Hawaii / Polynesien: Oahu – Big Island - Kauai

Reiseeindrücke November 2006

Hawaii - Polynesische Inseln

Wie Neuseeland und Rapa Nui (Osterinseln) gehört die hawaiianische Inselgruppe zum großen Dreieck der Inseln im Pazifik, auch als Polynesien bekannt. Big Island ist die jüngste und größte der hawaiianischen Inseln. Hier landeten die ersten polynesischen Seefahrer aus dem Südpazifik und der britische Entdeckungsreisende Captain Cook.

Insgesamt gehören 137 Inseln mit einer Gesamtfläche von 16.649 km² zu Hawaii, die meisten davon sind jedoch nicht bewohnt. Die 8 größten Inseln sind (von West nach Ost) Kauai, Oahu, Molokaii, Lanai, Maui und Hawaii, die größte Insel, die auch Big Island genannt wird.

Die Inseln sind alle vulkanischen Ursprungs. Die Schildvulkane der Hawaii-Inseln sind die größten Vulkane der Welt. Der Mauna Kea liegt dabei mit 4201 m Höhe über dem Meer und einer Basis in 5000 m Wassertiefe, also insgesamt über 9000 m, an der Spitze. Es ist mit dieser absolut gemessenen Höhe der größte Berg der Welt. Der nur wenig niedrigere Mauna Loa ist nach seinem Volumen der massivste Vulkan der Erde. Sein Gewicht ist so groß, dass er die gesamte pazifische Platte meßbar deformiert.

Mittwoch, 8.11.2006 Reisetag: New York – Hawaii: Oahu

Oahu-Karte

Nachdem wir vier aufregende, aber auch anstrengende Tage in New York City verbracht haben, freuen wir uns nun auf zweieinhalb Wochen Hawaii. Nach einem zehnstündigen Flug und weiteren fünf Stunden Zeitverschiebung erreichen wir Honolulu auf Oahu (Ortszeit: 20:30 Uhr). Wir nehmen unser Gepäck entgegen und stellen fest, dass dieses am Flughafen in Newark offensichtlich längere Zeit im Regen stand und noch entsprechend nass ist. Später bemerken wir, dass ein Kofferschloss aufgebrochen wurde und eine Sicherheitsüberprüfungskarte hineingelegt wurde. Das lehrt uns, künftig unsere Koffer auf Flügen nicht mehr abzuschließen.

Mit einem Shuttle-Bus fahren wir zur Alamo-Station, die sich außerhalb des Flughafens befindet. Wir haben keine Ahnung, mit welchen Daten die Alamo-Mitarbeiter ihren Computer füttern müssen, es dauert jedoch unglaublich lange. Als wir endlich an der Reihe sind und unseren Gutschein vorlegen, geht es uns nicht viel anders. Auf die Frage, welche Fahrzeugkategorie wir haben möchten verweisen wir nur auf die vorliegende Buchung, die die Economy Class angibt. Weitere 38 $ für eine Tankfüllung und dubiose Versicherungen zu bezahlen lehnen wir ab, unser bereits im Voraus bezahlter Gutschein umfasst ausdrücklich einen gefüllten Tank. Nach einer gefühlten Ewigkeit werden uns die Fahrzeugschlüssel ausgehändigt. Unser erstes Alamo-Erlebnis ist entsprechend negativ.

In Kailua an der Südküste haben wir uns in das Bed & Breakfast „Pillows in paradise“ über das Internet eingemietet. Freundlich werden wir von Barbara, unserer Gastgeberin, begrüßt. Das Zimmer ist einfach ausgestattet, doch uns interessiert heute nur noch das Bett, in das wir todmüde hineinfallen.

 

Donnerstag, 9.11.2006 Oahu – Südküste, Waikiki Beach, Honolulu

Heute erkunden wir die Südküste Oahus. Der Kailua Beach Park, angeblich einer der schönsten Strände auf Oahu, ist nicht weit entfernt. Das erwähnte Postkartenmotiv erschließt sich uns auf den ersten Blick nicht.

Wir fahren weiter nach Lanikai Beach. Der Küstenstreifen ist fast komplett mit Villen bebaut, doch es gibt schmale Wege zum Strand, den wir jedoch vergeblich suchen. Stattdessen schützen Sandsäcke die abfallende Böschung vor den Häusern. Von Barbara erfahren wir später, dass nach schweren Stürmen im Vorjahr große Teile des Strandes weggespült wurden.

Dem Highway 72 folgen wir entlang der Küste in Richtung Honolulu. Am Aussichtspunkt der Halona blowhole area halten wir an. Die schwarze, schroffe Felsküste kontrastiert mit der weißen Wassergischt. Aus einem kleinen Blowhole spritzt ab und zu ein feiner Wasserstrahl. Die Spitzen der grünen Bergsilhouette landeinwärts werden von tief hängenden Wolken verdeckt.

Als nächstes halten wir am Hanauma Bay Nature Preserve. Vom Aussichtspunkt hat man einen sehr schönen Blick auf das Korallenriff im türkisblauen Wasser der Bucht.

Ein beliebter Platz für Schnorchler. Da bereits Massen an Touristen zum Strand hinunter pilgern, entschließen wir uns weiterzufahren.


Waikiki Beach

Weiter geht es zum legendären Waikiki Beach. Hässliche Hotelhochburgen rahmen den lächerlich schmalen Sandstreifen ein. Wer hier Urlaub macht, geht wohl eher einkaufen. Kein Platz an dem wir uns wohlfühlen.

Iolani Palast Honolulu, OahuIm historische Zentrum von Honolulu schauen wir uns den Iolani Palast von außen an, es ist der einzige Königspalast in den USA. Dem Palast gegenüber liegt das schöne Gebäude der Alilonai Hall, davor steht die imposante Statue von Kamehameha. Nach einer weiteren unspektakulären Runde durch Chinatown beenden wir unsere Honolulu-Besichtigung. Unser Fazit: Eine riesige Enttäuschung.

Für einen Aufstieg auf den Diamond Head ist es inzwischen leider schon zu heiß. Daher fahren wir zurück nach Kailua und verbringen den restlichen Nachmittag am Kailua Beach. Links des Kanals ist der Strand wesentlich breiter und lädt zu einem Strandspaziergang ein. Ein paar Wassersportler tummeln sich im Meer.

Für abends kaufen wir noch etwas im Supermarkt ein und verspeisen es am Pool unseres B & B. Es wird ein kurzer Abend - das Jetlag macht sich bemerkbar.

 

Freitag, 10.11.2006 Oahu: Ost- und Nordküste

Valley of the Temples / Oahu, HawaiiNoch vor Sonnenaufgang sind wir wieder auf den Beinen. Der Himmel hängt in dichten Wolken und es nieselt leicht. Wir fahren die so genannte Windward Coast entlang in Richtung Norden.

Als wir das Valley of the Temples erreichen, hat dieses offiziell noch gar nicht geöffnet, doch es gibt auch keine Absperrung. Wir fahren an Grasflächen vorbei, auf denen Grabsteine eingelassen sind, die von bunten Blumen geschmückt werden. Aus der Ferne sehen wir den „Temple of Equality Byodo-In“ an. Es ist eine Kopie des 950 Jahre alten Tempels in Kyoto und wurde 1968 hier eröffnet. Fast haben wir unsere Runde beendet, als wir freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen werden, dass wir uns auf Privatgelände befinden, das erst um 8:30 Uhr (in einer knappen Stunde) öffnet und dann überdies Eintritt kostet.

Der Küstenlinie weiter folgend haben wir noch ein paar schöne Blicke auf die raue Küstenlandschaft. Bei Kualoa ragt die kleine Mokolii Insel aus dem Wasser, die zu Recht den Spitznamen Chinaman’s Hat trägt.

Am Restaurant Crouching Lion in Kadawa versuchen wir selbige Felsformation an dahinter liegenden Felsen zu erkennen, was Detlef besser als Anke gelingt.

Sunset Beach, Oahu / HawaiiSelbst für die empfohlenen Shrimps von einem der Shrimp-Trucks in Kahuku sind wir noch zu früh dran (11 – 18:00 Uhr), abgesehen davon ist uns morgens auch noch nicht nach Seafood zumute.

