Oslo und Malmö gut gefallen, die mittelgroßen Städte sind eher langweilig.
Gesehen haben wir sehr sehr viele Wohnmobilisten, die meisten kommen aus Deutschland. Auch wenn wir manchmal dachten, so ein Stellplatz direkt am See ist bestimmt nett, unsere Art des Reisens ist es nicht. Mit dem PKW ist man einfach schneller und flexibler unterwegs. Wir sind mit unserem Hybridfahrzeug unterwegs gewesen und erlebten hautnah, wie gut Norwegen die Elektroauto-Wende meistert (90 % aller neu zugelassenen Fahrzeuge sind E-Autos). Zwar sind wir nicht zwingend darauf angewiesen, regelmäßig zu laden, aber die Ladeinfrastruktur ist hervorragend. So nutzen wir hin und wieder die Gelegenheit, die Batterie aufzuladen, während wir Besichtigungen machen, damit die Parkgebühren zu sparen. Quartiere gab es überall, meistens auch zu annehmbaren Preisen. Man kann auch gut in den einfachen Hütten auf den Campingplätzen nächtigen, wenn man Bettwäsche dabei hat. Insofern hat sich unsere Entscheidung bezahlt gemacht, nicht per gemietetem Camper zu reisen.
