Mallorca - Mandelblüte

Wanderurlaub im Februar 2024

Mandelblüte

Dienstag, 13.02.2024 Palma

Der Wunsch nach einer Woche in wärmeren Gefilden führt uns nach Mallorca, einem der Ziele, die direkt vom EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg angeflogen werden. So fahren wir ganz gemütlich mit dem Auto zum Flughafen, wo wir im Voraus einen Parkplatz auf der französischen Seite gebucht haben.

Nach knapp zwei Stunden Flug landen wir auf Mallorca, nehmen den Mietwagen in Empfang und fahren nach Palma, wo wir im Herzen der Altstadt ein Appartement (Fil Suites) gemietet haben. Aufgrund einer Straßensperre in der Altstadt war die Anfahrt sowie das Einparken im engen Parkhaus nicht ganz stressfrei.

Wir beziehen das Appartement und drehen per pedes die erste Runde durch die Altstadt. Auf dem Rathausplatz Placa Cort lädt ein Bistro zum Verweilen ein. Hier stoßen wir mit einem Gläschen Wein auf unsere Zeit auf Mallorca an und bewundern den alten Olivenbaum, der in der Mitte des Platzes steht.

Abends genießen wir Tapas und einen leckeren mallorquinischen Rotwein in der Weinbar Lodivino.


Mittwoch, 14.02.2024 Westküste: Sant Elm - Andratx - Portals Vells

Bei strahlend blauem Himmel erkunden wir die Westküste der Insel. In dem beschaulichen Küstenort Sant Elm beginnt eine Wanderung durch schönen Kiefernwald. Später haben wir einen tollen Ausblick auf die Küstenlinie und die vorgelagerte unbewohnte Insel Sa Dragonera.

Insel_Sa_Dragonera

Einen besonders schönen Blick hat man vom Mirador Torre de Sant Elm. Auch die ersten Mandelblüten können wir bereits bewundern. Eine wunderschöne Wanderung.

Erfreulicherweise haben einige Restaurants in Sant Elm auch in der Nebensaison geöffnet. So speisen wir ganz passabel in der Gastrobar d‘Carmen. Anschließend genießen wir noch schöne Blicke von der Promenade. Über Treppen erreicht man die kleinen Strände und Buchten.

Für uns geht es weiter nach Andratx. Die Kirche Santa Maria ist leider geschlossen, so begnügen wir uns mit einem Blick über die Dächer des Ortes, der zur aktuellen Siesta etwas verschlafen wirkt.

Nachmittags ziehen Wolken auf und wir erreichen nach einer kurvigen Fahrt die Bucht Portals Vells,  die leider in einen Wolkennebel gehüllt ist.

Portals Vells Cova Mare de deu

Besonders stimmungsvoll ist die Cova Mare de Déu, die vom Parkplatz Platja Portals Vells über einen kurzen steinigen Pfad zu erreichen ist. In den Sandsteinklippen wurden urige Höhlen geformt, die zum Erkunden einladen.

Kathedrale von Palma

Nach einer Siesta gehen wir abends erneut in die Altstadt von Palma. In der Bar Espana genießen wir deliziöse Tapas & Pintxos mit einem mallorquinischen Wein. Für die 20 minütige Wartezeit (ohne Reservierung) werden wir mehr als belohnt.

Donnerstag, 15.02.2024 Nordküste:  Estellencs

Die Erkundung der Nordküste beginnen wir in Estellencs. Vorher genießen wir noch wundervolle Ausblicke auf die schroffe Küstenlinie. Besonders schön ist der Stopp am Mirador Ricard Roca.

Westküste

UNESCO Weltkulturerbe

Parallel zur Nord-Westküste erstreckt sich die Serra de Tramuntana, ein etwa 90 km langes, bis zu 1.443 m (Puig Major) hoch gelegenes Waldgebiet mit bizarren Felsformationen. Zum Meer hin bildet sie eine zerklüftete Steilküste und malerische kleine Buchten. Im Jahre 2011 wurde diese schöne Kulturlandschaft in die UNESCO Weltnaturerbeliste aufgenommen.

Das kleine Dorf Estellencs (knapp 300 Einwohner) liegt an der Steilküste des Tramuntana-Gebirges, fernab des Massentourismus, ein Hort der Ruhe und der Tradition und sehr beliebt bei Wanderern. Sehr schön ist es, die am Berg gelegenen Straßen ein wenig hochzusteigen und auf die Dächer herabzuschauen, im Hintergrund leuchtet das Meer.