Die schnellen Wetterveränderungen auf Hawaii sind immer wieder verblüffend. Sind wir gerade noch durch Nieselregen gefahren, so haben wir jetzt, als wir die Nordküste erreichen, strahlend blauen Himmel. Einladend liegt der Sunset Beach vor uns und lädt zum Verweilen ein. Ein paradiesischer, von Palmen eingerahmter Strand. Im weißen Sand sitzend beobachten wir die zahlreichen Surfer beim Wellenreiten.

Waimea Valley Audubon Center, Oahu / HawaiiSpäter fahren wir zur Waimea Bay und besuchen das Waimea Valley Audubon Center. Ein sehr schön angelegter botanischer Garten, mit über 5.000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt. Der 0,8 Meilen lange Hauptweg führt zu einem kleinen Wasserfall. Der Pool des Waihee Falls lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Die sehr gepflegte Anlage mit zahlreichen exotischen Pflanzen und einigen Vögel gefällt uns besonders gut.

Natürlich können wir die Nordküste nicht verlassen, ohne dass im Reiseführer angepriesene Shave Ice probiert zu haben, eine „Spezialität“ für die der Ort Hale’iwa bekannt ist. Vor den Eisgeschäften haben sich entsprechend lange Schlangen gebildet. Der Name „Shave Ice“ ist Programm. Zur Herstellung wird ein großer Eisblock „rasiert“, das geraspelte Eis wird mit einem Löffel zu einer dicken Kugel geformt. Um den ganzen Geschmack und ein farbenfrohes Aussehen zu verleihen wird anschließend das ganze mit verschiedenen Sirups übergossen. In Deutschland nennt man so etwas schlicht weg Wassereis und macht keinen solchen Hype darum. Unter Eisgenuss verstehen wir etwas anderes.

Durch das Landesinnere fahren wir zurück in Richtung Honolulu. Hier wird Plantagenwirtschaft betrieben und zum Beispiel Papayas, Bananen und Gemüse angebaut. Kurz vor Wahiwa kommen wir an der Dole Plantage vorbei. Ein riesiger Parkplatz, der mit Bussen und Pkw gut gefüllt ist, deutet auf die Attraktion hin - den größten Irrgarten der Welt, der 2001 ins Guinness BMakiki Valley Oahu / Hawaiiuch der Rekorde kam. Uns schreckt der Massenandrang ab.

Stattdessen fahren wir zum oberhalb von Honolulu gelegenen Makiki Valley und laufen den etwa 4 km langen Makiki Valley Loop Trail. Ein verwunschener Pfad führt durch den tropischen Wald. Baumwurzeln bieten eine Art natürliche Treppe und führen uns unerwartet hoch auf den Hügel hinauf.

Eine sehr schöne, aber auch etwas anstrengende Wanderung, für die wir ein eineinhalb Stunden brauchen. Auf dem letzten Stück können wir einen Blick auf die in der Ferne liegende Skyline von Honolulu werfen. Es dämmert bereits als wir das Auto wieder erreichen.

Nach einem kurzen Frischmach-Stopp fahren wir zu Lucy’s Grill & Bar in der Anlike Street in Kailua. Wir können der Reiseführerempfehlung folgen, das Essen ist ausgezeichnet.

 

Samstag, 11.11.2006 Reisetag: Oahu - Big Island

Big Island

Heute fliegen wir bereits weiter nach Big Island. Doch bis zum Abflug bleibt noch etwas Zeit, die wir am Kailua Beach verbringen. Am Wochenende herrscht hier bereits früh morgens reges Treiben.

Einige Jogger sind unterwegs und auch die ersten Wassersportler sind zu sichten. Der Himmel bietet erneut ein turbulentes Schauspiel. Über uns ist der Himmel blau, doch über der grünen Bergsilhouette im Hintergrund hängen dunkle Wolken, die später zu uns herüberziehen.

Als wir zum Flughafen fahren regnet es. Erfreulicherweise geht die Mietwagenrückgabe bei Alamo schnell vonstatten.

Auf dem Flug haben wir einen schönen Ausblick auf Molokai, Lanaii und Maui und können einen Blick in den Haleakala Vulkan werfen, der uns auf unserer Maui Reise vor sieben Jahren begeistert hat.

 

zurueck

Beim Anflug auf Big Island ragt der 4.205m hohe Mauna Kea, über die Wolkendecke hinaus. Es ist des höchste Vulkan und, wenn man ihn vom Meeresboden aus misst, sogar der höchste Berg der Erde. Auf Big Island gibt es drei aktive Vulkane: Hualalei, Mauna Loa und Kilauea - zwei der weltweit aktivsten Vulkane.

In der Hauptstadt Hilo gelandet nehmen wir den Mietwagen wieder bei Alamo in Empfang, was diesmal problemlos vonstatten geht. Anschließend fahren wir den Highway 11 in Richtung Hawaii Volcanoes Nationalpark. Nach etwa 25 Meilen erreichen wir Volcano Village, wo wir uns ins Country Goose House B&B (www.countrygoose.com) für vier Nächte eingemietet haben. Mit unserer Wahl sind wir sehr zufrieden.

Nachdem Anke ihre Erkältung bereits überwunden hat, meldet sich bei Detlef mit Fieber nun leider ebenfalls selbige an. Entsprechend verbringen wir den Nachmittag damit, kalte Wadenwickel zu machen und zu relaxen. Erfreulicherweise ist das B&B-Zimmer mit einem DVD-Player und einigen Filmen ausgestattet, so dass wir uns den Abend mit einem Film verkürzen. Im Volcano Village kauft Anke noch etwas zum Essen ein, die Auswahl ist hier allerdings nicht besonders groß. zurueck

 

Sonntag, 12.11.2006 Big Island: Hawaii Volcanoes Nationalpark

UNESCO WeltkulturerbeDetlef geht es etwas besser, er fühlt sich aber immer noch ziemlich schlapp. Nachdem wir mit einem üppigen „homemade“ Frühstück versorgt wurden fahren wir zum nur wenige Meilen entfernten Hawaii Volcanoes Nationalpark. Seit 1916 Nationalpark, wurde dieser 1989 von der UNESCO zum Internationalen Biosphärenreservat und 1987 zum Weltkulturerbe erklärt.

Kilauea Kraters - Big Island HawaiiAm Parkeingang bezahlen wir die 10 $ Eintritt, die für sieben Tage gelten. Anschließend drehen wir die 18 km lange Runde auf dem Crater Rim Drive, der den Gipfel des Kilauea Kraters umrundet. Ein schöner erster Einblick in die Vulkanlandschaft. Es gibt einige Aussichtspunkte mit Blick in den Krater des jüngsten und aktivsten Vulkans. Die Straße führt zunächst durch dichten Regenwald, der sattgrün leuchtet, als die ersten Sonnenstrahlen die morgendliche Wolkendecke durchbrechen. Entlang des Rim Drive starten einige Wanderwege, die beispielsweise in den Krater hinein führen.

Kilauea Kraters - Big Island HawaiiSpäter fahren wir an kargen Lavafeldern vorbei, Schilder markieren, aus welchem Jahr der jeweilige Lavafluss stammt - der letzte fand hier 1982 statt. Aus der schwarzen Gerölllandschaft leuchten kleine grüne Pflanzen hervor. Die teilweise dampfenden Lavafelder erinnern uns an die Vulkanregion Rotorua in Neuseeland. Der aus den Öffnungen aufsteigende Dampf stammt von Regenwasser, das einsickert, von den heißen Felsen aufgeheizt und als Dampf wieder ausgestoßen wird.

Vom Halemaumau-Aussichtspunkt blickt man in den gleichnamigen Krater und sieht die so genannten Sulphur Banks, von Gelb bis Orange farbenfroh leuchtende Schwefelablagerungen. Für uns unvorstellbar, dass hier einst ein kochender Lavasee zu sehen war, der beispielsweise Mark Twain sehr beeindruckt hat. 1924 löste steigendes Grundwasser eine Serie explosiver Eruptionen aus. Tagelang regnete es Felsen und Schlamm. Der Krater verdoppelte seine Größe (heute etwa 100 m tief und 1.000 m weit), die Lava-Aktivität stoppte und er verkrustete.

1982 fand der letzte Ausbruch statt. Dank ständiger Beobachtung der Vulkanaktivität konnte dieser rechtzeitig erkannt werden. Der Park wurde geschlossen und die im Krater befindlichen Wanderer evakuiert, so dass niemand zu Schaden kam.

Im Jaggar Museum ist zu sehen, wie Seismographen die Erdbewegungen aufzeichnen. Unvorstellbar, dass es laut Reiseführer 1.200 messbare Erdbewegungen (Erdbeben) allein auf Big Island pro Woche geben soll. Hier kann man auch die Aufzeichnungen des relativ schweren Erdbebens von Anfang Oktober sehen.

Im Kilauea Visitor Center sehen wir uns einen 20 minütigen Film über den Kilauea Vulkan an, der hier stündlich gezeigt wird. Nach einem kleinen Snack im Volcano Village legen wir erst einmal eine ausgiebige Siesta ein, um unsere noch nicht wieder hergestellten Kräfte zu schonen.

Chain of Craters Road - Grün in der Lavawüste, Big Island, HawaiiNachmittags fahren wir erneut in den Nationalpark und folgen der Chain of Craters Road, die an die Küste führt.

Erneut fahren wir an Lavafeldern vorbei, die teilweise karg wie eine Mondlandschaft sind, zum Teil aber auch schon wieder dicht mit Farn und anderen Pflanzen bewachsen sind. Über uns hängen dunkle Wolken und es beginnt zu regnen. Doch als wir uns der Küste nähern haben wir blauen Himmel und Sonnenschein.

Den kurzen Weg zu einigen Felsmalerereien lassen wir aus. Felsbögen an der Küste, Big Island, Hawaii

Stattdessen fahren wir an die Küste und beobachten, wie sich die Wellen an den rauen, schwarzen Lavafelsen brechen.

Es haben sich einige Felsbögen gebildet. In der Ferne sehen wir weiße Wasserdampfwolken aufsteigen, ein klares Indiz für ins Meer fließende Lava. Und tatsächlich, als wir uns nähern können wir beobachten, wie ab und an etwas Rotes aufblitzt. Nach etwa 30 km endet die Chain of Craters Road, die früher an der Küste entlang nach Puna führte. Ein Lavafluss hat 1988 über neun Meilen Straße mit Lava überzogen.

Natürlich sind wir nicht die einzigen, die heute Abend rote Lava sehen möchten. Parkmöglichkeiten gibt es nur an der Straße, entsprechend weit zurück stellen wir unser Auto ab. Bewaffnet mit einer Taschenlampe – ein absolutes Muss – stapfen wir über die Lavakruste zu einer Art natürlichen Aussichtsplattform.

Rote Lave fliesst am Ende der Chain of Craters Road ins Meer, Big Island, HawaiiLangsam dämmert es. Aus etwa 2 km Entfernung können wir beobachten, wie sich die Dampfwolken, die nun nicht mehr vom Sonnenlicht reflektiert werden, immer stärker rosa färben und stellenweise sieht man ein Feuer aus roter Lava herausblitzen. Auf den Felsen sitzend beobachten wir das Naturschauspiel, das, je dunkler es wird, zunehmend auch faszinierender wird. Inzwischen sieht man nur noch rote Feuermassen, die ins Meer fließen und sofort verglühen. Ein tolles Spektakel wird uns geboten. Es ist ein mondloser Abend, über uns leuchten Millionen von Sternen, die nur bei dieser absoluten Dunkelheit in der Vielzahl überhaupt zu sehen sind.

Wie schwierig es ist, den Weg im Licht der Taschenlampe zu finden, merken wir auf dem kurzen Weg zurück zur Straße. Wie Glühwürmchen leuchten die Taschenlampen der Wanderer, die den Weg näher heran an den Lavafluss wagen. Uns war das Kraxeln über das Lavagestein in der Dunkelheit (für die Tour braucht man ca. zwei bis drei Stunden) zu anstrengend.

Im B&B verspeisen wir unser aus Kräcker, Käse und Rotwein bestehendes Abendbrot. Es gelingt uns, eine Folge von „Desperate Housewifes“ zu finden, eine amerikanische Serie, die es inzwischen auch in Deutschland gibt und die wir - obwohl wir ansonsten nicht auf Serien stehen – mit viel Amüsement gucken. Die Darsteller kennen wir weitestgehend, allerdings sind sie hier schon ein oder zwei Jahre älter.

 

Montag, 13.11.2006 Big Island: Hilo – Rainbow Falls – Akaka Falls State Park

Hilo - Historische Altstadt, Big Island, HawaiiDer Himmel hängt einmal wieder in tiefen dunklen Wolken und es regnet. Doch Joan, unsere B&B-Gastgeberin, macht uns Mut, als sie uns ihr viel zu üppiges Frühstück kredenzt. In Hilo, wo wir heute hinfahren möchten, ist es meistens schön, obwohl es rund um den Vulkan regnet. Und tatsächlich, als wir einige Meilen vor Hilo sind, reißt der Himmel auf.

Von der im Reiseführer als charmant beschriebenen Kleinstadt sind wir schnell ab. Die historischen Altstadt-Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert haben längst nicht den im Reiseführer beschriebenen gut restaurierten Status erreicht. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass es hier ein Pacific-Tsunami Museum gibt, was wir jedoch nicht besichtigen.

Wir folgen der Küstenlinie in Richtung Norden und fahren zu den kurz hinter Hilo gelegenen Rainbow Falls. Der Wasserfall als solches ist nichts Besonderes, imposant ist allerdings ein massiver Banyan-Baum, dessen Krone so dicht ist, dass kein Sonnenlicht durchkommt.

Akaka Falls State Park, Big Island, HawaiiAuf dem Highway 19 Richtung Norden beginnt kurz hinter dem 7-Meilenmarker der Pepe’ekeo 4-Mile Scenic Drive. Eine wunderschöne, sehr empfehlenswerte Strecke, die durch sattgrünen tropischen Regenwald verläuft und später wieder auf den H19 zurückgeführt wird.

Unser nächstes Ziel ist der Akaka Falls State Park. Ein kurzer Rundweg führt zunächst zu den weniger spektakulären Kahuma Falls und dann zu den über 130 m hohen Akaka Falls. Ein tolles Naturschauspiel. Rechts und links des Weges kommen wir an großen Bambushainen, massiven Philodendrons, Bananenbäumen und vielen anderen tropischen Pflanzen vorbei und entdecken immer wieder wunderschöne Blüten.

In Honomu, einer alten „sugar town“ (früher wurde in der Gegend viel Zuckerrohr angebaut) fallen uns einige schöne alten Fassaden von Holzhäuser auf und laden uns zu einer kleinen Rast in einer Bäckerei ein.

Nachdem wir in Hilo noch ein paar Lebensmittel eingekauft haben, fahren wir wieder zurück zum B&B. Detlef hat seine Kräfte leider etwas überschätzt und beginnt nun wieder zu fiebern, so dass wir uns für den verbleibenden Tag relaxen verordnen.

 

 

Dienstag, 14.11.2006 Big Island

Detlef geht es nach einer ziemlich schlaflosen Nacht nicht besser, so dass Anke allein ein weiteres Mal in den Nationalpark fährt. Erstes Ziel ist die Thurston Lava Tube, die über einen kurzen Rundweg durch dichten Regenwald zu erreichen ist. Die natürlich entstandene Röhre wirkt wie ein Tunnel und ist breit genug, dass ein Zug hindurch passen würde. Von der Decke tropft es durch das poröse Lavagestein und einige Wurzeln hängen haltlos herab. Am Ende der beleuchteten Röhre kann man entweder den Rundweg beenden, oder das Endstück der Röhre erkunden. Hierfür ist eine Taschenlampe ein absolutes Muss! Anke hat Glück und kann sich einem ebenfalls mit Taschenlampen ausgestatteten Paar aus Florida anschließen. Eine spannende Tour führt etwa 100 m tief in die Höhle hinein. Ohne das Licht der Taschenlampe herrscht absolute Finsternis. Das Ende der Röhre ist so flach, dass man nicht mehr aufrecht stehen kann. Ein tolles Erlebnis.