Weitere schöne Ausblicke haben wir auf der Wanderung, die wir ab Banyabufar starten. Der Weg führt steil hinauf und lässt uns die Terrassenwirtschaft hautnah erkunden. Auch hier haben immer mal wieder tolle Meerblicke.

Terrassenwirtschaft

In Banyabufar genießen wir anschließend im Restaurant CA‘N Paco wunderbare Paella und trinken einen sehr passablen Wein aus dem Ort (Esclafit, Blanc 2022 80% Prensal, 20 % Sauvignon Blanc).

Anschließend fahren wir weiter nach Valldemossa. An unseren Besuch im November 2014 können wir uns nur schwach erinnern, was sicherlich auch daran liegt, dass das Wetter damals ziemlich schlecht war und man kaum Sicht hatte.

Valldemossa

Auf jeden Fall war der Ort weit weniger touristisch als heute, wo eigentlich nur vermarktet wird, dass Chopin hier einen Winter verbracht hat. Malerisch liegt der nett anzusehende Ort in der hügeligen Landschaft.

Zurück geht es nach Palma, wo wir erst einmal eine Siesta einlegen.

Abends schlendern wir in das lebendige La Llotja Viertel mit dem Ziel, die edle Cocktail-Bar Abaco aufzusuchen. Dieses besondere Erlebnis wollen wir uns nicht entgehen lassen. Durch eine unscheinbar wirkende Holztür betreten wir den Adelspalast aus dem 17. Jahrhundert. Im Inneren überraschen üppigste Blumen-und Obstarrangements. Prächtige Dekorationen mit gigantischen Gemälden und Statuen sorgen für ein einmaliges Erlebnis. Die Cocktails sind zwar nicht ganz billig, schmecken in dieser Atmosphäre und mit der Untermalung durch klassische Musik aber doppelt so gut. Nicht versäumen sollte man, auch einen Blick in die Räume der oberen Etagen zu werfen, die mit antikem Mobiliar, Spiegeln und Gemälden fast museumsreif anmuten.


Freitag, 16.02.2024 Palma - Castell de Bellver

Heute bummeln wir durch Palma. Einen kurzen Blick werfen wir in die Kirche Nuestra Senora del Socorro, die neben einem schönen Kirchturm im Inneren eine sehenswerte Kuppel in einer Seitenkapelle  Kapelle hat.

arabisches Bad

Ein kleines Highlight ist die Besichtigung des arabischen Bades aus dem 10. Jahrhundert. Zunächst betritt man einen kleinen idyllischen Garten. Eindrucksvoll ist das erhaltene Dampfbad. Die Gewölbedecke wird von 12 Säulen getragen und hat eine kreisrunde Deckenöffnung.

Das Monasterio de Santa Clara besuchen wir insbesondere aufgrund des berühmten Klostergebäcks, womit wir uns für den Nachmittag eindecken.

Sehr schön werden die Kathedrale und der nebenstehende Königspalast von der Sonne angestrahlt.

Palma Kathedrale

Am Museum Es Baluard Museu d‘Art Contemporani gefällt uns insbesondere die Architektur. Das Museum wurde als neues Gebäude innerhalb einer alten Befestigungsanlage der Renaissance-Stadtmauer errichtet. Von den Mauern hat man einen schönen Ausblick auf den Hafen, wo inzwischen zwei große Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen.

Vom Mühlen- und Fischerviertel Es Jonquet gibt es aktuell nicht viel zu sehen, da die davorliegende Promenade aktuell eine Baustelle ist. Die eher weniger gut erhaltenen Windmühlen wirken inmitten der Großstadthektik seltsam deplatziert.

Castell de Bellver
Castell de Bellver

Eine lebhafte Atmosphäre und leckere Tapas genießen wir in der Markthalle Santa Catalina und sind so für den Aufstieg zum Castell de Bellver gerüstet. Dieses gut erhaltene Kastell ist eine der wenigen runden Verteidigungsanlagen und sehr imposant.

Wieder zurück im Hotel machen wir erst einmal eine Siesta, bevor wir abends erneut eine Tapas-Bar aufsuchen.