Tiefe Wolken hängen über dem Krater, nicht gerade einladend, um den vier Meilen langen Kilauea Iki Trail zu gehen. Von der Aussichtsplattform ist nur mit Mühe der verkrustete Kraterboden zu erkennen.

Anke entschließt sich, noch einmal den Crater Rim Drive, zur Abwechslung in entgegen gesetzter Richtung, zu fahren und hofft darauf, dass sich die Wolken wieder etwa verziehen. Erst jetzt wird klar, was für ein Glück mit dem Wetter wir auf unserer ersten Runde vor zwei Tagen hatten. Von den meisten Aussichtspunkten ist heute nur schwer etwas zu erkennen.

Kileau Iki Trail, Hawaii Volcanoes Nationalpark, Big IslanDie Rechnung scheint aufzugehen. Als sie erneut am Thurston-Lava-Tube-Parkplatz ankommt, haben sichKileau Iki Trail, Hawaii Volcanoes Nationalpark, Big Islan die Wolken größtenteils verzogen und es kommt ab und an die Sonne zum Vorschein. Der Kilauea Iki Trail führt zunächst durch dichten Regenwald und bietet von einigen Aussichtspunkten schöne Blicke in den Krater. Erst auf der dem Parkplatz gegenüber liegenden Seite beginnt der Abstieg. Es ist ein aufregendes Gefühl, über die harte Lavakruste zu laufen. Überall gibt es Risse und Öffnungen, die zum Teil einige Meter in die Tiefe blicken lassen. Aus den Öffnungen dampft es und aus einigen Ritzen lugen kleine Pflanzen hervor. Das Farbenspiel reicht von Tiefschwarz, über vielschichtige Rotschattierungen bis hin zum leuchtenden Gelb und Weiß der kleinen Miniaturkrater. Eine wunderschöne Wanderung, die leider im Nieselregen endet.

Detlef geht es nachmittags leider immer noch nicht besser. Es ist wirklich schade, denn wir hatten uns so auf die gemeinsamen Wanderungen durch die Vulkanlandschaft gefreut.

 

Mittwoch, 15.11.2006 Big Island: Südküste – Kona Coast

Leider müssen wir die Vulkangegend heute schon wieder verlassen, was uns nicht nur angesichts des strahlend blauen Himmels schwer fällt. Detlefs Kräfte sind leider noch nicht zurückgekehrt.

Punakin Beach Park, Big Island / HawaiiMit dem Ziel Kona Küste fahren wir die Südküste entlang. Am schwarzen Sandstrand des Punakin Beach Park legen wir einen Stopp ein. Eine sehr schöne von Palmen umgebene Badebucht. Mit Glück kann man hier Schildkröten bei einem Sonnenbad am Strand beobachten, aber offensichtlich erst am Nachmittag.

Als wir den kleinen 1.000 Einwohner zählenden Ort Naalehu durchfahren, fallen uns eigentlich nur die vielen kleinen Kirchen auf. Wie zählen sechs, womit wir mit dem Reiseführer übereinstimmen.

Einige Meilen weiter führt eine Straße nach Ka Lae, dem südlichsten Punkt der USA, den wir jedoch nicht ansteuern.

Bevor wir uns Quartier in Holualoa / North Kona erreichen, fahren wir noch durch einige unscheinbare Orte, die sich irgendwie alle sehr ähneln.

Das Hale Hualalai B&B liegt am Mamalahoa Highway, der oberhalb der Küste entlangführt. Vom Balkon unseres Zimmers haben wir einen wunderschönen Ausblick auf die Kona Küste. Ideal, um hier den Nachmittag zu verbringen. Abends fährt Anke noch für ein paar Einkäufe nach Kailua in ein typisch amerikanisches Einkaufszentrum wo Wal Mart, Longs Drugs, Borders, Starbucks, etc. natürlich nicht fehlen.

 

Donnerstag, 16.11.2006 Big Island: Westküste - Nordküste

Detlef geht es erfreulicherweise wieder besser. Nach dem Frühstück, das wir gemeinsam mit einem deutschen Paar einnehmen, welches seit 14 Jahren den November auf einer der hawaiianischen Inseln verbringt und eine Menge Tipps auf Lager hat, erkunden wir die Küste. Die sonnige Westküste ist bei Wassersportlern sehr beliebt und entsprechend touristisch.

Waikoloa Resort - Petroglyphs, Big Island / HawaiiAn der South Kohala Küste liegt das Waikoloa Resort. Wir sind allerdings weniger an der Hotelanlage und den dazu gehörten Golfplätzen interessiert, sondern an alten Felsenzeichnungen. Was wir zu sehen bekommen ist allerdings enttäuschend. Zum einen haben respektlose Touristen hier ihre eigenen Spuren hinterlassen und Unfug in das Lavagestein geritzt. Zum anderen sind die historischen Felszeichnungen nicht besonders hochwertig und wurden auch nicht tiefgründig erforscht.

Einige der schönsten Strände, so auch der Mauna Kea Beach, sind nur über die Hotelanlagen zu erreichen, was grundsätzlich möglich ist. Der Haken ist, dass es an diesem speziellen Strand nur 30 Parkplätze für Nicht-Hotelgäste gibt, die am späten Vormittag schon alle besetzt sind.

Hapuna Beach State Park, Big Island / HawaiiGanz in der Nähe liegt der Hapuna Beach State Park, wo wir noch ein sonniges Plätzchen finden. Eine sehr schöne Strandbucht, deren weißer Sand von Palmen und schwarzem Lavagestein eingerahmt wird und das Wasser türkisblau leuchten lässt. Ob es wirklich verdient ist, diesen Strand zu den weltweit schönsten zu zählen, lassen wir mal dahingestellt sein.

Später erkunden wir die North Kohala Küste. Das Wetter mit fast wolkenlosen blauen Himmel könnte nicht besser sein. Die bergige Silhoutte von Maui ragt in der Ferne aus dem Meer heraus.

Leider gelingt es uns nicht, zum historischen Mookini Heiau (Wohnanlage der Ureinwohner) zu gelangen. Die im Reiseführer beschriebenen Gatter sind verschlossen und als Privatbesitz gekennzeichnet und die zweite Zufahrt über den Upolu Flughafen endet in einer matschigen Pfütze. Lustig ist es allerdings zu beobachten, wie Kühe mit einem Quad-Bike auf ihre Weide getrieben werden.

In Kapaau legen wir einen Fotostopp ein, um die bunte Statue des Königs Kamehameha the Great zu fotografieren. Auch der nächste Ort, Makapala, sieht nicht viel anders aus. Die Orte, die früher vom Zuckerrohranbau gelebt haben, versuchen sich nun mit Kunstgalerien über Wasser zu halten. Ähnlich ist es in Hawi, wo wir einen Eisstopp einlegen.

Polulo Valley, Bis Island / HawaiiDer Highway 270 endet abrupt am Polulo Valley. Zwar hat das Erdbeben vor ein paar Wochen hier Schäden hinterlassen und den Wanderweg zur einladenden Strandbucht unpassierbar gemacht, aber die Straße wurde hier einfach nicht weiter gebaut. Ein schöner Ausblick in das grüne Tal und auf die schöne, schroffe Küstenlinie wird uns hier geboten.

Vulkanlandschaft vom Highway 250, Bis Island / HawaiiÜber den Highway 250, der in Hawi beginnt, fahren wir durch die Berge zurück. Eine fantastische Fahrt durch die wunderschöne hügelige Landschaft. Die grünen Hügel der Vulkanlandschaft erinnern uns stark an die Auvergne in Frankreich. Die Gipfel des Mouna Kea und des Mouna Loa sind zeitweise wolkenfrei, doch das ändert sich rasant schnell. Es dauert nicht lange und dunkle Wolken ziehen auf.

Waimea, mit 7.000 Einwohnern eine etwas größere Stadt, passieren wir nur, um auf den Highway 190 zu gelangen. Die Straße wurde an vielen Stellen durch das bereits erwähnte Erdbeben beschädigt, so dass es viele kleine Baustellen gibt.

Als wir unser Quartier wieder erreichen dämmert es bereits und, wer hätte es gedacht, es regnet.

 

Freitag, 17.11.2006 Big Island: Waipio Valley – Kona Coast

Waipio Valley, Big Island / HawaiiErneut fahren wir in den Norden der Insel, diesmal ins Waipio Valley. Dort angekommen haben wir von der Aussichtsplattform einen tollen Blick auf die schroffe Küstenlinie und einen schönen schwarzen Sandstrand. Eine steile, kurvige Straße führt hinab ins Tal, mit einer Steigung von 25 Prozent ist sie nur mit Allradfahrzeugen befahrbar oder zu erlaufen. Da wir Detlefs gerade erst zurückgekehrten Kräfte mit dem anstrengen Aufstieg, auf dem über 300 Höhenmeter zu überwinden sind, nicht überfordern wollen, buchen wir im Besucherzentrum eine 4x4-Tour, die auch direkt startet. Wir haben Glück, die Tour wird von einem älteren Hawaiianer – ein echtes Original polynesischer Abstammung – nur für uns durchgeführt. Der Guide ist sehr stolz auf seine Abstammung und kann seine familiären Wurzeln über 70 Generationen zurückverfolgen.

Auf der Fahrt erfahren wir eine Menge über die vielfältigen Pflanzen und Bäume, die hier wachsen und aus aller Welt stammen. 90 Prozent sind nicht originär hier beheimatet, sondern wurden von Vögel als Samen mitgebracht oder von Siedlern zur Aufzucht importiert. Jede Pflanzenart hat ihre eigene Geschichte und wurde von den Urvölkern vielseitig, z.B. zum Bootsbau, als MWaipio Valley, Big Island / Hawaiiedizin oder zur Produktion von Stoffen (aus Blättern) genutzt. Hätten wir uns alle Informationen merken können, wären wir bestimmt in der Lage, in diesem Urwald – wo natürlich auch Papayas, Mangos, Avocados, Maccademia Nüsse und vieles mehr an uns bekannten essbaren Pflanzen wachsen – zu überleben. Sehr schön sind die vielen farbenfrohen Blüten. Unser Tourguide gibt uns ein paar rote Blüten, von denen er das Knospengrün entfernt und lässt uns den Blütennektar aussagen. Süß und sehr lecker!

Unten im Tal angekommen durchqueren wir einigemale ein kiesiges Flussbett, ein Abenteuer, vor dem wir trotz unserer Namibia 4x4-Erfahrung und eines 4x4-Trainings in der Lausitz noch immer großen Respekt haben. Von den grünen Hügelhängen stürzen einige Wasserfälle ins Tal. Zurzeit sind allerdings nur wenige Rinnsale zu erkennen, die Furchen in den Hängen deuten jedoch darauf hin, welche Wassermassen hier herabfließen können.

Das Waipio Tal war früher stark besiedelt. Nach zwei Tsunamis leben in dieser grünen Oase jetzt nur noch etwa 40 Menschen. Ein paar Wildpferde streunen herum und begrüßen uns, sind aber zu scheu, um sich anfassen zu lassen. Wer das Tal weder zu Fuß noch per Allradfahrzeug erkunden will, kann dies auch auf dem Rücken eines Pferdes (ebenfalls im Besucherzentrum zu buchen) tun.

Auch wenn wir nicht zum Strand kommen -dieser ist nur zu Fuß zu erreichen- hat uns die Tour gut gefallen. Wir haben eine Menge über die Natur erfahren und nehmen hoffentlich auch etwas von der Lebensphilosophie des Reiseführers mit auf den Weg. Auf der Rückfahrt können wir die Wanderer beobachten, die sich mit dem Aufstieg abmühen. Die Strecke ist zwar nur eine Meile lang, aber der steile Anstieg ist tückisch. Wir sind froh über unsere Entscheidung.

Zurück in Waimea essen wir erst einmal in einem kleinen Cafe frisch zubereitete Wraps. Anschließend fahren wir den Highway 19 an der Küste entlang zurück an die Kona Küste.

Riesenschildkröte am Kiholo Beach, Big Island / HawaiiKurz hinter dem 81 Mile-Marker parken wie im Reiseführer beschrieben bereits einige Fahrzeuge. Wir gesellen uns dazu und folgen dem 20-minütigen Weg zur Kiholo Bucht. Endlich wissen wir, wie ein „Salt & Pepper“ Strand aussieht. Abgesehen von ein paar Hütten und einigen Privatgrundstücken in der Ferne ist es hier sehr einsam und einladend, um am Strand entlangzulaufen. Wir können unser Glück kaum fassen, als wir hierbei eine große grüne Meeresschildkröte in der Sonne liegen sehen. Von dem Anblick dieses Tieres sind wir fasziniert. Bei näherem Hinsehen erblicken wir weitere kleinere Schildkröten, die sich in den seichten Wellen am Ufer tummeln. Ab und zu sehen wir eine Flosse oder ein Kopf taucht zum Luftschnappen auf. Das Schauspiel beobachten wir eine Weile, haben aber nicht das Glück, eine Schildkröte an Land krabbeln zu sehen.

Yachthafen Kailua Bucht, Big Island / HawaiiWieder auf dem Highway geraten wir an der Kailua Bucht in den wohl üblichen Stau, der sich hier gegen siebzehn Uhr bildet. Für uns hält sich dieser jedoch in Grenzen, da wir bald darauf zum Honokohau Yachthafen abbiegen. Hier liegen viele Boote unterschiedlicher Größen und Ausstattungen vor Anker. Besonders angesagt ist hier offensichtlich das Hochseeangeln. Wir fahren rechts am Hafen vorbei und kommen zur Küste, eine weiteres kleines Naturreservat. Zum kleinen Strand sind es nur etwa 100m. Im flachen Wasser gibt es einige Lavabänke, auf denen sich Meerschildkröten tummeln. Auf Lavafelsen sitzend beobachten wir, wie die Sonne langsam untergeht.

Abends fahren wir zum Essen nach Kailua Kona. Über das quirlige Leben an der Strandstraße wundern wir uns ein wenig, bislang haben wir von der auf Massentourismus ausgerichteten Seite noch nicht viel mitbekommen. An der nicht vorhandenen Strandpromenade leuchten und blinken überall Leuchtreklamen und es gibt zahlreiche Restaurants mit Meerblick. Im trendigen Huggo’s, das direkt an der Bucht liegt, fragen wir nach einem freien Tisch. Die Wartezeit beträgt mehr als eine Stunde, die wir damit verbringen, an der Straße entlang zu gehen. Eine Promenade gibt es nicht. Die Straße führt direkt am felsigen Ufer entlang, dahinter sind die Gebäude. Restaurants, Hotels und Shops reihen sich aneinander. Nicht unser Ding!

Das Huggo’s ist eins der wenigen Restaurants, die direkt am Wasser sind. Von unserem Tisch blicken wir auf das felsige Ufer. Das Essen ist trotz der touristischen Umgebung ausgezeichnet, ein gelungener Abschiedsabend für Big Island.

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Samstag, 18.11.2006 Kauai: Südküste

Kauai Karte

Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Unser Gastgeber Lonn bereitet uns wunschgemäß noch ein exzellentes Frenchtoast-Frühstück (er ist gelernter Koch). Das Haus mit sehr gut durchdachten und durchaus luxuriösen Suiten hat er selber gebaut (Hale Hualalai B&B - sehr zu empfehlen).

Die Mietwagenrückgabe verläuft problemlos und die beiden Flüge sind, vielleicht auch wegen der freien Sitzplatzwahl, ein bisschen wie Busfahren. Es gibt keinen Direktflug nach Kauai, auf Oahu müssen wir umsteigen. Doch alles verläuft überplanmäßig, so dass wir bereits um 13.30 Uhr bei Alamo unseren neuen Mietwagen in Empfang nehmen wollen. Erstaunlicherweise bekommen wir keinen Wagen direkt zugeteilt, sondern sollen uns aus dem vermeintlichen Pool unserer Fahrzeugkategorie einen Wagen aussuchen. Allerdings ist zunächst kein Wagen vorhanden, aber immerhin bekommen wir den ersten halbsauberen Wagen, der auf den Hof fuhr.