Samstag, 17.02.2024 Palma

Vormittags ist es noch bewölkt. Wir besuchen die Markthalle Mercat de L’Olivar und genießen das bunte Treiben und das verführerisch präsentierte Angebot.

Anschließend fahren wir zum Joan Miro Museum. Im Neubau sind einige seiner (weniger bedeutenden) Werke zu sehen sowie zahlreiche Fotos und Informationen.

Joan Miro Museum

Durch den Garten, in dem einige seiner Skulpturen stehen, erreicht man Miró’s erste Werkstatt Son Boter, in der der Künstler seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte und die Wände als Skizzenblock benutzt hat. Auch die neuere Werkstatt Taller Sert ist zu besichtigen. Miro richtete sich mit 63 Jahren hier sein Atelier ein, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1983 lebte und arbeitete. Vor seinem Tod gründete er mit seiner Frau die Stiftung Fundació Pilar i Joan Miró. Durch die Stiftung spendeten sie das Haus, die Werkstätten und mehrere tausend Kunstwerke.

Zugegebenermaßen waren wir bislang keine überzeugten Fans von Miros Kunst und dies konnte der Museumsbesuch auch nicht ändern. Insbesondere haben wir bekanntere Werke vermisst, die nicht einmal als Kopien zu sehen waren. Um der Kunst Miros näher zu kommen, ist das Museum nicht geeignet.

Erfreulicherweise haben sich die Wolken am frühen Nachmittag verzogen. Den Sonnenschein genießen wir am Playa Ciudad Jardin. Im Restaurant El Peñon 1957 speisen wir eine leckere Paella mit Blick auf das Meer.

Sonntag, 18.02.2024 Südküste: Colònia de Sant Jordi - Cap de ses Calines - Llucmajor

Heute erkunden wir den Süden der Insel. Vom kleinen Küstenort Colònia de Sant Jordi genießen wir Karibikflair am Playa de Trenc.

Playa de trenc

Der Strand zählt zu einem der schönsten auf Mallorca. Türkisblau leuchtet das Wasser. Lediglich der dichte Teppich aus Seetang stört (u.a. aufgrund des Geruchs) das paradiesische Erlebnis.

Saline de trencIm Ort gibt es ebenfalls eine kleine Salinenanlage. Die Salzpyramiden erheben sich malerisch gegen den blauen Himmel.

Vom netten Städtchen Ses Salines geht es weiter zum Cap de ses Salines. Ein Leuchtturm markiert das Kap, die Südspitze Mallorcas. Wir erkunden ein wenig die felsige Küste.

Cap-de-ses-Salines
Cap-de-ses-Salines

Einen Eindruck der Mandelblüte (aktuell noch etwas verhalten) bekommen wir auf der Fahrt über Santanyi nach Concos bzw. Felantix, wo es einige Mandelplantagen gibt.

Einen kurvenreichen Abstecher machen wir zum Castell de Santueri. Leider ist dieses aktuell nicht zugänglich und der Landschaftsblick etwas eingeschränkt. Entschädigt werden wir dafür am Santuari de Sant Salvador, das majestätisch auf 509 m auf dem Serra de Llevant-Gebirge thront.

Castell-de-Santueri.jpg

Das Bergkloster ist zu Recht einbeliebtes Ausflugsziel und bietet zudem Übernachtungsmöglichkeiten in Klosterzellen an. Der 360° Panoramablick über die Insel ist grandios.

Weiter geht es nach Portocolom. Dieser kleine Küstenort ist vom Massentourismus verschont geblieben und strahlt einen angenehmen Charme aus.

Portocolom

Auf dem Rückweg legen wir noch einen letzten Stopp in Llucmajor ein. Im Restaurant Contrabando speisen wir ganz vorzüglich und genießen dazu einen leckeren regionalen Rotwein.

Montag, 20.02.2024 Sóller

Malerisch liegt der kleine Hafen von Sóller vor der zerklüfteten Kulisse des Tramuntana-Gebirges. Vom Port de Sóller starten wir unsere Wanderung, die uns zunächst zum Leuchtturm „Far de Cap Gros“ und später in Serpentinen in das Gebirge führt.