Unser Quartier liegt an der Südküste, ca. 15 Meilen vom Flughafen in Lihue entfernt. Doch erst einmal gönnen wir uns einen kleinen Imbiss an der Nawiliwili Bay. Von der oberen Etage des Lokals „Beach Hut“ haben wir bei sehr guten Fast Food einen schönen Blick auf den Hafen, in dem ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt.

Weiter geht es nach Kalaheo zum Bamboo Jungle House. Die Zimmer des B&B’s sind liebevoll aber eher einfach ausgestattet. Hiervon hatten wir uns ehrlicherweise, auch angesichts des im Vergleich recht hohen Preises, etwas mehr versprochen. Schön sind die dazugehörigen sehr gepflegten Außenanlagen mit Pool und Lavastein-Jacuzzi, der durch einen Wasserfall bei Bedarf gewärmt wird.

Den Nachmittag verbringen wir am nahegelegenen Salt Pond Strand. Am Wochenende sind hier viele Einheimische anzutreffen, die den Grill für das abendliche BBQ bereits aufgebaut haben. Lauffaul, wie viele Amerikaner sind, fahren sie mit dem Auto bis an den Strand.

Später erleben wir einen sehr schönen Sonnenuntergang. Nur ein paar kleine Wolken ziehen vor die Sonne, bevor sie im Meer zu versinken scheint und einen wunderschön rosa gefärbten Himmel hinterlässt.

Auf der B&B-Terrasse genießen wir später die mitgebrachte Pizza und eine Flasche Rotwein. Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns ein erholsames Bad im warmen Whirlpool und fallen anschließend todmüde ins Bett.zurueck

 

Sonntag, 19.11.2006 Kauai: Westküste

Kauai ist die älteste Insel der hawaiianischen Inselgruppe und trägt den Spitznamen Garteninsel zu Recht. Die Westküste ist so schroff und zerklüfftet, dass es hier keine durchgängige Straße an die Nordküste gibt. Einen ersten Eindruck hiervon erhoffen wir uns von der heutigen Erkundung des Waimea Canyon State Parks.

Waimea Canyon, Kauai / HawaiiZunächst erreichen wir den Waimea Canyon Lookout und haben einen spektakulären Blick in den 1.070m tiefen Canyon. Ein Vergleich mit dem Grand Canyon in Arizona ist nicht soweit hergeholt, auch wenn dieser Canyon wesentlich kleiner ist. Der über 30 km lange Waimea, der von oben wie ein kleiner Bach aussieht, hat sein Flussbett tief in die Schlucht gegraben und eine wunderbar zerklüftete Landschaft erschaffen. In der Ferne sehen wir einen Wasserfall, vermutlich die Stone Falls, in die Schlucht stürzen. Die von der Sonne angestrahlten Felswände leuchten in farbenfrohen Schattierungen von leuchtendrot bis fast schwarz. Ein schöner Kontrast zu den grün bewachsenen Schluchten, die es hier, anders als am Grand Canyon, gibt. Ein faszinierender Anblick!

Einen nächsten tollen Blick auf die Küstenlinie haben wir vom Pu’u Hinahina Aussichtspunkt.

Nicht zum ersten Mal begegnen uns auf Kauai, wie hier auf dem Parkplatz, wild lebende Hühner. Die dazugehörigen Hähne haben ein buntes Gefieder und sind schnell zur Stelle, wenn es um die Verteidigung der kleinen Küken geht.

Kokee State Park - Awa’awapuhi Trail, Waimea Canyon, Kauai / HawaiiWir erreichen den Kokee State Park. Im Kokee Museum kaufen wir eine kleine Wanderkarte und erkundigen uns nach den Wandermöglichkeiten. Besonders empfohlen wird der Awa’awapuhi Trail, der etwa 500 Höhenmeter hinab ins gleichnamige Tal führt. Der Wanderweg (hin und zurück sieben Meilen) führt durch eine sehr schöne Landschaft. Festes Schuhwerk ist ein Muss, da es stellenweise sehr glitschig ist und schmal an der Felskante entlang geht. Nach 3,5 Meilen erreichen wir den Awa’awaphui Lookout und werden mit einem fantastischen Ausblick auf die Na Pali Küste entschädigt. Grandios! Der Rückweg, der nur bergauf führt, ist dann noch anstrengender als der Hinweg.

Kalalau Aussichtspunkt, Kauai / HawaiiNach vollbrachter Wanderung fahren wir die Parkstraße bis zum Ende weiter und erreichen den Kalalau Aussichtspunkt, wo uns ein weiterer spektakulärer Ausblick fasziniert.

Auf dem Rückweg genießen wir noch einmal den Ausblick vom Waimea Canyon Lookout. In der nachmittäglichen Sonne werden die Felsen noch mehr angestrahlt und das Farbenspiel ist bunter.

Polihale State Parks, Kauai / HawaiiZum Sonnenuntergang fahren wir an den Strand des Polihale State Parks, wo die Küstenstraße endet. Zu spät lesen wir im Reiseführer, dass der Strand nur auf einer über drei Meilen langen ungeteerten Straße erreichbar ist. Doch einmal begonnen, fahren wir natürlich auch weiter. Eine Herausforderung für unseren Mietwagen - Vierradantrieb wäre hier schon besser, da es eine Menge Schlaglöcher gibt. Doch die Fahrt hat sich gelohnt. Uns erwartet ein breiter, weißer Sandstrand, wie man ihn von der deutschen Nordseeküste kennt. Am Ende des Strandes beginnt die schroffe Na Pali Küste, deren zerklüfteten grünen Hänge den Strand einrahmen. Im Meer sind die Umrisse zweier kleiner Inseln zu erkennen. Für uns der schönste Strand auf Hawaii.

Der Strand ist befahrbar und einige 4x4-Fahrzeuge stehen am Strand, die Insassen warten beim Picknick auf den Sonnenuntergang. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man mit einem Zweiradantrieb am Strand nicht weit kommt und versuchen es erst gar nicht. Stattdessen laufen wir den breiten Strand entlang. Am Ufer brechen sich hohe Wellen. Uns gefällt es hier ausgezeichnet. Nur auf den tollen Sonnenuntergang warten wir vergeblich, über dem Meer hängt eine dichte Wolkendecke. Um den anstrengenden Rückweg nicht bei absoluter Finsternis fahren zu müssen, nutzen wir hierfür das letzte Tageslicht aus. Erfreulicherweise erreichen wir die geteerte Straße ohne Achsenbruch oder Reifenpanne. Den Abend lassen wir erneut auf der Terrasse des B&B’s ausklingen.zurueck

 

Montag, 20.11.2006 Kauai: Nord- und Ostküste

Entlang der Ostküste fahren wir heute an die Nordküste. Von Kalaheo bis nach Haena, wo die Straße mit Beginn der Na Pali Küste endet, sind es etwa 60 Meilen zu fahren. Bei dem morgendlichen Verkehr brauchen wir fast eineinhalb Stunden bis zum Ha’ena State Park.

Ke’e Beach Park - freigelegte Wurzeln eines BaumesDer am Ende der Straße gelegene Ke’e Beach Park zählt zu den schönsten Stränden auf Kauai. Der weiße Sandstrand der großen Bucht ist etwas breiter und wird von Bäumen eingefasst. Bei rauer See wird der Strand offensichtlich überspült, denn die Wurzeln der Bäume liegen XNa Pali Coast State Park, Kauai Hawaiiteilweise frei. Linker Hand erstreckt sich die zerklüftete Küstenlinie. Die teilweise sehr hohen Wellen bieten ein schönes Schauspiel, wenn sie an den schroffen Felsen zerschellen und fontänenartig in alle Richtungen spritzen.

Der Na Pali Coast State Park umfasst den 22 Meilen langen zerklüfteten Küstenstreifen der sich zwischen Ke’e Beach im Norden und dem Polihale State Park im Westen erstreckt. Die Klippen sind nur zu erwandern bzw. vom Boot oder aus der Luft zu sehen. Am Ke’e Beach beginnt ein elf Meilen langer Wanderweg (Kalalau Trail) ins Hanakoa Valley. Diesem sehr anspruchsvollen Weg durch dichten Regenwald folgen wir aber nur bis zum ersten Aussichtspunkt. Der Sonnenschein wird immer wieder von kurzen Schauern abgelöst. Entsprechend glitschig ist der teilweise etwas steile, lehmige Weg und wir wundern uns, dass einige Leute Badelatschen tragen -Ke’e Beach Park vom Aussichtspunkt aus gesehen, Kauai / Hawaii sicherlich nicht das richtige Schuhwerk für einen solchen Weg. Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Aussichtspunkt. Rechter Hand erstrecken sich die Klippen, linker Hand der Ke’e Beach.

Zurück von der Wanderung genießen wir die Sonne am Ke’e Beach und schauen dem bunten Treiben und den Wellen zu. Später gehen wir ostwärts am Strand entlang, bis dieser endet. Von hier aus hat man ebenfalls einen schönen Blick auf die Na Pali Felsen, allerdings hängen mittlerweile dicke Wolken darüber.

Waikapala’e Wet Cave, Kauai HawaiiIm Ha’ena State Park gibt es zwei Höhlen zu sehen. Die Waikapala’e Wet Cave liegt direkt an der Hauptstraße, ist aber, da sie voll Wasser ist, nicht zugänglich. Nur erfahrene Taucher wagen sich hier hinein. Interessanter ist die Maniniholo Dry Cave, eine kleine trockene und damit auch begehbare Höhle.

Der Himmel ist inzwischen so zugezogen, dass sich ein Halt am Lumaha’i Beach kaum lohnt. Von der Straße sehen wir die lang gezogene Bucht, die sich über eine Meile direkt an der Straße entlang streckt, der Strand ist kaum 10m breit.

Abenteuerlich sind die schmalen einspurigen Brücken, die wir passieren. Wenn es richtig stark regnet, können diese überschwemmt werden und sind erst wieder passierbar, wenn das Wasser abgelaufen ist. Vor der Hanalei Bridge führt ein zwei Meilen langer so genannnter Scenic Drive in das Hanalei National Wildlife Refuge. Wir fahren an Taro Feldern und Bananen-Bäumen vorbei und durchqueren einen dichten Bambushain. Die Tour liest sich im Reiseführer jedoch besser als sie wirklich ist.

Hanalei Beach Park, Kauai / HawaiiAls nächstes fahren wir zum Hanalei Beach Park. Hier mündet der Hanalei in den Pazifik. Vom Pier aus beobachten wir einige Surfer, die Wellen sind allerdings nicht besonders hoch. Die Berge im Hinterland hängen voller dichter Wolken.

Princeville ist keine besonders einladende Stadt, doch es ist die Zufahrt zu einigen schönen Stränden. Beispielsweise ist der im Lonely Planet Reiseführer beschriebene Hideaways Beach vom Princeville Hotel aus zu erreichen. Neben dem Parkplatz führt ein schmaler Weg an Hideaways Beach, Kauai / Hawaiiden Strand. Der Abstieg ist unglaublich steil. Auf dem ersten Stück gibt es erfreulicherweise noch Stufen, die beidseitig von rostigen Geländern flankiert werden. Danach ist der Weg nicht mehr ganz so steil, dafür aber glitschig wie Schmierseife. Hatten wir uns auf dem Kalalau Trail noch über Wanderer mit Badelatschen gewundert, so finden wir uns hier nicht besser ausgestattet wieder. Am Strand angekommen wundern wir uns sehr. Hätten wir vorher gewusst, was für eine winzige Badebucht uns erwartet, hätten wir den Abstieg sicher nicht gewagt. Der schmale Hideaways Beach ist nicht viel länger als 80m, dafür jedoch sehr einsam. Nachmittags kommt hier leider keine direkte Sonne mehr hin. Für den Aufstieg suchen wir uns Stöcke, die uns diesen enorm erleichtern.

Kilauea Leuchtturm, Kauai / HawaiiAuf der Suche nach weiteren Traumstränden fahren wir weiter. Zunächst legen wir einen Stopp am Kilauea Leuchtturm ein, müssen uns jedoch mit dem Blick von der Aussichtsplattform begnügen, da das dazugehörige National Wildlife Refuge bereits seit 16:00 Uhr geschlossen hat. Der Leuchtturm liegt malerisch auf dem Felsen einer kleinen Halbinsel. Hier haben sich viele Seevögel eingenistet und können beobachtet werden.

Damit verlassen wir die Nordküste wieder. Im zweiten Anlauf finden wir die Koolau Straße, die uns über einen Schotterweg zum Larsens Beach führt. Ein fünfminütiger Spaziergang durch hohe Zuckerrohrfelder und andere Vegetation führt uns an den Strand. Dieser ist allerdings auch nicht wesentlich größer als der Hideaways Beach und menschenleer. Schade nur, dass wir für den Sonnenuntergang an der falschen Inselseite sind.

Nachdem wir in Waipouli im Restaurant Lemontree sehr passabel gespeist haben, fahren wir zurück zur Bamboo Jungle Lodge und lassen den Abend mit einem entspannten Bad im Lavastein-Jacuzzi ausklingen.

 

Dienstag, 21.11.2006 Kauai: Insel-Rundflug

Über Lucie, unsere Gastgeberin, haben wir für heute einen Helikopter-Flug gebucht. Im Kauai Village hatten wir uns am Vorabend über wesentlich günstigere Flugangebote gewundert. Lucie klärt uns auf. Die Angebote sind an eine Time Share Promotion Veranstaltung gebunden, die man zuvor vier Stunden über sich ergehen lassen muss. Wir sind froh, dass wir darauf nicht hereingefallen sind.

Vor dem Flug haben wir noch etwas Zeit und fahren noch einmal in die Nawiliwili Bucht. Wieder liegt ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker.

Das Büro von Will Squyres Flights befindet sich in Lihue. Nach einer kurzen Einweisung werden wir zum Flughafen gefahren, müssen aber noch auf den Hubschrauber warten, der noch nicht wieder gelandet ist. Ständig steigen Helikopter anderer Anbieter in die Luft.

Nachdem der Hubschrauber betankt wurde, dürfen wir einsteigen und schon heben wir ab. Zunächst fliegen wir über die Südinsel in den uns schon bekannten WaNa Pali Coast, Wasserfälle, Kauai, Hawaiiimea Canyon. Aus der Luft betrachtet ist der Anblick einfach nur grandios. Ganz nah fliegen wir an den Wasserfällen entlang. Wenig später erreichen wir die Na Pali Küste und blicken auf den breiten Polihale Strand, ein atemberaubender Anblick auf die schroffe Küstenlinie. Kilometerlang reihen sich die Na Pali Coast, Kauai / Hawaiizerklüfteten, grün bewachsenen Klippen aneinander. Im Landesinneren sehen wir etliche Wasserfälle. Auch wenn die Gipfel teilweise in Wolken hängen, ist der Anblick faszinierend. Von oben können wir auf den Ke’e Beach und weitere Strände entlang der Küste schauen. Wir fliegen über eine gebirgige Landschaft und blicken auf den mit 1.598 m höchsten Berg Kauais, den Mount Kawaikini. Als nächstes erreichen wir die Wailua Falls uns haben einen tollen Blick auf selbigen, bevor es wieder zurück zum Flughafen geht. Der einstündige Flug war grandios und lohnenswert trotz recht hoher Preise ( 180 $ pro Person für eine gute Stunde). Es war absolut spektakulär, wie nah wir über die Landschaft geflogen sind. Ohne diesen Flug hätten wir nur die Hälfte von Kauai gesehen.

Hungrig steuern wir erneut den Kalapaki Beach Hut in der Nawiliwili Bucht. Während wir unsere Burger verspeisen, übrigens die besten, die wir bislang in den USA gegessen haben, setzt sich das Kreuzfahrtschiff in Bewegung und sticht in See.

Anschließend fahren wir an den Poipu Beach und relaxen in der Sonne. Einige vorgelagerte Felsen halten die großen Wellen ab, so dass das Meer hier sehr ruhig ist. Im Wasser sind viele Schnorchler.