Port Soller

Belohnt werden wir mit tollen Ausblicken auf die kleine Bucht. Der steinige Weg führt durch alte Olivenhaine. Eine tolle Wanderung! Im charmanten Hafen flanieren wir anschließend die Promenade entlang und genießen bei einer kleinen Stärkung die Atmosphäre. Die Architektur ist hier noch nicht dem Massentourismus zum Opfer gefallen. Mit dem „Roten Blitz“ (kleiner Zug mit hölzernen Waggons) kommen dennoch viele Tagestouristen in diesen netten Ort. Dementsprechend gibt es ein umfangreiches gastronomischen Angebot.

Soller

Auch die Altstadt von Sóller ist ein beliebtes Ausflugsziel, die mit dem „Roten Blitz“ erreicht werden kann. Sehr schön ist der Plaça de la Constitució mit der Església Sant Bartomeu. In einer Konditorei kaufen die für hier typischen Ensaimada (ein süßes Schmalzgebäck - heißt übersetzt die eingeschmalzene) und verspeisen es auf einer Steinbank mit Blick auf die Kirchenfassade.

Die fruchtbare Region ist bekannt für ihre Zitrusfrüchte. Überall findet man kleine Orangen- und Zitronenhaine und das Angebot an Produkten daraus ist groß.

Im Bahnhofsgebäude befindet sich das Museum Sala Picasso y Sala Miro. Ohne Eintritt zu bezahlen können wir uns einige Bilder und Werke der beiden berühmten Künstler ansehen. Sehr interessant ist eine Ikonographie, die die Verwendung der Symbole in Miros Werken zeigt. Von Miro sind etwa 50 kleinere Werke ausgestellt, der Picasso-Raum widmet sich im wesentlichen seinen Keramiken.

Vorbei an zahlreichen Orangenhainen und einigen blühenden Mandelbäumen fahren wir zurück nach Palma.

Abends speisen wir zum Abschluss unserer schönen Woche auf Mallorca ganz ausgezeichnet im vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant 'La Bodeguilla', die auch eine ganz ausgezeichnete spanische Weinauswahl haben (Mauro 2021 aus der Weinregion Castilla y Leon).


Dienstag, 20.02.2024 Algaida - Pina - Santuari de Nostra Senyora de Cura - Llucmajor

Vor unserem Rückflug fahren wir noch in die Inselmitte. In der Nähe des kleinen Orts Algaida besuchen wir die Glasbläserei Gordiola.

Glasbläserei Gordiola

Seit 300 Jahren werden in der ältesten Glasbläserei Mallorcas kunstvolle Glaskreationen nach alter Handwerkstradition hergestellt. In den Werkshallen kann man den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen. Große Öfen werden befeuert um das Glas zu schmelzen. Aus dem flüssigen Werkstoff werden mithilfe routinierter Handgriffe die mundgeblasenen Kunstwerke geformt. In der oberen Etage befindet sich noch ein Museum. Ausgestellt werden Glasobjekte aus der ganzen Welt

Jardi de sa Font de Pina In Pina besichtigen wir den Jardi de sa Font de Pina, eine historische Brunnen- und Waschanlage. Hier wurde bis Ende der 60er Jahre von den Bewohnern die Wäsche gewaschen.
Noch heute sieht man sehr schön die alten steinernen Waschtröge.

Santuari-de-Nostra-Senyora-d-Cura

Noch einmal fahren wir viele Serpentinen, um das Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura (oder Kloster Randa) zu erreichen, das direkt auf der Spitze des Berges Randa liegt. Aktuell ist diese geschlossen. Leider ist es heute zu diesig, um wirklich einen tollen Ausblick zu haben.

Llucmajor

Noch einmal fahren wir nach Llucmajor. Die bedeutenste Sehenswürdigkeit des Ortes ist das Kloster Sant Bonaventura, das wir leider nur von Außen betrachten können. Am belebten Placa Espanya stärken wir uns, bevor wir zum Flughafen fahren.

 

Die Woche ist wieder einmal viel zu schnell vergangen. Mitte Februar konnten wir schon die Vorfreuden des herannahenden Frühlings mit der beginnenden Mandelblüte und bei Temperaturen um die 20° C genießen. Sehr gut hat uns die Altstadt von Palma mit ihren vielen kleinen verwinkelten Gassen und schönen Gebäuden sowie dem hervorragenden gastronomischen Angebot gefallen. Auf mehreren Wanderungen haben wir ausgiebig die schöne Natur mit wunderbaren Ausblicken genossen.