Spouting Horn Beach Park, Kauai / Big IslandZum Sonnenuntergang fahren wir zum nahe gelegenen Spouting Horn Beach Park. An dieser Lavagesteinküste ist das Meer ziemlich rau, es haben sich Blowholes und Pools gebildet. Aus einem Blowhole spritzt Wasser wie bei einem Geysir bis zu 10m in die Höhe. Ein schönes Schauspiel. Jeder „Ausbruch“ wird durch ein Geräusch angekündigt, dass sich wie das Atmen eines Wales anhört. Sehr amüsant!

Am Himmel hat sich ein Regenbogen gebildet. Erneut warten wir vergeblich auf einen schönen Sonnenuntergang. Ein Wolkenband hängt über dem Meer. Als wir uns umdrehen, trauen wir unseren Augen kaum. Der Himmel ist tiefschwarz in Wolken gehüllt. Als wir im Auto sitzen fängt es auch schon zu regnen an. Es wundert uns immer wieder aufs Neue, wie schnell sich das Wetter hier ändern kann.

Nachdem wir uns im B&B wieder etwas frisch gemacht haben, fahren wir zum Essen zum von Lucie empfohlenen Kalaleo Steakhouse. Hier speisen fast nur Einheimische, was uns sehr gut gefällt. Die Steaks sind wirklich gut.

 

Mittwoch, 22.11.2006 Kauai: Westküste

Für heute stehen weitere Wanderungen im Kokee State Park auf unserem Programm, das Wetter könnte dafür nicht besser sein. So hatten wir zumindest gedacht. Wir fahren die Parkstraße bis zum Ende und parken kurz hinter dem Kalalau Lookout. Warum die Straße zum Punukila Lookout gesperrt ist, erschließt sich uns nicht. Sowohl die Straße, als auch der Aussichtspunkt, den wir nach einer Meile erreichen, sind in bestem Zustand. Hatten wir gerade noch den blauen Himmel gelobt, so ziehen nun die ersten Wolken auf. Zu unserer Freude überspannt ein schöner Regenbogen das Kalalau Valley. In Null Komma nichts hängt alles voller dunkler Wolken und wir stehen im Nieselregen. Kein Wunder, befinden wir uns doch am 1,569 m hohen Mount Wai’ale’ale, laut einem Schild der feuchteste Punkt auf der Erde (11.685 mm Niederschlag im Jahr). Unter diesen Bedingungen lohnt sich leider nicht die eine Meile weite Wanderung entlang des Pihea Trails, der bei guter Sicht einen schönen Ausblick auf die Na Pali Küste bieten soll. Im strömenden Regen gehen wir zum Auto zurück.

Weiter südlich sind die Wetterbedingungen besser, so dass wir eine weitere Wanderung wagen. Unser Ziel sind die Waipoo Wasserfälle, die wir nach einer Stunde erreichen. Spektakulär sind zwar weniger die Wasserfälle, als vielmehr die tollen Ausblicke, die wir in den Canyon haben. Insbesondere auf dem letzten Teilstück, das über einen schmalen Bergrand führt, ist der Blick grandios. Kein Wunder, dass über uns die Helikopter kreisen.

Nun ist Strandleben angesagt. Zunächst steuern wir den Glass Beach am Hafen von Port Allen an. Dieser macht seinem Namen in der Tat Glass Beach, Kauai / Hawaiialle Ehre. Am Strand liegen bunte Glassteine, die in der Sonne glitzern. Einige Leute suchen den Strand nach besonders schönen Exemplaren ab. Im Reiseführer lesen wir später, dass es in der Nähe einen Müllplatz gab, der abgetragen wurde. Jahrzehntelange Wellenaktivität hat diesen ungewöhnlichen Strand geschaffen, der jedoch nicht zum Baden einlädt.

Dafür fahren wir erneut nach Poipu. Leider verfolgen uns dunkle Wolken, die zwar einen tollen Regenbogen zeigSonnenuntergang am Poipu Strand, Kauai / Hawaiien, aber nicht auf viel Sonne hoffen lassen. Als wir das Auto parken, fängt es auch schon zu regnen an. Wir beschließen ein Stückchen weiter zu fahren und finden ein kurzzeitiges Sonnenloch. Nach 20 Minuten erreicht uns auch hier der Regen und wir packen unsere Handtücher wieder zusammen. Im Brennecke’ Beach Broiler versöhnen wir uns mit einem Cocktail, während wir den Blick auf den Strand genießen. Der Mango Margarita ist nicht schlecht, allerdings können wir der Beschreibung world famous Mai Tai nicht folgen.

Zum Sonnenuntergang gehen wir erneut an den – nun trockenen – Strand. Wider Erwarten erleben wir einen tollen, fast wolkenfreien Sonnenuntergang, der uns wieder etwas versöhnt.

Nachdem wir uns fürs Abendessen Pizza und Salat besorgt haben, fahren wir zurück zum B&B. Ein letztes Mal genießen wir den tollen Lava-Whirlpool und lassen uns vom warmen Wasserfall benieseln.

 

Donnerstag, 23.11.2006 Kauai: Ostküste

Bedauerlicherweise ist dies unser letzter Urlaubstag. Da wir erst abends fliegen, bleibt noch etwas Zeit für Unternehmungen. Diese starten wir mit einem, von uns im nachhinein so getauften, Waterfalls Scenic Drive. Zunächst steuern wir die vor Lihue gelegenen Kipu Falls an. Ein kurzer, matschiger Weg führt durch ein Zuckerrohrfeld zu einem Wasserloch, in den ein etwas 5m hoher Wasserfall fällt. Dieser ist nicht wirklich spektakulär. Witzig ist es jedoch, zu beobachten, wie sich einige Jugendliche von den Felsen stürzen und sich an einem Seil schwingend ins Wasser stürzen. Wir sind für derartige Abenteuer wohl schon zu alt oder fühlen uns zumindest so.

Wailua Falls, Kauai / HawaiiNächstes Ziel sind die 24m hohen Wailua Falls, nördlich von Lihue gelegen. Dieser Wasserfall ist leider nur von einer Aussichtsplattform zu besichtigen.

Opaeka’a Falls, Kauai / HawaiiAnschließend fahren wir noch weiter in den Norden und überqueren den Wailua Fluss. Kurz dahinter geht die Straße zu den Opaeka’a Falls ab. Linker Hand erstreckt sich sehr anschaulich eine Kokosnuss-Plantage. Von einer Aussichtsplattform blicken wir auf den Doppelwasserfall. Von der gegenüberliegenden Straßenseite hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Fluss und das dahinter liegende Meer.

Die letzten verbleibenden Stunden wollen wir am Strand verbringen und fahren zum Kalapaki Beach. Eine schöne Strandbucht, wenn man von dem hässlichen Hotelkomplex des Mariott im Hintergrund absieht. Letztmalig genießen wir es, im Meer zu baden.

Zum Abschied essen wir in Duke’s Restaurant an der Strandpromenade einen Burger und Käsekuchen im New York Stil. Der Rückflug mit fünfstündigem Aufenthalt in New York ist aufgrund der zu knapp bemessenen Beinfreiheit in den Flugzeugen von Continental eine Tortur.

Ein zeitweise anstrengender, schöner, aber auch wieder viel zu kurzer Urlaub geht zu Ende. In der Nachbetrachtung haben wir uns etwas zu viel zugemutet. Lange, wenig komfortable Flüge, eine zweimalige mehrstündige Zeitverschiebung und das Insel-Hopping haben die beabsichtigte Erholung doch stark beeinträchtigt. Weniger wäre hier mehr gewesen. Landschaftlich sind die hawaiianischen Inseln aber unbedingt eine Reise wert. Die Vielfältigkeit an verschiedenen Landschaftstypen und Pflanzen ist beeindruckend. Auf einen Besuch von Oahu könnte man sicherlich am ehesten verzichten, es sei denn, man sucht aufregendes Nachtleben. Aloha! zuruek

Letzte Aktualisierung: Januar 2007 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker

Maui haben wir bereits 2001 bereist und 10 Tage auf der wunderschönen Insel verbracht. Zu den Erlebnissen gibt es einen eigenen Reisebericht.
>> zum Maui